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Bautzener Nachrichten : 21.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-190508212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19050821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19050821
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-21
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 21.08.1905
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Cordova und Huelva dauert die durch die Notlage der ländlichen Bevölkerung hervorgerufene Erregung au. GchweHe» Nonvegeu. * Christianis, 20. August. ,Die vom norwegischen Frauenstimmrechtsverein veranstaltete Abstimmung über die Auflösung der Union mit Schweden hat nach vor läufiger Feststellung 190000 Stimmen für die Auflösung und keine gegen dieselbe ergeben. * Petersburg, 19. August. Das Manifest und das Gesetz über die ReichSduma ist heute vormittag im „Regierungsboten" veröffentlicht worden. Mittag- wurde eine außerordentliche Senatssitzung abgehaltrn, in der da- Manifest verlesen wurde. — Ein kaiserlicher Erlaß ordnet eine unter dem Vorsitz deS Grafen Solski abzuhaltende Konferenz zur Beratung der Wahlen für die Reichs duma in Polen, im Ural- und Turgaigrbiet, in Sibirien, Turkestan, im Kaukasus und im Steppengebiet, sowie die Ordnung und Durchsicht deS Budgets der Ministerien und der Staatsbudgets usw. an. * Petersburg, 19. August. Die Blätter melden aus Moskau: Der neue Grneralgouverneur Durnowo richtete beim Empfang der Semstwovertrrter an diese eine An sprache, in der ec darauf hinwies, daß er viele Fingerzeige, welche die Semstwos in ihren Sitzungen auf Grund des Reskripts vom 3. März gegeben hätten, in seinem Entwurf für die Reichsduma berücksichtigt und ihm zu Gmnde gelegt habe. Mit Veröffentlichung des Manifestes am 19. August seien alle im erwähnten Reskript enthaltenen Versprechungen als erfüllt zu betrachten. Die den Semstwos durch das Keskript gewährten Rechte verlören nach der Veröffentlichung des Manifestes ihre Kraft. Durnowo fügt hinzu, von nun ab könne er in Moskau keinerlei Privatkonferenzen des SemstwokongresseS mehr gestatten, da die Staatsreformfrage als erledigt zu betrachten sei. * Petersburg, 19. August. Zum Reglement der Wahlen zur Reichsduma wird ausführlicher mitgeteilt: Die Wahlen zur Reichsduma finden statt: Erstens in den Provinzen und Territorien, zweitens in folgenden Städten: Petersburg, Moskau, Baku, Astrachan, Warschau, Wilna, Woronesch, Jekatarinoslaw, Irkutsk, Kasan, Kiew, Kischinew, Kursk, Lodz, Nischny-Nowgorod, Odessa, Orel, Riga, Rostow am Don, Samara, Saratow, Taschkent, Tiflis, Tula, Char- öw und Jaroslaw. In Polen, Sibirien, Kaukasien, Tur- estan und einigen Provinzen werden die Wahlen auf Grund von besonderen Reglements stattfinden. Die Anzahl der Dumamitglieder für jedes Gouvernement, jede Provinz und ;ede Stadt ist in einer besonderen Tabelle verzeichnet. Die Gesamtzahl beträgt 412 Mitglieder, von denen 28 durch die Städte gewählt werden. Die Wahl der Dumamitglieder in den Provinzen und Territorien wird von einer Provinzial- Wählerversammlung vollzogen, die zusammengesetzt ist aus: Erstens den Grundeigentümern der betreffenden Bezirke, zweitens den städtischen Wählern, drittens den Bevoll- nächtigten der Amtsbezirke und Stanizen. Die Gesamtzahl )er Wähler in jeder Provinz ist in einer besonderen Tabelle verzeichnet, die Wählerversammlungrn zählen 160 Mitglieder in den beiden Hauptstädten, 80 Mitglieder in den übrigen vorher erwähnten Städten. Vom Wahlrecht ausgeschlossen sind Frauen und die Männer unter 25 Jahren, die Zöglinge der militärischen Unterrichtsanstalten, aktive Angehörige des Heeres und der Marine, ebenso sind Nomaden und fremde Untertanen vom Wahlrecht ausgeschlossen. Personen, die wegen Konkursvergehen oder Desertion verurteilt worden sind, nehmen an den Wahlen nicht teil, ebenso die Gouver neure, Vizegouverneure und Polizeipräfekten mit ihren Bei geordneten in den Orten, in welchem sie ihr Amt ausüben. Die Frauen dürfen im Auftrage ihrer Gatten und Söhne wählen, Väter können das Recht zu wählen an ihre Söhne abtretrn, die das Recht haben, an den Wählerversammlungen der Grundbesitzer der Bezirke teilzunehmen. Die Mirien- unternehmer sind der Anzahl nach in einer besonderen Ta belle verzeichnet, ebenso die Inhaber industrieller Etablisse ments im Werte von mindestens 15000 Rubeln und die Mitglieder des Klerus, die in den betreffenden Bezirken Kirchenländfreien inne haben. An den städtischen Wähler versammlungen nehmen teil: Die Personen, die städtische Immobilien im Werte von 1500 Rubeln besitzen, sowie die Industriellen der ersten Kategorie. In den am Anfang deS Reglements erwähnten Städten nehmen an den Wähleroer sammlungen teil: Die Besitzer städtischer Immobilien im Werte von mindestens 3000 Rubeln in den beiden Haupt städten und 1500 Rubeln in den anderen Städten, die In dustriellen der ersten Kategorie, Personen, welche Steuern auf Mietshäuser der zehnten Kategorie in jedem Bezirk zahlen. Niemand darf mehr als eine Stimme abgeben. Die Wahlen finden statt unter der allgemeinen Aufsicht des Ministers des Innern, der Gouverneure und Polizeipräfekten. Bei den Wahlen in den vorstehend erwähnten Städten wird in jedem Wahlkreis eine Kommission gebildet, die aus einem Präsidenten und zwei Mitgliedern besteht und die durch den Bürgermeister unter den das Wahlrecht besitzenden Personen ausgewählt wird. Die Wahl findet vermittelst geheimer Abstimmung durch Kugeln statt. Die übrigen städtischen und die ländlichen Wahlkreise wählen gleichfalls in geheimer Abstimmung durch Kugeln eine durch besondere Tabelle fest gesetzte Anzahl von Mitgliedern der Duma. Zu Mitgliedern der Duma können nur Personen, die ihr Einverständnis dazu erklären, gewählt werden. Zivilbeamte dürfen eine Wahl nur dann annehmen, wenn sie auf ihr Amt verzichten. Man darf sich als Kandidat für die Duma nur in einem Wahlversammlungsorte, gleichgültig ob "Stadt oder Land, aufstellen lassen. Zu Mitgliedern der Duma können ferner nur Personen gewählt werden, die der russischen Spräche mächtig sind. ' Petersburg, 19. August. Die Petersb. Tel.-Ag. meldet aus Helsingfors von gestern: Der in den Jahren 1906 und 1907 in Finnland bevorstehende Ausfall der vom Senat für 1905 ringrführten Steuern in Höhe von 86 Millionen Mark bewog den Senat, bei der Regierung die Einberufung eine- außerordentlichen Landtages vor Ablauf deS Jahres zur Beratung von zeitweiligen lFoittsrtzmg tu d« «ft« Beilage.) 2254 weniger mit Ackerbau als mit Gummigewtauuog. Die Eulserouug vou Kilwa uach dem AusstandSgebiet betrügt siebe» gute Tagereisen. — Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Berlin telegra phiert: AuS Anlaß des Aufstandes in Ostafrika ist die Entsendung von 150 Mann Marineinfanterie und mehreren Maschinengewehren beschlossen worden. Außerdem begeben sich der kleine Kreuzer „Seeadler" und ein aus Ost- asien kommender Kreuzer nach Ostafrika. Diese Entsendung entspricht den Anträgen, die der Gouverneur Graf Götzen gestellt hat. — Verschiedene Blätter melden auS London: Der Ein- grborenenaufstand in den Matumbibergen begann nach einer Depesche aus Zanzibar mit Angriffen räuberischer Stämme auf dir Küstendörfer. Die indischen Händler konnten entfliehen. Die Häuser aber wurden geplündert und mehrere Araber, sowie ein Deutscher getötet. Major Johannes operiert mit zwei Kolonnen von Kilwa und Tohoro aus gegen die Rebellen und hat bereits drei von den Rädels führern hängen lassen. Die Depesche verzeichnet ferner ein unbestätigtes Gerücht, wonach 14 sudanesische Soldaten und zwei deutsche Offiziere gefallen wären. — Die „Tägliche Rundschau" erhielt kurz vor Redak tionsschluß von einem Mitarbeiter folgende Nachricht: Be ratungen, ob in Deutsch-Ostafrika mit Marinemann schaften auszukommen sei oder nicht, schweben bei den Be hörden noch. Eine Einberufung des Reichtages deswegen ist zur Zeit nicht ins Auge gefaßt Zugleich stellt dem ge nannten Blatte die Gesellschaft zur Förderung der evangelischen Missionen unter den Heiden die nachstehend bei ihr einge- gangenen Telegramme zur Verfügung: Dar-rs-Salaam, 18. August, 10 Uhr 29 Minuten. Unruhen hier unbedeutend. — Dar-eS-Salaam, 19. August, 10 Uhr. Gemeldete Un ruhen nehmen langsam ab. Angehörige beruhigen. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt zu den Unruhen in Deutsch-Ostafrika: Ueber die näheren Umstände der Ermordung der fünf Angehörigen der bayerischen Benediktiner misston ist nichts bekannt, auch nicht die Zahl und StammeS- angehörigkeit der beteiligten Eingeborenen. Die Unruhen scheinen sich aber auf weitere Gebiete ausgedehnt zu haben, wher hat der Gouverneur eine schleunige Verstärkung be antragt. In den Matumbt-Bergen haben die entsandten Schutztruppen-Abteilung und ein Detachement vom Kreuzer „Bussard" die Aufständischen versprengt. Nach dem Bericht ):s Majors Johannes fangen die Malumbileutr an sich zu unterwerfen. * Eisenach, 19. August. Heute mittag wurde Land graf Alexis von Hessen-Philippsthal-Barchfeld in )er Familiengruft zu Barchfeld bei gesetzt. Als Vertreter des Kaisers nahm der kommandierende General des 11. Armeekorps Linde an der Beisetzungsfeierlichkeit teil. Ferner wohnten der Feier neben den nächsten Verwandten ver Fürst von Hanau und der Graf zur Lippe-Biesterfeld bei. * Neuwied, 20. August. Die Königin von Ru mänien ist heute nachmittag hier eingetroffen. Kiel, 19. August. Die Kapitäne zur See Pohl und Winkler sind zur Besetzung der beiden im Herbst neu zu schaffenden Posten zweiter Admiräle ausersehen. Sie schiffen sich auf einem Linienschiff des ersten Geschwaders bezw. einem Panzerkreuzer der Aufklärungsflotte ein. Karlsruhe, 20. August. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden, die seit ihrer Rückkehr aus dem Süden auf der Insel Mainau Aufenthalt genommen haben, werden am 25. August auf Schloß Baden eintreffen, um am Sonnabend, 26. August, dem internationalen Rennen in Iffezheim beizuwohnen. Am 27. August werden die Herrschaften auf die Mainau zurückkehren. * München, 19. August. Der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz ist heute abend hier eingetroffen. Der Großherzog reist morgen nach Linderhof, um dem Prinz-Regenten einen Besuch abzustatten, und kehrt im Laufe des Abends von dort nach München zurück. vtßerreich-U«t-rn * Wien, 20. August. Ministerpräsident Freiherr von Gautsch ist nach Ischl abgereist. Gchweiz. * Bern, 19. August. Da der gegenwärtige Handels vertrag mit Oesterreich-Ungarn am 19. September außer Wirksamkeit tritt, so hat ver Bundesrat beschlossen, dem genannten Staate Vorschläge für Vereinbarung eines mväu8 vivvuäi zu machen. * Paris, 20. August. An Stelle des verstorbenen Herzogs von Audiffret Pasquir wurde heute Löon Bour geois in den Senat gewählt; ein Gegenkandidat war nicht ausgestellt worden. * Auxerre, 20. August. Der Unterrichtsminister Bienvenu Martin hielt bei einem Festmahl alter Krieger von 1870, bei welchem er den Vorsitz führte, eine Rede, in welcher er die Hingebung an das Vaterland ver herrlichte. Er führte aus, daß das patriotische Gefühl in Frankreich nicht auf dem Wege sei, sich abzuschwächen, und daß kein junger Franzose fehlen würde, wenn es notwendig sein würde, für die Verteidigung des Landes und die Nationalehre einzutreten. Es gelte nicht nur, den vater ländischen Boden zu verteidigen, sondern auch den ererbten, von den früheren Generationen erworbenen Ruhm und die Gedanken der Gerechtigkeit, Brüderlichkeit, Freiheit und Gleichheit. Der Minister schloß: Wir wollen friedliebend sein, denn der Friede ist die Bedingung des Fortschritts, aber wir wollen uns bereit halten, wenn es gilt, das Erbe Frankreichs zu verteidigen. «rotzbritanuim. * London, 20. August. (W. T. B.) Der Vizekönig von Indien Lord Curzon hat sein Amt niedergelegt. Spanien. * Madrid, 19. August. Zum Gouverneur der Bank von Spanien ist Capdebon ernannt worden. * Madrid, 19. August. Der Kriegsministrr wird den Cortes eine Vorlage, betreff"^ Festungswerke auf den Balearen unterbreiten. - "N Gebiet der Städte Jerez, - — Druck und Verlag vou z ' f. Moni» w Ba»»« Seestädte ist unsern Offizieren und Mannschaften jederzeit mit Achtung und Freundlichkeit begegnet, und dir englischen Behörden haben eS sich stets angelegen lein lassen, den Offizieren und Mannschaften unserer Kriegsschiff« den Auf enthalt angenehm zu machen, im Einklang mit den Ver- kebrSformen, die sich zwischen gesitteten Nationen als fest stehender Brauch herausgebildet haben und die in von fremden Schiffen berührten Häfen fortgesetzt geübt werden. Nicht bloß der Wunsch der amtlichen Kreise in England und in Deutschland, sondern auch der Wunsch aller ruhig denkenden Briten und Deutschen ist es, daß der Besuch des englischen Geschwaders dazu beitragen möge, die Achtung zwischen den Angehörigen der beiden großen Kulturvölker zu festigen. Wer dieser Ansicht in welcher Form auch immer entgegen arbeitet, begibt sich in den Dienst von Bestrebungen, die weder mit den Anforderungen deS GastrechtS noch mit der Stellung einer mächtigen Nation in Uebereinstimmung zu bringen wären." — Lz-ssk. X. Krieger-Sanitätskolonnen. Unter den Anträgen, welche auf dem Abgeordnetentage des Deutschen Kriegerbundes in Kiel zu beraten waren, befand sich auch einer, der die Organisation des Krieger. Sanitätskolonnenwesens und damit auch in gewisser Weise die des Roten Kreuzes betraf. Als Im Kriege 1870/71 sich daS BedürsvIS der Verstärkung der KriegSkrankinPflege herausgestellt hatte, wieS die hochselige Kaiserin Augusta als Protektoria deS Roten KreuzeS daraus hin, daß die alten, nicht mehr zur Fahne einzuberusenden Krieger geeignet sein möchten, sich als Krankenträger auSblldeu zu lassen. So entstanden vor etwa V« Jahrhundert die ersten Krieger» Sanitäts kolonnen, deren jetzt über 700 mit 17—18000 Mitgliedern bestehe». Von diesen sind gegen 8000 landsturmpflichtig oder milttärsiei und können sich alS solche für den Fall der Mobilmachung dem Roten Kreuz zur Verfügung stellen. Diese Krieger Sauilätskolounen sind allo auf Grund ihres Entstehens In einer Doppelstellung unter dem Kriegerbuude und unter dem Roten Kreuz, ein Verhältnis, daS — je ausgedehnter da« Kolounenwesen des Roten KreuzeS wurde — um so mehr Schwie rigkeiten im Gefolge hatte. Es ist deshalb seit Jahre» der Wunsch laut geworden, dies zu ändern, und der Deutsche Kriegerbund hat dem jetzt Rechnung getragen, indem er zum Besten des Roten KreuzeS seine bis herige Organisation deS SauttälS-Kolonnen wesenS ausgegeben hat und eS seinen Landes - Kriegerverbänden überläßt, ihr Verhältnis zu ihren LaudeSvereincn vom Roten Kreuz, sowie die Eingliederung der Krieger- SanItätSkolonnen in die Organisation der Landesvereine selbständig zu regeln. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Der Preu ßische Landes Kriegerverband ist nun seinerseits sachgemäß noch einen Schritt Weiler gegangen. Die Orgaaisation deS Preußischen Landesverbandes beruht im wesentlichen auf der territorialen Einteilung des Landes in Regierungsbezirke und Kreise, die deS Roten KreuzeS auf den Provtnzialvereineu und seinen Zweigvereiuen. Aus die gemeia- schastliche Arbeit wirkte die Ungleichartigkeit der Instanzen störend ein, und der doppelte Geschäftsverkehr der Kolonnen mit den beiden vorge setzten Organisationen des Landes-Kriegerverbandes und des Roten Kreuzes verursachte viel Arbeit, Zeitverlust und Kosten. Der Landes- Kriegerverbaud ist deshalb dem Vorgehen des Deutschen Kriegerbundes gefolgt und überläßt eS innerhalb deS Bereichs der Provinzialveieine vom Roten Krenz den Kriegerverbänden der Provinz (Provinzial- und ReglerungSbezirkSverbänden ustv.) das Verhältnis ihrer Krieger Sant- tätSkolonneo zu der Organisation deS Roten KreuzeS im Einverständnis mit dem Herrn Vorsitzenden ihres ProvinziolvereinS vom Roten Kreuz (Oberpräsideut) nach lokalem Bedürfnis und unter Feststellung des ferneren Verhältnisses der einzelnen SanttätSkolonnev zu ihrem Krieger vereine bezw. Verbände selbständig zu regeln. Auch dies sand die ein stimmige Annahme des Abgeordnetentages. So haben der Deutsche Kriegerbuud und der Preußische LaudeS-Kriegerverband den Erforder nissen Rechnung getragen, um ihren Kameraden es zu erleichtern auch seruerhin an den hohen Aufgaben deS Roten KrevzeS mitzuarbeiten, ohne daß die Doppelstellung innerhalb zweier Organisationen hemmend wirkt. Die Vorstände und Mitglieder der Kriegervereine und Verbände werden um so besser auch fernerhin an den hohen Aufgaben des Roten Kreuzes den tätigen Anteil nehmen, welcher alten Soldaten zum besten der jüngeren für den Krieg bestimmten Generation in aller Zeit zu kommt. Mögen diese Beschlüsse dem Roten Kreuz und der Einheitlich keit seines Sanitäiskolonnenweseus zum reichsten Segen gereichen! — Ein neuer MarstaU für den Kaiser in Cadinen wird im Laufe des Herbstes und Winters erbaut werden. Die Fundamentierungsarbeiten haben bereits begonnen. Der Marstall erhält neben dem Equipagenhaus auch ein Automobil haus. Da für das nächste Jahr rin längerer Aufenthalt des Kaiserpaares auf dem Landsitze geplant ist, müssen die Arbeiten noch im Laufe des Winters beendet sein. — LMr. X. Die „Arbeiterpartei". Auf das Wesen der sozialdemokratischen Parteisteuern macht die „Germania" aufmerksam. Das Blatt schreibt: Der „Vor wärts" lieferte im zweiten Vierteljahr einen Ueberschuß von 25622 Mark, seine Buchhandlung 35000 Mark. Neben diesen hohen Summen sind noch 6,25 Mark für die Hinter- gangen. Also für Parteizwecke werden nahezu 100000 Mark aufgebracht, zur Linderung der Not armer Familien aber 6 Mk. 25 Pf. Noch auffallender aber ist folgendes: Für die Bergarbeiter waren nach Beendigung des Ausstandes noch 2478,17 Mk. eingegangen; diese Summe wurde jedoch nicht an ihre Adresse abgeliefert, sondern einfach dem „Unter stützungsfonds der sozialdemokratischen Partei" überwiesen. Die sozialdemokratischen Blätter haben nach Beendigung des Ausstandes wiederholt betont, daß in den Arbeiterkrrisen im Ruhrgebiet große Not herrsche; trotzdem werden die Gelder, die für diese Leute gesammelt werden, nicht den Bergarbeiter- Verbänden oder dem Streikkomitee abgeliefert, sondern ver schwinden in der sozialdemokratischen Parkeikasse. Dir Sozial demokratie ist fürwahr eine nette Arbeiterpartei! — * sMarinenachrtchten.s S. „Möwe" ist am 14. August vou Matupi uach Aap I» See gegavgen. S. „Coudor" ist am 15. August vou Apia »ach Honolulu In See gegangen. Reichspostdampfer „Prinz Heinrich", mit den abgelösten Besatzungen der Schiffe deS Kreuzer- geschwaderS, TranSportsührer Oberleutnant z. S. Heitzer, ist am 17. in Hongkong eingetroffen und am 18. von dort nach Singapur In See ge gangen. S. „Stosch" ist am 18. In Tanger eingetroffen und geht am 25. von dort »ach Funchal (Madeira) tn See. S. „Loreley" ist am 18. In Therapla eingetroffen. S. „Bussard" ist am 19. vou Dar-es- Salaam uach Liudi in See gegangen. S. „Brandenburg" ist am 18. In Kiel eingetroffen. S. „Alice Roosevelt" ist am 18. von WilhelmS- haveu uach Kiel gegangen. S- „Grille" ist am 18. tn Norderney ein- getroffen und am 19. wieder in See gegangen. Die russischen Torpedo boote „222" und „Prosorliwii" haben Bremerhaven am 18. verlassen. Das schwedische Torpedoboot „Plejard" hat, durch den Kaiser Wilhelm- Kanal kommend, am 18. August Kiel passten. — sKolonialpolttisches.j Wie schon berichtet, hat sich die Lage in Deursch-Ostafrika verschlimmert. Der ermordete Bischof Kassian SpieS gehörte der BenedlktuSmlssioa an, dte nach einer au» dem Jahre 1902 stammenden Zusamu eustellung damals im deutschen Ostafrika nenn Stationen mit zwölf Priestern, 16 Laienbrüdern und 22 Schwestern unterhielt. Der Bischof, der etwa 40 Jabrr alt uud von Geburt Bayer war. wirkte fast schon ei» Jahrzehot tu dm Koloaien. Bei setaer letzten Anwesenheit in Deotschland wurde er vom Kaiser in Audieuz empsangm. — Don da und Li Wale auter- stehen dem Bezirksamt Kilwa, daS nach der letzten Zählung von 1902 eine Einwohnerzahl vou 91000 Seeleu umfaßt. Dle Gegend wird von Waaiado bewohnt und ist infolge jahrelanger Raubzüge uud Kriege der Manzoni (Mafiti) schwach bevölkert. Dte Wagtudo beschäftig« sich
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