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Bautzener Nachrichten : 27.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-190509279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19050927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19050927
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-27
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 27.09.1905
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2614 M «cte»r»l»i«Iche Statt»» n. ' 12,8 10,32 MU 5,68 früh 8 740,0 i 8,2 7,1 27 S G greffeS. Zunächst sprach Prof. Wien-Würzburg über Elektronen^ außerordmtltch kleine elektrische Teilchen, die gegenwärtig in der Physik eine bedeutende Rolle spielen. Der folgende Vortrag be- Professor vr.' locht-Hamburg behandelte die Lropenkrankheiten. Nach dem Redner kann man die Tropenkrankhetten in 3 Gruppen teilen: Die erste Gruppe bilden die direkt durch das Tropenklima verursachten Krankheiten, wte Sonnenstich, Hitzschlag, gewisse nervöse Störungen und andere. Dte zweite Gruppe umfaßt die tropischen Infektionskrankheiten. In die dritte Gruppe reiht Professor Rocht Tropenkrankheiten von unbekannter Ursache ein. Hierzu rechnet er unter anderem die Bertberikrankheit. Beide Vorträge fanden lebhaften Beifall. Der Nachmittag wurde durch Abteilung?fihungen ausgesüllt. (Dr. Anz.) Letzte Mr!düngt». —* Dre-Heu, 27. Teptbr. Wetterprognose des König!, kächf. Meteorologischen Instituts in Dresden für 28 Septbr : Witterung trocken, wenn auch mehr oder weniger stark bewölkt; Temperatur normal; Lustdruck tief. -» New-York, 27.Septb. Die „Evening Tua" meldet aus Manila: Ein Taifun suchte die Stadt heim. Da- Eiugeboreueuviertel ist zerstört, 8000 Menschen find obdachlos, 5 Filipino- sind getötet und 20V verwundet. Sm»» «d «ßeuschafk — Zittau, 26. Srptbr. Der frühere Direktor des hiesigen StadttheaterS, Karl, ist nach KottbuS übergefiedelt, wo er nunmehr das Szepter führen wird — Leipzig, 26 Sept. DaS musikhistortscheMuseum deS Herm de Wit ist an einen Kölner Privatmann verkauft worden und wird von diesem dem Kölner Konservatorium ge- schenkt werden. GS enthält alle möglichen Arten von Instru menten, u. a. Versuche bedeutender Instrumentenmacher früherer Zeit. Gekrönte Häupter brachten der Sammlung großes Inter, esse entgegen, Kaiser Franz Joseph verlieh dem Besitzer die gol- dene Medaille sür Kunst und Wissenschaft, König Albert ließ sich oort einige Weisen auf russischen Hifthörnern und Etntonhörnern Vorspielen. — Geschenk von Buchhändlern an denRat der Stadt Leipzig. Eine Anzahl von Mitgliedern des Vereins der Buchhändler zu Leipzig in Verbindung mit dem Vorstande deS Börsenveretns der Dmischen Buchhändler zu Leipzig hat die Absicht, dem Rate der Stadt Leipzig zur Einweihung deS Neuen Rathauses ein Ehrengeschenk zu überreichen. Es ist den Spendern durch die etngegangenen Beiträge möglich geworden, den Vorschlag der Leipziger Handelskammer anzunehmen, mtt ihr gemeinsam Herrn Prof. Max Klinger mit dun Entwurf und Ausführung zweier silberner Fruchtschalen zu beauf. tragen, deren «ine Geschenk der Handelskammer, die andere Ge schenk des Buchhandels sein wird. — Freilichtbild des Kaisers. Der Maler Felix Bor chardt in Paris malt z. Z. ein Kreilichtbtld des Kaisers. Wie setzt bekannt wird, hat Kaiser Wilhelm dem Künstler in Wilhelms- höhe und im Neuen Palais in Potsdam mehrere Male zu dem Porträt gesessen. Es ist bekanntlich das erste Kreilichtbild des Kaisers. Es stellt ihn dar in der Hofjagduntform, gegen einen wolkigen Abendhimmel gestellt. Das Gemälde soll zuerst in Parts ausgestellt werden. Die Zeichnung dazu ist für die Mom archennummer des „Figaro illustrS" bestimmt. — Geh. Regtcrungsrat Prof. vr. Johannes Vahlen, ständiger Sekretär der Akademie der Wissenschaften, vollendet am heutigen Mittwoch das 7 5. Lebensjahr. Der Meister der klassischen Philologie ist am 27. Sept 1830 zu Bonn am Rhein geboren. Seine Studien machte er dort namentlich unter Ritschl. 51 Jahre akademischer Lehrer, hat er den Universitäten Bonn, Brrslau, Freiburg, Wien in verschiedenen Stellungen angehört. Nach Beilin kam er 1874 als Nachfolger von Haupt. Hier be- kleidete er 1886/87 die Würde des Rektors. Nach dem Rücktritt von Ernst CurtiuS wurde ihm in der Akademie der Wissenschaften 1893 das Amt eines ständigen Sekretärs übertragen. Vahlen ist ciner der ausgezeichnetsten Lateiner. Geschätzt sind seine treff lichen Ausgaben altrömischer Autoren. — 82L. Die erste deutsche Wochenschrift. Vor 300 Jahren, im Oktober des Jahres 1605, ei schien die erste deutsche Wochenschrift. Man hatte zwar bisher das Jahr 1615 ange nommen, durch neuere Forschungen, insbesondere auch durch Wuttke, fleht das Jahr 1605 als Gründungsjahr fest. Der Titel dieser ersten modernen Zeitung lautete „FranksurterJournal", der Herausgeber war der Buchhändler Egcnoiph Emmel in Frank furt a. M., der Inhaber einer alten Druckfirma, die schon im Jahre 1599 eine Schilderung der ungarisch-stebenbürgischen Kriege gedruckt hatte. Kurze Zett nach der Emmelschen Gründung gab ein Pfarrer a. D. Konrad Lauterbach aus Heidelberg unter dem Pseudonym Konrad Frank eine Art politische Zeitung heraus. Etwas später kam der damalige Frankfurter RcichSpostmeister Johann von dem Birghden auf den Gedanken, die Vorteile, die ihm seine amtliche Stellung in Bezug auf schnelles und sicheres Erhalten von Neuigkeiten bot, zu verwerten und gründete ein Unternehmen „Politische Avisen". Birghden wurde von Emmel beim Frankfurter Magistrat wegen Nachdrucks verklagt; sür den Beklagten verwendeten sich aber der damalige Kurfürst von Mainz in seiner Eigenschaft als Protektor der Rcichspost und Graf Leonhard von TaxiS, der als Postchef bei der Sache persön lich interessiert war. Es erging daher auf des letzteren Veran lassung ein nachdrückliches Handschreiben des Kaisers Ferdinand an den Frankfurter Magistrat, in welchem derselbe angewiesen wurde, daß niemandem das Drucken der wöchentlichen Zeitungen gestattet werden solle, „als demjenigen so besagter Graf von Taxis hierzu verordnen" würde. Dte beiden Zeitungsunternehmen be standen nichts desto weniger neben einander fort; das Emmelsche besteht noch heute, während das Birghdensche 1866 eingegangen ist. (Nachdr. Verb.) — jNottzenj Lübeck soll ein neues Etadttheater mit einem Kostenaufwand von I V, Million Mark erhalten. — Im Intimen Theater zu Nürnberg hatte am 23. Sept, das Drama „Die Juden" von Eugen Tschirikow Ersolg. — Im Volkstheater zu München erlebten ohne Glück am 25. Sept, zwei Werke von Lion Feuchtwanger, „König Saul" und „Prinzessin Hilde", dte Uraufführung. — Die Gesellschaft der Französischen Künstler plant dte Errichtung eines Künstler-AlterSheims mtt einem Aufwand von 1 Million Francs. — Im 53. Jahre starb in Berlin der Verlagsbuchhändler Richard Schoetz am 24. Sept. — In London konnte dieser Tage die Zeitung „Daily Telegraph" ihr SOjährigeS Jubiläum feiern. — Ein neuer kleiner Planet ist nach der „Voss. Ztg." am 22. Septbr. von Wolf auf der Sternwarte Königstuhl bei Heidelberg durch photographische Himmelsaufnahmen entdeckt worden. Der Planetoid, in diesem Monat bereits der dritte in Heidelberg neu entdeckte, leuchtet wie ein schwaches Sternchen 11,6 Größenklasse und steht in der Konstellation des Wassermanns. Seine Position ist 22^/z L in Rektaszension und -z- 3 ° 40' in Deklination. — Oberammergau, 25. Sept. Papst Pius hat dem Darsteller der ChristuSrolle beim Oberammergauer Passions- sptele 1900 und bei der Ausführung der Kreuzesschule 1905, Anion Lang, das Ehrenkreuz vro Looloola 6t ?ontiÜL6 ver liehen. Wie das Vaterland weiter wttteilt, soll Papst Pius den Oberammergauer PasfionSspielen ein sehr lebhaftes Interesse ent- gegcnbringcn. Anton Lang ist übrigens nicht der erste Ober ammergauer Passionsspieler, der einen päpstlichen Orden erhält; schon seinem Vorgänger in der Darstellung der ChristuSrolle, Jo seph Mayer, hat Papst Leo XIII. das Ehrenkreuz kro Loolosm st ?outiüos verliehen. — Meran, 25 Sept. (77. deutscher Natursorscher- und Aerztetag) Nachdem gestern abend in der sür den Kon greß geschaffenen Festhallc dte aus allen Teilen Deutschlands, Oesterreich Ungarns und der Schweiz erschienen«« Teilnehmer durch den Ortsausschuß begrüßt worden waren, begannen heute vormittag mit der Eröffnung der Tagung durch den gefchäftL- sührenden Vorstand die geschäftlichen Ve.Handlungen des Kon- 0. 8. Temveratur-Marinmm am 26 d. —- 157 (12,56). Niederschläge am 27. d. früh 1,2 mm. Wind am 26 d. uachm. abd». still; am 27. d. srüh WSN-. Sitzt« * Konstantinopel, 27. September. (Wiener Korr.-Bur.) Die Desinfizierung und ärztliche Ueberwachung der aus Hamburg kommenden Reisenden ist aufgehoben worden. BerMschteS. — di. GS d a, 26. Sept. Zu ciner erhebenden Feier ge staltete sich am vorigen Sonntage das diesjährige Erntedank fest. Eine große Anzahl ehemaliger Konfirmanden, die vor 25 Jahren in der hiesigen Kirche ihren Taufbund erneuert hatten, gaben sich an diesem Tage auf Anregung des Herrn Paul Gnauck, Hausvaters der Herberge zur Heimat in Glauchau, ein Stell dichein in der lieben Heimat, begleitet von einem 19 Mann starken Posauniflcnchor, der sich aus Mitgliedern des christlichen Verein junger Männer zu Glauchau, Zwickau und Dresden zusammen- setzte und untcr Leitung des Herrn Bankbeamten Schmidt au- Dresden stand. In früher Morgenstunde vor Beginn des ersten Gottesdienstes brachten dte feierlichen Klänge einiger Choräle, die von der Brüstung des TurmeS herab geblasen wurden, der Ge meinde den ersten Festgruß dar. Weithin tönten die Lieder „Allein Gott in der Höh sei Ehr ", „O, daß ich tausend Zungen hätte", „Wunderbarer König, Herrscher von uns allen, laß dir unser Lob gesallen" und „Vater, kröne du mitSegen unsern König und sein Haus!" In beiden Gottesdiensten, welche an dieser» Tage auch durch die Gesänge des Kirchcnchores unter Leitung deS Herrn Kantor Katzer verschönt wurden, ward die Gemeinde vor und nach d«r Predigt durch gediegene Vorträge deS Posaunen chores erfreut, der auch den Gchlußgesang der Gcmiinde „Nun danket alle Gott" machtvoll begleitete. Tiefergreifend aber war es, als sich dann die ehemaligen Konfirmanden an den Gräber» ihrer verstorbenen Lehrer, des Pfarrers Immisch und des Kantor- Lteschke, versammelten, woselbst die von dem Posaunistenchore an- gestimmten Trauerarien den Dank und dte Wehmut derer zum Ausdruck brachten, die pietätvoll der treuvcrdienten Schläfer da unten im stillen GrabeSkämmerlcin gedachten. Das war auch ein Erntedankfest! — Nachmittags '/,2 wurde vor der Schule eine Platzmufik und um 4 Uhr im Saale des Herrn Eigner eine Fest» Versammlung veranstaltet, deren ganzes reichhaltiges Pro gramm zu besprechen zu weit führen würde. Der gemeinsame Gesang „Lobe denHerren, den mächtigen König der Ehren" leitete die Feier ein. Herr Gnauck, der Veranstalter des Festes, hieß in feiner Begrüßungsansprache die alten lieben Freunde und alle Festteiln«hmer herzlich willkommen, gedachte dankbar der alte» Lehrer, von denen nur noch Herr Kantor Katzer amtiert und an wesend war und durch Uebtireichung eines kunstvoll angefertigten Diploms geehrt wurde. Die weiteren Ausführungen deS Redner- legten ein wackeres Zeugnis treuen Glaubens und darum recht licher Gesinnung ab und machten auf die Anwesenden sichtlich einen tiefen Eindruck. Herr Pfarrer Zieschang erörterte die Bedeutung des Heimatsfestes, an welchem die Liebe zur Heimat und die Dankbarkeit gegen frühere Wohltäter in so schönem Lichte erstrahlen. Er hieß die, die aus der Ferne aus diesem Anlaß in der Heimat sich eingefunden hatten, hier herzlich willkommen,, wobei er sich an die etwa erschienenen Wenden mtt wendischen Worten besonders wandte. Er dankte ihnen für die Verschöne rung der Gottesdienste am Erntedankfeste, für die Ehrung der entschlafenen Lehrer und für dte schönen Darbietungen in der Festversammlung. Er hob seine große Freude an dem treuen Be kenntnis zum Christentum besonders hei vor, das in der Be grüßungsansprache einen so entschiedenen Ausdruck gefunden hatte, und wünschte allen, daß sie von dieser Feier einen bletbendenSegen mitnehmen möchten. Schließlich übermittelte er die Grüße und Segenswünsche des Herm Superintendenten Lieschke in Plauen, eines Sohnes des früheren hiesigen Kantors, der selbst am Er scheinen verhindert war. Beide Ansprachen waren umrahmt von Posaunenchören und Golovorirägen für Trompeten, von Dekla mationen und GesangSquarteiten, die fast alle die Liebe zur Heimat zum Ausdruck brachten. Herr Kantor Katzer erfreute seine ehe maligen Schüler durch den Vortrag einiger Klavierstücke, die er gemeinsam mit Herrn KantorZs «Harnack ausGcmßig in meister hafter Weise spielte. Der gemeinsame Gesang „Wir sind dein, Herr" beendete die Feier, an ! ie alle Teilnehmer gewiß dankbar und gern zurücklenken werden. ! INtedr. WLrme ^meter «tsuutzheitSwese«. Zitlau, 26. Septbr. (Z. M.-Z.) Mehrere Diphtheritis-Er- kraukunaen sind tu deu letzten Tagen unter den Schülern der Kuabeu- klasse 8 b der hiesigen ersten Bürgerschule vorgekommen. Ein Knabe ist bereit- der tückischen Krankheit erlegen, der Verlaus der übrigen Krank heitsfälle soll günstig sein. Mit Rücksicht aui dte Ansteckungsgefahr wurde am DIenStag der Unterricht in dieser Klasse eingestellt. Go» »«»»«r Bautzen, 27. Septbr. (Bericht, ausgestellt nach dem meteorol. Depeschevmaterial der deutschen Seewarte. Im Austrage deS landw. Kretsvereins f. d. Oberlausitz mitgetetlt v. d. Obst- u. Gartenbauschule.) DaS Maximum von mehr als 771 mw breitet sich über Nordrußland aus; eine Depression mit unter 750 mm liegt vor dem Kanal. In Deutschland herrschte ruhiges, trübes, vielfach nebliges und stellenweise regnerisches Wetter. — Für DouuerStag ist etwa- kühleres und allmählich aufs klärende- Wetter zu erwarten. ! varo- «tunde m-ter„ lLUiV°v. NcheS Verhältnis zu Religion und Christentum voraussetzte, glaubt die moderne Kunst vielfach an die Stelle der Religion treten zu können Trotz der Emanzipation der wodemen Literatur von Religion und Christentum sucht dte idealistische Grundrichtung in den verschiedenen Weltbildern der modernen Dichter immer wieder Berührung mit einer religiösen und christlichen Weitaus- faffung, indem der Glaube an eine vernünftige Wellordnung, an Zweck und Ziel der Menschheit, an Sinn und Wert deS Einzel- lebens, an die Neberlegenheit des Geistes über dte Materie die Brücke bildet Viel kritischer als zu Christus und zum Chriflen- tume ist dte Stellung der modernen Literatur zur Kirche und deren Vertretern. Während die moderne Literatur sich zum Christen- turne nach seiner religtös-bogmatlschen Sette teils kritisch, teils relativ zustimmend verhält, findet die christliche Ethik fast durch gehende Anerkennung. Wenn es gelingt, die Wahrheit des Christentums dem modernen Bewußtsein zu beweisen und ihm die vornehmste Stelle im GeisteSlebin zurückzuerobern, so wird auch die Unterhaltungsliteratur In stärkerem Maße als heute vom Geiste deS Evangeliums ersaßt werden. Die erste Hauptversammlung des 33. Kongrcsses sür innere Mission beschäftigte sich zunächst mit der Wahl eines Präsidiums, worauf Präsident Wirkl. Geh. Oberregierungsrai Gaebel-Berlin die in größerer Anzahl auf dem Kongreß vertretenen Regieiungs- und Kirchenbehöiden namhaft machte, Huldigungsdepeschcn an Ihre Maj. den Kaiser und die Kaiserin sowie den König von Sachsen absandte, das Gedächtnis der Toten ehrte und nach ein ander Sr. Exz. Wirkl. Geh. Rat Voigts Berlin, dem Vorsitzenden deS deutschen evangelischen Kirchenausschusses, und v. v. Zahn, dem Präsident«» des sächsischen Kirchenregtmentcs, daS Wort zu Begrüßungsreden erteilte. Das Hauptberaiungsthema der Ver sammlung lautete: Die innere Mission in ihrer nationalen Be- deutung für Deutschland. Der Referent hierzu Geh. Kirchemat Prof. v.vr.A. Hauck-Leipzig begründete und legte mehrere Thesen vor. An daS Referat schlrß sich «ine mehrstündige Aussprache. Geh. Kirchenrat Superintendent 0. Pank-Leipzig kam u. a. auf die konfessionellen Gegensätze in Deutschland zu sprechen und hob dabei hervor: „ES ist kirchliche und nationale Pflicht, in dem ge botenen Kampfe zwischen den Konfessionen nicht fleischliche oder gar vergiftete Waffen, sondern nur das Schwert des Geistes und der Wahrheit zu führen im heilig«» Wettkampfe um die Hebung und Besserung unseres Volkes." Rcklor Prof. vr. Zange- Weimar forderte eine Vermehrung der Geistlichen, damit mehr sittliche Arbeit am Volke verrichtet werden könnte. Konsistorialrat Hof prediger Schubart-Zeitz betonte den Wert der inneren Mission für das kirchlich-nationale Leben der deutschen Seeleute und Aus- Wanderer, deren größtes Vermögen draußen ihr evangelisches Bekenntnis bilde. Pastor Weidauer-Dresden warnte vor pessi mistischen Klagen und mahnte zu fröhlicher Fortarbeit. Pastor Mahling aus Frankfurt und Frl. M. Behm - Berlin regten eine stärkere Unterstützung der christlich nationalen Arbeiterbewegung und der christlichen Gewerkschaften durch dte innere Mission an. Prof. Lütgert-Halle wollte an Stelle der Vermehrung derGeist- ltchen ein erhöhtes Leben in den Gemeinden selbst gesetzt sehen und erklärte als die Hauptaufgabe der theologischen Wissenschaft dte Verkündigung der Wahrheit an das Volk. Pastor Hennig vom Rauhen Hause in Hamburg bezeichnete die Anerkennung der Gedanken innerer Mission im Rechte des Deutschen Reiches als einen groß«« nationalen Fortschritt. Nach einem Schlußworte des Referenten sagte der Präsident dte Weiterer örterung der in Aussprache verlautbarten Anregungen und Wünsche im Ausschüsse zu, womit die erste Hauptversammlung endete. Nachmittags fand eine geschloffene Sitzung deS Zent:al-Ausschusses mit seinen Agenten und den Vertretern der Vereine stalt. Außerdem wurden verschiedene Anstalten besichtigt. Den Abend stillten FeflgotteS dienste mit Predigten des Dekans Groß-Leonberg in Württemberg und des Pfarrers Scholler-Nürnberg, sowie eine Kachkonferenz, deren Inhalt ein Referat desSelmannspastorsMünchweyer- Stettin und dte Organisation der Flußschiffermisfion im Deutschen Reiche. s- In Plauen tritt der neue Rektor des Realgymnasiums und der Realschule Prof, vr Matthias auSZwickau am 9.Ok tober sein Amt an. (Herr vr. Matthias flammt aus Bernstadt in der Oberlausitz, ist auf dem Johanneum zu Zittau vorgebildet und war dort lange Jahre als Oberlehrer am Realgymnasium tätig. - Die Red ) New-Aork, 26. September. Dte in Rochester im Staate New Amr versammelte Konferenz der deutsch - evangeli schen Synode von Nordamerika richtete an den Präsidenten Roosevelt eine Kundgebung zu Gunsten einer einheitlichen Gesetz gebung über dte Ehescheidung für das gesamte Gebiet der Ver einigten Staaten. Z . <8 r°ge,miu»l M.Lß »«r 8»! Zn rempn-tur e» « K er. ! u. r«datiert 6. 26 schm. L 741.3 ! 15,4 12,^2 26 abd. 8 741,8 12,8 1""" Cholera-Nachrichten. * Berlin, 26. September. Der „Staatsanzeiger" meldet: Vom 25. biS 26. d. mittags wurden im Preußischen Staate keine cholera. verdächtigen Erkrankungen und Todesfälle an Cholera gemeldet. Nur wurde in Pommerenzdorf bei Stettin eiu schon in Beobachtung befindliches Schifferkind als Bazillenträger erklärt. Die Gesamtzahl der CholerasSlle hat sich daher seit dem 25. September nicht geändert, sie beträgt also 246, wovon 85 tödlich verliefen. * BreSlau, 26. September. Die hiesige Cholerastaiiou ist leer, nachdem die letzte choleraverdächtige Person gestern entlassen worden ist. * Bromberg, 26. September. Der „Ostdeutschen Rundschau" zufolge ist die BureauvorsteherSsrau Wunsch In Bromberg cholera- verdächtig erkrankt. Sonst wird aus dem ganzen Bezirk Bromberg kein neuer Erkrantungsfall gemeldit. * Posen, 26 September. Die Ehesrau deS Schiffseigners Schiffler, dte au Cholera erkrankt war, sowie ihr Sohn Rudolf und ein eben falls unter Ueberwachung gestellter Bootsmann sind, da Ansteckungs gefahr nicht mehr besteht, aus Ler hiesigen Cholerastation entlassen worden. * Marienwerder, 26. Septbr. Die „N. Westpr. Mitteilungen" melden: Ein obdachloser Landstreicher im Kreise Stuhm ist cholera verdächtig erkrankt und I» die Cholerabaracke In Pickel eingelicfert worden. Bei der am 22. September unter Choleraverdacht erkrankten Frau eines Bnhnenarbeiter» aus Bönhof, Kreis Stuhm, ist Cholera sestgestellt worden. 80i jMI ! 56! 8,4 12,88^10,30 87! 8.4 ! ! I l e z L i' z s j- s fc r sc u ü ir ai «r w N g< ge er Ai er h- P S< T d« in dl b< K g« der ntci best eeb Len a: Ul di B sch ist ur ge 19 Di ha ew de: ve, fest ua ver un NW die NW dal jed Pi! Eil
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