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Dresdner Nachrichten : 01.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189811017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-11
- Tag 1898-11-01
-
Monat
1898-11
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1898
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Bezno-se-übr dlertelMriich^^ 2.«. dunb «e »>,»«»»»«,»,» siir die nächste Nmnmer erlolat in der ioanvlaeichästrsiclle, Mariculir ss.». in «» Nkdencomastmestellen v Von» st btt » Ustr Nachm SanniaaS nur Marienktt. ss v. il-Ai MirMittaaS. «nreigentarif. Diel Wsltigk Grundzeile Ka »Silben, is Di..Anliindiaunlicn ani derDrivat nile Zeile 20Pl. :DovvcIzeiIe..u»lenn Strich" «Linietandt» ->oP>. Grund .--ile iur Montane ode> nach Neiltaaen ADla. nur vamiliennachrichlen rc.1. de», so Bi — Austvärtiac ilulträa« nur aeaen DorauLbezaliluna. Veleablätler wer» mw Pi berechnet. VUl Hück-abe enigelaudtcr Schrilt- snilke keine Beibmdlichkcit. Serulvrechaiischlust, »Mt I Nr. II Nr. -ZNS«. Die Dresdner Nachrichleu crlchriuen täalich Moracns. 43. Jahrgang. s!Kr. 8iN'lIP VoMvorstr. 28, I.. sex. LUttelütr. Lpociülillll.: tikumonfilattvQ 1'vrü8pro^kr»tsllv Xr. 678, ^mt. I. »NM AosekLösäesMel: krleäfieli 6gppi8eb »llScklllKI-Nt'^ll, ! PMjdee Zkeliea. , sidckic- "iltLvIns unä Liusillvtironv» ürüclLouurkoitvn. Lftomlriiuoxv». Telcar.-Adresjc: Nachrichten, DreLdci s QsasLt.su 8^'LtswK rur Ludsnäluux von Vnrluümmun^on <1^8 Nüokollb unä. äor fiUsäwnLbvQ korti^t usrU oixonor lune^krisor Ibitukruur,' »rrk IVuirsvd rurtsr Oooti-ols sinss 3x>SLicrI-2t.iLto8 Z V-IIÄr.W.I. W'rNNL V-II->tr.25.I. H k-vrnsvrsclwr l >rn.-r.rs(.älvr l. «r. 2665. IZLnäszi.Kt unä OrUiopiiä. I. Xr. 2665. mLssixo krslsa. W 1 lo »U. vQ<l Ookr»tiotz»» LltI>t0D-3okQU. SUßkDUk eicke! k.l iresllkiE U»«t«raii°ik;t!>IIimir ft«rstcunkt lc08t«lllo8. D j Nr. 2Ü R« innamrr! ( Knill rlel«I>«l1, In?, u. kiitsllt-^rr». 8 H I-a^c-r IiocLsoinor ckoutnelror uncl aozriisekar oleffantor.Vnrux-, *« Kose» lm«I Lalototstotlo tu ollen mock'i'non d'ardoa rwst z" ^ krim-r-(zualit»ton üu biltiMten lllei->en. «s ttsnmsnn pü«-8olis>, 8o!ieff6l8ii'. !9. VvrLÄvkLttvr Orr Ilairori. V.rmvn rrnä liimlor. lc-lctrl, d»>i,iir>in unä äniisorst hoj Harren nnst ft'inrbeo äio llosen- tttixer orset/onct, /.um Lioixa van !lk HIli. stet» vor- rutliit.' I,nlM Varftitigae. U.,n(!:ariüt „ml Oitkonircl !XI. ü. üVemlscliuck 8«li.. »»lsi'iLii8i-'S88e 28 II,, l-.',rtensruml8ta- liegr. 186.' «r. 301. r»itl,el: Fernschrcib- und Fcrnsprcch-Äcrichtc. Hosnachrichtc». Bismarck als Erzieher. „Sächsische Husaren". Gerichtsverhandlungen. „DaS Nordlicht". Brieflasteii. TiettStlisi, 1. November 1^98^ Kernschreib-uitd Kernsprech-Vcrtchte vom 31. Oktober. Berlin Zu der Konferenz über die Bekäinpsung des Anarchismus sollen, wie aus Rom gemeldet wird, die formellen Einladungsschreiben demnächst ergeben. Allseitig wird gewünscht, das; die Konferenz noch in diesem Taille zu Ende geführt werde, um Raun> für die Abrüstungskonferenz zu gewinnen, die im Aanuar zusammcntretcn soll. — Der nengewählte Bischof bon Fulda. Adalbert Endcrt. bat, nachdem ec den vorgeschricbenen Eid abgelegt, die landesherrliche Bestätigung erhalten. — Der deutsche Konsul in Jerusalem b. Dischendorss wird demnächst unter Be fördernng zum Generalkonsul aus Jerusalem abberufeu. — Tie Strafkammer des Landgerichts Berlin 1 verhandelte heute gegen den Herausgeber der „Zukunft" Marimilian Harden wegen Majestätsbeleidigung. begangen durch drei Artikel der „Zukunft". Tie Oeffcntlichkeit wurde thcilweisc ausgeschlossen. Icrusale in. Auf die vom Kultusminister Tr. Bosse bei dem Besuche der Erloscrkirchc gehaltene Anivrachc antwortete der Kaiser etwa Folgendes: Er däutc aufrichtig >ür die vom Minister ausgesprochenen treuen Gesinnungen, es sei siir ihn eine besondere Freude, die Einweihung der Erlolcrkirche der evangelischen Gemeinde feiern zu können. Er verdanke dies der wohlwollenden Gesinnung Sr. Majestät des Sultans, sowie seinem hochseligcn Herrn Groß Vater und seinem in Gott ruhende» Vater, welcher doch schließlich den Ausschlag gegeben habe. Mit bloßen Reden sei im Orient nichts gethan, er hoffe, dag die Evangelischen besonders auch durch ihren Wandel die Wahrheit ihres Glaubens bezeuge» und bekräfti gen würden. Dann werde auf dieser Feier die Gnade Gottes ruhen und reichen Segen ichasscii.^Das wünsche und erhoffe er mit allen Anwesenden. „Sagen Sie das den Evangclsichcn. be sonders den Deutschen, welche hier sind." — Am Sonntag brach Las Kaiserpaar in aller Frühe vom Zeltlager ans und begab sich nach Bethlehem. Die Kaiserin fuhr von dort nach dem Weinberge, um der um 7 Uhr stattsindende» Einweihungsfeicr des neuen Waisenhauses bcizuwohncn. Ter Vorsitzende der Evangelischen Ierusalein-Stiftnng, Gras v. Zieten-Schwerin. begrüßte die Fejt- gemeinde. Tic Einwcihnngsrede hielt Lie. Weier ans Berlin, der Schriftführer des Jerusalem-Vereins. Nach der Einweihungsfcier begab sich die Kaiserin »ach Bethlehem zurück, wo in der evangeli schen Kirche in Gegenwart beider Majestäten Gottesdienst ab gehalten wurde. Am Eingang der Kirche wurden die Majestäten von Gras Zieten-Schwerin u» Namen deS Jerusalem-Vereins begrüßt. Gras Zielen hieß das Herrschecpaar willkommen in der Stadt Davids, welche mit Nichten die kleinste unter den Fürsten Judas sei. sondern die größte und hochgeehrteste in der Welt, da m ihr der Heiland geboren. Tic endliche Vollendung dieser kleinen evangelischen Kirche sei durch dos Eingreifen der Kaiserin in Konstantinopcl erreicht wurden, wofür der Jerusalem-Verein an dieser Stelle für alle Zeit und Ewigkeit de» Segen Gottes aus die Majestäten Herabflchc. 'Nach beendigtem Gottesdienste hielt der Kaiser eine Ansprache. Demnächst fuhr Se. Majestät nach der Jerusalemer deutschen Kolonie, während Ihre Majestät der Anstalt des Pastor Schneller einen Besuch abstattete. 'Am Nachmittag fand in Gegenwart beider Maicstäten eine kirchliche Feier am Oelberg auf dem dortigen russischen Bcsifzthum statt, wobei Generalsuperintendcnt 0. Trhandcr eine Ansprache hielt. Die russische orthodoxe Geistlichkeit war anwesend und wurde von Sr. Majestät angesprochen. Am Abend wohnten die Majestäten ans dem Oelberg bei herrlichem Sonnenuntergang einer kurzen, vom Oberkiosprediger vr. Dvandcr gehaltenen Andacht bei und sahen darauf die «piken der hier anwesenden preußischen Behörden und Johanniter-Ritter zur Tafel bei sich. Am Montag Vormittag fand die feierliche Einweihung der Erlvserkirche mit allem kirch lichen und weltlichen Pomp statt; cs war eine überaus erhebende Feier, an welcher die einheimische Bevölkerung in ganz besonderer Weise Thcil nahm. Es herrscht große Hitze, aber Alle befinden sich wohl. Breslau. Tas Mitglied des Herrenhauses Earl Gras v. Garnier ist gestorben H a m b u r g. Ein Koinmandanturbeschl verbietet sämmtlichcn Militärpersonen den Besuch des Earl-Schnlkc-Theaters (Direktion Ferenczh), weil dort die Freie Volksbühne Vorstellungen abhält. Bücke bürg. Der Archivrath Berkemeier ist juspendirt. Die Regierung verlangte von ihm amtliche Schriftstücke, welche verschwunden waren. Berkemeier erklärte dieselben für Vrival- Schriftstücke, worüber er frei hätte verfügen können. Berkemeier war unter der Regentschaft des Prinzen Adolf zum Archivrath ernannt. Wie». Der Kaiser ist heute früh ans Budapest hier ein- getrofsen. — Der Zeituugsstcnipel soll, wie mehrere czechische Blätter berichten, demnächst aufgehoben werden. — Die Leiche der in der Nacht zum Sonntag um halb :> Uhr verschiedenen Wärterin Albine Pecha wurde sofort mit denselben Schnkvorkehrungen, wie jene Dr. Müller's, cingesargt: heute 5 Uhr Morgens wurde die Leiche nach dem Eentralsriedhvs gebracht und in der Nähe Müller'S beerdigt. Den« Leichenwagen folgten in einiger Entfern ung nur einige Acrzte, gleichsam zur Ueberwachung der Beerdig ung. Ein Priester segnete die Leiche in einer Entfernung von etwa 20 Schritten ein. Das Grab wurde sofort ganz zugeschaufelt. Die Gefahr einer Pcstepidcmie gilt nun als beseitigt. Im Allgemeinen Krankenhaus wurde den Aerzten. den Angestellten und dem Publi kum der Verkehr wieder frcigegeben. W i c n. Ta bei der zuletzt ertränkten Wärterin Gösch! Pesl- infektion völlig ausgeschlossen ist und dieselbe wahrscheinlich an Darmerirankung leidet, wird die Ausgabe von Bullctin's jetzt eingestellt. > Paris. Die Mitglieder der Strafkammer des KchsationshofS traten heute Nachmittag bei verschlossenen Thüren im Berathungs- zimmer zufammen, um sich über die Art und Weise schlüssig zu machen, in welcher die durch den Gerichtsbeschluß vom Sonnabend angeoümete ergänzende Untersuchung in dem Dreyfus-Prozesse erfolgen soll. Es ist wahrscheinlich, daß im Laufe dieser heutigen Berathuna der Rath oder die Räche werden bestimmt werden, die mit der Untersuchung der Angelgegenheit betraut werden sollen. — ES verlautet in den Wandclaäiigcn des Jnstizpalastes, zwei Räche des KasfationShofs hätten sich in das Kricgsministerium begeben. ten Die republikaiiischcii Blätter stellen die Frage auf, wer Kasten dieser Propaganda bestreite, und verlangen, daß die fünf halten die!' Kricasminisler dem Kassationshose die Beweisstücke vorlcgcu, auf die sie ihre Ueberzengling stütze» P a > is. Gegenüber anderweitigen Meldungen wird im Ministerium der Kolonien erklärt, daß für jetzt in der Behandlung Drehsiis' nichts geändcrf werde. — NachfolgendeMinisterlistc wird »iS feststehend angesehen : Präsidium und Inneres Tnckiw. Justiz Lcbret. Krieg Jreneuict. Marine Lockroh. auswärtige Angelegenheiten' Telcasfs, Finanzen Pcptrah Unterricht Lchgnes. Handel Delombrc, Ackerbau Viger. öffentliche Arbeiten Krantz, Kolonien Guillain.! Tie Meldung auswärtiger Blätter über eine angebliche Venamm-! lung sin Landhanie des Generals Boisdeifre in Versailles wird hier als phantastüchc Erfindung bezeichnet. Rom. Tie Einbcmsiing des Parlaments zum 16. November wird heute amtlich bekannt gegeben. Petersburg N, Acrzte wurdcu hier engagirt für die Behandlung der pestähnlichen Krankheit im Samackandgebiet. Warschau. Ju'S Spital ..Zum Kindlein Jesu" wurde eine sistjährigc Frau gebracht, welche nach 21 Stunden starb. Die Acrzte koiistatirtcn sibirische Pest London. Tie Blätter meiden, daß sich infolge des letzten KabinetsratheS vom Donnerstag die Admiralität über eine große SchinS-Demonstration schlüssig gemacht habe und unigehcnd dies Küsten- und Hafen WachtichistS-Geschwader zusammen mit andere» s Schüfen zu mobilisircn bcabsiclstige. Ter ganze Zweck und die! init diesem Befehl vcrbnndcne Absicht seien nicht positiv bekannt, dieselben würden aber in Marinekrcisen mit derenglisch-französischcn, Streitfrage in Verbindung gebracht. London. Der aus «ierra Leone heimtehrendc Dampfer „Ealabar" der..Britiih and Africain Eompanv" ist bei Great Vafsa (Neger-Republik Liberia, gestrandet und erleidet Wahlschein lich pollkomnien Schisihrnch. Verlust an Menschenleben ist nichi zu bctlagen. Ter Dampfer „Bathurst" geht zur Hilseleistnna ab. — Die „Dailh Mail" erfährt ans Konstantinopel, die Piorte empsing ein Telegramm ans Jcrmalcm. worin die Verhaftung des Bruders des italienischen Anarchisten, welcher das Komplott gegen de» Kaiser in Egvvicn organisirt hatte, gcmeivct wird. — 'Ans Kundin wird gemeldet: Tbwolst den einheimischen Mnhainedanern freigesteUt wurde, ans Kreta zu bleiben, wollen alle flüchten, da sie die Rückkehr der Ehristcn in die Stadt und deren Wuth ausbrüche beim Anblick ihres vernichteten Eigcnthums fürchte». Lond o n. Wie das „Renter'sche Bureau" meldet, benscht. Berichten ans Devonvort, Plvmvnth und PortSmonth zufolge, da selbst größte Rührigkeit. Die dortigen Kricgsschisse werden in Sce- bcrcilichajt gebracht und nehmen Kohlcnvorräthe und Kriegsmate- rial ein. Auch Mannschaften werden an Bord gesandt und dic'Be nrlanbung der Artilleristen wurde eingestellt. ..Pall Mall Gazette" sagt, sie sei in der Lage, zu erklären, daß Vorkehrungen getrosten wurden zur Einberufung der Reserven und Mobilisirung der Frei willigen. sowie zur Bildung großer Lager von Regulären. Miliz und Frciwilligcn-Jnsgnierie in der 'Nähe verschiedener wichtiger Enenbahnknotenpunkte. - - Hier ist das Gerücht verbreitet, daß Rußland die Aufmerksamkeit Englands ans die versprochene 'Räum ung von Egvpten gelenkt habe und zwar mit der direkten Anfrage, an welchem Termin sie die brilisihe Regierung auszuführcn beab sichtige- Die heutige Berliner Boise begann m rcscrvirtcr Haltung, die GcichäftSthätigkeit beschränkte sich zu Anicing fast nur ans Montan- und einzelne Eiienbahnpapiere. deren Kurse zumeist höher cinsetztcn. Im weiteren Verlauf trat jedoch eine merkliche Ab- schwächung ein und zwar hauptsächlich auf die Nachricht, daß die Hnrpcncr Bcrgbangcjellschaft ihr Aktienkapital: 80 Mill. Act. behufs Antnfs der Zeche ..Eentrum" erhöhen wolle: einerseits wnrde der genannte Preis für die Küre der genannten Zeche - - 80,000 Akt. pro Kux — als zu hoch gezeichnet, andererseits wnrde die Meinung lnut, Laß die Gesellschaft überhaupt neuer Betriebs mittel bedürft, was durch den Anlauf der Zeche verdeckt werden svlle. In der zweiten Stunde trat aus größere Käufe am Kasia- morkt für Jndustriewerthe, ferner aus Znrückgeben des Satzes für Privatdiskont und ans besseres London eine kräftigere Erholung ein. Bankaktien hielten unter leichte» Schwankungen den Kurs vom Sonnabend. Von Eisenbabnaktlen heimische östliche Bahnen, ferner schweizeriiche und amerikanische lebhafter ningesetzt und nöhcr. Montanakticn und zwar Kohle» wie Hüttcnwcrthe, An fangs ftst, später angeboten und niedriger, gegen Börfenschluß aber wicocr kräftig erholt. Fremde Renten fest, besonders Argentinier beachtet. Heimische Fonds aus Käufe für ausländische Rechnung anziehend. Pribatdiskont -1 st« Pro;. — Ter SPiritusinarkt lag lustlos, die Zufuhren in 50er Svritus fanden keine Ausnahme. 70ec 40 Psg. billiger, cS wurde bezahlt 41,20 Mk. Der Getreide-Verkehr hatte auf das mildere Weller mattes Aus land und c Wc zen und wurde bezalht 'Nach Ermittelung der Eeiitralstelle der vreilszischen Landiwrth- sachftstämmern wurde bezahlt in Berlin siir Weizen 171. Roggen 158, Hafer 150: Stettin-Stadt: 166, 118, 133. — Wetter: Schön, Westwind e- vencyr paiie ans aas muocre Melier inanes vius- größeres Angebot inländischer Waare, matte Tendenz, d Roggen ea. 0.50 Mk. billiger. Wie wir erfahren ilht für Weizen 163,50—163.25 Mk.. Roggen 117,5 Mk. Oertliches und Liichiijches. — Ihre Durchlaucht die Fü rst i n Renß Xlll . Ihre Durch laucht die Fürstin Otto zu «t o l b c ra - Wernigerode nebit Prin zessin Tochter Marie und Se.Durchlaucht Fürst Rcuß XXVIII. stiegen im Grand Union-Hotel ab — Der regierende Fürst Reuß alt. Linie ließ nach der „Germ." der Schriftsteller- und Künfller-Gescllichaft .,« hmposion" i» Leipzig eine »amhaste Ehrengabe zustellc». — Herr Hausmarschall von Earlowitz - Hartitzsch hat Paris, «eit gestern werden aus den Straße» unentgeltlich illustrirte Plakate vcrtheilt, welche Erklärungen von fünf ehe maligen Kncgsminister» betreffend die Schuld deS Treysus ent- Jub,läums-«t>ftung, die von den sächsischen Staats beamten anläßlich des 25jährigen Rcgiemngs - Jubiläums Sr. Maiestät begründet wurde. Tie aus ganz Sachsen eingctroffcnen Dclegnten verenugten sich ebendaselbst Abends zu einem geselligen Akisamnumscin. — Die Stiftung, die bereits ein Vermögen von 55,000 Mark besitzt, bezweckt die Unterstützung iiothleidcndcr Be amter. sonne deren Witiwcn und Waisen. — Der Bortraa. den am Sonnabend Abend Herr Professor Hvrst Kv h l aus Chemnitz über .. B i s m a r ck n Is Erziehe r des deutschen Volkes" hielt, war sehr gut besticht und zwar vorwiegend von Herren und Damen ans den besten Efticli- ichastskrciftn. Herr General v. K u > scro w halte cs übernommen. de» Redner feinem Auditorium vorzuslellen: er that dies mit dein Hinzuftigcn, daß gerade dieser Tag doppelt dazu ansiordcrc, anft> icncs großen Mannes gedentc», der hervorragend initgcwirsi habe an der Gründung des Dentichen Reiches, unseres allverehrlen Königs Albert, der in Selbstlosigkeit und Selbftbeschränknng msi gutem Beispiele Vvrangcgangen iei. Dici'e Selbftbeichränknng soll ten wir uns tief in s Her; schreiben, damit alle staatsei Haltenden Elemente seit zmamincnhaltcn gegen die Umsinrzparlei und die trennenden Fragen nnier diesem einen Gestchtspunlte beiseite schic Heu. Nachdem die Vermmmlnng einnnilhig ein drestache-s Hoch auf Tc. Maftslär den König ausgcbracht hatte, ergrsii Herr Pro, .Kohl das Wort zu ieinem Vorträge Ter Herr Professor zeig!> sich nicht als ein sanguinischer Vcsttsrcdner mit hinreißender Dit tion, er dozirte vielmehr mit der kühlen Abwägung des Gcichichls sorichctü und legte all- Pchcholog die trilische «onde an den deut schen Volf-scharatter, um mir rnckhaltsister Bewunderung die Eigen schaften Bismarcks seinen Volksgenossen z»c Nacheiferung zu cm pfthlcn. Redner begann mit einer ansfnhrlichen Bclencbtnng des obersten und bedenklichncir Fehlers des ^dcnsichen Voltes, des Mangels an Nationalgesühl. und mit dcr Slizzirnng all des Miß geschicks, welches uns Tcntiche darum betroffen hat Dieser Fehler sei nicht eine Folge dcr langen staatlichen Zersplitterung, sondern habe sich schon bei den allen Oftrmancn gezeigt, die sich edel fühl ten, wenn sic im römischen Solde gegen ihre Bcüdcr kämpfen konnten. Er gebe gern zu, daß sich das dentichc Nationalgericht gehoben habe, leftdem wir ein einiges Tensiches Reich besitzen, aber ansgervtter sei diercr Hang zum Anständitchen noch lange nicht. De: sogen. KosmovcstitiSmns Kleine Krankbet!, deren geo graphische Verbreitung iah leider nur Tcnlichtand ocschratike. So habe das Eintreten einer gewissen Presse snr den sianzöiachen Ka pitän Trepsns und »einen vhraftnreichen Vcrthcidiger Zola — e> denke hierbei auch an das Zustimmungs-Telegramm ans Annadccg — uns mit dem Fluche der Lächerlichkeit beladen, so hätten sich noch in diesem Jahre Abgeordnete im Reichstage und preußischen Abgeordnetenhanft als Anwälte der Polen anfgcwvrftn und sin ne Sonderrechte verlangt, am die sie als Rebellen ftden Anspruch ver wirkt hätten. Bismarck have 186, erklärt: ..Es liegt ohne Zweitel etwas in nnierem Nationalchamklcr. was der Vereinigung wider strebt, sonst hätten wir die Einigung nicht verloren, oder batten sie bald wicdergcwonnen". Es sei dies ein gewisser Ileberichiii: an dem Gcc'nhle männlicher Selbstständigkeit und der 'Mangel rcdcr Gc- »iigigkeit des Einzelnen und des Stammes zu Gunsten der Gc- iainmtheit. Ter Begriff des Vaterlandes verenge sich dem Tent- ichcn leicht zur Zuneigung zu seinccn HcimathSstaatc Dieser Par- liknlariSmns sei ftit dem Tode des großen Kaisers und dem Tode des großen Kanzlers wieder erstark! und zeige sich in dem wüsten Kamps der Parteien und Fraktionen. Es gelte daher, der Werte Bismarcks eingedenk zu sein: ..Vergoßt. Ihr deutschen Stamme. waS Euch trennt und erinnert Euch an Tas. was Euch eint. Tnrchdringet Euch mit dem Rcichsgedankeii. damit das Vaiid. das alle deutschen Staaten umschlingt nnzerreißbar werde." Tie Wur zel des Nebels liege aber tier gegründet sin dentichen Vottschar»!- tcr. in dcr nnS Dentichen eigenen 'Neigung zur Kritik und Nnzn jriedcnheit. Es gehöre sozusagen zum deutschen Bednrsiiiß, beim Biere schlecht von ocr Regierung zu sprechen. Gefördert werde diese Krankheit des Eharakteis durch einen slorren Toklriuarismns. dcr die Schuld trage an der Zersplitterung unseres Parletwescns. an dem beängstigenden Wachslhnm der wziatdemokratift'aen Parici, an dem Streit der religiösen Bekenntnisse. Sv iei eine Ecntrnms- partei. wie wir sie haben, auch nur in Tenijchland denkbar. Bis marck habe dies wohl erkannt und am 1. April 1805 die deutschen Studenten ermahnt. „Geben Sie sich dem deutschen Pcdncsiim der Kritik nicht allzu sehr hin! Aeceptiren Sie. was uns Gott ge geben hat und was wir mnhsani unter dem bedrohenden Gewchr- nniclstnge deS übrigen Europa in s Trockne gebracht haben!" So sei Fürst Bismarck des deutsche» Volkes Lehrer und Erzieher ge wesen. Ihm danken wir es allein, wenn ans uns etwas Ordent liches geworden ist. Zn ihm schaue» wir empor wie zu einem Pro pheten. dessen Schervlick unsere nativnale Zukunft uns ettchsim. Tie erzieherische Kraft seiner Worte werde verstärkt durch das Bei cpicl. daß er uns gegeben hat. Wir finden in ibm die Tugenden des Staatsmannes vereinigt mit den Tugenden des Einigen. To, Grnndzug semes Weccns w ir eine unbedingte Wabrbaftiglec! Ei habe ilnn tRcdner, einstmals geftgt: „LieberFreund ' Sieten -cm jeden Brief von wir und jedes Attenstück pnbsizircn. den» ich bin sicher, daß ich mich keines zu schämen habe, das ich in meinem aanzen langen Leben geschrieben habe!" So konnte n»i st " ei. sprechen, der »ich die 'Wahrhaftigkeit .zum Gesetze gemach! b.tt Bismarck hatte ferner den Muth der Vcransivortlichtcit in seist r Stärke. Ihm wurde oft dcr Vorwurf gemach!, er treibe ein leimi sinniges Spiel mit dein Glucke seines Valerlandes, aber er babc immer nach reiflichster Ueberlcgnng gehandelt und unter den» drückenden Gefühle einer große» Veränttvortlichteil für die stst > . Wickelung seines Landes. Er wich Schwierigkeiten nie aus und handelte kühn, sobald der Entschluß von ibm gcmßt und die st v- laulmiß dazu crwirtt worden war. Nie sieten bei »einen Ent'chsicp- niigcn »eine vcrsöntichen Interessen in's Gewicht, sondern dcr ein zige Leitstern seines Handelns tsticb das Beste des Vaterlandes. Selbst als er am 15. März 1800 sich nicht mehr der Ertrinitniß verschließen konnte, daß sein taiierlichcr Hcir »einen Rnckti itl wünsche, sei er doch zu dem Ensichlnß gekommen, »einerseits alle pcciöntiche Enststindlichkeit lieber zu überwinden, als durch Ein reichung »einer Entlastung die Veranlwottlichleit »är die dadurch entstehende Schädigung der deutschen Interessen zu übernehmen. Er habe damit ein Opfer gebracht, das seiner persönlichen «cltZt- achtnng schwer genug siel. Erst dcr stritte Befehl des Kaisers ent lastete ihn von der Pflicht dcr Verantwortlichtest. Und auch oann fühlte er sich noch nicht frei von dieser Pflicht, denn cs war nicht das niedrige Streben nach eigener Verherrlichung, was ihn so oft. die warnende Stimme in den „Hamb. Nachr." erheben ließ. Tic Quelle seiner staatSmäinrischcn Tugenden im letzten Grunde lag in seiner Frömmigkeit, in seinen, wahrhaft christlichen Sinn, '.»sicht durch regelmäßigen Kirchenbejuch bezeugte er augcnsällig die ftu- achörigkeit zu seinem Bckciiiitniß, er stand birlmchr in umnittcl barem Vcrhältrrrß zu seinem Gott. Wenige Tage vor ftincm Tode erflehte er mit lauter Stimme auf seinem Schmerzenslager für sich eine» sauste», selige» Tod. und Gottes Schutz für fern liebes Deutsches Reich. Aus dieser schlichte» Frömmigkeit erwuchs ihm die Dcmnth. die sich bescheiden unter Gottes Führung stellte, das nn- bedingte Gottvertralic». dcr Muth, dcr Nichts fürchtet außer Gott, die weise Mäßigung rin Erfolg, die Selbstlosigkeit, die nie den <"'z»>rr--»sjvrr 11v.i?qn rr- uokuvz.z?^
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