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itr. rro r-,t- 4 — »Vre»-«« XechrichM,* — «: .rorneliuna.» .Nein. Ltkama." fiel Hede mütterlich ein, „ich kann mir schon alles denke», ich kenne das — sprich n»r weiter." ..Sinn ia — und als dann dein Vater starb, da fanden wir uns ivieder ein bistchen zusammen - und das alte «viel der Gcsnhle beaan» von neuem, aber der Svrachnrlaub Jürgens nach Rußland kam dazwischen — und dann der Krieg und die ckcllmste Jett nachher — man verlor sich mehr und mehr ans den Muren, schließlich ts, man auch alter ge worden, ich ilmrf mich ans die Politik — »„- Jürgen ver bummelte. Aber. Hede, auch von einem verrauschten Glück blieb immer noch ein Stückchen hangen, ein sehr holde» Sr- inner», abseits von der großen Heerstraße des Empfinden», so in verborgenen Winkelchcn — wie soll ich dir das schildern — es soll nur eine Erklärung dafür sein, daß bei einer Ehe niit Jürgen wahrhaktig nicht nur die materiellen Erwägungen in den Vordergrund treten, sondern auch . . . du verstehst " Sie brach wirknmgsvvll ab lehnte mit einem schwachen kleinen Seufzer sich i» das Polster zurück und ließ die Lider über da» Sammetbraun ihrer Singen fallen. Hede war immer leicht gerührt, .„'sch verstehe, meine liebe Mama." glnetste sie und suchte nach ihrem Taschentuch. Jetzt umging Sibnllc die Sprache der Gefühle und steuerte ans das Sachliche los. „Onkel Jürgen," sagte sie. „ist kein Mensch rascher Ent- schlüsse. Er gebürt z» de» Männern, die geführt werden müssen Tu siehst es ie^t wieder. Ter Erhichast halber ts» er zu einer Heirat gezwungen. Aber er trödelt herum, er ist ewig verreist — oder er läßt sich verleugnen, denn es ist nicht gut anzunehmen, daß er in Neuruppin oder Treuen- brietzen nach einer geeigneten Iran suchen wird. Wir müssen ihn sestnagcln. Hede. Wir Müllen erst einmal willen, wie er lick zu dem Gedanken einer Heirat mit mir stellt. Und das wirst d n am leichtesten erfahren können." Hede fuhr auf. „Aber Mama," rief sie, „ich?" ,^Ia. du. Es ist eine Kleinigkeit. Paß aus Du sagst dich einmal bei ihm an — immer kann er ja nicht unterwegs sein. Btiiest. das eine deiner Schmuckstücke Umtauschen zu dürfen. Ihr kommt in ein Gespräch, Du fragst, wie eS denn nun eigentlich mit seiner In-anqsl,eirat stehe und läßt lachend einsließen: Warum heiratest du nicht die Mama, Onkel Jürgen? Lachend, verstehst du, und e» ist wahr scheinlich, daß er zunächst auch mit einem Scherz antworten wird. Dann wirst du seriöser, erwärmst dich allmählich für den Gedanken —" ...zxilt. Mama." siel Hede ein. „Eke du sortfährst: das kann ich nicht. Ich verstehe mich nicht aus sprachliche Künste, ich kann nicht schauspielern. Ich würde dein ganzes Konzept verderben." Sibvllc wurde unmutig. „Sei nicht so kindisch." rief sie. „Du sollst Jürgen ia doch nur auSzusorschen suchen. Das kann icdcr Hottentotte" „Aber ich nicht," entgegnete Hede fest. „Es ist ein Hintenherum dabei, das mir nicht paßt. Ich könnte die Sacke immer nur vom spaßhaften Standpunkt auffallen. Es wäre dock eine Lächerlichkeit, wollte ich ernsthaft als Irei- werbin für meine eigene Mutter auftreten. Das kann man in einem Lustspiel machen, aber nicht im Leben. Nimm mtr's nicht übel. Mama, wenn ich das dankend ablehne." 12. u, >z, btni bin ict, in d, Op«. Uonenmillier. ria-iniütr. Ui 20, um lüinrtlldie^uyen risctz cksr- flakur s. pstiSrrten henruLteiien u eiorusatrer' Die Stimme Stbvlle» wurde grollende „Tu erfüllst mir doch nte «ine Btttel" ries sie. „Immer findest du Audreden." „V nein. Mama. Ich kann mich nur nicht den Mast, nahmen über Eck fügen, wie du Ne ltebft. Ich bin zu wentg geschult tn kleinen Kniffltchtetieu — ich glaube, ich bin zu offenherzig in derlei. Meinethalben zu dumm" „Merkwürdig." entgegnete Stbvlle und erhob sich mit starkem Ruck, „daß du nicht zu dumm bist, wenn e» sich nm deine persönlichen Schleichwege handelt. Glaubst du, ich weiß nicht, wie oft du dich insgeheim mit dem Vuttrrfritzen triffst? Schämst du dich gar nicht?" „Nein, ick schäme mich nicht," gab Hede tapfer zur «nt» wort, „keinen Augenblick. Und ie unfreundlicher du von ihm sprichst, desto lieber habe ich ihn. Sibnllc schritt zur Tür. blieb stehen, wandte sich zurück. ,^>n meinem Hause wünsche ich de» Herr» jedenfalls nicht mehr zu festen." ries Ne. Krachend fiel die Tür in» Schloß. Die Tränen rannen über die Wangen HedcS. da» kleine Taschentuch wollte nicht mehr genügen. Sie empfand eine flüchtige Reue. Vielleicht wäre cs doch verntinsliger gewesen, der Mutter cntgegenzukominen. Man hätte auf ihre Laune ctngelien und mit dem Onkel Jürgen wunschgemäß sprechen können, so ganz ou bnnaloUo — da» hätte sich ohne weiteres machen lallen Aber rS war in jenem Augenblick so gewesen, daß Hede unwillkürlich ihr kindliche» Verhältnis zur Mutter mit einem einzigen Gebauten überflog und sich Uber den Mißbrauch empörte, den man mit ihrem Empfinden trieb- In Nizza hatte Ne als Krankenpflegerin bet der alten Tante zugleich die Svivnin spielen Müllen, eine widerwärtige Erb schleicherei wurde z» einer Tugend der Notwendigkeit. Onkel Jürgen sollte serngehalten werden, und als dann das Los zu seinen Gunsten gefallen war, sollte sie ihn im Handumdrehen heiraten und schließlich ib» an die Mutter verkuppeln Helsen. DaS böle Wort „verkuppeln" kam ihr nicht a»S der Seele. eS entstand unter der Stirn, wie plötzlich eine Lesefrucht in da» Gedächtnis tritt, und trieb ihre» Aerger zur Entrüstung. Sie wollte nicht länger als allzeit gehorsame» Kind unter der tnstink mäßigen Herrschsucht ihrer Mutter leiden. Ne hgtte den Stolz ihrer Ircthett und gar keine Lust, ihr junges Leben tn Leitsätzen zerstückeln zu lalle». Da wurde Ne dick köpfig — aber die Tränen slollen trotzdem. — Sibnlle schloß sich ein. Sie fühlte recht wohl, das, ihre Nervosität ihr wieder eine Stretch gespielt hatte und Ne zu weit gegangen war — Ne war ja gar nicht herzlos. Sie war nur eine ewige Komödiantin de» Lebens, die nicht denken konnte, ohne das Nächstliegende tn Akte. Szenen nnd Austritte zu gliedern nnd nach Theaterefsektcn zu greifen, Ne hatte Pathettk. Lvrtk und derbe Natur zu ihrer Ver- sügung. Ne konnte Herrin, erste Liebhaberin und Intri- gantin sein und verstand sich sogar ans de» Mechanismus her Kulillenverwandlnng. Nun aber war sie genau so verärgert wie Hede. Die Borwürfe beider kreuzten Nch in der Luft. Der gemeinsame Kriegsplan endete vorläufig tn einem Kriegszustand. Doch er war nicht von langer Dauer. Komödie spielen und kleine Intrigen spinnen konnte man auch ans der Gegen seite. Und so geschah e». daß sich eine» Nachmittags Jürgen von Holl bei Iran Stbvlle anmelden ließ Er trat in den Salon und blieb einen Augenblick stehen: er sab die Haus, fran mit ihrem Töchterchen. mit der Iürst'n Wachnitz und Hilde von Schaßberg am Teetisch sitzen. Sibnlle winkte tkm mit ihren auirligen Iingern. „Hallo. Jürgen," rief Ne ihm entgegen, „sieht man dich endlich ein mal wieder! Du kommst gerade im rechten Augenblick. IUrsttn Ilona hatte die Liebenswürdigkeit, mir einen reizenden Schützling zuzuführen. Und nun sage bloß, ivas ist das für eine närrische Geschichte mit diesem falschen Iräulein von Schgßberg tn München? Ich erinnere mich wohl, du erzähltest mir tn Nizza L prapo» von deiner Be- gegnung — aber da wußtest du wohl selbst noch nicht, daß du e» mit einer Schwindlerin zu tun hattest . . ." St« sagte bas alle- mit jener köstlichen Unbefan^ nheit. die Ne tn der Ausmessung ihrer Kräfte immer tn die Bor- MMwech. 11. M«1 > Hand stellte — Ne spielte ihre Szene wieder in unvermindertem Draufgängertum. Jürgen küßt« ihr und der Fürstin die Hand und begrüßte die jungen Damen und fing davei auch einen Blick Hede» ani. der in dvnamtscher Sprache z» reden schien und den er verstand: er galt der letzten Verabredung mit ihrem geliebten Richard. Dann nahm er am Tische Platz, und natürlich bewegte die Unterhaltung sich noch längere Heit um die geheimnisvolle Abenteurerin tn München. Stbvlle fiel nicht au» ihrer Nolle Hede blieb schwctgsam. weil ihre Gedanken um Kommende» kreiste», die Wachnitz witterte pikante Einzelheiten hint r d in Geschehnis und formte Ne schon phantasievoll zu einer Novelle um — Hilde Schaßberg aber stellte die direkte Irage an Holl, ob seine Erkundigungen nach ihrer rätselhaften Namens schwester noch kein Resultat gezeitigt hätte». Da hielt er e» für richtig, wie ein Eclatreur Im Kavallertegesecht vorzugeben, um den endgültigen Uebersall vorznberetten und den Gegner zu fallen. „Es ist nicht ganz leicht, hinter da» Mvstertum zu kommen, gnädige» I-räulein." antwortete er. „aber ein wenig näher bin ich der Aufklärung doch schon gerückt Es hat Müde genug gekostet, und ich habe auch unterirdische Hebel in Bewegung setzen müssen, mit denen ich mich sonst nicht gern befalle. Immerhin - es gelang mir. ein paar i>ädcn zu Haschen, den Ansana eines LeitscilS der Dame Ariadne, das ich nun weiter vcrivlgen muß, um den Ausgang au» dem Irrgarten zu gewinnen, der Licht in die Sache bringen soll. .Innächst machte ich eine etwas verblüffende Entdeckung. Ihre Namensschwester. liebes Iränlcin Hilde, ist das Werk zeug eines Detektivinstituts, eine Agentin, die mir aus irgendwelchen Gründen zur Beobachtung »achgeschickt wurde." „Nh." ries die Wachnitz, „ein Detektivroman! Seit Poe und Evnan Donle N»d sie noch immer beliebt in der Lite ratur. Aber die neueren bewegen sich tn auSgefahrcncn Gleisen — erzählen Sie weiter, Herr von Holl, vielleicht kan» ich ein Splitlerchcn erwischen. daS sich z« einer auch psnchvlogtsch interessante» Detektivnovelle ausbauen läßt, und die muß Iräulcin von Schaßberg hübich illustrieren." „Bor allen Dingen." sagte Hilde, „müßte «nun erst Näheres über die ttrsgchen erfahren. Herr von Holl, die z» Ihrer Beobachtung durch die betretende Agentin führten, lind wie kgm sie dazu, sich dabei gerade meines Namens zu bedienen?" „Das weiß ich noch nicht. Ich weiß auch nicht, aus welchen Gründen man sie aus meine Spur hetzte. Es kann eine Verwechslung Vorgelegen haben — vielleicht hat man meine Reise mit etnem politischen Auftrag tn Verbindung gebracht. Aber das wird sich feststcllen lalle». Ich werde ans dem Auswärtigen Amt Nachfrage halten nnd hg,,,, sämt liche DctekttvbnreauS Berlins abklappcrn — und so hoffe ich allgemach auf die richtige I-ährtr zn kommen." Jetzt machte Stbvlle eine heftige Bewegung tm Sturm- drana ihres Gefühl», fand sich aber sofort tn ihren drama tischen Knnststll zurück. Sie lachte heiter. „Wenn du nur Glück bei den Detektiv» hast." sagte lle. Die Leute werden natürlich verschwiegen sein und dir nicht ohne weiteres ein offenes Geständnis ablcgcn." iyorlietzung folg».» Vvnlvlrunnan bei K4en«ekea onö Tieren keNea «edneN, »dn« LotrSnÄnnUen, öured t-dtno»ot, Verteneeo 81« Io 4pold«k«a und üro» Uerieo ko»teolo»en ?ro»pekt mit XnMenäunKsvoreedrlVea. Ver»ued«p»eku«i nur 60 Pf. Müller IIn. osor» 1AZS,älteste ärirtait ck>sLSoär>< - ir-, Deutsch»isr>c> - . lLlpLlg.UniversltLtLLls'sLöe lü keplm,KL?lLwäLLe 15. OI-IVILk? L1-5r. s pfct. 2.60. 3.20, 3.60, 4.00, 4.40. 4.80 «kvrk«il.lcuk k.rkklulkn^ciik. vvklvkff > pväCkV-I7väiic Lelfsgene 81l11mpfe me neu SelonM u. aulgelrisrkt «ekallon Sie in venigen SUnute» I«08l8sll08 nenn 8ie uns unsOin indnr ^evorclene LtrOmpke fHewnsctien. kUOti nnk) dringen. ln pr»8e kninmen V«lnenr.lrQmpke. Ute uustjeUeknl. ver zerrt oder snnLl^vte ous der pnrnr eetrnmmen sind. ln unserem 8ctmukenster wird Iknen dieses Verlnliren vorstekidirt. Nieses pelllnme- nn^et)k»i ^ilt "ur vorn >L dl« LI. Bl»>. WAKrend dieser T'n^e billige Sonderpreise lür Ltrllmpte und vnmenwäseke. ki88i,8lSr11 L Lo.. 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Stück von Mk. 2.iiv an. ver». ein,ein du kerül-.Kunst dt tianftr.».«.. «ein >.'«««». ^ lvne«, lirisüanst Pallend« Geschenke tn arosier Auswakl. veranlw. i.d. redalitioncll. 7eil: De. U. gwinNiiier, dresdeni i. die Aiueiacni trttz «»»h, Dresven. ktn« Gewülir für da» erscheinen der Amciocn in den voraeschrtkbcncn kaaen sowie auf bestimm«, seilkn wird nicht ocicistcl. Vas bcutige Al,c»LbI»ti iimsaki s Seiten keselilsn 8ie l!ie Sekauk«n»t»r dar Vardanck» Drogiitan «llkranck ckar kskeifvoelie da» Dautackan Drooiatan- Varbandaa