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136« Zweite Vellage zu Nr. 117 der Bautzener Nachrichten. Montag, den 24 Mai 1WS Tit armenisch-kurdischen Fehden. Da einige Zeitungen und gewisse armenische Komitees angesichts der jüngsten Ereignisse in Adana Auslassungen veröffentlicht haben, die die Handlungsweise der konstitutio nellen Ottomanischen Regierung verächtlich zu machen bestimmt waren, hält es die Kaiserlich Ottomanische Botschaft in Berlin für angebracht, die verschiedenen falschen Nachrichten richtig zn stellen, welche über diesen Gegenstand veröffentlicht worden sind. Man hat von 20000, ja von 30000 armenischen Opfern gesprochen, während doch nach den der Kammer mitgeteilten Erhebungen die Zahl der Opfer 4000 nicht überschritten hat. Ebenso hat man den Muselmanen allein die Verantwort lichkeit für diese beklagenswerten Vorkommnisse zuschreiben wolle», während doch nach dem Zeugnis einer Anzahl von Vorstehern der christlichen Gemeinden von Mersina und Adana das Unrecht auf beiden Seiten lag. In Wirklichkeit haben sich die Unruhen verbreitet und haben an Ausdehnung gewonnen infolge Truppenmangels an den betreffende» Orten und infolge einer Verzögerung der Einschiffung jener Truppenteile, die aus den benachbarten Bezirke» herbeigerufen wurden. Die Zentralregierung hat bei diesem traurigen Vorfall ihre Pflicht voll getan. 30 000 türkische Pfund sind fofort von der Kammer gefordert worden, und noch vor Bewilligung dieser Summe hat man an die Betroffenen ohne Unterschied der Rasse und der Religion 10000 türkische Pfund verteilt. Im übrigen sind alle Maßnahmen getroffen, nm die Bedürf tigen unter Obdach zu bringen, zu kleiden und zu sättigen. Andererseits untersucht das in Adana eingesetzte Kriegs gericht, das aus rumelischen Offizieren besteht, die infolge ihrer Herkunft also lokalen Einflüssen nicht ausgesetzt sind, gegenwärtig die Angelegenheit und wird die Schuldigen und die Anstifter der blutigen Vorgänge ohne Rücksicht auf ihre foziale Stellung exemplarisch bestrafen. Die türkische Kammer ist davon so sehr überzeugt, daß sie in allen Punkten die Handlungsweise der Zentralregierung gebilligt und bestätigt hat. Preußischer Landtag. Herrenhaus. Sitzung vom 22. Mai 1909. (Nachdruck verboten) Auf der Tagesordnung standen die Besolduiigsvorlagen und Steuergesetze. Zunächst wurde das Lehrerbesoldungsgesetz beraten. Die Kommission hatte unveränderte Annahme nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses beantragt. Dazu lag ein Antrag des Oberbürgermeisters Actermann- Stettin vor, zur Gewährung von ErzänzungSznschüflen an Schulverbäude mit über 25 Schulstellen jährlich zwei Millionen durch den Etat bereitznstellen. Nach kurzer Debatte folgte die Abstimmung, in der der Antrag Ackerman» abgeleh»t und das Gesetz einstimmig on bloo nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses angenommen wurde, ebenso auch die Besoldungsordnung. Der Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des Ein kommensteuergesetzes und des Ergänznngssteuergesetzes wurde ohne Debatte genehmigt, ebenso das Mantelgesetz fast ein stimmig, sowie daS Wohnungsgeldgesetz und das Pfarrer besoldungsgesetz. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung Montag 12 Uhr. Abgeordnetenhaus. Das Hans beriet die Novelle zum Stempelsteuergesetz in zweiter Lesung und beendete die Generaldebatte. Bezüglich der einzelnen Positionen, Automatensteucr, Fahr rad-, Jagdschein-, Mietsvertrags-, Staudeserhöhungs- und Testamentssteuer stimmten die Redner der Rechten, des Zen trums, und teilweise auch der Nationalliberalen den Beschlüssen der Kommission zu, während von den freisinnigen Rednern zahlreiche Bedenken geäußert wurden, und betont wurde, daß, wenn für Zwecke der Erhöhung der Beamtengehälter aus dem Stempeltarif 16 Millionen mehr aufgebracht werde« müßten, hierzu der ländliche Besitz mehr heranznziehen, nnd nicht nur der städtische Besitz zu belasten sei Weiterberatung Montag 11 Uhr. vermischtes. — Oppach, 22. Mai. In schwerkrankem Zustande wnrde am Dienstag früh der Gelegenheitsarbeiter Jakob im Schuppen der Frau Pursche in Ober-Oppach aufgefunden. Da man bei ihm eine halbgeleerte Flasche mit einer scharfen schwarzen Flüssigkeit fand, wird angenommen, daß er sich vergiftet hat. Am Mittwoch früh ist Jakob gestorben. — Wehrsdorf, 22. Mai. Der hiesige Turnverein be geht den 27. Juni die Feier seines 5 0jährigen Bestehens. Das Fest ist mit einem allgemeinen Wettturnen verbunden. — Sohland a. d. Spree, 22. Mai. Die für den Bahnbau Schluckenau—Landesgrenze Sohland im Vorjahre auf böhmischer Seite durchgeführten Detailarbeiten sind nunmehr auch ans sächsischem Gebiete in Angriff ge nommen worden. Mithin ist anzunehmen, daß der von der Bevölkerung sehnlichst erwartete Ausbau seiner Verwirklichung entgegengeht. — Taubenheini (Spree), 22. Mai. Explodiert ist heute früh auf dem Wilhelm Loschkeschen Neubau beim Wärmen eine Kaffeeflafche, wodurch der Arbeiter und Landwirt Salomo im Gesicht und an einer Hand erheblich verbrüht wurde. Salomo mußte sich in ärztliche Behandlung begebe». — Nensalza-Spremberg, 22. Mai. Die hiesige Buchdruckerei von Reinhold Oeser (Verlag der „Ober- lausihcr Stadt- mid Land-Zeitung") ist durch Kauf an den Buchdruckereibesitzer Garten (früher in Reichenstein in Schief.) übergegangen. Die Zeitnng besteht schon seit 53 Jahren, Herr Oeser besaß das Geschäft über 40 Jahre. — Chemnitz, 22. Mai. Das am 3. September 1891 in Waldheim geborene Dienstmädchen Frieda Martha Krompoß, das am 20. April im Cafs Humboldt in Frankenberg die Kellnerin Menzel mit dem Beile er schlug und beraubte, wurde vom hiesigen Jugendgericht zu zwölf Jahren und einer Woche Gefängnis verur teilt. Nach Verlesung des Eröffnungsbeschlusses, der die Angeklagte Kombroß des Raubmordes beschuldigte, antwortete die Angeklagte auf die Frage des Vorsitzenden weinend, sie bekenne sich schuldig. Als ihr das Mordwerkzeug, ein Handbeil, vorgelegt wnrde, schluchzte sie heftig. Ans der Vernehmuug der Komproß ergab sich, daß diese in Geldver legenheit war. Bei einem Znhnkünstler in Döbeln war sie 19 Mark schuldig, und es wurde ihr, da fle mit der Raten zahlung im Rückstände blieb, von einen: Rechtsanwalt mit Klage bedroht. Sonderlich neues förderte die weitere Ver handlung nicht zutage. Die IliitersuchmigShaft wurde angerechnet. — Falkenstein, 22. Mai. Im benachbarte» Ellefeld wurde die 84jährige Frau Meißner in ihrem Bette er stickt aufgefunden. Die Frau hatte beim Lampeimnzimden ein brennendes Streichholz in einen mit Kleidern gefüllte» Kasten geworfen. Die Kleider fingen Fener, und durch den sich entwickelnden Rauch ist die Frau in der Nacht erstickt. — Rautenkranz, 22. Mai. Folgendes heitere Stück chen soll bei dem hiesigen Schützenfest passiert sein. Der nene Schützenkönig brachte seinen Dank mit de» Worten znm Aus druck: „Ich danke für die ganze Schützengesellschaft." — Bad Elster, 22. Mai. In der Gegend von Asch wütet ein Waldbrand, durch den l 1 000 Quadratmeter Wald vernichtet wurde». Die Bahnlinie Eger-Aschwar ist unpassierbar. Im hiesigen königlichen Forst wurden durch Feuer gegen 13 Ar Fichteubesland eingeäschert. — Elsterberg, 22. Mai. Das vierjährige Töchterche n des Malermeisters Büttner wurde von einen: wütenden Hahn so schwer im Gesicht verletzt, daß da Augenlicht des Kindes gefährdet ist. — Berlin, 22. Mai. Eine hübsche Umschreibung hat der „Generalagent" Wilhelm Ballin" für „Kaution" ge funden. Er nennt sie „Hinterlegung für gewährten Vertrauens genuß". So hoffte er nicht wegen KautionSschwindel be straft werden zn können, aber die Umschreibung hat ihn: nichts genützt. Ballin, ein Mann von 46 Jahren, kau: von Ham burg hierher und »rächte i» der Alexanderplatz-Passage eine „Generalagentur' auf. Daß er kurz vorher auü den: Zucht hause entlassen worden war, wußten weder seine Angestellten noch seine Knuden. Er stellte mehrere Mädchen ein und nahm ihnen als „Hinterlegung für gewährten VertrauenSgennß" zu sammen 2000 Mark ab. Obwohl er das Geld für sich ver braucht hat, verwahrt er sich dagegen, ein Kautionsschwindler zu sein, weil von einer Kaution nirgends etwas geschrieben stehe. Nachdem er vielen Geldsuchenden, die sich auf seine Anzeigen an die Generalagciitur gewandt hatten, Vorschüsse abgenommen hatte, ohne für sic etivas zu tun, verfehle er die Ausstattung, die ihn: eine Möbelhandluug mit Eigentums vorbehalt geliefert hatte, um aus Berlin zu verschwinden. Vor der Abreise aber nahm ihn die Kriminalpolizei fest. Aus den: beschlagnahmten Briefwechsel geht hervor, daß viele Geschädigte noch keine Anzeige gegen den Schwindler gemacht haben. — Görlitz, 22. Mai. Ein tödlicher Unfall beim Spielen mit einen: Gewehre hat sich in: benachbarten Gruna zugetragen. Die Knude, daß der Stellmachergeselle Hübner bei»: Stellmachermeister Pfeiffer de» Lehrling Hiller erschossen habe, durcheilte gestern in den Abendstunden den Ort. Durch unvorsichtiges Hantieren au einem alten, irgendwo bei seinen: Meister entdeckten Gewehres hat H. dem Lehrling einen sofort tödlich wirkenden Schrotschuß beigebracht. Als der junge Mau» die Folgen seines Leichtsinns sah, ergriff er die Flucht, kehrte aber über Nacht zurück, lieber die Einzelheiten wird erst die Untersuchung Aufklärung bringen, da der Geselle keine Mitteilung zu machen vermag Der Er schaffene, der Ostern die Gruuaer Schule verlassen hatte, ist der älteste Sohn des Gartenuahrnngsbcsitzers Hiller in Gruna. — Ein gewaltiger Waldbrand wütete in der Görlitzer Heide. Gegen 5 Morgen wurden von dem Feuer vernichtet. — Breslau, 22 Mai. Eiu gefährlicher Dachstuhl brand brach in der Nacht znm Donnerstag in: Grundstücke Brigittentcl Nr. 7 aus. Die Feuerwehr rückte in größter Eile an die Brandstelle ab, die von weiten: schon an der inten siven Rötnng des Himmels zu erkennen war. Als sie eintraf, war die Gefahr für das brennende Haus schon enorm ge worden und wurde dadurch noch größer, daß die Wehr nicht so in Aktion treten konnte, wie eS Hütte sein müssen. Das brennende Haus war das zweite Hinterhaus, es liegt von der Straße also ziemlich weitab. Als die Feuerwehr eintraf und in Tätigkeit treten wollte, ergab sich, daß sie mit keinem ihrer Fahrzeuge in die Höfe einfahren konnte, so daß namentlich die Magirusleitern, die zum Angriff auf diesen Brand un bedingt benötigt wurden, auf der Straße untätig stehen bleiben mußte». Zu»: Glück war im zweiten Hofe ei» privater Hydrant zu fiuden, an den die Schlauchgünge in aller Eile angeschraubt werden konnten. Die Flammen schlugen in der ganzen Länge des Gebäudes, es hat elf Fenster Front, aus allen Dachluken hoch empor. Einen Gang Hakenleitern au- zusetzen, ließ sich bei dem weit vorgerückten Brande auch nicht machen, und von unten her auf das hohe vierstöckige Gebäude zu spritzen, war auch nicht möglich; die Wirkung wäre keine große gewesen. Zudem sauste» die Flachwerke des Daches wie Geschosse vo» der Höhe hernieder. Der Stand der Feuer wehr war ein schlimmer. Endlich gelaugten die Mannschaften nach oben nnd griffen nach rechts nnd links die Flammen trotz der enormen Glut an. Hierbei ereignete sich leider ein Unfall. Der Feuerwehrmann Schenk erlitt durch Stich Hi » ilreto n In diesen Heften steht ja das Leben ans dem Kops und strampelt muff man ihnen lassen, Geschäfte machen die schwindlig zu machen lernt, der ruiniert sich aber so nebenbei auch die Nerven. wendet, fängt am leichtesten die meisten Leser, meisten Hefte vertäust, macht die besten Ge im Menschen nnd wer die schäfte. Und daS uns Grasten mitunter zumute wird, wir wissen nicht, wie! . Puppen da tun, mit denen man Theater Vormacht ? Diese Gefahren — eine Gänsehaut kriegt inan nach der an-^k' , - - " .... ........_i' ziger dieser Herren, die sich vor euch und euern Kindern so Die Erholung ist zum Kraftsammeln gern als „BvlkSsreundc" ausspielcn, hat 2'/- Millionen in in der Welt wirklich hergeht. Will ich mir eine Stellung im Leben verschaffen, muff ich mich ans Mensche», Dinge und Verhältnisse verstehen, wie sie sind. Wo geht's denn im Leben zu, wie in diesen Schauerromanen mit den ergreifen den Bildern vorn? Wo sind Menschen, di,e nicht nur all mächtig, sondern auch allwissend sind, wie der liebe Gott? Anderseits: wo sind diese eingesleischten Tensel, denen rein gar nichts einen Spast macht, als ganz ausgesucht nieder trächtig zu sein? Hat irgendwer von euch schon irgendwen mit den Beinen! Da sperren natürlich eure Jungen die Augen ans, so was gefällt ihnen, denn das kriegen sie nir- gendwo anders zn sehn. Aber hier liegt die Sache nicht, wie beim lieben Märchen, wo zwar anch nnr ein Schein gezeigt wird, aber ein schöner nnd sinniger Schein. Der Märchen- Schein, der verweht beim Aelterwerden von selber, wie ein Morgennebel beim wachsenden Tage sich von Wiesen nnd Wald zieht, aber bei diesen Schriften wird getan, als wenn sich's nm die jüngste Vergangenheit oder gar nm die Gegen wart handelte, kurz, als wenn cs so in der Wirklichkeit her gehen könnte. Euer «nabe soll dieses Zeng für möglich halten. Und er hält eS dafür, weil er noch an Gedrucktes glaubt. Armer Junge dn, der mit so aufgeblasenen Phan tastereien im Kopfe dann im Leben vorwärts soll dn mufft schon Glück haben, wenn dn nnr mit heilen Gliedern ans dem Kampf nms Dasein hernuskvmmst. Vorwärts kommen kannst dn mit so verdorbenen: Kopfe »immer und nie. Sollen wir vorwärts, müssen wir gesund sein. Unsre Innigen müssen sich nicht nnr nach nnd nach darüber klar wer den, was im Leben möglich ist nnd unmöglich ist, sie müssen anch Kraft haben. Tüchtiges zn tun. Wer sich mit Nick Earter und Sherlock Holmes oder ihresgleichen den Kopf Herren Verfasser und Verleger, ganz großartige Geschäfte mit ihrem Schund. Es ist nachgewicsen, daß unserm Volk damit Millionen aus der Tasche gezogen werden. Ein ein- S ch ü tz t e n r e I n n g e n u nd Mädel! Denn was sie in diesen bunten Hesten da mit den auf Gegen die Schnndliteratnr verbreitet der D ü r e r b n n d den folgenden A n sr » s a n S B o l k: nötig, deshalb muff in ihr Ruhe sein. Diese Schundliteratur aber raubt die Ruhe, denn sie „spannt" fortwährend nnd hebt dadurch den Oieist von Aufregung zn Aufregung. Mit unter tvmmt's bis znm Uebcrschnappen — wie bei dem Jungen in Hannover, der all seine Hvlzpapier-Herrlichkeiten dieser Art mit einer Girlande zusammenband . . . nnd sich dann erschoß. Mitunter kommt's zum Verbrechen, wie bei dem Lanfburschen in Köln, der unter Berufung ans ein Sherlock Holmes-Bild seinen . . . Mord an einem Knaben schilderte. Stets aber kommt es zu einer Schwächung. DaS braucht gar nicht erst bewiesen zu werden, denn jeder sieht doch wohl ohne weiteres ein: daß gesunde Nahrung gesün der ist als ungesunde. Diese Hefte nähren nicht, sie zehren. Leser dn und Leserin du, ihr seid doch nicht dnmm — wenn euch einer anschreit, so wißt ihr, er will etwas von ench für sich, und wenn euch einer schmeichelt, sv tränt ihr dem Kerl nicht. Nun vergleicht bloß das Aeußcre dieser Hefte mit einem anständigen Buch. Welches spricht ruhig zum Be schauer, wie einer, der eben etivas mitznteilcn hat, nnd welches schreit ihn schon mit dem Bilde an: „Kans mich! kauf mich!" lind diese schrcicrischen Bücher schmeicheln auch, und wenden sich, wie alle Schmeichler, nicht an daS Beste, sondern an das weniger Gute in uns. In uns — ich meine in unsern Jungen. Sie wenden sich nicht an die gesunden Jungenstricbe, die verderben sie, nnd dann schmeicheln sie. den niedrigen Instinkten. Sie drücken sie herunter zum Tierischen, während wir doch alle Ursache haben, unsre Ju gend stark zu machen, damit sie das Tic: in sich — und »in sich — im Zaum halten kann. Warum tun sie das? Weil das Gemeine immer das Allgemeine ist: wer sich ans Tier dcrn! Dieser Mnt, diese Gescheitheit, diese Gemeinheit nnd dann wieder: dieser Edelsinn! Aber ob es noch so ost Haar breit am Verderben vvrbeigeht, schließlich wird's doch immer gut, und das unschuldige Mädel kriegt seine» Schatz, nnd der edle Held triumphiert, und die Tugend siegt. Na also! Gift?! Was soll es denn schaden, dieses Gist?" Gist! Dabei bleiben mir. Aber die Giske sind ja nicht ebenso schädlich für alt wie sür jung. Ihr Eltern wißt doch, daß ihr auch wohl einmal etwas vertragen könnt, woran euer Kind zngrnnd gehen würde! Wir sind keine Freunde des Alkohols, aber immerhin: wie viel leichter verträgt der Erwachsene sogar ein großes Glas Schnaps, als ein Kind! Laßt ihr enre Kinder Schnaps trinken? Der Lumpen- proletaricr tut das vielleicht, der Verkommene, der Ge wissenlose oder anch der Dumme — aber ganz gewiß nicht der gescheite Mann nnd die helläugige Frau, die ihren Menschcnwert fühlen und die wollen, daß ihre Kinder heran wachsen zu gesunden und starken Menschen, zn Glücklichen, die s einmal womöglich besser haben, als ihre Eltern selbst. Gebt ihr enre» Kindern Schnaps? Tut ihr's nicht, sv dürft ihr sie aus ganz denselben Gründen anch keine Schund- büchcr lesen lassen. Oder wollt ihr nicht, daß sie vorwärts kommen? Sollen sic das, sv müssen sie damit rechnen lernen, wie s regenden Bildern vorn darauf lesen, das ist zum großen von der Sorte Menschen kennen gelcrn, die in diesen Heften Teile Gift! ! die Hauptrolle spielen? Oder irgend etwas erlebt, wie cs „Gist?" sagt ihr, „oho! Wir haben doch selber hinein-, hier geschildert wird? Oder auch nur sprechen gehört, geguckt: wie s da hergeht, das ist sv interessant, daß sogar § immer hochtrabend nnd immer unnatürlich, wie es diese