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Dresdner Nachrichten : 05.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-05
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1888
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.. spö«, gewahr. doch «och »eltta ««,««. um die Dame, die _ ... Halle verlassen wollt«, anhcmen »u lassen. Die Dame kicherte, daß sie ln gutem Glauben gehandelt habe und mit dieser Spielmarke selbst betrogen sein müsse. Au- diesem Grunde und da sich auberdem auch die Verkäuferin für die Dame, die eine gute Kundin von ihr war. verwendete, nahm der Schutzmann davon Abstand, die Dame zu arretire». Der Hamburger Raubmörder Daulh hat eingestanden, den Spediteur Dülseberg unter dein Borget«:». Geschärte mit ihm wegen einiger Auswanderer zu machen, Freitag Nachmittag aus sein Logis gelockt zu haben. Die- geschah ca. »in t! Uhr Nachmittag», kurz nach Dunkelwerden. Dülseberg iehte sich an den Tiich und wollte au- seiner Brieftasche einige Papiere entnehmen, wobei er de» Kops senkte. Nun ergriff Tauch. der hinter dem Unglücklichen stand, eine» Beschlag,,agel (ein vv» de» Schiffslenten zum Be» festigen der Taue gebrauchtes scharses Ecke») und verletzte Dülse berg einen Schlag aus de» Hiuterkops. der die Sclntdeldecke sofort zersprengt haben muh. Danth behauptet, dass Hülseherg sich dann umgedreht habe und ihn habe schlagen wollen; er sei ihm indessen mit einen, zweite» Schlage zrivorgekoiiiinen und habe ihn zu Boden gestreckt. Gleich »ach dein Morde verlieh Tauch sein Zimmer, schloß dasselbe zu und lieh durch einen aus der Strotze aufgegrisfeuen Arbritsniann den vorher veslelltcn Koffer von dem Sattler Soltau t» der Steinslratze abholen. Sobald er denselben im Zimmer ge habt. bat Daulh de» Leichnam deS Ermordrte» in den Koffer ge packt. Vor dem Morde befand sich Tauch im Besitze von lbOMk., svdatz er sich also keinesfalls in Noch befand. Der Mord ist ein Von langer Hand vorbereiteter, und der Zweck war nur derjenige, sich eine größere Summe anziieiguen. ui» seine Braut,n Ka>lSrulie heiratbeu zu könne». Es charatterisirt sich also die Thal deS Tauch als einer der beimlückischsteii Raubmorde, die die Krimiiialgeschtchle kennt. Trotzdem die bekannten Patzmatzregeln »»»mehr seit sechs Mo- uaten in Kraft sind, so kommen doch immer »och zahlreiche Halle Vor, in denen Personen an der deutschen Grenze zurückgewiesen Werden müsse» Dieses Schicksal trifft namcnllich viele aus Frank reich zurückkrhrende deutsche Reisende ans allen Tbeile» des Reiche-. Da solches offenbar aus die mißverständliche Ansiegnng der betref fenden Bestimmungen zurückgeilihrt wer»?» mutz. >o dürste der Hin- weis nicht ungei echtserligt erscheinen, dass die Paschst acht sich aller dings nur au: die von iranzösiichem Gebiet nach Eisatz-Lothrtugen beruderkomniendeii Auslände, erstreckt, das; also deulsche llr'eichsan- gehörige eine» eigentlichen Patz nicht nisthig haben. Dagegen müssen Letztere aui glaubwürdige Weise einen BeiveiS erbringen, daß sic sich that'ächlich im Besitz der deutschen Nationalität befin den. Dies geschieht am einfachsten durch sogen. Jnlanvspässe (Paß- karten), ohne welche man also die Reise »ach Frankreich nicht an- tretc» sollte. Wer sich a» der Grenze nicht als Deutscher auswmcn kann, wird zurückgehaltcn, bezw. an der Weiterreise gehindert, bis der betreffende Ausweis meist durch telegraphische Ansrage bei der betreffenden Heimat!,sbebürdc beigebracht ist. Ta in Folge dessen ost halbe Tage langes Warten »rstiug wird, io kann es nach Frank reich gehenden Reitende» nicht dringend genug emv>ohlen werden, sich mit vorschrislsmätzigen Patzkarten zu versehen, zumal dieselben bei der verschärfte» sranzrffischen Fremdennberwachung auch in Frank- retch selbst gute Dienste zu leisten vermögen. Oesterreich. Die regierende Linie des fürstlichen Hauses Liechtenstein, deren Ebef dem Papste sei» Fürsteulhuni zur Residenz und obendrein noch eine Summe von lO Millionen Gulden au- aebvten habe» soll, verfügt über einen kolossalen Grundbesitz. Die Besitzungen sind das souveräne Füisleuttn»» Liechtenstein, au die Schweiz und Tirol grenzend, mit 3 Ouadralmeile» Areal, und die mittelbaren Fürsteuthünier und .Herrschcisten, welche gegen 104 Ouadratmcilen uin'assen, und in 14 ösierreichckche, 17 mährische, 3 schlrsische, ll bohmiiche, 4 ungariiihe und 14 steiristbe Herrschastcn zerfallen. Hinzu kommen noch die schlesischen Herzogtbünier Troppau und Jägerndori diesseits und jenieits der Oppa Bo, der Gruud- cntlastiing aebörtcn zu den in Oesterreich gelegenen Besitziinge» als unterthanig: 24 Städte, 2 Bvrstädle, !1ü Ar'arltslecken, 760 Dötter und Ansicdlnngen : noch immer sind Eigciithum des Fürsten: 46 Schlosser und 164 Meierhü'c. Das tleme Fürstentliliin Liechten stein hat 2 Marklstecken, !» Dorier und !> Schlösser; so lange der Deutsche Bund bettaub, siellte es ein Militär Evulingeut von 0', Mann, welches zum elitcu Kvrvs gehörte. In Wie» wurde ein kaiserliches.Handschreiben a» de» Minister- Präsidenlen Grasen Tnasse össeiitlich angeschlagen, i» welchem der Kaiser für die fast unüberichbare stkeibe der mannigsalllgsteii Wohl- thätigkeitsakte, mil welche» die Böller ocs Reiches, oem Wunsche des Kaisers gemäß von festlichem Gcvränge abiehend, den vierzigslc» Jahrestag seiner Thronbesteigung ieierlcu re. Frankreich. Die radikale Presse ieiertr den Slratzeuauszug zu Ehren Bauain's als einen grvtzcu Triuiuvh. Dagegen wird oerselbe von deu Boulangisleir und Monarchisten als ein „schmähliches Fiasko" bezeichnet. Die Republikaner loustatiren die geringe Betbciliaung. ivelcbc die Emiilirnnarden deS Gememderalhes Uber ihren Eiiislaß au> die Panier Bevölkerung aastlären müsse, j 217 Vereine und Köiverichnsten, dninriler inanche mit de» drvU'gslrii! sffamen, wie die „Söhne Hirnm's," die „ireideirkeri'chen Hasenbaig- scheerer'' uahmeu dari»i Theil. Ihne» svlglen die Freimaurer in! vollem Schmuck ihrer Logen Abzeichen, die Opfer des l8ölcr Staatsstreichs, die gegenwärtig eine angenehme Slaatsreule beziehcii, j elwa Tausend Slubrirlen, iriit Giiinnasiaslci! der nnlercir Klasse»i unlermischk, zivcr MnckbBcreme n>id ein Jagdhorn-Klab, der Fan-i saren blies, endlich ein loser Nachtrab vergnügter, sehr gerausch-1 doller Frauen und Kinder. Aui dem Wege, den der Zug nahm, j Ware» viele Leckern, Handwagen und Slühle ansgestellt worden,i welche von ihren Eigcollmmer» mit groszem Geschrei auSgebolen wurden, jedoch keine Miciher iandcn. Tie^Rnse der enttnastliten j Platznerm ethcr waren lauge die einzige», welche den Zug enllaug laut wmde». Ain Boulevard Elrch» waren iert Ar'ittag die GaS- lairrnea ciiigezündel. Vvr den, mit Br-tteni verschlagenen Eingang des Nivntmailce-uirchhciS stand in Guvsiiachbildung vaS Baudi»- Tcnkmal, welches dessen liegende Leiche mit dem Kugclloch i» der Stirne darslcllt; Sockel und >.st»tergrnnd wäre» mit Pnrpnrsan'.mel- Draperieen verhängt and uiil uachgeviidclen Palinzwcigeu gcichmrickk. Zum Ausiieliaien der Kränze waren etliche Psälüe ausgerichtet. Als der Zug hier ankam, las der Vorsitzende des Stadlralhs, Tarlot, gegen die Verabredung eure Rede vvr, die !m liuilereu Gespräche der Menge ungehörl blieb. Er griff Bonlanger in den bekannte» Gemeinplätze» an. Ui» vier war Alles zu Ende. Der Ebezwisl iii, Hanse Bvnlangcrs ist in ein enticheidendes Stadinni getreien. Madame Bvulnnger, welche das Heim ihres Galten verlassen halte, mar von einigen riiislutzicichen Perionen bewogen Word,», dasselbe wieder ariiziliilche»; Boulaugcr aber weigerte sich, seckre Ggttiir wieder bei sich aiiizunchmen. lFrau Boulaugcr hat leknnnckich den Ehcschcid»»gö-P,vzeß angestrengl. weil der Herr Gcnia ck sich ivährend der letzle» varlamentariichcn Ferien i»u ieiinr Nrallirsse, der Schaust,iclen» stceichenbccger vom Theater Franeais, seiner Tochter uiid deren Bräutig„in iir Spanien und Marokko heuiiii.,rl>ieben habe.) Iii der Tcpiiiirlenkamiiier winde bei der Bernlhnng des Bud gets für den offcollichen Unterricht ei» Antrag MillcrandS aus Streichung des für die a» den Lhcecn siingireudcn kaiholischen und Protestant,>che„ Geistlichen, jvwie sür die Rabbiner geforderten Kredits mit 283 gegen 234 St. abgclehnt. Paris. Am Soiinaörnd berhandclle der Geschworeiienhos des Nord-Departements de» berüchtigie» Dieb und Hochstapler Concknnne. loelcher s. Z. dem General Schramm die Summe von D300M) Fres. gcslvhlen haite. Nick dem gestohlenen Gelbe entfloh Contesenne nach Amerila. Als er sich vergessen glaubte, reiste er na b Belast» und l,etz sich hiec unter emem ialschen Namen, den er mittelst cckics gestohlene» Passes glaubwürdig ctictzeine» zu lasse» wutzle, uccdec. Als ihn cii, ganz i.ebeuiächlickier Zufall eutlarote, fand man bei ihm noch eine Summe von öoO.OOO F>cs. vor. Man Vermlhcitte il», lebenslänglich nach stccli-Ealedvi»e». Kaum war er aber dorthin traasporlirk, icartzle er unter unglaiiblnhen Verhält nissen zu fluchten. In einer Mondicheinnacht zr>feiltc er mit einem zu diesem Zwecke Helge, ichst-te» Taschenmesser die Kette eines der anyeschloffcnc» Bvvle und ruderte plan- »nd ziellos mit gänzlich rerichnnoeneii Händen in'S Meer. Hier winde er nach eiiiige» St,urden von einem Gewitter uberraschi, das seine Veriolgnug zwar unmöglich machte, rh» aber in Gefahren warf, die an die fürchter lichsten Abenteuer der Jugenderzählttiiaen erinnern. Nach acht tägigem Umherinen on> der See. ohne Wasser und Nahrung »ghm ihn endlich eia englisches Schiff mit, das rh» ,n San-Franctsko an'S Land setzie. Von hier sachte er den nächsten Weg nach Frank reich, wo er vor einigen Munaieu wieder cinirnf. Am anderen Tage nach seiner Anlu»tt »r Dvuai erwischte man ihn, als er in einer uiibewohitteii Villa die Kellerthürc mil Dynamit zu sprengen suchte. Nach d,m U,Ihe,lssp,»ch des Geschworenenhofes tritt er min abermals dle Reffe nach Neu-Calcdonien unter den alten Be dingungen an. Italien. In Venedig wurde eine der Jrrcdentistrn-Partei an- grhöttgc Persönlichkeit veryattet, welche eben in, Begriffe war. sich »ach Triest einzufchlstrn. Offenbar war e» der.Polizei in Venedig bekannt, mit welchen Absichten diese Persönlichkeit, die von Nom au- entsendet sein soll, nach Triest reisen wollte. Der Kaffer Franz Joief, welchem in Miramar von dieser vr>hasi»»a Kenntnitz gege- den wurde, nahm diese Meldung mit größter Gelassenheit entgegen; auch wrtterdi« wurden keine besonderen Vorsichtrmatzregeln getroffen. Datz die langerwarlrle Ernennung de- Führer« der radikale,, Linken, Forti-, zum NnterstaatSsekretSr erfolgte, ist ein »euer Be weis für die allmähliche Dekehruua der ehrmalia-rrpublikantschc» Linken zur Monarchie Gest 1880 Mitglied der Kammer, känwttr er für republikanische Ideen, begann aber, als nach Beitani'S Tos» eine Spaltung unter den Republikaner» eintrat, sich allmählich monarchischen Idee» zu näher», bis er sich anläßlich der letzte» KüniaSrrlsr nach der Romagna durch Bckämptung der Republikaner definitiv von ihnen loSlagte. Der vulkanische Ausbruch auf der Jniel Bulcano (Livaren) steht in Verbindung mit einer unterseeischen, 1 Km. ostwärts von der Insel staitgehabtrn Erupltvn, wo unter starker, auffchäumendec Bewegung der See Steine enipvrgrschleudert ivurden. Lpanie«. In der Kammer der Deputirten brachte der Minister des Innen, einen Gesetzentwurf, betreffend die Einführung des allgemeinen Stimmrechis, em. Belgien. Ei» aus der großen Nur de Namur i» Brüssel hin- ziehender Zng vvn 200r> Sozialisten begegnete dem Wligeii der Kö nigin der Belgier. Die Königin kehrte ,» Begleitung einer Ehren- damr nach den> Palast zutück. Tie Königin ivurde von Secke des sozial,slffchen Zuges dnich Pieisen und beleidigende Zurufe insul- tirt. Ter Voilall erregt allgemeine Eniriistung. Ein in Ehnlelet de, Eharleroi abgehallener Arbeiter-Kongreß bcschlotz mit :15 gegen 17 Stimmen, eineii sofort beginnenden allge meine» Streik zu verkünden. Der Geiilkindcralb von Brüssel stimmte cinsliinniiq einer Ver fügung zu, durch welche alle öffentliche» Aufzüge, die nicht von dein Bürgermeister vorher genehmigt worden, Verluste» weide». Diese Verfügung ist durch die eben erst stattgehabte» sozialistischen Kund gebungen motivirt worden. In der Sonnabend-Sitzung des Untcihaules wurde der Abg. Graham ausgeschlossen, weil er die Antwort des Ministers Smtth aus seine An'ragc als unehrciihattes Manöver charakterisirte und sich weigerte, dieien Ansdrnck znrückznnehinen. Die Anircgiiiig über die Grenclthnle» Jack thc Ripper's (Jack, der Ansschlitzer) dauert »och sott, und die Polizei rmpiäiigl täglich ungefähr lausend Bliese, von denen achthundert elwa Vorschläge zur Ergreifung des Verbrechers enthalten. Dierc mögen theilweiic sehr gut gemeint sein, jedoch führen sie zu keuiein Resultat. Ter Rest der Briefe besteht aus denjenigen, welche mit Jack the Ripper uitterzeichmck sind und von Leute» verrühren, deren Gefühl gegen vic Scheußlichkeiten io abgestumpft ist, daß sie sich damit begnügen d,c Verbrechen lowvhl als auch die Bemühungen der Polizei »r's Lächerliche zu ziehen. Die Schuld an dieier Verrohung des Ge- mülhS dürste rum große» Theile die englische Presse trage», welche mit wahrer Wollust die Einzelheiten der Greuel veröffentlicht. Die Ftncht davon bleibt auch nicht anö. ES ist ja möglich, daß alle Morde von einem Wahnsinnige» verübt worden sind, aber ^»an kau» auch «»»chmen, datz ewige das traurige Ergebuitz der Sen sations-Lektüre sind. Als Beispiel für Vieie Behauptung lässt sich das unter dem Name» „Hvnlon-Mord" bekannte, im vorigen Jahre verübte Verbrechen aiistihcen, wo der Mörser gestand, »nr durch das Lesen solcher detaillicicn Mordve,Handlungen zu der Thal ver leitet worden zu sein. Auch jetzt zeigen sich die Ncjulinie Vieler Melliove; die Verbrechen, und hauptsächlich das Halsdurchschneide», mehren sich in schikckeuerrcgeuder B>e>se. Sv liest man heute in der Zeitung, datz in Havaui ei» Mord au einem Sjährigen Knaben begangen wurde. Ein anbcrec Fall trifft de» Versuch eines vcrrzelm- jähriaen Jungen, senie Mutter zu ermorden. Erst wollte derselbe um eines Streites willen, den er inii setiicr Schwester gehabt, diese erichietzen: als seine Mutter ihm aber die Waffe cnlritz, ergriff er ein Messer und stach es wr in die Seite. Er wurde von dem Gericht für schwachsinnig erklär! und einer Irrenanstalt über wiesen. Ei» dritter Artikel enthält den Bericht über einen Fa- inilirninord in Bentelh, Lckaffordshire: ein Man» ermordete seine Frau und zwei Kinder, indem er ihnen den Hals durchichuitt, woraus er sich selbst das Gleiche thal. I» einem vierten Falle handelt eS sich n»i Todischlag, indem ein Man» »ist einem Poker (Schüreisen), das er nach scirur Frau warl, sein Kiad tödtcte, welches diese aus dem Arme hatte. Tie Zeitaugcu sind mit eca- aehenden Schilt>crungen solcher und ähnlicher Ereignisse ange>üllt Nach einem Brieie, den ein gewisser Robert Porter i» Hncknall Tvttaid. Nottingihile, erhielt, sollen cs zwei Verbündete sein, welche die Morde in Whitechapel verübten. Der eine sei einige Jahre in Amerika gewesen und der andere >e> rin Bayer, dessen Bekannt schalt er ans einem Schiffe gemacht Letzterer habe ih» gelehtt, die Verbrechen zu begehen; er selbst fühle sich jedoch eben io »bleckst, wie der Andere. Er und »in Genosse Härten immer lachen müssen, wenn sie in einem WrrlhSha»» Jemand über die Assaire» lcseir hörten. Sein Verbündeter sei ein Magiker und ein sehr kluger Mann, der eine gewisse Macht über tli» gewönne» bade. Ter Schreiber drcies BileicS will aus Huckaall sei»: ocr Brief selbst trägt den Poslslemvel des östliche» Ceniral-Post-Office „> Lonbvn. Natürlich würbe das Schreiben der Polizei eingehäiidigk. Nnsrlnnd. Der Leiter des Maiiiieministcriums, Viccadiniccck Scheslatvw, ist gestern in Sewastopol gestorben. Der Parner Rvckmhild bemüht sich bei der russilchen Regle rn», um dle pcichtiveise Uebeilnssung großer Ländereien in Aue» behiiis Anlage von Bannuvoll-Plamagc». TaS Gleiche thul ein russffches Cvlisorliuin. Rotlisckstld will, falls er von Rußland abgc- wlesen wird, sich an den Emir vvn Bnchara wenden. Serbien. Tec König verlangt vvn der Veciaffnngs-Kvmmff- sion die Elilschstlniii, eines Paragraphen, welcher seine Befugnisse gegenüber den Miloln-dem des KönigshauieS erwcilem soll. Diese Forderung stößt an» die größte Opposition. Persien. Zwischen Rußland und Persien soll eine bedenkliche Spannung rmgeirelen sein, und zwar in Folge deS in Tellern» überlvlegenden ,n>lcküuschen lind conancrciclk» Et-»ilniics Englands Südamerika. Die erste Telephoaleuiiug unter Wasser >sl vo» Buenos Ayres nach Montevideo geleg! worden und soll weit besser als die meiste» Laudkabel arbeiten. Afrika, 'kvcr den Tod des englische» Leutnants Coopcr bei dem Angriff aus ein Sklavenschiff au der Küste von Sansibar berichtet man Folgendes: Er versvlale mit 6 Freiwilligen aus emem Kutter vom „Griffon" die Dhan Letzterer nahegekommen, wurde er jedoch mit einer Gewebrialve empfangen und tödtlich getroffen. „Kümmert Euch nicht um mich — nehmt das Schiss, so gut Jvr'S könnt I" rie» ec seinen Gefährten zu. Trotzdem noch zw<n von seine» Leute» verwundet wurden, wurde das Sllavenichiff ge nommen und 08 Sklaven, Männer, Weiber und Kinder, bcircit. Ter tapfere Offizier batte die Genuglhniiiig, sei» Uiiteliichmen ge linge» zu sehen, starb aber, bevor er noch den „Griffon" wieder erreichrii konnte. Englische Blätter fahre» fort, die Zustände in Afrika nament lich sür die Deutsche» ungünstig zu schildern. So meldet die ./Times" aus Sansibar: Drei Araber-Karawanen haben sich, vo» Hunger getrieben, mit Sklnven und Elfenbein eine» Weg nach Bagamoyo durch die feindliche» Küsteiistäiiime erkämpft. Die Deulsche» bewaffnete» die Unhaniweze-Neaer mit Hinterladern und schickten dieselben ab, um die Stämme zu vekäniv»'cn. Die Einge borenen haben längs der Küste Schützengräben hergestcül, um sich Schutz Vvr dem Feuer der Flotte zu veischaffc». In Folge des Bombnrdrmrnts von Saadani ist die Post Route völlig geschlossen worden. Zwei Deutsche, welche sich von Mpivapwa >» bas Innere begcben habe», sind seither verschollen. Das Fieber nimmt aus der deutsche» Flotte zu. Tie Witterung ist ungesund. in der Technik und mit einem Geschmack, der ihrem Mädchenalker alle Ehre machte. Eine Schülerin deS Herrn Kölle, Frl. Schweitzer, versuchte sich darnach mit nicht ganz gleichem Glück mit einer Mozurt'schen Arte. Die junge Dame ist stimmlich zwar nicht un begabt. aber daS Unnatürliche ihrer Mundstelluiia, die autamaten- artige Textan-sprache und die merkwürdige Art ihrer ganzrn Ton- gebuna, beeinträchtigen die Wirkung, welche mit einer natürlicheren Behandlung des vorhandenen Itniimsv'ids zu erzielen wäre. Die folgenden Nummern oe» Programms: Slnsonie Nr. 12 von Haydn und verschiedene Gesangs- und Claviersoli abzuwarlen, wurde» durch den Umstand, über ein zweites, zu gleicher Stunvc ve>an- stalteteS Concerl berichte» zu müssen, zur Uamöglichkell. — Ist es Ni», auch, um i» einer nach Bnffon gcbuveie» Redensart zu sprechen, sür einen aus Fixigkeit gcprnslen Reierenien vo» Meinholb's Sälen nach Brann'S Hviel nur rin Schritt, so vermocyle man dennoch, nach Aahören der oben genannte» Werke den vvm Frauen- Erwerbs-Verein gegebene» Unterhalinngsabend erst >m Mo mente zu erreichen, nlS dessen Programm bereits zur Hüllte ab- svlvirt war. Hier Hörle man gerade »och Herrn Percy SRuoood Schüler des Herrn Roll») für den Vortrag eines Ehopin'schcn Noclurno's und einer Tanßiz'sche» Eoncert-Elude lebhaft appia» diren, Frl. Marie Medesiad in geschmackvoller Wiedergabe u»r> mit syinvatliischea Sttmmniilkelil eine Anzahl Lieder singe». Fil. Blox- ham mit schönem Dem und sicherer Technik ei» Mozact'sches Adagio ianS dem Clarinetten-Oniatet» spielen und Frl. HaaSmcmn mit besserem Wollen als Vermögen verichiedene Tichlangen reeitiren, woraus sich Schreiber vieles Beriehles mit dem Bewusstsein zur Rahe begeben konnte, leine Physischen und moralisch n Krüste dem Dienste der Holden, bei uns etwas zu sehr in Anspruch genomme neu Mnie der Munk, bis zur Möglichkeit geopicrt za habe». ff Bekanntlich ist Herr Bildhauer Rob. Diez, hier, beansl.agt sür die beiden Soringbrannen auf dem Alberiplatze in Neust»»! eiilsprechendc B r u n n en , igure n zu schaffen. Der Künstler ha! jetzt eines »er beiden Wette »n Gnvsmodell vollendet uns geht io'vrt aa die Ausführung des zweiten. Als leitenden Gedanke» hat er sich die Vernanlichung einmal des ruhig fließende!!, gleist, sam heileren Gcwäss.cö. wie des Baches, de; kleia.a FlasjeS des Weihers, z»>» ander» aber die des reisenden ÄrwässerS. des B r r stromes. deS bewegten Lee's. gewählt. Das jetzt vollendete W k bringt den erst bezeichnest» Gedanken znm Aasdraick und zwic in Form kincs Rundirieiee, der sich um den Faß der weilaasbiegen- den und hoch ustragenden Schale des iBrannens ziehen wird. Der Ning. dm der Fnes bcichreibl, rsl ein ziemlich weiter und die Figu ren lind znm Theil weil über Lebensgröße gehasten. W:c sehen da in letzterer Art wohl iüni kraftvoll gegliederte N xe» und »och sechs and re symbvlisireadc Figuren, als Wasser- und Wald- und Wieseli-Geisterchc». Tic elf Figaicn gcnppireii sich in lesselnder Lebendigleil. Ihre Beziehungen zu einander basiren mst klaren, dliilffch für sich selbst stirvchenden pvet-schen Vorstellnngen. Sv schön daü Gesanuickbild ivicll, io schön sind auch die Estizclheste', and wenn hier im Mosel! einiges Körperliche eiwas zu massig er scheinen lvniitc, so ist das doch Alles sehr wohl berechnet, dm» in: Bconcegnß — ui solchem wird das Bttinneubtld auSgrstihlt — werden die Formen weniger markig erscheinen. al-S in denn Weiß des Gyvieö. BemerkcnSiverth ist die Leichtigkeit un. Feinheit, mir der alle Figuren, Schill- und Gesteingruppc» u s. iv. sich pmi dem Friese loslöien uiid heraustcelen und besond.rs erfreulich die Har monie, welche die Linien der Eoiituren in sür das Auge wohl- lhueudcr Weste ergebe». Schildert also hier der Künstler das ici 'd- lirhe, freudige Leben und Weben in und um ruhigem Gewässer in lieblichen Figuren, so bringt der Fr es sür de» zweite» Bcnmim den Kamps der Tritoiicn gegen elcinenlarc Guvalien. Jedenfalls werden s. Z beide Springtunnnen eine» hervorrageiiden länslle- ri'chcn Schmuck für die Stadl bilde». 0. X. ff Durch die Vermittelung der König!. Hosbuchhandliing von Warnas-, und Lehmann geht uns soeben das im Verlage von W. Lpemann (Berlin und Stuttgart) erschienene ., Kniichncrs Quart-Lexikon", ein Buch sür Jedermann, welches das vicl- bedrmtende Ni oliv ans Goethe'« Faust trägl: „Allwissend bm ich nicht, doch Viel ist mir bewußt." Kürschne, ha: vor mehreren Jahren bereits eia kleines Taichen-Konversativuslexikon erscheinen lassen, welches durch seine gedrängte Kürze und populäre Fassung sich ailrrwärtS ungemein beliebt gemacht hat. Jetzt ist nun vocgen nir- lcS neue Werk erschlenen, welche) aui über KostO Teilen eine Brettel» niillion Artikel mit 1460 Bild.ru enthalt, wovon ein jeocr die Er klärung des alphabetisch eingcreihten Wortes bringt und die Be deutung desselben durch kleine Bilder ungemein noch verLeullicht. Zeichen, nicht größer wie ein Buchstabe, ersetzen die Worte Mstckär- ivesen. Mineralogie, Musik. Mythologie. Forstwesen, Geographie, Fl»ß-, Berg-, Wald-, Lanowitthscha't, Literatur :c. Durch dieses Shilcin wird sehr viel Raum gespart, der m allen Lexika noch heule vergeudet wird. Wie viel Worle braucht cs z. B., ein Ltadtwappen zu beschreiben, wns hier durch bildliche AiOchaunng iviort klar ge macht wird. Sogar die verschiedene Färbung eines Gegenstandes wird durch chrasficle Linien und Puiitilruiig: Gold, Silber, rolh, »lau, grün, schwarz, purpur re. aiigedcaict. Mau grestc ugcild ein Wort deutscher oder fremdländischer Sprache heraus und man findet die Erklärung in Kürschner'ü Lexikon sicher und genügend. Auch Feuilleton. ff Im Nesidenztheater gelangt heute Nachmittag 4 Uhr'zu er mäßigten Prellen das mit großem Erfolg gegebene neue Weih nachtsmärchen : „Dic Heinzelma » ncheii, oder: Weihnach ten in Palast und Hütte" zur Wiederholung, Al« Abendvorstellung ist „Die Fledermaus aiigeietzl. ff Das dritte Philbar monische-Eoncert findet heute im Gewerbchaiste statt, ff Der Dilettanten-Orchcster-Berein veranstaltete vorgestern vor einer zahlreichen und dislinguirten Hörerschaft sein erstes diesjähriges Cvucert in Meinholds Sälen. Als Eingangs- numiiier spielte das gut geichnlle Oichester unter Lcittuig seines Dirigenten, Herrn Musikdirektor Friedrich Reichel, die melodiöse »nd rhythmisch schön gearbeitele Ouvertüre zu „Rvthkäppchen" vo» Boieldien, mit der sorgfältig und musikalii'ch-korrekten Wiedergabe derselben, leine oft anerkannte LeistungSfähiglest von Neuem be weisend. Programmmäßig folgte hierauf das MeudelSiohn'sche Elavier-Concert in 0-mo!l, von Frl. Gerhardt, einer talentvollen Schulen» de- Herrn Johannes Schubert, vorgelragen. Das blutjunge Fräulein spielte daS tonschöne Werk elegant, sauber und abgerundet 1. B. Dro.iblüth (Medici»), Göllnch (Musik), Grui.dke (Techno logie), Kirchner (Philosophie und Theologie), Mietzlcc (Geo- giavlne), Militz (Pnysil und Chemie), Karl Mülle- pBcckanck und Zoologie), Reitst zAilcoiiaane), Schcoot lHfftocik. Literatur, Kaust und Vockswitthschaft). Schivarz-Flemnii.ig (Scewese:,), Stcinert (cksciiicralogie und Berghaul, Walter (Mathemalikj " ^ ^ (Miloac-. Die lyvographilche Aasslatlnag macht der Krönecachen Buche,ackere: '» Stuttgart in jeder Beziehung Ehre; die Klarheit des Druckes Ri der Kleinheit »r Noiiparetlleslycstt, sowie dw Zartheit der Illu strationen geben dem prächtigen Werke ein Vvrne.imes Ani.chen. Die Königl. Hvibiuhhandinng vvn Lr-arnatz und Lehmann ron) von dicicrn wccihvvllen Werke in lehr gesckim.ickoollcur Enroand bei dem billigen Preise gewiß großen Ab lag haben. ff Frau Mnrcella Sembrich, vvn einer unbedciikli.hcn „Neurasthrnie" befallen, Hai aus Anrathen ihics Arztes, der ihr das anstrengcndc Re isen aus einige Zeit unlecsagte, sür die nächste» zwei Monate alle Eonce tc und Gasstpiele aulgegebcii; sic ist bereits nach Dresden zurückgekehrt. ff Richard Wagner's „Ring des Nibelungen" wird in diesem Monat auf der Bühne des Berliner Kömgl, Opernhauses zum erslcn Male in seiner Gcsaiilnstheck m Scene gehen. Spül tvmiiit Ihr. doch Ihr kommt Gras... Jwlan ! ff Herr Oskar B len cke scheint sich am Berliner Lcssing Theater gar inchl zu gefalle». Vvr einigen Tagen hatte er, wegen »»Hallenser.Heffrrlcit, zwar nur einen mxhrwochenlucheii Urlaah iiailigeuicht, neueren Nachrichten zufolge ist Herr Blencke n-udcm aber desiiiiliv aus dem Verbände des Lcssing-Theaters geichiedcn. Herr Oskar Blumeulhal dagegen besteht aui jciiiem Schein uns würde es. wie er in de» gestrigen Berliner Blättern lag!, als ReclstSbruch betrachten, wenn Herr Blencke vom Tage seiner Wieder- genelmlg an dem Lcssiiigtheater seine Dienste nichl voll und ganz wieder zur Verfügung stellen wollte. ff Das Wiener „Fremdenblatt" schreibt: Vor einigen Jahre» noch glänzte am Prager Operetteiihimmcl als Ecker» erster Größe der Name Sch e n t - U 11 m e y e r. Alles huldigte der resoluten, immer lustigen, in den puinkoollsten Toiletten prangenden T»va, die aus der Bühne das Repertvir heherttchlc und daheim aui fürst lichem Fuße lebte. Frau Minna Lchcnk-Ullmehec war eine Wie tzen», halte am Burgtheater in KinderroUcn. dann bei Fickst als Soubrette brillirt, später »i Graz Triumphe gefeiert, cretrie dann in Prag die weiblichen Hauptrollen der meisten neue» Opeielten, gastirte vo» dort aus an vielen deatschen Bühnen erilen Ranges (auch wiederholt in Dresden) und zahlte zwencllos zu den vegab- teslc» Vertreterinnen ihres Faches. Nach zchnjähiigcr Wirksamkeit in Prag aber büßte die Primadonna an Terrain ein, ihr Organ litt mit ihrer Gesundheit, sie inußle Erholung suchen, erhielt keinen neuen Vertrag mehr und zog sich »ach Wien zurück. Mächtige Wagenladungen brachten ihre reiche Habe hierher, immer mehr aber und inmicr rascher lichteten sich die Schätze, immer durstiger ivurde die Eleganz der sinkenden Größe, bis ein Appell an die Mildlhäiigkeck ihrer zahlreichen Freunde und Verehrer ans besseren Tagen die einstige Primadonna wieder in Erinneniiig brachte. Die einst so „brillante" Frau bezog endlich ein Stübchen außerhalb der Linie. Dort ist heule daö größte Elend za Hause, und abermals wird eine Hilssactio» sür die frühzeitig zur Greisin gewordene, sieche und geistig kranke Künstlerin inscenirt. Diesmal nehme» sich die Volkssängerkreisc der gewesenen Operette» - Diva an. Vor b Jahren noch der Slern einer große» Buhne, wird Mama Schenk-Ullnichcr heule der öffentliche» Wohlthäiiglest cmpiohlen und nur Vvlissängcr, die in den Restaurants bei 20 Kreuzern Eck,still agnen, finden sich bereit, dem öffentlichen WohlthütigkeuS» Ausruse Folge zu leisten. Nr. 310. Seit- 3. Mittwoch, 5. Tee. 1888.
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