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Bolgtländischer Anzeiger. »9 Stück. Plauen, Sonnabends den 8« May 1319- Die Denkmünze der Könlgl. sächsischen Stände auf die Vermählungs -Jubel feier am 17. Januar >819. Die Gedächtnißmünze, welche die sächsi- schen Stande am >7. Januar dem König!. Jubelpaar, als Ausdruck einer doppelten Huldigung, zum Regierungs-und Vermäh, lungs - Jubiläum Sr. Majestät des Kö- nigs, durch zwölf Otputirte von Prälaten, Ritterschaft und Ständen, überreichten, ist allerdings durch die feierliche Veranlassung einzig zu nennen. Sachsens Annalen haben noch nie ein Jubelfest solcher Art verzeichnet. Es dürfte auch in der Regentengeschichte an derer Reiche und Länder wenig Parallelen fin den. Nur in Großbritannien hätte es in unsern Tagen vielleicht statt finden können, -wenn der Gemüthszustand des noch jetzt von allen Britten hochverehrten Georgs m. dies gestattet hätte. Man würbe indeß sich einer irrigen Be hauptung schuldig machen, wenn man die, bei so einziger Veranlassung ausgeprägte Denkmünze auch ihrer Größe wegen einzig nennen wollte. Von gleicher Größe finden sich in den sächsischen Hausmünzen noch eini ge. Die von dem Leipziger Stempelschneiber Johann Reiz im Jahr 1544 gefertigte Drei- faltigkeitsmünze, unter Churfürst Moriz, welche Tenzel in seinem sächsischen Münzfchatz abgebildet hat, ist sogar, wenn man den Flächeninhalt berechnet, noch einmal so groß. Dieser Reiz liebte überhaupt die grandiosen Formen, wie auch die Privatmünze, die er zum Andenken der Schlacht bei Mühlberg von Karl V. verfertigte, deutlich darthut. Doch mag ein Denkpfennig, wie die jetzt ausge, prägte Jubelmünze, die in Gold 90 Duc., in Silber 12 Loth wiegt, immer auch schon durch seine gewichtige Schwere und Solidität, als ein Symbol des festen Anker-rundes gelten, auf welchem diese Huldigung treuer Stände gegen den jubelnden Lanveerater und die miljubelnde Landesmutter nach einer Zojäh« rigen Regierung in Liebe und Dankbarkeit erbauet ist. Vaterländische Kunst — wer fühlte nicht das Schickliche dieser Forderung, — konnte hierbei allein in Anspruch genommen werden. Die Vorderseite der Münze schmückt das Dop» pelhaupt des Königs und der Königin, in. sprechender Nebeneinanderstellung (cspits j>i- ßses). Die Aehnltchkeit beider unS so theuern Häupter ist durch die Benutzung und Derglei, chung