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»r.LSa Äl-nzen batten sich W delegirte JnnungtmHGer ein! darunter allein 10 auS Leipzig. Nach Konftttuirung des Bureau«, in welches dir Herren HauSwald-Drröden zürn Leiter der Verhand lungen. sowie die Herren Schärpe-Leipzig. Hosbäcker Adam und Bödme - Leipzig gewählt wurden, nahm der Vertreter der Innungs-Aufsichtsbehörde. Herr Referendar Hentschel. das Wort, um in surren Zügen die Bedeutung eine« Innung«- vrrbanves vom Standpunkt« des Gesetze« aus zu erläutern. Aus der Debatte über die Frage, ob überhaupt ein Verband gegründet werden soll, ergab sich, das» schon vorher 32 Innungen ihr« Zustim mung dazu schriftlich erklärt hatten. Heftige Auseinandersetzungen entstanden aber, als die Leipziger Delegirte» ihre Zustimmung von einem gleichzeitigen Anschluß an den Centralverband Germania in Berlin geltend machten. Die Debatte steigerte sich aufs lebhaf teste, als der Leipziger Delegirte Fntzsche-Leipzig bündig erklärte, von der Leipziger .Innung beauftragt feien, jeder werteren Br- thciligung an den Verhandlungen sich zu eiitschlaacn, wenn der zu gründende sächsische Verband der „Germania" sich nicht anschließe. Diese diktatorische tNnulitiu mno ,,».r non der Herren Leipziger wurde indesz in der Debatte fast allseilia verurthcilt, namentlich haben die Herren Hilter-Dresden, Kiingst-Bautze», seissert-Königs- brück, Kuntzsch - Dresden das Verdienst, gegen eine solche Insinuation energisch eingetretc» zu sein. Die Folge war, daß schließlich folgender von Bäckermcistcr Böhme-Leipzig uiodisizirter Antrag mit großer Majorität angenommen wurde. „Die Versammlung beschließt, einen Verband fächsischcr Bäcker- Innungen im Sinne des Reichsgesctzis vom 18. Juli 188l unter Anschlüß an den deutschen Bäckeiverband „Germania" zu begründen, letzte»« 'Anschluß jedoch wieder rückgänig zu machen, dascrn der im Herbste eu Stuttgart tagende Verbandstag der „Germania" die vorn Vorstände des neu begründeten sächsischen Ver bandes zu beantragenden Statuten Aenderungen nicht durch führt." Der hieraus vorgelegte Verbondü - Statuten - Entwurf erhielt ohne jede Aenderung einstimmig Genehmigung. Bei der sodann erfolgten Wahl des Verbandsvorstandes winden gewählt j die Herren Obermeister Hanswald zum Vorsitzenden, Meister Müller zum Stellvertreter, Hosbäckernieistcr Adam zum Schriftführer Meister Böttcher zu dessen Stellvertreter, Barth zum ilaistrer und Kuntzsch z»m stellvertretenden Kussensührer. Der übrige Lbeil der Dagesordiiling ivurde auf heute Vormittag 9 Uhr vertagt. Die Holzivaarensabrik von W. Eick, lcr, Trompeterstraße 5 hier, hatte sehr emviehlen.iverthe Backschüsseln mit eingeschnittener Firma, so wie Herr Moritz Mit'cherling in Nadeburg eine Spezialität in Back osenplatlen aus feuerfestem Chamottetbon ausgestellt, die sich vielen Beifalls erfreute». — Zu den Lehrkursen, welche unter Leitung des Rittmeister- Elauiou von K»a§ ans Kopenhagen in Dresden statlfinden, um Lehrer in den F ä chern der Handfertigkeit und des Hans- stcißes (Hol», Pavv' und Metallarbeiti z» unterrichten, sind bis Ende des Monats Juni 75 Anmeldungen bei dem Gemeinnützigen Vereine zu Dresden eingegangen, von denen sich jedoch einige ans verschiedenen Ursachen wieder erledigt haben, so daß jetzt auf 68, Tlieilnelnner sicher zu rechnen ist. Unter denselben befinden sich 49 Volksichuldirektoren und Lehrer, 3 Zeichenlehrer, 8 Lebrer an ge schienenen Lehr- und Erziehungsanstalten nndZwliercn Schulen und 1 Formstecher und Musterzeichner, sämmtlich Sachsen, 3 Direktoren und Lehrer an« Böhmen, 2 aus Gera, je einer auS Schlesien und, auS Meiningen. Die Kurie beginnen am 16. Juli d. I. und finden ^ in dem alten .Kadettcnhause, Niedergraben 15, statt, dessen großer Saal mil Genehmigung des K. Finanzministeriums als gemein ! samer Arbeitssaai eingerichtet wird. — Das Gerücht. die hiesige Feuerwehr sei erst zwei Stunden - nach dem AuSbrnch des Feuers in der Kohse'schen Fabrik in Löbtau und mit unzureichenden stieguisiken auf dem Brandplatzc eingetrosscn, bewahrheitet sich in keiner Weise. Um 3 llbr 2 Min. früh ist von! der Meldestelle .Kohlenhahnbof die Depesche „Feuer in Löbtau" ge ! kommen und wenige Minute» nachher die Land spritze mit 3 Mann und 6 Stück (90° 1(0 Bieter» Schlauch ausgcrücki. Eine! bei der Hinaussalnct von dem die Spritze begleitenden Dberseuer- - wedrmaun aus genanntcr Bieldestelle geschehene Anfrage, ivo das! Feuer sei, bat auch nichts weiter als „Feuer in Löbtau — cs soll die i .Külin'sckie Fabrik Zein", ergeben und eine weitere Anfrage deS.Haupt- dcpots bei dem Tbürmer, ob er von dem Feuer in Löbtau etwas! sehe, bat ein „Nein" -ur Antwort gehabt. Als die Mannschaften nach Löbtau an die Kolue'sche Fabrik kamen, haben sie natürlich sofort erkannt, daß zur Benutzung der städtischen Leitung, weil der j nächste Hnvrant ea. 220 Mir. entfernt, die mitgebracktcn Schläuche! nicht langten: anderes Wasser aber war schwer zu erlangen. Ter Dbetteuerwehrmann suchte sich nun die fehlenden Schläuche aus der Sieiiiens'schen Fährst und von der Löbtauer Feuerwehr zu verschossen und hat so eine Leitung hergeslellt. Alsdann sandle er einen Mann sofort nach dem Kolilenl'alinliofe und ließ telegraphisch mehr Mann- fchaflen und mehr Schläuche eri'itten. Diese Depesche ist 4 Uhr 5 Min. und 4 Ministen später eme andere vom Kreuzthurm: „das Feuer wird größer" in Dresden angekommen. Darauf ist eine weitere Spritze mit 4 Mann und ea. 320 Mtr. Schlauch abgcgangen und eine zweite Leitung vom städtischen Hndranten aus gelegt, auch bis gegen (i Uln g-braucht worden. Die Piaueir'sche Feuerwehr ist gegen 5 Uln gekommen. Wäre der Brand gleich nach seiner Entdeckung 2 Ubr 15 Min. auf dem .Kohlenbahuhöfe gemeldet worden, so wäre die Land'pritze mit 90-100 Mtr. Schlauch sicher eher am Platze gewesen denn sichtbar war das Feuer von Außen erst später und auch in Plauen ist das Feuer erst nach dem Durchbrennen des Daches bemerkt worden, alio »ach 4 Ubr. Der Schaden, den die Fabrik erleidet, ist übrigens ein bedeutender. 28 Instrumente sind verbrannt. — Begünstigt von dein herrlichsten Soinmcrwctter hielt am vorgestrigen Sonntag der Turnverein für Neu- und Antonstavt sein diesjähriges großes Somiiierscst im Parke des Wald'chlcßehens ab. Die Belbestigung des Publikums war eine, ungewöhnlich zahlreiche, bot doch auch, wie die komische Fcstzcitung! „Nickelschwärnicr" anzeigle, das Programm eine Fülle des Schön-, sie» und llntcrhailendstcn für Auge und Oln, Geist und Gemülh. Ein Thcii des Munkchors des 2. Grenadierregimeists führte die Eoneertniusst, der Gesangverein der Turner,chast das Vocai-Eonecrt in treulicher Weise ans. Turnerische Ausführungen von Knaben und Mädchen «.Kastagnetten und Kamvt-ReigeiO, Stangenklcttcrn, Sackhüpfen, Tellcrlauieu, Wcitivringen u. s. w. belustigten das aus! Groß und Klein zusammengesetzte animirte Publikum aufs Beste.! Beim Vo'.kswellturneu wurde uni die Eine im Hochivringen, Stein-! stoßen und Ringen gesochte». Mancherlei dicLackmuskeln in Tbä- tigteit letzende Bkomente Hot der Festzug zur Begrüßung des Bacchus,! oas internationale Voltstbeatcr n In Vickorialalon, der unvcrmcid-! liche Hippodrom, die Naichbudc, der Elcktrisirstand, die Wägcstation.! Eine uiigelnuere Anzieliungskrast übte das Parkwurstzclt aus. -Noch I spät e.in Abend, als bereits die Lampiouketten deir Park in eine i sogenannte „italienische Nacht" einbültten, war der Festsubcl laut und die Festkommiiston wird ihrerseiis ebenfalls an den pekuniären Erfolg des Soimnerscstcs ihre Freude gehabt haben. Während alle (Kälten, Anlagen und Promenaden in diesem ivai'erreieben Sommer den üvvigsten Pflanzenwuchs zeigen, verharren die B ä n »i c des I o l> a n ne s p l a l; c s in ihrer trübseligen Existenz. Sie sind längst überflügelt von den weit jüngeren prächtig gedeihenden Baumpsianzungen am s.erasienu>er. Eine Äirzabl der Johannesplatz- Bäniiie ni aberiiials eingegangen und streckt als Jammerhcscn dcr Sonne dürres Reisig entgegen. Zudem bilden die groben Latten, körbe, die sie. umgeben, einen höchst unschönen Anblick. Blag inan nun die Bäume nicht in der richtigen Jahreszeit gepflanzt oder von der betr. Baiunschule aus mit schlechten Exemplaren bedient worden sei» —es wäre Zeit, wenn man diese verhüttenden Bäume sämmtlich entfernte und sic durch gestindc, schncllwachsende Pflanzungen ü In Terasienuser ersetzte. Den der K n a b e n - B e s ch ä f t i g un g s a n st alt zu Friedr i ch st adt angcbörigcn 300 jugendlichen Arbeitern war vorigen Sonnabend im Parke zu Reisewitz ein Soimncrscst ver anstaltet worden, das den »ur ärmeren Familien entstammenden Kindern sicherlich als Lichtblick lange noch in dankbarer Erinnerung bleiben wird. Begünstigt vom passendstcn Wetter, zog die frohe Schaar unter Musikbegleitung zuni Festplatze, auf welchem die Kuabcu durch -Vogelschießen. Derloosung nützlicher Gegenstände, Eoneert, Earousielreiten, Spiele und einfache Bcwirthung erfreut wurden. Ihrerseits erfreuten die Kinder die an ihrem Feste theil- nehmendcn Erwachsenen durch hübsche Gesänge und exakte Leistun gen im Turnen. Nachdem auch noch ein gewandter Seiltänzer seine Künste producirt hatte, stimmte die fröhliche Schaar begeistert mit ein in das von .Herrn LberkriegsgerichtSrath Rehrhofs von Holderbcrg auf den hohen Protektor der Anstalt, Se. K. H. den Prinzen Georg, ausgcbrackste .Hoch, worauf schließlich ein Knabe den Veranstaltern des gelungenen Feste«, insbesondere Herrn Lehrer Muster, im Namen seiner Kameraden Dank aussprach. — Die von Herr» Hosschausvielcr Löder arrangirtc Vorstellung kür die Kinderbewahranstalt in Rav «beul hat ihren Zweck reckst 4««». SSt« » — erfüllt. tzchem . Vlusta«' Los 4.1,111«» Suinit« »0« 473 Mark SO -stz. s eine 60jährige Wittwe.NamcnS I»Ue Aritzsch«, stöhnend und halb bewußtlos auf. war au» der Armen durchaus nicht heraus- »orißen tzrcttag vo» den Herren Musikdirektoren tzirn« im NöbkT^schen Etablissement erfreuli ergeben — Das mn Lrenkler und Aerns. «n der Elbe (Helbtgs) abgelialtene Eoncert für die Wasserkalaint tosen in Gelrnau hat einen Reinertrag von 400 Rk. ergeben, der uns gestern «ingezahlt ward und für den wir Namens Derer, denen eS zu Gute kommen wird, bestens danke«. Dcr Ertrag wäre weit geringer ^gewesen, wenn nicht in dnnkci^werther Weile Herr Buch drucker Schulze die Alsichc» und Programms unentgeltlich gegeben, verr Nahke aber di« durch di« Illumination u. l. w. veranlaßt,:» säniintlick'en Kosten getragen hätte und der Kassenvtenst nicht von hiesigen Bürgern gleichfalls unentgeltlich getha» worden wäre. — Neuheit. Ein neueS und, wie es scheint, eines der prak tischsten Sparschülinesser bringt die Firma Till») u. Srisscrt, Scestraße 3. in den Handel. Mit diesem Messer ist es unmöglich, eine dicke Schale zu machen und leichtsinnig Schälende können nicht leicht ganze Stücken adschneidcn. Der Pauptvorzna von allen bereits gefertigten ähnlichen Messen, ist die Einfachheit, niit dcr es sich Handhabt. Bei allen früheren bedurfte cS einer längeren Uebung, während niit dem erwähnten Messer jedes Kind dasselbe ohne weiten Anleitung handhabe» kann. Bei Kartoffeln z. B. erspart man 20 Proe., so daß sich der geringe Anschasiungspreis von l Mark bald wieder ersetzt. Das Messer ist zweischneidig, eig net sich auch zum Bohnenschnitt und kann degucm geschlissen werden. — Einen Wctllaus von Martin's Restaurant im Großen Garten nach Pirna lFeldschlösichen) innerhalb 60 Minuten unter nimmt morgen Mittwoch Abends 7 Uhr der als Schnclllüuscr be kannte Tapezier Schulze. — Den Sominerfrischlern der Gtundmühle zu N achau ward am Sonntag eine wohl kaum erwartete angenehme Abwechselung, indem ganz in der Nähe im Walde der junge Dresdner Verein „E arme n", dcr aus einem Picknick - Auöfluge begriffen war, ei» sinnig gedichtetes allegorisches Waldsestspicl durch laientirte Mit glieder, worunter einige junge Schauspieler, zur Ausführung brachte. Die heitere Pilgcrschaar zog sodann nach Grünberg, von wo der letzte Zug sie mit nach Dresden zurücknahin. — Eine jugendliche S ck> w i n d l e r i n von etwa 10 Jahre» trieb in neuester Zeit mehrfach aus den Dörfern in der nächsten Umgehung Dresdens ihr Wese». Das Mädchen scheint eü nament lich darnm abgesehen zu haben, kostenfreie Verpflegung zu erhalten und tauchte sie überall unter saltchci» Namen und unrichtiger An gabe über ihre Herkunst ans, indem sie abwechselnd angab, in Llriese». Meißen, Leutcritz, Potickiappel u. s. w. zu wohne». -- Bezüglich der am 24. v. Bk. ca. 300 Schritte unterhalb der Eüiieordicnlnücke bei Pieschen in einem Kornfeld nusgcfundencn L eiche eines ncugcl'orencn Kindes hat sich bis jetzt noch Nichls erniren lasse». Die hiesige Kgl. Staatsanwaltschaft erläßt nun, da die Annahme eines vorliegenden Verbrechens berechtigt erscheint, die Aufforderung an Jedermann, dcr irgend etwas über vorliegenden Fall wissen sollte, umgehend davon Anzeige zu machen. — In dem reizend im Walde gelegenen Restaurant zum Heide schIößchcn veranstaltet beute Nachmittag 4 Uhr dessen Wirth, Herr Fischer, ein öffentliches Vogelschießen mit Konzert. — Seit l. d. M..ist durch die Kgl. Ko»»»a»dant>ir den Soldaten hiesiger Garnison dcr Besuch des Süß' schenR c st aurants aus der Hechtstraße wieder gestattet worden. — Wiederum ist in Dresden einer der ältesten Veteranen heim gegangen, Gottlob Friedrich Hahn, geboren den 19. April 1790. Derselbe diente fast 2l Jahre bei dem König!. Sächs. 2. Schütze» Bataillon als Sergeant und halte in den Feldzügen von 1812 dis l815 initgekäinpst. Bis zu seiner letzten Stunde war dcr 92jährige Greis geistig noch völlig rüstig. — Ter Extrazug des G e w e rb c v e r e i n s nach Nürnberg, welcher ani 15. d. Bk. Nachmittags 6 Uhr 30 Min. von Dresden Altstadt abgelst. trifft über Sckmadelweid schon am 16. Früh 6 Uhr in -Nürnberg ein, fährt also blos 50 Minuten länger, als der über Baniberg gebende Kourierzug. Die Theilncbnicr haben also den Ankunftstag nnveikürzt zu ihrer Verfügung, nachdem sie auf der Fahrt „angenehme Ruhe" genossen haben. — Das am Sonntag im Prießnitzbade vom Militär- Verein I. hier abgebaitene Sommervergnügcn mit Kinderfest, »abm, begünstigt durch die schattig, stanbsreie und küble Lage dieses Etablissements einen sehr angenehmen und durch die für Alt und Jung veranstalteten vielfachen Belustigungen einen sehr heiteren Ver lauf. Die an das Restaurant grenzende Wiese war zu einer Fest wiese mit großen, Zelt und allerlei Sehenswürdigkeiten umgewan delt worden. Einen hübschen, >a erbebenden Abschluß fand das Vergnügen durch den von sämmtlichen Kindern gemeinschaftlich vor- getragencn Gesang einiger patriotischer Lieder. — Herr Uhrmacher Herbst aus Schandau, welcher bereits in Berlin einen dcr ersten Preise errang. erschoß sick am Sonntag bei dem Tctichcner Schützenfest abermals den ersten Preis mit frei händig 57 Ringen ans Standscstscheibe. Das nennt man — Glück. — Die E r d b e e r k u i t u r macht von Jahr zu Jahr ausfällige Fortschritte und ist es geradezu crstauncnswerth, was durch eine rationelle Veredelung bezüglich dcr Größe und Güte bei dieser aromatischen Frucht erzielt wird. Mil besonderer Vorliebe hat sich Herr W eidemüller in Oberloschwitz (Weißer Hirsch) dieser Kultur gewidmet, mühselig und nicht ohne Kosten, aber mit erfreu lichem Ersolg und zu seiner großen Freude. Einzelne Riesen-Erd- beere» ans Herrn Wcibemüller's Kultur wiegen bis zu 40 Gramm und haben die Größe von mittleren Aepfeln? — Das diesjährige Königschießcn dcr priv. Scheiben- schützengcscllschaft zu Dresden wird vom Sonnlag de» 9. bis Mitt woch den 12. Juli in den romantisch gelegenen Räumen des Schützcnhofcs in den Trachenberge» abgrhallcn. Dasselbe besieht aus Köiiigschießen, Damcnschießen, Prämiciiichießcn nach den König- uild 2 Ehrcwchcihen, Gewinnvertheilung, Königsmnbl und Bail. — Lo schwitz. Gestern Nachmittags gc>zen (ei Uhr ereignete sich hier ein recht betrübender Unglücksh!I. Die Äisührige Tochter des verstorbenen Reslanrateur Rötbig schüttete, um das Feuer in der Kocbmaselnne zur bessere» Entwickelung zu l'imgeu, aus einer j großen Blechkanne Petroleum zu. Im Augeublickc erplodirle das Gesäß und die hreuncude Flüssigkeit ergoß sich über das unglück liche Mädchen, welchem, da im ersten Augenblicke nicht gleich Hilfe gebracht werden konnte, die Sachen vom Leibe brannten und die Flammen den ganzen Körper sehr schwer verletzten. Die Acrmstc, welche snrcbibare Schmerzen litt, wurde mittelst Siechkord nach der dcnt'chcn Heilstätte gebracht. — Ans den Kommunikationswegen Wurgwitz-Nicdcrhcrmsdorf, Dberpesterwitz-Altsranken und Roßthal-Naußlitz sind neuerdings ruchlosen Händen eine Anzahl junger O b st b ä u m ch c n zum Dvter gefallen und noch fehlt jede Svnr über den oder die nichtswürdigen Urheber, für deren Ermittelung Seitens mehrerer hochgestellter Periönlichkettc» namhafte Geldprämien zugesicbert werden. — Was die Spitzbuben für Passionen haben! Ta bat Einer neulich im Pfarrbause zu Kn aut Hein einen cmgcmauertcn kupfernen Kessel mit vieler Mühe bcransgcbrochcn und mitgenommen. — 'Am Freitag Abend vergiftete sich mit Enankaii der Photo graph N. in Dschal; in seinem Atelier. In den dürftigsten -Ver hältnissen bleiben eine Wittwc und 4 nach kleine Kinder zurück. — Schon wieder hat das Zngießc» von P ctro lcum zur Beschleunigung des Anbrcnncns im Ose», einen schweren Unglücks- sall herbeigesührt. Am Sonntag Morgen machte sich in Leipzig ; i« »..i- in dcr Blücherstraßc ein 17jähriges Dienstmädchen, Namens Richter jM lvrevven» 3. ,;ulr, aus Zelnncn, dieses Leichtsinns schuldig, Sic goß aus einer Kanne Petroleum aus das angebranntc Holz, in Folge dessen die Pctro- Icumkanne cxvlodirte und das Mädchen entsetzliche Brandwunden davon trug, so daß dcr Transport nach dem Krankenhause im Siech korbe nur ganz vorsichtig auSgcsührt werden konnte. — Ein unerwartetes Ende fand in dcr Nacht zum Freitag dcr Fleischer Wilhelm Behrens, ein Fünfziger, der sich erst vor wenigen sie von dem jähen Abhana, über welchen der mit versehene Promenadcmvcg führt, herabaestürzt ist oder rdenSüberdruß den Ort gesucht hat; — sie war völlig .emlos. — In Pultntß feierten am 29. Iunt der Kürschnennelster Martin, die Schulunnchermeister Küttner und Jonaball, sowie der Klempnermetstrr Hendrich il,r üOjährige» Bürgerjuliiläum. Die Jubilar« erhielten te ein Diplom durch Herrn Bürgermeister Schubert unter feierlicher Ansprache überreickit. — Auf de» Fluren des Herrn Winkler in Kauscha bei Lock- wiß wurde jünaft beim Mähen de« Grase« «ln brütende« Rebhuhn angetrofsrn, welches nicht von de» Eiern wich. Man nahm das Huhn snmmt den Eiern mit nach dem Gute, woselbst es in einem dazu gehörigen Raum rublg fortbrütetc und vor einigen Tagen auck ein gewiß seltener Fall — die jungen Thierchen de» Eiern entschlüpften. — Vierzehnender werden nicht alle Tage geschossen — um so größer war am 1. d. die Freude des Gememdevorstands Ebrenseld in Bärenstein, als er auf Haininer-Unterivicscnihalcr Revier einen solchen Kapital-Hirsch erlegen konnte. S ck, w n r gcri ch t. Der Präsident des Schivulgcrichtshoseü. Herr Landacrichtsdirektor v. Mangoldt, betonte gestern bei Eröff nung der Sitzungen in einer Ansprache an die Herren Geschworenen, bei Benrtheilung der Frage, ob mildernde Umstände zulässig seien, vorsichtig zu Werke zu gebe», denn es sei eine Krankl,eit unserer Zeit, daß das dem Verletzten gebührende Bkitleid häufig auf den Thäter übertragen und sonach nicht, wie man irrig i»e,ne, die Hu manität gewahrt, jondern inhuman gehandelt werde. Die erste Haiiptverbandlung betraf eine Anklage gegen den Eigarrenmacher Julius Adolph Schmidt aus Bromberg wegen Notbzucht und Mißbrauchs einer geisteskranken Person u. s. w., in welcher Herr von Bcschwitz die Staatsanwaltschast. Herr Rechts anwalt Fränzcl die Vertheidigung vertrat. Die Defsentlichkeit blieb ausgeschlossen, und wurde der Angeklagte dem Vcrdilt der Geschworenen gemäß auf Grund von 8 1«6, Ads. 2 dcs R.-SlrG.- Buchs unter Ausschluß mildernder Umstände zu l Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenreck,tsvcrlust vcrurtheilt. - In dcr nächstfolgenden Hanptvcrliandluiig gegen die ledige Diei»!i»l,gc> Amalle Auguste Andreas aus Wattersdorf bei Liebstadt wegen Kindestödtnng wurde cbensatls geheim verhandelt.Die am l(>. Aug. 1855 geborene, zuletzt in Pttun aushältliclie Augeflagte wurde für sehultzig er achtet, ihr luder Nacht vom 15, zum lli, März geborenes Kind alsbald »ach tzer Geburt vorsätzlich gelobtet zu haben, und gleichzeitig vernein hm die Geschworenen die am Annahme mildernder Umstände gerichtete Frage, worauf der Gerichtshof in strasschärseuder Rücklicht auf die Herzlosigkeit und das Raffinement der Rabenmutter aus 6 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre ElireurechtSverlust erkannte, Anklage und Vertheidigung waren von d>m Herren Oberstaatsanwalt Roßtäuscher und Rechtsanwalt Fränzel vertreten. — Landgericht. Ter Lehrer Wilhelm Breiting aus Pfnfsendorf bei Königstein mar von dem Stiefvater einer seiner Schülerinnen ans dem Privatwege verklagt worden und das Schöffengericht zu Königstcin überließ dieEnticheidung gemäß 8217 der Stratprozeßordmmg dem Landgericht Dresden, da neben dem auf Körperverletzung gerichteten 8 223 auch 8 230 des R.-S.-G.-B. in Frage kommt, wonach die strafbare Handlung mit Uebcrtretung einer Amts oder Bcrusspsticht begangen worden ist. Breiting war speziell beschuldigt, am l5. März v. I. die Schülerin Seluiä Schulze durch Schläge mit einem Stock verletzt zu habe», behauptet jedoch, er , habe das Mädchen nur init einem dünnen Stäbchen gezüchtigt, nachdem er von ihr wiederholt belogen worden sei. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft, Herr Assessor Wolfram. hca»iragte die Ein stellung des Verfahrens, mangels einer öffentlichen Klage und dem gemäß erkannte auch die 2. Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Landgcrichtsratl, Lrtmann. — Traugott Emil Grauvner aus Dresden, ein schon vielfach zuletzt mit 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus vorbestrafter Handarbeiter, verwirkte wiederum I Jahr Zuchthaus, sowie 3 Jahre EhrciircchtSverttisl und Stellung unter Polizeiaufsicht, weil er am 12. Juni aus einer ihm zugänglichen Werkstatt aus der großen Plauenschen- straßc einen, dann von ihm für 65 Pf. vcrkanstcn Rock im Werthe von 3 M. gestohlen hatte. — Der Schneider Ebristian Wilhelm Boormann aus Dippelsdorf versetzte je 2 Hosen und Westen, die ihm zur Reparatur übergeben waren und lief dann zu dem betref fenden Trödler, um diesem die Unterschlagung als eine Neuigkeit mit dem Ansuchen bekannt zu geben, ihm die Kleidungsstücke wieder gratis zu rctourniren. „Wenn ich die Sachen nicht hcrausbckomme, zeige ich Sie wegen Hehlerei bei der Polizei an!" fügte B. hinzu und cs erfolgte dieserhalb seine Verweisung wegen Unterschlagung, versuchter Erpressung, sowie überdies wegen Laudstreichcns uns Bettelns vor das Landgericht. Das gefällte Erkennt,üß lautete aus lO Wochen Gesängniß und 4 Woche» Hast. — Amalie Wil helmine Hupfer aus Wilsdruff stahl am 28. Mai ihrer Logiswirthi» ein Deckbett im Wcrtbe von 20 M> ferner einer Dienstperson ein Paar Schuhe und schließlich eignete sich die wiederholt rückfällige Diebin eine Partie Wäschestücke im Werthe uo» 22 M. au. sie verwirkte dieserhalb I Jahr 7 Monate Zuchthaus, 3 Jahre Ebren- rechtsvcrlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. - Wegen Kuppelei ivurde Veronika Franke ged. Röder aus Hambrücken zu einer Ge sanguißstrase in der Dauer von 2 Monate» 2 Wochen verurthcitt. — Landgericht den 1. Juli. Lkraikulttiner III. n Ulir Hulinluciliandiung negeri die 2>il>rik.iri'cltcrin Iolmnue Tliercsc Lina Lcizllseinnig aus Llieiniiiv wegen eiuiachen Dwm.ililr, im wicdcltiolteu Ntickfasle. 9'/^ gcgcu die Cchufimuchciecliefniu ^,nuline üiiiim Nagel ged. ^liclicr und den Ulwmachcr Hltekwich Max HiiMer in ^atta wegen in MitUiatcrichast veuil'kcr Urtlmdensalszliung. I" gegen die Liennperiuii r'inglliw Anna Hrehi'(lunar au? Tlwnberg dei Leipzig wegen inclirfachei TiebslälUe. gegen die ^abllkaldeitcliil H ur. Iungiiälniet awö Planen i. P. wegen pallciidekcn nnd uei- suchlen Bering:-. Nachm. 4 gegen die Aainikaii'eitcrin I M. L. MUiiper auoHm wegen einmchcn Dictum!,IS im wiedciliollen Nllckfalle. — Strafkammer V <Bcrnfnlie,en>. Hanptvediaudluttg gegen den Privaluö Iricdrt li August .>ial>!e liier wegen ^ipe». Verlegung. W gegen den Dchnsmiachcr CchregcUt Hartwig in Denden wegen Kinder- uerlc'FNng. W' ., geg n den Bäcker iBim'i Riu.rcl in Haincn'alde »regen Diel.' ayi.. N gegen den (Zchisfer j>riedricu ^rehschcl in Schandau wegen Tiebsialilö. — Amtsgericht den Juli, .^anptvcrliandlnngen in Dtraffachen gegen Kodler. Miillcr. iNenmann. die Dietrich, die Bichine, die (ingelmann. Bielugtl,. Adam, die Ulilich. ULeder. Basincr. Schulde und (Genossen. Stolge. »jamack, die DLeu.wl. l.uid. Zänker, sowie in Pnvattlagsachcn Müller gegen BriUlc u. Büchner gcg. Lcinler. Mcteorolostiistiie Beobn«Iit«nne>» drr beullchcn Lecwarl« ,» Hamburg am 0, tzuli um b Udr v-urg.o», lkoViiihagr,, . . Ltacklmlm . , Hararaiida . . tzt. Prluidurg Moskau . . . öamburg . . Mrmel . > Pari» .... München. , LriVÜ, . c . tzerl»! . . . Wir» .... tzreslau . . . Ucbcrltcht dcr WtNcrung, »cbcr ganz MUIclcuropa ist dcr v»std>u,l au- daurrud giriilmläsug erlidcül. Urdcr Siordccnlraleurou» ist mollciilolrs Wcllcr cin- gclrrlr», mad>c»d >m Liidcu »och Iriwc WUIcrung l,rrr>chl. Tie MvrgcnlciuvcraUir Iu>I stch im enchcmcUir» wenig vcräiidcct und Ucat fast üdcrast noch unter dcr uoc- malcu. Auster in Siiddrulichlaud und Ocstcireich und Niederschlage von vcdeuluug »ich! gesailen, Tricu AI, Wien L!> Pest t.> Millimlr, Regen, staiscl dailc gestern Rachmiligg und dculc Morgen chewiiler. Auch in Sachten landen gestern Nachmittag vicliach Gewitter Mil iieiicnweisc starten Niederschlagen stall. ! 7'.3 L — ^ ßtt> Metier. wolkenlos . 761 >vx>v iei.IU wiiiiig wolkeuloö 756 8 bedcclt k>v Icichl hold bedeckt j 757 2 * , i>^v ßill wolkenlos 764 iäjwach > beiter 76!i >v tiiiwari. wolkenlos j ! 765 Icittil bald bedeckt 7»:r >v icichl bedeckt 080 ßi» bedeckt 763 0 füll wolkig 760 uiätiig bedeckt 762 0 schwach halb bedeckt Mittags: 100 Cent, unter 0. TagcSkeschichte. ^ Deutsches Reich. In einer nicht öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten von Berlin wurde die Betheiligung der Stadt Berlin an dcr für Januar 1883 bevorstehenden Feier der silbernen Hochzeit des kronprinzlichcn Paares verhandelt. Zunächst wurde ^ .... „ die Errichtung einer wohlthätigen Stiftung in's Auge gefaßt. und Monaten in Li »den au angckaust und als solider Mann rasch > zwar soll eine Anstalt zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen in die beste Meinung erobert hatte. Er fuhr in besagter Nacht zwischen 12 und I Uhr mit eine,» sleischbeladcncn Hundcwagcn von Mark ranstädt nach Hauic und stieß aus der Straße niit einem Düngcr- wagcn zusammen; er sowohl wie der Führer jenes Wagens scheinen aus ihren Geschirren geschlafen zu haben. Behrens wurde derart überfahren, daß er mehrere Rippen brach und nach einer Stunde starb. — Beim Ausschachten eine« Brunnens in Wilkau stürzte dcr Brunnenbauer Rau aus Zwickau, von Krämpfen befallen, in den Brunnen hinab und fand da seinen augenblicklichen Tod. Im Fallen riß Rau einen im Brunnen arbeitenden Arbeiter mit hinab, der auch bedeutend verletzt wurde. — In dcr Nähe der Haltestelle Seitschen an der sächsisch- schlesischen Eisenbahn ließ stch am Sonnabend Nachts ein Mann vom Eisenbahnzugc überfahren, wobei er den sofortigen Tod fand. — Vom User des Seiferitzbaches, unterhalb des Promcnaden- wegcS inÄeerane tönte am Sonnabend dem dortigen Promenaden wärter ängstliche« Gewimmer entgegen. Nähergehcnd fand dcr Mann Verbindung mit einem neu zu errichtende »städtischen Hospital gestiftet werden: außerdem wird eine in Gemeinschaft mit anderen Provinzial , Hauvt- und Residenzstädten darzubringcnde Huldigung beabsichtigt. Dcr Staatssekretär im Reickfsschatzaintc, Herr Scholz, hat tue Ernennung zum Finanzminrster crlßutcn. In den nächsten Togen wird die Ernennung de« Direktor« ini Reichsschatzamte, Hern, Burchard, zum Staatssekretär desselben erfolge». Herr Burchard hat eine rasche Carriöre hinter sich; noch vor wenigen Jahren war er in Danzig bei der dortigen Struerverwaltung als Rath beschäftigt, alsdann wuwe er in da« Reichskanzleramt berufen er gehörte 1879 der vom BundeSrathe eingesetzten Zolltarif-Kommission an. Mit den Herren v. Mayr und Tiedemann vertrat er vor dem Reichstage de», Zolltarif, nach dessen Annahme die betreffenden Herren fänimt- lich schnell in höhere Acmtcr gelangten. Der neue Schatzsekretär vertritt mit großer Energie den schnhzöstnerischen Standpunkt. Oberbürgermeister v. Forckcnbcck von Berlin hat definitiv ans die Theilnahme an dcc Eröffnungsfeier des s. Z. von den