Suche löschen...
Bautzener Nachrichten : 24.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-190905243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19090524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19090524
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-24
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 24.05.1909
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I i60 ! ist nur, das, I)r. Pleißner zur Deckung seiner Ausgaben und für seine dreiwöchentliche Hamburger Tätigkeit im Interesse des JustirratS Zieger von diesem ein zwischen beiden von vornherein vereinbartes, weit geringeres Honorar ausgczahlt erhalten ha». Die von vr. Pleißner verfaßten Artikel und Extrablätter hat weder Herr Justizrat Zieger noch ein Mit- k glicd der Familie Wagner beeinflußt." — Hierzu bemelken die „Leipz. f N. N.": Also die Stubmlür hat sich Pleißner bei seinem widerrechtlichen Eindringen in Frau WagnerS Zimmer lediglich ausschließen lassen, aber I den Koffer der Frau Wagner hat er durch einen Schlosser widerrechtlich ousbrechen lassen ! Wir meinen, daß dieser Eingriff in fremdes Eigentum gerade empörend genug ist. Wer möchte sich das bieten lassen! Noch überflüssiger ist der folgende Punkt der Berichtigung. Mit Staunen er fährt man da, daß Pleißner „im Interesse des Justizrats Zieger" drei Wochen lang in Hamburg tätig gewesen ist! Das ist ja merkwürdig! Pleißner sitzt doch jetzt ivegen Kollusionsgefahr in Haft, weil gerade seine unerhörten Hamburger Hebelgriffe geeignet sind, eine sehr ernste und sehr schwere Untersuchung, nämlich die gegen den Fabrikanten Wagner, zu stören! Und da ist er seltsamerweise im Interesse des Herrn Jusliz- rats Zieger in Hamburg gewesen. Eine kleine Namensverwechsclung, die in der Aufregung der Untersuchungshaft wohl begreiflich ist. Es ver wischen sich da die Begriffe. Und nun die Höhe der Summe! Sic soll niedriger gewesen sein, vielleicht hat noch ein Gehilfe bezahlt werden müssen, — selhstverständlich ja auch der Schlosser, der den fremden Koffer «rushrach, und was sonst noch bei einer dreiwöchigen Tätigkeit in Ham burg bezahlt werden muß. Uns kommt es vor allein darauf an, daß sich Pleißner siir seine Hamburger Umtriebe auch noch hat — bezahlen kaffen, und dies gibt er ja selbst schlankweg zu! — Liliencron s Lebensretter. An Herrn A. Nimphius in Einbeck tras dieser Tage aus Anlab loiner Silberhochzeit ein Telegramm von Detlev v. Lllicn- cron ein: „Herzlichen Glückwunsch zur silbernen Hochzcits- feier. Immer gedenkt der Schlacht bei Skalitz Ihr alter Ka- mrerad Liliencron." Diese alte Kameradschaft datiert aus dem Jahre 1866. Der Dichter machte den Feldzug als Se- kowdvleutnant im 37. Infanterie-Regiment mit, in dem da- mrals A. Nimphius als Sergeant diente. Am 28. Juni stürmte das Regiment bei Skalitz einen Hügel, den das 6. österreichische Korps besetzt hatte. Bei dem Versuch, einen österreichischen Jägeroffizier zum Gefangenen zu machen, erhielt Leutnant von Liliencron von seinem Gegner einen Schutz in den Unterleib — jetzt streckte der feindliche Offizier seinen Arm zu einem Tvdesstotz nach ihm aus — da stürmte der Sergeant Nimphius heran, und mit einen» wuchtigen Bajonettstich streckte er den Feind zu Boden. Diese mutige Tat hat Liliencron seinem Lebensretter nie vergessen, seit dieser Zeit sind sie durch enge Freundschaft mit einander verbünde»». — DcrEinbruch in W e n d i s ch - B u ch h o l z. Ter Geldschrankeinbruch in Wendisch-Buchhvlz, über den »vir be richteten, ist bekanntlich erdichtet, der Kämmereikassenrendant Paul Kirschner verhaftet. Kirschner, ein Mann von 34 Jahren, der sein Amt seit dein Jahre 1V02 verwaltete und volles Vertrauen genotz, wohnte ebenso wie der Bürger meister und ein Polizcibeamter im Rathause. Ain Mittwoch morgen meldete er, datz er die Tür zu seinem Dienstraum gegenüber der Wohnung offen und den Geldschrank seines Inhalts beraubt gefunden habe. Der Geldschrank wies Spuren eines gewaltsamen Angriffes auf. Die Tür war »vicdcr zngeschlagen worden, die Schlüssel wirkten aber nicht mehr. Eil» Schlossermeistcr öffnete, und cs ergab sich, datz 7860 .N und das Hauptbuch fehlten. Weil inan zunächst an gemerbsmätzigc Einbrecher dachte, so sandte die hiesige Kriminalpolizei den Kommissar v. Tresckviv II nach Buch holz. Diesem siel nun auf, das, nur das Geld, Spareinlage»» aus dem Kreise Beeskow, und das Hauptbuch fehlten, Pfand briefe und dergleichen Urkunden dagegen gar nicht berührt waren. Polizeihunde fanden draußen keine einzige Spur. Der Bürgermeister, der über den» Kassenraum »vohnt, hatte nichts gehört,- ebenso wenig der Polizeibeamte und der Ren dant selbst. Das ganze Grundstück ist mit einer Mauer umgeben. Ter Kommissar erkannte bald, daß gewerbs mäßige Einbrecher hier nicht gearbeitet hatten. Sein Ver dacht siel ans den Rendanten, der trotz seiner 6 Kinder kost spielige Reisen gemacht und anderen Aufwand getrieben hatte. Er durchsuchte seine Wohnung und fand im Ofen Ucberblcibsel von frisch verbranntem Papier. Diese Spur wurde weiter verfolgt. Mit der Asche war nichts anzufangcn. Aus dem Schornstein kamen aber nicht verbrannte Papiere herunter. Es waren Belege, die im Hauptbuch gelegen hatten und durch den Luftzug unverbrannt in den Schorn stein geraten waren. Kirschner wies immer noch jeden Ver dacht von sich nnd behauptete, daß er sich den Vcsund nicht er klären könne. Er wurde aber verhaftet, und als man ihm nun seine Lebenshaltung, die mit seinem Einkommen nicht vereinbar war, im einzelnen vorhielt, gestand er endlich, daß er, um seinen Aufwand zu bestreiten, seit zwei Jahren Unterschlagungen begangen und zu deren Verdeckung das Hauptbuch gefälscht und nach dem erdichteten Einbruch jetzt verbrannt habe. Der Ungetreue wurde am Donnerstag abend nach Berlin und am Freitag wegen Unterschlagung, Urkundenfälschung und Bcisciteschasfung öffentlicher Ur kunden nach Frankfurt a. O. in Untersuchungshaft gebracht. — S v c n H c d i n u n d s c i n d c u t s ch c r M a n a g c r. Der schwedische Tibetreisendc Sven Hedin beklagte sich, wie mitgctcilt wurde, kürzlich in schwedischen Zeitungen über seinen deutschen Manager, die Kvnzertdirektivn Jnlcs Sachs in Berlin. Diese verteidigt sich jetzt ausführlich gegen seine Vorwürfe. Bezüglich des ihm gezahlten Honorars von 32 000 Mark für seine zwölf Vorträge, mit dem Sven Hedin sich zufrieden zeigte, erinnert sie daran, daß dieses Honorar durch einen beiderseitigen Kontrakt festgesetzt war, den Sven Hedin ja hätte ablehnen können. „Sein zweiter Klagepunkt, heißt cs in der Verteidigung weiter, betrifft die „Affäre Eschwegc". Der Fall liegt so: Hunderte von Vereinen usw. in deutschen Städten hatten teils au Hedin, teils an die Firma Sachs mit der Bitte um einen Bortrag des Forschers geschrieben. Alle diese Anfragen sollten auf ausdrücklichen Wunsch Hedins von der Firma Sachs nach deren Ermessen beantwortet werden. Die Firma Sachs antwortete stets, ein Vortrag Hedins koste 4000 Mark (nicht, wie in den Zei tungen stand, 4500 Marks, ohne dabei auch nur einen Augen blick zu erwarten, oder auch nur den Wunsch zu haben (denn öffentliche Vorträge in Großstädten brachten ja weit höhere Einnahmen), daß ein Verein ein solches Honorar zahlen könne oder wolle. Andererseits, da die Fa. Sachs ja ev. in der Lage gewesen wäre, einen» Verein, wenn er 4000 bezahlt gewesei» wäre, einem Verein, wen»» er 4000 Mark bezahlt hätte, einen Vortrag zu überlassen, wäre es unhöflich ge wesen, ans solche Anfragen etwa zn antworten: „Wir lehnen ab, denn Sic können das Honorar ja doch nicht zahlen." Weniger als 4000 Mark konnte die Firma Sachs ja gar nicht förderst, denn 3000 Mark davon beanspruchte ja allein Hedin, und auf Reise- und Regiespcsen sind noch za. 400 Mark zu rechnen, so daß die Firma Lachs einen Gewinn von 600 Mark gehabt hätte, in Anbetracht der Größe des ganzen Unternehmens gewiß eine sehr bescheidene Summe. — Eist gemütlicher Pvste n. Von Leopold I„ König der Belgier, erzählt ein französisches Blatt eine amü sante kleine Anekdote. Ter König verlätzt den Palast und sicht an der Lchlotztür den Wachtposten, der gemütlich ein Stück Pflaumenluchen verzehrt. „Woher stammst du, mein Freund'?" fragt der König. Ter wackere Kriegsmann sieht den König von der Seite an: „Sind Sie aber neugierigl" Schließlich gibt er dem Fragenden Auskunft und erkundigt sich nun auch seinerseikS: „Und Sie, was sind Sic denn eigentlich? Wahrscheinlich Offizier?" „Jawohl." „Verab schiedet?" „Pensioniert: aber raten Sie, »nit welchem Rang ?" „Hauptmann?" „'Nein, höher." „Major?" „Nein." „Oberst?" „Nein." „General?" „Nein, noch höher." „Dann sind Sie wohl vielleicht der König selbst?" „Fa." „Ach, — dann halten Sie mir mal bitte in ei neu Kuchen, damit ich vor Ihnen präsentieren kann. . ." — Der moderne Sonnenschirm. Die dies jährige Svnnenschirmmode steht einstweilen in» Zeichen ein facher Eleganz. Wenn im Hochsommer in den fashionablen Bädern die elegante»» Franen de»» Prunk ihrer schönsten Toilette»» cntsalten, werden vielleicht die reichen Spitzen schirme und die phantastisch geschmückten Scidcnstoffmuster wieder auftauchcn. Die Schirme, »nit denen die elegante Pariserin jetzt ihren zarten Teint vor der Maisvnne schützt, sind von klassischer Einfachheit der Formen und der Farbe. Ein schlichter Besatz oder Behang in diskreten Kaschmir tönen oder eine einfache Sciüenbvrte sind der einzige Schmuck. Dafür aber wird der neue Sonnenschirm der Farbe auf die Toilette abgcstimmt, so daß die elegante Pa riserin über eine ganze Garnitur von Sonnenschirmen ver fügen mnß. Daneben freilich sieht man auch viele einfarbige Schirme, insbesondere smaragdgrüne, deren Farben mit fast allen Kostümen zusammen klingen. Die japanische Form, die im vergangenen Jahre so viele Anhänger fand, ist in diesem Jahr mit dem Banne belegt: durch Massenfabrikation ist sie zu oft wiederholt worden, als daß eine elegante, indi viduell gekleidete Fra»» sie noch wähle»» könnte. Der neue Sonnenschirm ist zwar viel weniger gewölbt als die früheren, allein er bleibt einen Schritt vor der ganz glatten Form stehen. Der Stock wird viel getragen, gleichviel, ob der Griff als Krücke oder Knauf gearbeitet ist. Das Schild patt erführt gewöhnlich durch Juwelen oder Edelmetall eine kostbare Einfassung. Daneben wird auch Jaspis, rosen- farbenes Quarz und Glasurstein viel begehrt. Eine Neuheit ist der Bergkristall, der, von kleine» Türkisen eingefaßt, eine»» entzückenden Griff bildet. Für die Nachmittagstoilet ten werden Taffetschirme bevorzugt, ü jour gestickt und »nit zart hcrabrieselnden weichen Seidenfransen geschmückt. We niger empfindlich sind die originellen Sonnenschirme für AutvmobilauSflügc. Sie nehmen auf die engen Wege und Hecke»» Rücksicht, die beim Verlassen des Wagens aus den» Lande den gewöhnlichen empfindlichen Schirmen gefährlich werden können. Die Antvmvbilschirmc werden aus solidem Madrasstosf gefertigt: rote Abtönungen sind am meisten be vorzugt. Der Griff ist geschmackvoll mit matt getönten» oder naturfarbenem Leder bekleidet: ein zierlich gearbeiteter Ledcrriemen ist als Schlinge am Griff befestigt und gestattet so, den Schirm bcguem über den Arm hängend zn tragen. Sport. Berlin, 23. Mai. Die Galvpprcnnbahn Grunewald des Berliner Rennklnbs ist hcnte nachmittag bei prächttgem Sonnenwetter unter Teilnahme vieler Zehntausende eröffnet worden. Pünkllich um 3 Uhr traf der Kaiser im Automobil ein, wenige Minuten später die Kaiserin mit der Prinzessin Viktoria Luise. Schon vorher waren der Kronprinz und die Kronprinzessin, Prinz und Prinzessin August Wilhelm sowie Prinz und Prinzessin Eitel Friedrich im Kaiserpavillon eingelrosfen. Anwesend waren ferner Staatssekretär vr o. Bethmann- Hollweg, die Minister v. Breitenbach nnd Frhr. v. Rheinbaben, Staals- minister a. D. v. Podbielski u. a. Der Kaiser wohnte den ersten vier Rennen bei und verließ dann mit der Kaiserin und der Prinzessin Viktoria Luise die Rennbahn. Brüssel, 22. Mai. Der Direktor des Observatoriums von llccle erhielt aus Bonn die Nachricht, das! der deutsche Ballon „Düsseldorf" allem Anscheine nach nach der Nordsee verschlagen worden sei. Der belgische Minister Hellepvtte hat sofort Nachforschungen an der Küste an- geoldnet und auch den Pvsldampfern mittels drahtloser Telegraphie dies bezügliche Instruktionen erteilt. Ein interessantes Schach-Turnier sinket augenblicklich in New-Porl statt. Die beiden Schachspieler, die dieses Turnier aus- sechten, sind der bekannte amerikanische Schachspieler F. I. Marshall und der Kubaner I. R. Capablanca, der erst im 20. Lebensjahre steht. Im ganzen sind btS jetzt ll Partien gespielt woidcn — die neunte und zehnte waren remis, während die eiste von Capablanca gewonnen wurde — und daS Ergebnis des Turniers ist bis jept: 5 Siege Capablancas, ein Sieg Marshalls und 5 Partien remis. Arbeiterbewegung. Der Frieden im Stuckaleurgewcrbe von Groß-Berlin ist, der „Voss. Ztg." zufolge, gesichert. 'Nachdem die Arbeitgeber sich bereits mit dem Vorschläge des Einigungsamts des Gewerbegerichts ein verstanden erklärt hatten, faßte am Mittwoch auch eine Versammlung der Arbeitnehmer eil en zustimmenden Beschluß. * In Kiel verlangen die städtischen Arbeiter die Einführung des Ncunstundenlages im allgemeinen und der achtstündigen Arbeitszeit für die Retortenarbeiter bei dreimaligem Schichtwechsel, sowie eine Lohn ausbesserung. Wie die „Köln. Ztg." erfährt, beschloß eine von 340 städtischen Arbeitern besuchte Versammlung, dem Magistrat und dem Stadtkoll. gium die Forderungen zur sofortigen Beschlußfassung zu unter breiten. Die Beteiligten wollen auf die augenblickliche ungünstige Finanz lage der Stadt keine Rücksicht nehmen und drohen bei einer ablehnen den Haltung der Stadtverwaltung mit einer Arbeitsniederlegung. * Würzburg, 22. Mai. Heute wurden hier, den „Münchn. N. N." zufolge, 15000 Maurer und Bauhilfsarbeiter ausgesperrt, weil bei der Baufirma Bär L Sohn die Erdarbeiter in den Ausstand getreten sind wegen Verweigerung einer Lohnerhöhung. Volkswirtschaftliches. * Deutscher Buchdrucker-Verein (Prinzipalsorgani sation). Dem Geschäftsbericht des Kreises VII (Sachsen) über das Jahr 1908 ist zu entnehmen, daß das Ehren- und Schiedsgericht in scchSmonatlicher Wirksamkeit (eS wurde Ende Juni eröffnet) 55 Fälle in 13 Sitzungen behandelte nnd über dies 7 Gutachten erstattete. Berechnungsstellen bestehen in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau, Plauen i. V. und Bantzen. Die Kreisberechnnngsslelle in Leipzig, die zugleich die Geschäfte für die Bezirküvereine Leipzig-Stadl und -Land besorgt, begann ihre Tätigkeit am 10. Juni und erledigte bis zum Jahres- schluß 152 Anträge mit 672 Einzelberechnungen. ^Davon be ¬ trafen 26 Wertdrucke, 29 Kataloge, Preislisten und Prospekte, 18 Zeitungen usw., 325 behördliche Arbeiten, 245 Akzidenzen, Vereinsdrucksachen usiv. Die Zahl der Eingänge betrug 3400, die der Ausgänge 11 800. Die Berechnungsstelle Dresden er ledigte vom I. April bis 31. Dezember 68 Berechnungen. Eisenach, 22. Mai. Eine große Versammlung deS Werraschiffbaruiachungvereins trat für eine kraftvolle Förderung von Talsperrenprojekten im Werragebiet ein. " Für die Weltausstellung in Brüssel 1910 wirt> vom Verein deutscher Ingenieure eine Ausstellung deutscher Jngenieurwerk» vorbereitet werden, ähnlich wie es schon früher auf den Weltausstellungen 1893 in Chicago und 1900 in Paris mit gutem Erfolg geschehen ist. Es wird beabsichtigt, durch dieses Unternehmen, dein vom Reichskommiffar ein besonders günstig gelegener Raum vor der Maschinenhalle und an einein der Haupteingänge deS Ausstellungsgebäudes deS Deutschen Reiches in Brüssel zu gewiesen ist, eine llebersicht über bemerkenswerte Werke deutscher Ingenieure aus den letzten Jahren zu geben. * München, 24. Mai. Vorschläge zur Gewinnung neuer direkter Steuern für Reich, Bundesstaaten und Gemeinden hat die „Freie Vereinigung selbständiger Kaufleute Münchens" an die zuständigen Finanzbehörden eingereicht. Dieselben be fassen sich mit der Rabattgewährung durch Detailgeschäfte und kommen nach eingehender Begründung zu deu Anträgen: 1. Die Warenhaussteuer auch den rabattgebenden Ge schäften aufzulcgen, 2. die Rabattsparvereine als Er werbsgesellschaften zur Besteuerung heranzuziehen, 3. für die Prämien-Verlosungen derRabattsparveieine den Reichs- Losstempel zu erheben. * Die „Neue Freie Presse" erfährt, daß die österreichisch ungarische Regierung es abgelehnt habe, die im Jahre 1911 zur Feier der Einigung Italiens in Rom statt findende internationale Ausstellung zu beschicken. Motiviert wurde diese Entschließung mit der Ausstellung der österreichischen Industriellen. "Stockholm, 22. Mai. DaS Komitee zur Ausarbeitung des neuen Zolltarifs erstattete heute dem Finanzmini sterium einen Bericht, der den Entwurf des neuen Zolltarifs enthält. Dieser Entwurf, welcher die Grundlage für die zukünftigen Handelsvertragsverhandlungen bilden soll, hat 1281 Paragraphen. Für Zollsätze auf Nahrungsmittel md besondere Abänderungen nicht vorgeschlagen. Doch solle» die Wertzölle in größtmöglichster Ausdehnung durch Gewichts zölle ersetzt werden. Ferner soll in der Regel vom Gewicht der eingeführten Ware ein Abzug für diejenige Verpackung zugestanden werden, welche ausschließlich zum Schutze der Ware beim Transport dient. DaS Komitee schlägt außerdem die Einführung des in Deutschland üblichen Verfahrens vor, daß bei der Ausfuhr von Weizen oder Gerste (nngemahlen) ein Einfuhrschein ausgestellt wird, der zur zollfreien Einfuhr eines der Ausfuhr entsprechende»» Quantums von Weizen, Gerste oder Mais (ebenfalls ungemahlen) berechtigt. Handel und Gewerbe. * sZahlungseinstellnngen.j Konkurs wurde eröffnet: über das Vermögen der Inhaberin eines Putz- und Mode warengeschäfts Anna Albertine Elise Dörffling in Dresden, Striesener Straße 16, I, über den Nachlaß des in der Heil- und Pfleganstalt zu Dresden verstorbenen Privatmanns Adolf Brendler, über das Vermögen des Drogisten Alfred Bern hard Rudolf Kunath in Meißen, Theaterplatz 14, über daS des Kaufmanns Richard Häußer in Treuen und über das der Firma Anna Pippig in Oschatz, deren alleinige In haberin die Materialwarenhändlerin Anna Pippig in Oschatz ist. Berlin, 22.Mai. Die Börse zeigte auch heute ein durch aus unlnstiges Aussehen. Auf den meisten Gebieten trat eine etwas schwächere Tendenz hervor, die sich zum großen Teil ans den Betrachtungen in.Betreff der geplanten neuen Börsen steuer erklärte. Später wurden einige Deckungen vorgenommen, wodurch sich die Haltung etwas befestigte. Die Nachbörse zeigte ein wenig verändertes Aussehen. Die Spekulation ivie das Publikum hielten sich zurück. Der PrivatdiSkout notierte unverändert 2V, Prozent. * „Sarotti" Schokoladen- und Kakao-Industrie, A.-G. in Berlin. Entsprechend dem Beschluß der General versammlung vom 4. d. M. werden jetzt die Aktionäre auf- gefordert, das ihnen zustchende Bezngsrecht auf die zur Aus gabe gelangten 500000 Mk. neuen Aktien, welche vom I. Juli ab an der Dividende teilnehmen, geltend zn machen. Auf je sechs alte Aktien entfällt eine neue zum Kurse von 115 Prozent. " Elberfelder Papierfabrik, A.-G. Dee Direktion teilt über das »nit dem 30. Juni zu Ende gehende Geschäfts jahr folgendes mit: Obwohl die Betriebsverhältniffe unserer Zehlendorfer Anlage gegenüber dem Vorjahre sich bedeutend gebessert haben, haben auch wir unter der Einwirkung der allgemeinen schlechten Marktlage sehr gelitten, so daß für dieses Jahr wiederum eine Dividende nicht zn erwarte»» ist. "Paris, 22. Mai. Angesichts der Tatsache, daß die äußere wie die innere Lage sich fortwährend bessert, Ivar der Markt fest. Am stärksten »nachte sich dieser Einfluß immer noch bei Goldminen geltend, für die lebhafte Nachfrage be stand. Russische Jndustriewerte schwächer. Rio Ttnto zur» Schluß sehr fest. * Havre, 22. Mai. Kaffee good average Santos per Mai —, per September 43*/„ per Dezember 41>/„ per März 41. Kaum stetig. * London, 22. Mai. Die London Westminster Bank fordert zur Zeichnung auf eine 3>/,prozentige Anleihe der- Regierung von Neu-Südwales im Betrage von 3 Mil lionen Pfund Sterling zum Kurse von 98^ Prozent auf. Produlteu-Börse. Berlin, 22. Mal. Die amtlich ermittelten Prelle warm Gr. 1060 kz> in Mack: Wetzen, Normalgewicht 755 g 265—264,75- 266 Abn. im Mai, do. 253,25-252,75—255,50 - 254 Abn. Im Juli, do. 228-230' bis 228,75 Abn. im Septbr., do. 227—226,50—227 Abn. im Oktober. Etwas matter. Roggen, inländischer 194—196 ab Bahn, Normalgewtcht 712 «, 198,25-199,75-199,25 Abn. tm Juli, do. 193,50-195,25 bis 194,25 Abn. im Septbr., do. 193,25—195—194 Abn. im Oklbr. Matt. Hafer, Normalgewicht 450 g, 187—187,75 Abn. im Juli, do. 175,75 Abn. im Septbr. Fest. Mats, ohne Angabe der Provenienz 173,50 bis 173,75 Abn. in» Mai. Fest. Weizenmehl (pr. 100 Kg) ab Waggon und Speicher Nr. 00 32,75—34,75. Behauptet. Roggenmehl (pr. 100 kg) ab Waggon und Speicher Nr. 0 und 1 24,50-26,40. Still. Rüböl (für 100 ßgi mit Faß 56,70 Geld Abn. im Mai, do. 56,20-56,10-56,80 biS- 56,60 Abn. im Oktbr. Fest. Hamburg, 22. Mai. Petroleum amertl. spez. Gewicht 0,800"° loko flau 6,90. Reu« Ritte E» Ja indu schönes U mitHlei- samter I, lepicre ev. Offerten schüitSüellk 12 . 30 n last asirci ^SIwv» wacher, v Albt sehr hat Gr Karl» Antw« loko 22 bez do. pr. Jui Live», Umsatz 620 SM, do. si Spinner 8l amerikan. 1 Baumwolle mend nach < Mittelj^ umer zwe gegen nur per sofort 400 per 1. Juli SOO ,ert OKI und v Raue, B S Ver Mitt» vachmtt Tutbma 2 gebr. ? maflvtul 1 Sivde bette«, Kleiduns Porzclla u. dergl. fteigeruu Besicht! »ult es, BautzenS t Zahlung 6 Mieter» rag M. We Bai Wieu Haltung dc 1860er Los, 4'/, Gold» Pari« S7,80. 4> 1 dunlelbra wegen 'Na ir Eli mit An la eines griff « Mücka, 1 Art e«z run und 4 erb! 2 s»h
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)