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«rschetiu t-ili« frul, 7 Ui>r tn lxr Etttdillon ««rin, firall, I!>. »»omic- mcius-rkis vtrilkl- jiilerUcki 20>Z> Rgr.. durch tu/ P»ft -'S Nor. tiiia«-' Nr. I Nar. — Auttanek Ä>,M0 Erciiwlark. Siiscrat«» Aunulttnr >r>l»wärk..' Iiu»!»i>- ^iuia L Vrulur i» .Saindurq, LUiiiii, Wir», Lcip^iii, Üi.isi-l. BikSlan. ;1ra»l,ii>i u.M.— Xuu.iiu»«« in Bl-rliii.oeiViin.Aii-ii. HLttwur,,. ,ii.»itsi»l u M., Mliuchr». — turt a. M. — IS. Voigt „> SIi<-iunU>.— U-vu». Xul- st«r L 0v. in Paris. Tttgcblatt für Unteryaunng und Geschiistsvcrkchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: L'iepsch ^rNelchardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: ÄUllUS Reich-rdt. S-aiir 1L -«,-*»«»»» lkii 2U>1v»r. LaiirWW »I.t «>>K>«S IS U». »Kr «r»i»adt: »roi-.k Mlchrk- aaiic ü »>ü ?>>»- S U»r. Drr Naum riurr «» >pau>acn Prt>l«nlk 7»i>«r 1s Pm. cu««ck<n»di dcc Zrilc a «V- AuSwärtPc L«mimci-ic- Aunraar von unsunkc- kaimtcn ^irn»n 'I. P«r janrir micro^n wir nur ykani PrSn>imcr<mda- .-Zalilmii, durch Brlks- inaricu oder Pastciujwd- luuz. >» Ellbrn kalten I>2 Nftr. Auswärtig- koimen die galilunä auch <>»i eine Dresdner ^irmr anwciicn. Dir iiiä- Rr.326. Siebeuzehuter Jahrgang.«. L»KWLi LLKL'LSL.^ Dresden, Donnerstag, 21. November 1872 Politisches. — L 11 ndtag. Die Stellersclilacbt tobt nun schon .. ^ , ,, ,-.z>vci Tage. Scltiamco Schauspiel! Alle Parteinnterschiedc General Ehangarmer hatte die Rundreisen Giuubctta s« g^cn aus. „c„c Nliianze», neue Gegensätze bilden sich. Lor- blpS deshälb zur Sprache gebracht, um sie ^ " verurtheilen zu lassen und so dessen Bruch mit wirten. Der schlaue Fuchs vermied jedoch zuerst seinen Minister antworten und als er selbst nicht langer rung ,ür die reine Einkommensteuer inltgetheilt, sie schwören schweigen konnte, bczeichnete er die Rede Ehangarnicr's offen ani sic als au, das lliiivcrsalbcilinittel, wie die Socialtcnio- Thiers erhielt zwar em solches. aber doch nicht so Plans aoge- vor fahren zuerst für gcrechtereLtcuervertheilung im In. faßt, als das; er nicht das lebhafte Bedürfnis; spürte, binnen we tcrcssc des Grundbesitzes cintrat, jenen Eifer zu mäßigen sich nigen Tagen eine ganz feierliche Vertrauenslundgebung von der vergeblich abmicht und die Beibehaltung einer mäßigenGrund- 'Narionalversammlung zu verlangen. Thiers will nun einmal !^iP i,^,n'>.,-n'^ sl''ÄÄ ,!!" Präsident einer wirklichen, nicht block provisorischen Republik - - ' - sein. Bei Thiers spielt ein gutes Stück Eitelkeit mit. Er cr- biotet sich, im 'Nothfall sein ganzes Lebm lang das Steuerruder zu führeil; das ist patriotisch, aber auch den höchsten Ehrgeiz bc friedigend. Wenn er ,s. Tagesgeschichtes abermals init seiner Entlassung drohl, so hat er dieses Schauspieler slüclchen schon zu oft producirt, um noch sonderlichen Glauben zu linden. Doch scheinen sich in der That die Dinge in Franlreich aris'ä Aeuherste zuzuspitzen. Der Plihmuth der Desterreicher über die Eomödie in der Jnsbrucker Landtagsstube, ihre Besorgnis;, das; sich die Sla- ven in .Main air der Borstigkeit der Tiroler Schwarzen ein Muster nehmen und versuchen werden, ein neues Slovenien aus den Alpen zu stampfen, in dem die Deutschen unterdrückt werden, der Deputation entstanden, worüber der Finanzministcr sich beschwerte i>. u.,. als durch die geringe Energie, das Ruhig- geschchcnlcisscii, mit der die Regierung ihre nüihevoUe Arbeit aitinählig Makulatur werden ich. Denn noch nie ist cb wohl dagcwcscn, das! eine aus allen Parteien beschickte Deputation empfiehlt, eine Vorlage der Regierung abzuwersen und letztere die Hände in den Schoos, legt. Wir sparen uns eine kurze Scizzc der bedeutendsten Reden von vorgestern, der von Gün ther und l>r. Reiitzsch als der Vorkänipier gegen und sür die reine Einkommensteuer, sür morgen auf, heute ziehen wir zu nächst die Eingangsrede desRcicrentenJordan aus, die völlige .ularocit über die Streitfrage verbreitet. Er sagte: Die Re gierung erkennt mit dem grössten Tveile dcö Landes an, das; eine Lteucrühcibürtnng dcö ländlichen Gruntbesikcs vorhan den ist: namentlich tcöicnigcii, dcrvcrschnltct ist. An nndsür sich tan» sich zwar Niemand in Lachsen über Lreucrüver- hürdung beklagen, — man blicke nur »ach den Steuern der Alles wird abgezoaea durch die scandalösen Poraänge im 'Nachbarländer - trotzdem ist eine Ausgleichung unter den unaarischen Min! ^acie-xiiickäNtl Li-Iükt beilchlctcncn Steuern, ein gerechteres Verhältnis, zwischen den ungan,cyi>l -.vgcotvncli.i)au,i. ^ ig>. ^agcsgischichlc ELlv r Steuern unansschicbbar. Diese Revision hat sich besonders der Tc.ricnchn.us sei E^echui m zvolm, ivornach den ^udeu auf darauf zu erstrecken, das, der Grundbesitz und der landwicth- gegeben ivurde, die deutsche Inschrift über ihremNirchhofc: „Ein- ichaftliche Gewerbebetrieb entlastet, die geringer Stcuerpflich- gang zur ewigen Ruhe" durch eine ezcchische zu ersehen, tritt sigen in der Gewerbe- rmdPersona.stcuer mehr als seither ge bicracacu rurück llcb-iaeus Inlüu sick sie ckolmer Mdeu schlau^ !?vnt und ein gro„cr Theil der mdirecten Steuern aus die mcrgcgcn zinua .^cmigen. ,)usi i„a- o e.nouner ^uoeu ,a-tau. sgohlhabcndcren abgcwälzt werde (Aushcdimg der Schlacht-, sie ersetzten das g.ent,che durch s Eorai,che. Ehaussce-Stcucr re.,. Früher wäre ein günstigerer Festpunkt «spitzederet! Spitzbüberei! Die Ultramontanen und die für diese Revision gewesen, als jetzt, wo die Landwirttze gleich Rationatttberalen Münchens suchen gegenseitig hcrauSzubiiilgen. ncswcile Petitionen lim Stcucrcntlasillng an den Landtag wer die Svibede,' am meisten aewrdert Nabe 'Sie benuücn diese ^ade», ivo anderer,citö daö moblic Kapital durch taS Grun- Ivcr oie ^pn^o am ..leisten gesütoeil Hove ^te vinutzcn oie 1 ^pcetllationoncdcr ins Ungcmesscne gesteigert ist. Afsawe als chaistagltatlonsiintteh Den Ullramonmneit schreibt pjx Einilihrung dcrGcwcrbeirciheit drängt aus Revision man einen Rcchtsbcistand der Spitzedcr ans die Kappe, den Li- der Steuergesetzgebung unaufhaltsam; die Einrichtung der beraten 2. den Ultramontanen I bestochene Rcdaeteurc und den Stcuergnotcii sur die Fabrikanten, ist nickst länger haltbar, "iberalm 7 ^hatiack-o ist öS das- die -viiieder '''.Ig.ter beidee ''!> nten,teuer bringt ,o blutwenig ei», da,, gcgcniibcr dem ^ ^ r vewee E,„^„imc» dersticntncr eine andcreBcstclicniugs- .k«chtungcn sich dienjtbar machte, ihr rnchwies Lreiben aber ohne angczcigt ist. Die Deputation will an Stelle der jetzigen ihre „Frömmigkeit" und die Förderung der Gcisttichteit niemals ganz unhaltbare» Bcstcucriuigsart die Personal- und Renten- so enormen Umfang hätte gewinnen tönnen. 'tcilcr setzen, die sogenannte Einkoin,neu,teuer. Lluscinandcr Km Rrelü-ischc'E'lüaoordnelenl->ausc ist aesteni der Eutwurs ächcu blos die Mcmniiaeii, ob die Elniominensteiicr aus alle G" chruüa,a)i.l-tv:nmo>,iiul>.auic in gestnn ou EMwms Erweros auSzudchncn, Rer ob cs nickst geboten über dm Grcnzcn oes.Iwchts ;ur Anwenomig der knchlicheu ist, einen Tbeil der Grundstcucr cvcntiicll eine Feit lang noch Straf- und Zuchtmittel vorgoiegt ivorde», dir bestimmt ist, die beizubei-altcu. Abgclchiit müsse der Regierungs Ent- niederc katholische Geistlichkeit aus der ubermilitärisch strengen werden, der gegen alle modernen Grundsätze, nickst DisNnliuaraewalt ikuer Oberen -u bi-sreii-n Hir->v r.-iküii..., siciicrpflickstigc e-»h>ect, sondern das ^biect heiienert, ^Llseintinarzc.ratl t>ne>. -tncir ^u voliitc». Riratgui.g d,e ^chtiltzinien bei der Ermittelung des iicuc'.pstichügcn der Krelsordnung hat begonnen. Eine-L.entschrist des Handels- Einkommens nickst abzicist, sontcru vcnck'nidctcn Grundbesitz Ministers, der lckO Riillisnen zum Ausbau des preuszischen ebenso wie iinbcrsthilltetcn bcoanckefst; der keine Progresiioii Staatsbahnnebes verlang!, ortlärt dasjenige Eisenbahn Snitem j" Rn oberen ^tciieriätzcn kennt und die »lederen Ltener- s,i>- -iZi/iim-i, U'bscn übcrma'ig oc-, r,e obcicn .ckla„cn an,Köllen dc> erste auch in ^ului.st su. sreusti-lr aR voghiilhistt, dao gemischt ist i„flastct, >nid der, um de» Gruiid'ocnkgerechter zu bc aus Staats und Prlvatbahnen. Doch will, was hoch-mzurcchnen slcncni.g.ttizcigcntl'ninlichcArisklM'tsmsttc! crägcist. Ackas bietet ist, die preußische Regierung die Eoncurrenz der Staatsbahnen die Deputation an Stelle tcst«-nt»vurie> ? DieMaiorität wiil mit gegenüber deit grasten Eisenbahngesellschasten begünstigen, um llllcnSlencruialmla ia-:n»ack'e>i,0ieieinehlai'cu!lc>icri!istiuäüi- ... Sc- -« .-iS«. gerProgression cimiil-re», beiuickst ei»e Unter,chc!tnn>iiiack'dc» ,u verhüten, das, dm tUiti-ion str uncr dun cMaati. louilur- pkrs<t,jctcncn D.netten des Einkommens Und empfiehlt Selbst- tigen Macht sich eiltwlckeln. Damit wird, armer ^chnoor, dcciaration >» ichoncudcr Mci-e. Die R.'inorikät ciiipstebit iin auch der Nagel in den Sarg Deiner Hoffnungen getrieben, ivor- Gan;eil dasselbe, aber die Beibehaltung einer kleinen Gnmd- nach die sächsischen Staatsbalnren air die Finanzbaronc veräustcrt SSS ck" A-uagleick-ung von enlsiel-endcii Niigereckst-.gkcircii. lverdcn sollte, 'lrmer Sckmoor' st'»»»c dem bei. Damit lebiicn wir inn- an bas Bestebciibc Ivcrocn loului. -crmer^-0)IIVV1. ^ ^ an. wahrend eine >olortigc ausichlic'stickic Eimührniig der rc>- Der ENifesttgung Dresdens soll die Schleifung der ,ves! neu Einkoinmcnstencr gerarczn Fiasco machen könnte, ist,-, ungen Erfurt, Misse und Lose! folgen, vielleicht auch Torgau Rcntzfck'. deren begeistertster Ani'ängcr, gielst zu. das, bereu und Wittenbera Das iit e-n ivreckiender Beiuei-. kur das Er k' innll'tlnigSchn-.eligleiteu mack-t, das. erst nack--> lii.ialncu «..!chuS. Z.K Oesterreich. .Feiles glaubt ruckst mehr wsthig zu haben, dein be von ilnsck'ätzbarc»i Wertbc aiH unparlciiick'c st-asis iiir den freundeten Oesterreich an der ganzen Grenze tanoneilstarrende Hbpotl'ekarcrcdit. «Bcilall.i — Dchmickn» spricht energisch für reine Einivuinicn,teuer. welcher die beste Entlastung des -aue cnMcn,uw>.r,en. ^ , . .. ! Grundbesitzes iolgcn werde; ihr geborc die . ;»s,i»st. Sachsen ^n Wtcn in du Schweiz Hai. om Gunemdc vervoteist die^,,,^^ voraiigehen. wie cs früher mit seinem Stciicilbstcm vor Lehre von der Unfehlbarkeit in Küche uns Schule vorzuch aii-jcgangcn; cs werde sich schon niackien > Bravo! Bravo!> tragen. 'Noch immer bricht man der Freiheit eine Gasse — inj Gegen -.Galtet bemerkt er, das!, n enn cs'wabt wäre, das, de, ^ »ckc Gott de» Lantwirti-c» Alles von selbst Zuwachsen ließe, oer ^n,wei>. I AZaiter sein Landgut nickst vcrkailit haben würde, i «'stoße — —.— j Heiter!eit. > Walter entgegnet, er besitze »och ein kleines Laub Vvcalcs und SNÜlsisslicS. ! gut; er hoffe, später Sehnlichen „och gehörig i» cer Debatte -S«!' ! bckiencn zil können. «Heiterkeit) Pornitz berickstet auS Ebem- Se. Ms. der Komg hat den zu«n choroiimeruanischcist die reine Ei»komiiicnstc»er bcslebe» daß sie das sicherste Eönsul in Dresden omanulcn Herrn Lorenz Bientano in -ie>«r B.llttcl i>«, reckst viel Geld zu machen, ein wrmlicheo Spionier > msteiii zu ctablircn, um in die allcrimicistc» Faniiliciiangc a»'.-'knia,'. i.'i„>.->.,.a>,-»-»l>cgc»heitcu cinglktingcii. daß bei den Sreuercoiiimiisioucn au^ .in as, ! 'Zsioului^,,.^,.^. das große Eapstal Mittel finde» sich der Steuer z» entziehen und daß erwerbende Bür Eigenschaft unerkannt. — So. Rias, du: König hat Bermählmtgsjubiläums der Gosainmtaiütalt der obcrerzgebir gischen und voigtkiindischm Krauenverein« ein außsrordenttiches Gitadcngeschent von KM) Thlr. gewährt. — .Am 17. 'November hatten die durch das Lovü erwählten zwei Schülerinnen der 1. Klaffe der RatbStöchtcrschule, Johanna Kormcnrn und ffliarlcstle Allmer die Ehre, I. Rtcij. der Königin zwei von zehn Schütcriimen der 1 Klasse unter der Leitung der Lehrerin, Fräulein Peuler gearbeitete REWen überreichen zu dürfen. Das Muster zur Spitzensückerei ist von den, bewähr reu Zcich,unlehrer der Anstalt. Herrn Wunoerlich eniworsen. .in cntzicl'cn uuh ''aß ger am härtesten getroffen werden. Aba. Lange billigt nur bereits Dagowcscncs. Endlich crmbt sich der Bliiiist, r p. Friese», ui» auszusprechc». daß die Rcgicrnng Nichts dagegen nabe, wenn ihre Vorlage abgelebtst würde. Sic habe endlich! einmal einen positiven praktische» Vorschlag machen wollen;! ein rein theoretisch hurchgestihrtes Steuer,'bslcm gebe cs nickst.! Am liebsten hätte er das preußische Stcueu'bftem iontingen'! tirte Gmnd- und Eseirerbestenci kknff»ais s'rgänznng i-lasien- und Gewerbesteuer borgc>chlagcli.'*D7i e> aiwr oümlk n.ck'l in, den Kammcrii kurchgedrungen n-äre, to ick-lüge cr He Erliagi- licucl vor. Der Minister beklagte »nu iin lene ickniicistich,r Resignation und des Bedauerns, daß es der Deputation nicht beliebt habe, mit der Regierung zu unterhandeln; es hätte sich dann gezeigt, daß die Ansichten cer Deputation und der Re gierung gar nicht so weit auscinandergingen, als datz nicht vielleicht bis auf 2-:r Punkte eine Verständigung möglich ge wesen wäre; und über diese hätte inan sich auch noch ver ständigen können. Er unternahm usp'Ausführlich, diese:r Punkte, iwcnn wir recht verstanden, Mcgätzung deS Grund besitzes, Schuldciiabzug und geographische Einkommenstcuerf in ihrem Verhältnis, zum Deputationsvorschtag zu beleuchten, sah darin wenig Unterschied, nahm einen Theil des Entwurfs zurück und hoffte, zuletzt noch eine Verständigung, wenn nur die Regierung mit der Kammer in positiven Vor-l schlagen arbeiten könnte. Auf den Einwand Jortauö, daß die . Regierung ja selbst nichts gegen die Ablehnung ihres Ent wurfs gehabt bade, wiederholt der Minister: in der Depu tation ließen sich praktischere Gesetzesvorschläge auSarbeiten als in der Kammer. Günther und Ist . Reiitzsch, sonst Gegner, betonen übereinstimmend, daß der Entwurf sich denn doch wesentlich von dem Elaborat der Deputation unterscheide.. Beite wenden sich gegen den Minister, der gesagt hatte: die,, progressive Besteuerung der Reichen würde die Fremden auib Dresden verjagen: sie meinen, außerhalb Sachsens seien di«. Stenern höher und lieber möchten reiche Fremde abreisen, atS daß die 'Armen mit Steuern überbürdet werden. Zuletzt fand der Entwurf der Regierung nur — 4 Stimmen. — Die 1. Kannner ist in der Berathung deö VolksschulgesetzcS bis zu k 2!» gediehen. Sic bat u. A. im Gegensatz zur 2. Kammer beschlossen, daß der Drtsgcistliche nicht durch Wahl, sonder» ein geborenes Mitglied»des Schulvorstandes sein solle, daß- die Aussicht in solchen Schulen, denen ein Director nicht Vor sicht, von einem der dem Schulvorstande angebörigen Geists lichcn besorgt werden solle. Jedoch soll, nach einem »Anträge des Abg. Teuincr, dein Ortsgeistlichen die Schulaufsicht nur bis auf Widerruf seitens der Schulbehörde übertragen werdcn.j — Da die Rinderpest in der Umgegend von Brüx uniG Görkau irr Böhmen an Ausdehnung gewinnt, so ist zunächst für die Grenze, von Oberiviesenthal bis Hellendorf bei Gottleube die-- vollständige, auch den kleinen Grenzvcrkehr betreffende Verkehrs- sperre cingetretm. Infolge dessen wird zur strengen Über wachung dieser Maßregel ein militärischer Cordon gezogen w«r-. dm. Post- und Eisenbahnverkehr bleiben bis auf Weiteres un behindert, jedoch bleibt das durch Verordnung vom 14. d. M. 'augeordnete Verbot der Einfuhr von Vieh u. s. w. in Kraft. Wird die ungeordnete Sperre durchbrochen, so treten die Vor schriften der Instruction ein. Dergleichen sind sonstige Zuwider handlungen nach tz 328 des NeichsstrafgesctzbucheS zu bestrafen. - — Ter nach Berlin eommandirte Lieutenant Gaede von der reitenden Abtheilung der tgl. sachs. Feld-Artillerie wurde am 14. d. M. Abends in seiner dortigen Wohnung, Französische Straße »Nr. 8, j-,i besinnungslosem Zustande angetroffen, durch ärztliche Hilfe aber bald zum Bewußtsein zurückgebracht. Der Unfall war durch zu frühes Schließen der Ofenklappe hcrbeige- führt worden. — Ev'gen Ende diese- Monats steht dem Vernehmen nach eine interessante Volksversammlung bevor, indem zwei vielge nannte an der Spitze des allgemeinen deutschen Arbeitervereins slchei'.ve, von der Gegenpartei, dem social demokratischen Arbei terverein, sehr angefeindete Persönlichkeiten, die Herrn Hasenele- ver, Präsident des vonLassallegegUinocteir allgemeinen deutschen Arbeitervereins, und Hasselmann, Redacteur des Organs dieses Vereiiw, des „Neuen Social Demokrat', aus Berlin, wo Beide ihr Domil.it haben, hierher zu kommen beabsichtigen, um Propa ganda für ihre Partei zu machen. Die Bebcl-Lieblnccht'sche Partei, welche zur Zeit hier das numerische Uebcrgewicht zu ha ben scheint, wird selbstverständlich 'Altes aust'ictcn, um das Be- streben jener Führer der Gegnerpartei zu vereiteln und darf man sich daher aus lebhafte Sceneu in jener Volksversammlung wohl gefaßt machen. — Ein 'Abonnent schreibt uns: Schon wieoerholk brachten Sie in ihrem gesch. Blatte Mitthei'luugen nächtlicher Ercesse junger Leute höherer Stande. Zufällig war ich vergangene Tage selbst Pcugc eines derartigen Vorfalls und erlaube mir denselben mitzuthcilen. Es mochte Nachts gegen 2 Uhr sein, als eine An zahl junger Herren,' Zöglinge hiesiger höherer Schute»», wie ich bemerkte, in eine in Mitte der Stadt gelegene Restauration traten und unter Schreien und Singen Plan nahmen Unter Lärmen ivurde Bier bestellt und thciis ausgegossen, theits getrunken. Einer der Leutchen, welcher des Einten scheinhar zu viel gclhan hatte, machte seinen Gefühlen d. h. Magen Lust, indem cr das genossene Bier wieder ausbrach. Ein Ncllncr stürzte herbei, packte den jungen Mann und schrie ihm zu: „Machen Sie, daß Sie iiaus kommen, Sie Schweinehund!" Ergrimmt über die seinem Freunde»» geihane Beleidigung sprang ein Anderer auf und warf dem befrackten Finigliilg eine Flasche c>n den Koos. Dieses war das Signal zu einer allgemeineil Prügelei, da viele der Gäste sich des dcuchirten 8ell»ers »»nahmen und aus die Ruhestörer eindrangeu. Dieselben jedoch vertheidigten sich sehr wirksam, nachdem sie sich hinter den Tisch postirt hotten, mit Flaschen Gläsern, Stöcken rc„ bis sic endlich der Ucbcrmacht weichen muß ten und nun Einzelne an die Luft gesetzt wurden. Auch an komi stllen Scencn fehlte cK nicht, indem ein generös gespendete? Glast Bier sein Picl'verseblte und einen schnarchenden Herrn in st Ge sicht leas. Die erschrockene verbiüsste Miene hätte dem bartge joitensten Hypochonder Bauckffellcrschütleimig verursacht. Ein