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Dresdner Nachrichten : 14.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-14
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.09.1896
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r»rtt, —M—.—" . » AtAkll ^ , vorausbk,alip>n,. Inkilndliungen nkimhi iLmmtlich« nawksaüe «nnoncknoummr veteabiüNer Werden mit lo L»rnsPr»it>st»U» Nr. 11. 41. Jahrgang. Dlir. 8ürup,uÄ"o!üti»!« ^""7"LkL' r»eci«^ A-dtSSS I.-i>m.rri<.^r»dn. liiili« MUIIcd ^a» 8«« I«. parbu. I. LI. '»e Dresden, 1896. Ssleuotitungsgsgenstänäs tür l-»8, ellütr. I-ickt, Kstrolsum, llsrrva. L. iVE, sV»k«lltia«Wtr. 34. ÖroLLvs I^sZor von Uvudvttvll vloe«»t «iuulrtor Vsmondütv. Rogolm!i«sigo, norssönlicko IHinkäuso uock äloässtuciioo in Lorlin, I^ant« unci IVisn. WLKS OiS8S StiUUIMS- vortk virlconäo In- «nlctkn-Vei-tilbUllss»- knorialitüt ist in I'lssetivn ÄbsrsII ru baboa. «o Xaoliortin- I'iatcato ansxodäoxt sinä. I'lltr- unä Sloclviranrvllliau» 1enu,>r«.Ii«r I, ,!IV» ^g,l86NllLi18Sl,I'. 30 »«riuprkrjier », »SM, kiW« kilrlieilrliellc - Höimle i- l-odsrldraiL, lmls Kselii M n«!»f. »y«e. kiieiriiimili. Kl« XlNll^II »Stil «lllWWW». I'iuscliv »v 111., 1 Llurlc illlä L Llaric 7S kt. unä aus^ovo^so. — kwmptvr Voisrmclt naok ausvSrts. Rr.SSS. j>>itgrl: Jernschreib- und Jernsprech-Becichte. Der Unfall des kaiserlichen Hofzuges in Löbau. 40jähriges Bestehen der Creditanstalt für Industrie und Handel. Gerichtsverhandlungen. „Waldmeister. Mnixl. Hatupatlielie, Ürvsüeii, LAvvI'^VIllllVI'. MMW»W, Montag, liTScptbr. Ken,schreib- v«d Ken,sprech-Berichte vom 13. Septbr. Wildparkstation. Se. Majestät der Kaiser ist »m 8 Uhr Vorm, hier wiedereingetroffen. Zum Empfange war Ihre Majestät die Kaiserin erschienen. Die Maiestäten begrüßten sich heimlichst und fuhren in offenem zweispännigen Wagen nach dem Neuen Palais. München. Der Großherzoa von Baden bat dem Prinz- regenten seinen Dank für die Verleihung des 8 Jnsantelie-Negl- ments übermittelt und seinen persönlichen Dankbeiuch in Mün chen in Aussicht gestellt. Breslau. In einem Schreiben an den Magistrat von Breslau erklärt der Besitzer der .Schlesischen Zeitung", Herr v. Kor», seine Bereitwilligkeit, 500,000 Mark, welche er beab sichtigt habe seiner Vaterstadt Biesla» letztwillig zn vermachen, imtcr der Voraussetzung schon jetzt herzngebe», datz die Stadt das bisherige Ständebaus zur ausschließlichen Verwendung zu einem .stmislgeiverbe-Musenm und zur Aufnahme des ganzen Museums schlesischer Altcrlhümer erwirbt und dag der Verein für das Mu seum schlesischer Alterthümer zu der Stadt in dasselbe Vcrhältniß tritt, iu dem er jetzt zu der Provinz steht. Hamburg. Wie der „Hamburg. Korresp." a»S Görlitz meldet, hat Se. Majestät der Kaiser den General-Oberst der Kavallerie Graf Waldersee zun, Chef dcS Schlcswig'schen Feld- Arlillerie-Regiments Sir. 0 ernannt. Bunzlan. Während der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers waren gestern Abend Schloß und Dorf Klitschdorf festlich erleuchtet. Bei der Abreise, die um lO'/s likr Abends erfolgte, bildeten der Kriegerverein und die Schulkinder Svalier. Wien. Im Arkadrnhofe des RathhanseS begann heule der Bauemlag. der von etwa 10,000 Personen besucht ist. Statthalter Graf v. Kiclmannsegg versicherte, die Regierung lei stets bestrebt, die berechtigten Interessen des von ihr voll aewürdiatcn Bauern. slaicheS nachhaltig zu iördern. (Stürmt cher Beifall, WMuse.) Cs wurde eine Anzahl Resolutionen angenommen, darunter eine solche, betreffend das Verbot des GelreidetermtnhandelS. Brüx. Dle Stacht war vollständig ruhig. Der Wasserzustuß in den Gruben war bis 10 Uhr stärker, sodau» mäßiger steigend. Par, s. Ter Anarchist Clärens»», bekannt unter dem Namen Rabardh. welcher im Jal,re 1891 zn Paris die Explosionen ans dem Fanbourg Saint Martin u»v in der Rue Saint Jacques berbeigesührt hat. ist in Montpellier sestgenommen worden. Der Verhaftete ist geständig. Angouleme. Bei dem Festmahl der Munizipalitäten führte Präsident Fame aus. er freue sich, allerorts das Fort- schreitcn des Geistes der Eintracht lonstatire» zu können und auch in Angouleme eine Vereinigung lauter solcher Männer zu sehen, die die Größe und die Wohlfahrt des Vaterlandes wünschen. Diele Vereinigung habe die Republik gegründet, ihr bas starkeHeer gegeben, das ihr Schutz und ihre Hoffnnnq sei. Er freue sich ferner, wie sehr sich Angouleme den einmüthigen SNinpathickiindaebiinnc» anichließe, die den mächtigen Souverän demnächst in ganz Frank- icich empfangen würden. Dieses bevorstehende Erclgniß werbe vor den Augen der ansmerksam herschauenden Welt die wechsel seitigen Gesühle der beiden großen, in ihrem Wunsche nach Frieden vereinten Nationen bezeugen. Alle diese glücklichen Elgebnisse beruhten auf der Eintracht zwischen allen Söhnen des alten Galliens. Zermatt. Die Leichen des vr. Günther und der beiden früh rer. die mit ihm auf dem Lüskamm verunglückten, wurden gestern durch 30 Zermatter Führer, die von 10 italienischen Führern aus Gressoney unterstützt worden waren, nach Zermatt gebracht. Die in der Nacht vorgenommene ärztliche und gerichtliche Unter suchung ergab, daß der Tod der Verunglückten sofort eingetretcn sein muß. Der Absturz erfolgte von der fast senkrechten Firnwand aus mindestens 100 bis 500 Meter. Man nimmt an, daß der erste Führer zuerst durch die Schneedecke stürzte und daß die Anderen nach starken Anstrengungen, ihn zu halten, jählings mit hinabgerisscn wurden. Die beide» Führer wurden heute in ihrer Heimathgemeinde bestattet: die Leiche des vr. Günther wurde von der aus Köln herbeigceilten Mutter in Empfang genommen und wird nach Köln übergesührt. In der ganzen Bevölkerung herrscht tiefe Trauer über das Unglück. Biadrid. Nach einer amtlichen Depesche ans Manila sind 13 Hauptführer der in der Provinz Cnvite entdeckten Verschwör ung ernbosscn worden. — Amtliche Depeschen aus Cuba berichten von mehreren Zu'ammenstößen. die gestern mit den Aufständischen slattsande». Letztere sollen i» diesen Gefechten 46 Tobte und zahlreiche Verwundete gehabt haben. Petersburg. Durch kaiserliche Ordre ist dem Adjunkten des Polizeigroßmeisters von Moskau, Obersten Rudncw, ferner dem Polizeimeister von Moskau, Obersten Baron Budberg, und dem der Perlon des Polizeigroßmeisters attachirten Oberstleutnant Pomeranzen) ein strenger Verweis ertheilt worden, weil sic. wie die Untersuchung über das Unglück aus dem ChodinLkhfcldc er geben hat, ihre Pflichte» vernachlässigt batten. Chrtstiania. Zu Ehren Nanken's und seiner Fahrtgenossen fand heute Nachmittag auf dem Festungsvlatze ein großes Volksfest statt. Viele Tausende wohnten demselben bei. Namen wurde mit stürmischem Jubel begrüßt. Björns»» hob in einer Ansprache die volkserziehende Bedeutung der That Nansen'- hervor. Nansen erwiederte mit einem begeistert ausgenommenen Hoch auf Nor wegen und Norweger. Konstan tin opel DaS armenische Komitee machte vor gestern den Botschaftern die Mittheitung. daß eS, falls die nächt lichen Razzias und VernichtungSmabregeln gegen die Armenier sortdanern, aus'S Nene deutliche Lebenszeichen geben werde. Es sind Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. Athen. Die Zeitung „Astv" meldet, daß eine neue Bande zu Wasser nach Makedonien abaeaaugen und bei Kassandra ge landet sei. Bei Nobles sei dieselbe ans eine türkische Truvpen- adthrilung gestoßen In dem sich hieraus entsvinnenden Kampfe leien mehrere türkische Soldaten und zwei Insurgenten gctövtct worden. — Der Firman über die kretischen Reformen ist in Kanea amtlich veröffentlicht worden. vertltche» nnd SSchstsche». > igin wohnten der katholischen Villa In Strehlen — Ihre Majestäten der König »nd die Köni estern Vormittag '/«II Uhr dem Gottesdienste in I wfkircbe bei. Nachmittags fand in der Kgl. Vik Familientafel statt. — Se. Kgl gestern srüh zum eit Prinz Friedrich August begab esuche feiner Familie nach Laiigreilh gab sich ttlh bet Geor ^ ist um Major befördert Kreisbauptmann te mannig- — Se. Kgl. Hoheit Prinz Johann »nd Bataillonskommandeur im Schützenregiment worden. — Se. Majestät der König hat den v. Bosse beauftragt, für den festlichen Empfang und dle mannig, fachen Kundgebungen treuer Anhänglichkeit während der dreitägigen Anwesenheit in der alten Hauptstadt dcS MarkgrafenthumS Ober- lausitz der gelammten Bevölkerung seinen herzlichsten Dank auszu sprechen. — Der bisherige persönliche Adjutant Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich August. Herr Rittmeister Keil, ist als Eskadron- chef in das KönigShniarcnregiment nach Großenhain versetzt wor den. An seine Stelle tritt der Adjutant der 1. Kavalleriebrigade, Rittmeister von Tümpling. — Der als Leibarzt während des Manövers bei Sr. Majestät den, König Albert kommandirt gewesene Stabsarzt Dr. med. Friedrich. Oberarzt der Poliklinik am städtischen Krankenhaus St. Jacob in Leipzig, ist zum Nachfolger Professor Benno ^ itdt's, ' Schmt des verstorbenen Direktors de» .. truiraisch-poliklinischen Instituts, ernannt worden. Dr. Friedrich, welcher Privatdozent an der Universität Leipzig ist. wird voraussichtlich im kommenden Wintersemester seine neue Stellung antreten. Herr Prof. Dr. med. Eigenbrodt. bisher erster Assistent des Herrn Geheimen Me dizinalraths Prof. Tr. Trendclenburg. wird die Leitung der Poli klinik übernehmen. — Der Kaiser hat dein Landeshauptmann Dr. v. Schdcwitz in Görlitz den Rothen Adlerordcn dritter Klasse mit der Schleife verliehen. Frau v. Schdcwitz erhielt eine Brosche, welche in Brillanten. Saphiren und Rubinen den Namenszug der Majestäten trägt, desgleichen Frau v. Wiedebach-Wiesa. — Der außerordentliche Professor an der Universität Breslau Dr. Barth wurde als außerordentlicher Professor der Ohrenheil kunde an die Universität Leipzig berufen und wird diesem Rufe Folge leisten. ^ — Der Rath zu Leipzig beschloß, die Herren Baudirektor Professor Licht »nd Oberingenieur H 8 ttasch vom I. Oktober ab zu Ttadtbaurälhen zu ernennen. — Ueber den Unfall, der den kaiserlichen Hofzug in Löbau betroffen, werde» noch folgende, bereits in einem Th eile der gestrigen Auflage unseres Blattes mitgethcilte Einzel heiten berichtet: Nach Beendigung des Manövers hatte Kaiser Wilhelm mit König Albert und dem Prinzen Georg von Sachsen vom Manövcrselde sich zu Wagen nach dem Bahubose in Löbau begeben. Während Kaiser Wilhelm nach Siegernoorf weiter zu fahren beabsichtigte, wollte König Albert mit dem Prinzen Georg nach Dresden reisen. Tie Verabschiedung des Kaisers von den war die denkbar herzlichste: man umarmte Der Kaiser befand sich in bester Rezse- Kniser das Einstcigen zu erleichtern, war der kaiserliche Hofzug auf das dem Bahnsteig zunächst liegende sog. Ebersbacher Gleis gestellt worden. Die vor den Kaiserzug ge spannten beiden Maschinen aber standen über die Weiche hinaus, welche der einsahrcnde Schnellzug Dresden-Görlitz kreuzen mußte. Durch ein folgenschweres Versehen, das seiner Ausklinung noch harrt, war für den Scbnellzug die Emsahrt sreigegeben worden. Der Kaiser war eben in seinen hinter der zweiten Zugmaschine befindlichen Salonwagen eingestiegen, als der Schnellzug in den Bahnhof einlies. Das auf dem Bahnsteig zahlreich angeiämmclte Publikum brach in Angsrrufe aus. Man winkte mit Tüchern »nd ries immer wieder: „Anhalten!" Es war vergeblich. Der Loko motivführer des Schnllzuges konnte, obwohl er sofort Gegendampf gab, den Zug nicht mehr zum Steden bringen. Die Maschine des Schnellzuges fuhr in die zweite Lokomotive des Kaiserzuges, hinter welcher, wie schon bemerkt, der kaiserliche Salonwagen mit dem bereits elnaestiegenen Kaiser stand, hinein. Sofort nach dem Zusammenstoß, durch welchen die zweite Maschine des KaiierzugeS zerstört wurde, verließ Kaiser Wilhelm den Hoszug. Er hatte seine nam ^reooen reisen, -r.» sächsischen Fürstlichkeiten w und küßte sich wiederholt, stimmung. Um dem Kaise den Unfall u. A.: Der Sonderzug des Kaisers stand kurz vor 12 Uhr Mittags aus dem Ebersbachcr Gleise, aus das er zurück- gesührt worden war, um dem aus Dresden einfahrenden Kouricr- zuge Platz zu schallen. Der Zug war auch erst genügend weit zilllickgestoßen, wurde ober vorgerückt, als Se. Majestät der Kaiser elnstelgen wollte, und stand nun ziemlich weil in dem Dresdner Einsahrtsaleise vorn om^Perrvn. Eben hatten sich die Majestäten verabschiedet und Se. Majestät der Kaiser hatte den Wagen be stiegen, als der Kourierzug in den Bahnhof einsuhr und dicht vor dem Perron, bei der letzten Biegung, die zweite Maschine des Kaiserzuges anstieß, sodaß diese fast meterhoch in die Höhe sprang und starke Beschädigungen erhielt. Die Maschine selbst ent gleiste nicht. — Das vierzigjährige Bestehen der Creditanstalt für Industrie und Handel Hierselbst gestaltete sich gestern zn einem allgemeinen Freuden- und Ehrentag des über Sachsens Grenzen weit hinaus gefeierten und beliebten Instituts. Den ganzen Tag über gaben sich von nah und fern herzliche Kund gebungen dar für die Jubilarin, deren schmuckes Gebäude sich stolz ans den, Altmarkt als neue Zierde der Residenz erhebt. Den Mittelpunkt der Feier bildete Nachmittags auf dem König!. Bel vedere das Festmahl, zu dem sich gegen hundert Thellnuhmer zu einer von Herzlichkeit und inniger Theilnahmc getragenen Ovation elngefunden hatten. Der obere Saal trug kn einer herrlichen Palmen- und Blil»iengr»ppe die Büste Sr. Maiestät des Königs. Unter den Theilnehmern gewahrte man die Herren Generalmaior v. Kirchbach. Oberstabsarzt Dr. Schill, Kammerhecc v. Stieglitz, Geh. Hotrath Ackermann, Holrath Damm, Bürgermeister Klötzer- Riela, Konsul Denso, Direktor Melcher». Kommissionsräthe Neichardt, Gmeiner - Benndorf, Kammersänger Gudehus. Justizrash Francke-Meißen und zahlreiche Geschäftsfreunde und Großindustrielle der in Geschäftsverbindung stehenden Per-! sonen des in stetem Aufschwung befindlichen Instituts. Herr Kammeryerr v. Stieglitz begrüßte zunächst die Festlheiinehmer und! brachte, indem sich die,Tatelrunde von den Plätzen erhobt einen. begeisterte» Wlederhall findenden Trinkspruch auf Se. Majestät den König Albert aus. In längerer, von vielem Beifall unterbrochener! Rede feierte alsdann Herr Geh. Hofrath Ackermann die Firma, wie sich die Jubilarin in der Zeit ihres Bestehens zu einem höchst segensreich wirkenden Institut der Residenz Dresden aufgeschwungen habe. Tief ergriffen dankte im Anschluß an die Worte des Vorredners Herr Konsul Horn. Redner gab in längerer, Ausführung einen historischen Ueberblick über die Anstalt,j wie sich dieselbe por aspora au astra unter Wahrnehmung der ge schehen war. verließ der Kaiser den Unfall verursachte zeitwellige Sperrung der Strecke wurde in der großen Militärtransporte «M v'M Publikum Wäre der SeisteSgegenwart bewahrt und ließ sich über die Sachlage Bericht erstatten. Auch König Albert und Prinz Georg, welche bereits in ihrem Sonderzug Platz genommen hatten, stiegen aus nnd ließen sich wiederholt berichten. König Albert zeigte über den Vortall eine ganz außerordentliche Erregung. Der Kaiser wohnte dem Beginn der Aufräumnngsarbcilen und der Freilegung des Gleises, die ini ganzen 2 Stunden währten, etwa ^,0 Stunden bei. In zwischen war der Hoszug des Kaisers auf das sonst dem Güter verkehr vorbehaltene Gleis übergesührt worden. Sobald dies ge ben Bahnhof Löbau. Die durch Sperrung der Stre«' besonders störend empfunden, herrschte eine große Aufregung über den Unfall, rzug nur noch eine Kleinigkeit über die Kreuzung der Gleise vorgerückt, so würde ein schwere- Unglück unvermeidlich gewesen sein. Verletzt wurde, wie schon inilaetheilt, glücklicher Weise Niemand. Tie Untersuchung ist sofort seitens der zuständi gen Behörden einaeleitet worden. — Von anderer Seite wird Uber den Unfall berichtet: Auf dem Löbaucr Bahnhoß ans welchem sich der Zusammenstoß ereignete, lausen von drei Seiten Züge ein: erstens aus der Richtung DreSdrn-Bautzcn, zweitens Görlitz und endlich Weißenberg. Der kaiserliche Hoszug hielt kurz vor 12 Uhr Mittags auf dem südlichen Gleise am Ostrande des Stationsgebäudes. Der Kaiser hatte sich nach dem Abschied vom König Albert mit seinem Gefolge unter dem Jubel des Publikums, das nur mit Mühe von den sächsischen Gendarmen zurückaehalten werden konnte, in den Zug begeben, nnd gerade sollte die Abfahrt erfolgen, als der Dresdner Schnellzug tu den Bahnhof fuhr. Seine Lokomotive faßte die guer über seinem EinfahrtSglezfe siebende zweite Maschine des kaiicrlichcn Zuges, riß einen klaffen den Spalt in den Tender und legte sich, schwer beschädigt, neben die Lokomotive des Extrozuges. Da vcr Bahnhof abgesperrt war, beschränkten sich die direkten Wahrnehmungen des Publikum-, welches in großen Schaaren außerhalb desselben stand, aus das Hören eines plötzlichen Krachs: aber bald verbreitete sich die im böchstm Grade alarmirendc Nachricht von dem Zillamnienstoß. Sämmtliche BahnhosSbeamtrn und fremdherrlichen Offizi an die Unfallstelle, nnd bald konnte den« auf s Höchst! Pnbliknm mitgetheilt werden, daß der Kaller keinerlei Schaden genommen habe, und daß auch sonst Niemand verletzt sei. Eine Erklärung de- Unfalls könnte lediglich darin gesunden werden, daß die Beamten von Löbau durch die für eine so kleine Station nngewöhnlichrn Umstände, wie sie in der Ablassung zweier Extra- züge, dcS kanerlichen Zuges »nd des für die Gäste de« Monarchen bestimmten, liegen, ln Aufregung versetzt wurden und so vielleicht an der ihnen sonst eigenen Vorsicht nnd Uebersicht es haben fehlen lassen. — Der Lödauer „Sächsische Postillon" berichtet über ..Wir haben gelernt, wie wir cs nicht machen sollen", erhob sich ein Wähler Beifallssturm, der in die Frcndenruse auf die weitere Erhaltung für das Wohlwollen der Anstalt ausklang. Der sich direkt an die Ausführungen des gefeierten Redners anschließende Trinkspruch des Herrn Genecalkonsuls Rosencrantz galt der That-! kraft, Schaffensfreudigkeit und Liebenswürdigkeit des Vorredners,! Herrn Konsul Horn. Nachdem Herr Fabrikbesitzer Borkowski dcr^ Erbauer der Creditanstalt. Herren Architekten Sommerschuh und Rumpel, ehrend gedacht hatte, feierte in hübtchen Versen Herr Meier die Freundschaft der das Institut tragenden Firmen. Der Tlinkspruch des Herrn Bankiers Grambach-Herlin galt den hohen Verdiensten des Herrn Kammerherm v. Stieglitz. Begeisternd stimmte man sodann den Worten des Herrn Hofrath Lamm zu, die dem einsichtsvollen Aufsichtsrath der jubiltrenden Gesellschasl galten. Je Höher die Wogen der Begeisterung gingen, umso frei gebiger gestalteten sich nunmehr die Gaden des attischen Salzes. In sinnigen Redewendungen feierte Herr Justizrath Stistssimdikus Jrancke-Meißen .die jugendliche Kraft, den Rosenkranz und das Einhorn des Instituts". Den zahlr.ichen mttanwesenden Beamten galt der Trinkspruch des Herrn Dinger, in deren Namen Herr Prokurist Hörisch schlagfertig replizirte. Für die die anwesende Presse höchst ehrenden Worte des Herrn Kammerherrn von Stieg litz dankte unter großem Beifall Herr Kommissionsrath Neichardt, der «. A. betonte " ' ' ' Verbreitung durch i alsdann Herr Dinger , , . Herr Generalkonsul Rosencrantz Herrn Fabian-Berlin, der, wie im hiesigen Finanzministerium, so auch in dem in Frage stehenden Institut und anderwärts die diebes- und feuersicheren Stahl kammern und Trejoranlaaen geschaffen hat. Einen allgeniein freudig auszenommenen Tlinkspruch brachte sodann Herr Konsul Horn auf Herrn Kommeizienrath Franz Günther aus, der gestern seinen 70. Geburtstag feierte. Umso herzlicher wurden die Ova tionen des Heim Konsul Horn ausgenommen, als derselbe bereits mit 21 Jahre» in dem altrenommirten Banlhause Günther als Prokurist erfolgreich thätig gewesen ist. Als um 7 Uhr die Be geisterung ihren Höhepunkt erreicht hatte, gedachte der laiigiährigc Prokurist Höl-el, der sich um das Tasel-Arraiigcment große Ver dienste erworben hatte, der auswärtigen Gäste in tiefbewegten Worten. Obgleich Herr Kammersänger Gudehus den Brunnen seiner GcsangSgabcn nicht eröffnete, wußte Herr Konimissionsrath Neichardt dem gefeierten Sänger dennoch nntcr allscitigem Beifall ein höchst ehrendes Wort zu sagen. Noch mancher Trinkspuch i» der animirten Tafelrunde folgte. Wie immer hatte Herr Traiteur Jiebiger die Tafel meisterhaft ausgestattet. Tie kulinarischen Darbietungen, zwischen deren äußerst prompt servirten Gängen ein gewähltes Programm seitens der brav musizirenden Kapelle geboten ward, fanden allgemeinen Beifall der Gäste von nah und fern, die sich erst in später Abendstunde nach frohveciebtem Fest zu den heimischen Penaten begaben. — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Die zweite Hälfte der Staatseinkommensteuer auf das lausende Jahr und die zweite Hälfte der Bürger- und Einwohnersteuer sind in der Zeit vom 30. September bis mit 21. Oktober d. I. im Stadt steueramte L. einzuzahlen. — Bei dem hiesigen Stadtkrankenhause «st die mit einem jährlichen Gehalte von l8M Mark ausgestaitetc Stelle des HilsSarzlcs an der pathologisch-anatomischen Abthcilung vom l. November d I. ab zn besetzen. Bewerbungen sind spätestens am 15. Oktober d. I. mit NMobationSschein „nd Zeugnissen bei dem Krankenpslcgamle der Stadt Dresden, Land lsstraße 7. 2. Eta., schriftlich cinzureichen. — Die Veraütnng für LS » Z? w - ZL vrrr' * ? «3 eu hausstraße 7. 2. Eta., schrittltch ctnznretchen. — Die Veralitiing die militärische Einquartierung im Monat August d. I. ivno in der Stadtkasse II Altstädtcr RaihhanS 2. Ctg. Zimmer 31 gegen Rückgabe der Ouarticrzettcl und gegen vorher vom Qnartieramt — Scheffelstraße 9, 2. Etg. — zu leistende Quittung ansgezahlt. — Eine neueVrägung von 50-Pfennigstücken wird Zeit in der Berliner Münze hergcstellt und bereits in den n ur
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