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Dresdner Nachrichten : 04.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188207040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820704
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-07
- Tag 1882-07-04
-
Monat
1882-07
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.07.1882
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188-. »d»n»iment«»r«<1 »tertcliltrlt» » M»rl SO Vs,«., dunh die vill 1 Mark 7» Vl^e Nnmm. 10 Pt»«. »nfu>»« 37000 PUr d«e»UiI«ode etnaelandlrr M»< nnlkrlf», m-,->>> sich die «edaclt»» nicht lxrdindltch. »nnon«, für un« nelimen »n: Die Ttiinnnren-Vu «nur ». v««l«n- ll»t» » w«,I«r; — lltudolf V»«n«, — »»ad« »«,«>».; — Anunli»«,,»«,,»: - «. Müll«» in Siöriiu: - «»d. «»«» t» «Unftdebur,: — s>. Vnrck «d »«. in Hall«: — Vt»tn«» in Hamdur» Tageblatt für MM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht,Frem!»tnWe. 1,1« Vttpls««rlv- M»»ut»vtur Ilrirtmann L 8»»w, Ä 8vltl088ütr»88v 17, xo^vnüdvr tlvm Ilxl. 8trtt1v88 ^ kitollt »nah lcoonckotor Invsutur oinon xrouson kostoll lb 8tlolioro>on woit niitvr Xostonproison rnm Fnavarkant'. L7. ^alirMv«. 8ni«rai« w«rdrn Mari«nilr»»e U K« Stachm. » Udr ,u,en,m««n. eonlliag« di« Mitra,« » s >u>r. In Neuiiadl nur an Wochentagen: ar. «tosievaatleNr. ddidNachm.SUHk. — D« cinspaliige Pcii,»cite iaftet I» Pi,«. <ki»«cla»d, uo Pige. «ine Garantie siir da» nachit- tägige (krlchcincn der Inskrst« wird nt cht gegeben. llurwtiltige Annoncen» iUuilrtig« voll llllbelanniellPelioiic» ti>Ie> i>cn wir nur gegen Piäniiniera»»»» Aaittungdurch 2»r:c«nunkc'tt oder PonemMiung, A-bl Silbe» loiic» >b PI». Initiale in, die Monlag»- Tmnnier oder nach eineln jseiilaM dt« V«tiljell« « U. etwas anllOlluirsll will, erspart alle Nüke- waltu»8, korto ete., wenn er sied vertrauens voll weuäst au äis ^ullollvsil-Lipväitlon von II»il8«ii8t«ili L V«K>«r, vmäeii, VVilsllruüerstr. 30,1., AetzMübor Hotel «Io lAanos. Op«« i«»t-l»L»-x»Lii» tlvi' dvrlUnuton k'nl»rlltr»tv «1v8 Ll8»88. Lüsnssvr wvl88v Z1»ui»v^uItHV»«»r«u. 25 LrisLdoZen uvä 25 LouvertZ, on^ltsoNoa I'orruktt. mit btonogr»m»«a «2 lteliedi^o IluettstaOo». verseliluneeu,, verpackt in einem elessanteu Earto», l Aaik. — i liser 8ortimollt dostokt aus 312 versekiocksuon Aonozramiue». ^Vilsärnllerstr. «I. üttl'^VU 8ÖIlttO, 5ViIr>ckruÜoirzkr. kvlco ävr 8oi»k1eiilitrtt'»8k. 7 H^tti8«i»I»i»,ii8«tr»88v 7 (t'ululs l>rutt;nl»erii). Or»88t«8 Luxer 1tÜ8»880l- I»vUr»vItt«r lfItt1»v>«t«»Nv. — -,<»nv<»ut«8 LI8N88VI LZI uebL-ILIirLUvrstoUe. -«Ok!7 ! Wl»cru»g boni Z. I»It; liaromktcr nach Obear Vöiolt, ! »UL > ' 70SMM.. Icii geiler» nnveraiiderl. Tlleilnoineirog,. ». 8i . M.» »v» „icch, Tein,- n>«, »W . böchsie ?c:"N. 2t'l, "W. R Dalwrafe INiAbd«. 7 II.) eaiiin.: Icinper. in - W., R»>d Wind. Keiler. Aussichten' für den 4. Juli: Südwestlich massig, veränderlich, keine oder geringe Niederschläge, warm. Dienstag, 4. Juli. r>cealilivo,Uicher Nedaetcnr für PullltschkA »r. Ginil Vicrcl, In Dresden Von neuen Steuern war's, nach Ablehnung des Tabaksmono- pols, eine Zeit lang recht stille im Reiche geworden. Aber das Schweigen bedeutete nicht das Rulicnlasscn der Steucrprojektc über haupt. Von der gerechtesten aller Steuern, der Börscnstcncr, mun kelt man nur so nebenbei Etwas : deutlicher schon zeigt sich am Horizonte die Gestalt einer „Rcichüschanksteucr". Am bestimmtesten tiitt die Meldung auf: es solle eine Stempel-Abgabe auf alle Fak turen zu Waarcn-Scndungen aus dem Auslande cingcsührt werden. Vorläufig ist für jede Faktura ein Stempel bis zur Höhe von w Mark in Aussicht genommen. Die Grcnz-Zollämter sind, um das Erträgnis; einer solchen Abgabe genau berechnen zu können, ange wiesen, genaue statistische Notizen über die Zahl der Wanrcnicndungcn aus dein Auslände zu übermitteln. Gleichzeitig wurde ein von dem Fürsten Bismarck signirteS Eireular an die deutschen zlonsulate ver- >andt, worin dieselben zu gutachtlicher Aeutzerung über die beabsich tigte Masmahmc ausgesordert werden. Grundsählich läßt sich gegen diese Bcsteucruiigsnrl nicht viel cinwendcn. Auch die Vereinigten Staaten von Nordamerika erheben für konsularische Beglaubigung von Auslandsfakturen eine Gcldgebühr. Ob damit der Zweck er reicht werden soll, den Konsuln eine reichlich bemessene Entschädigung für ihre Mühewaltung zu gewähren, oder ob man damit eine Steige rung der Zollcrträgnissc überhaupt anstrcbt, macht sachlich nur ge lingen Unterschied. Diese Stcmpelabgabc ermöglicht besser als seither den Werth der Güter zn berechnen, welche Deutschland aus dem Auolande bezieht: wenn sie vernünftig abgcstust ist, drückt sic nichi so stark auf die Waare, das; deren Preis erhöht werden mühte, sie hat mehr die Bedeutung einer statistischen Abgabe, eines OrdnungS-ZollcS. Aus den Vereinigten Staaten kommen mehrere Nachrichten, welche für die Zukunft derselben nicht recht günstig lauten. Es ist gekannt, in welch unsinniger Weise daselbst der landwirtlifchaftliche Raubbau betrieben wird. Man kümmerte sich nicht sonderlich um die Zukunst, man gab der Erde nicht in Form von Dünger zurück, was man ihr genommen, die Fruchtbarkeit des Bodens schien un erschöpflich, und wo sic endlich versagen wollte, wandcrte der Acker bauer weiter und nahm neue Strecken jungfräulicher Erde in An griff. Die Natur macht aber schlichlich doch ihre Rechte geltend. Der Ertrag der Ernte von den dem Raubbnuiuflcm unterworfenen Acckcrn wird von Fahr zu Fahr geringer, Mißernten häufen sich in beängstigender Folge, schliejilich giebt der Boden gar nichts inelir ber. So ist beispielsweise Virginicn, einer der gesegnetsten der westlichen Staaten, jahrelang eine .stornkauuucr für England, slcllcn- wclsc von .Hungcrönoll, hciingesucht. Tie Stadt Patrik, deren lst,l>D Einwolmer säst ausschließlich vom Ackerban lebten, bisher wohlhabend, ist gründlich verarmt. Die Bewohner besitzen weder Brodstosfe noch Geld, die letzten Einlagen sind aus den Banken zurückgezogen und so groß ist die allgemeine Dürstiglcit, das; man in der grohen Republik für die Nolhleidcndcn Saiiiinlungcn ver anstaltet. Fn dieicr Erscheinung liegt für den europäischen Ackerbau ein Trost. Eine Zeit lang vermag ein fruchtbares Land, wie Ame rika, mit weiten Strecken unbciübrtcn Bodens mit der Fntelligenz und dem Rcichllium seiner Bewohner, mit seinen großartigen Ver kehrs- und Transportmitteln solche Unmassen Brodstoste nach dem alten Äulturlandc Europa zu werfen, daß der Ackerbau das-lbst keinen Ertrag mehr verspricht. Wie können die deutschen Bauern, aus ihren Fahrlnmdertc lang durchfurchten Aeckern, bei einem nicht allzu günstige» Klima, bei der Mangellia'tigkeit unserer Verkehrs wege und zudem auch belastet von der Grund-, der Einkommen-, der Aksitzübertragungssleucr und hundert anderen Staats- und Ge- meindeabgrbcn mit den amerikanischen Gelrcidecrbouern eoncurrircii? Diese drückt keine Grundsteuer, der Boden ist billig, halb wird er verschenkt: er lvendet ohne theucren Dünger reiche Ernleu. Schließ lich aber erschöllst sich auch der reichste Schatz. Allmälrg werden sich die Eoneurrenzbcdinguugen zwischen dem aincrikniiischen und dem europäischen Ackerbau nlinlichcr gestalten und der deutsche Ln»d- wirth hat nicht mehr nötliig, die Erzeugnisse seines mühselig be bauten Bodens infolge der übermächtigen amerikanischen Eoneurrcn; unter ihrem Werthe loszusclilagen. Auch bei einem anderen Artikel, mit dem Amerika die alte -Leit versorgte, rächt sich das unsinnige DraustoSwirtbsck,asten. Die Petroleum Distrikte PcnnsiilvanicnS beschleicht die bange Sorge der allmäligen Erschöpfung. Man wußte zwar schon lange, daß die Erdölguellen nicht so nachhaltig seien, wie die Steinkohlenbecken, aber die neueren Forschungen haben ergeben, daß die pennfiilva- niichcn Oelstlder sich dem Zeitpunkte ihres Versiechens mit un geahnt raschen Schritten naben. Laut der „Nat.-Ztg." schätzt der Fngcnieur Wriglcn in Philadelphia auf Grund geologischer und anderer Ermilketungen das ganze Gebiet der Oelgucllen des penn- snluaniscbeu Beckens auf <>6'> englische, d. i. 33'/c deutsche Ouadrat- meilen. 084 englische Quadintmeilcu von diesem Gebiet sind au§- gcbeutet: in dem noch bleibenden Felde stecken seiner Berechnung nach noch rund I»! Millionen Faß. Die letzte Fahresförderung be trug aber V, Millionen Faß. BeiNichtvcriuinderung dieser enormen Falircs>ördeiu»g würde also in vier Fahren die Erschöpfung ein- Ter Bmitz eines ElieckbvcheS, meint dieser Fngcnieur, ist treten. an sich noch kein Beweis von Vcrmögensbesitz. Eine gewisse be grenzte O.uantität von Erdöl war sür uns im Bankbausc der Natur niedergclegl. Wir haben daraus seit 20 Fahren Ebccks (Anweisungen) gezogen. Fm Favre 1875 zogen wir sechs Millionen heraus : M82 sind wir dabei. 25 Millionen zu ziehen. Eines Tages wird unser Elieck zurückkoimnen mit dem Fuoosso: „Keine Deckung", und wir nähern uns diesem Tage recht schnell. Bei der Bedeutung, welche das amerikanische Petroleum in unserer Fndustric und Haushaltung, ja für unsere c,a:r>e.Kultur besitzt. klingt diele Kunde bedrohlich genug. Es wäre daher eine doppelte Wehlthat, wenn in dem deut schen „Oellieim" Ersatz sür die verstechende amcriianische Lichtguelle gefunden würde. Von einem dritten amerikanischen Produkte aber könnten wir uns reckt wohl leicht und sofort befreien: eS ist das amerikanische Büchfenflei'ch, Eoriied-bcef. Diese Konserve besitzt nur äußerst ge ringen Nährwert!,. Ein Fleischermeister aus Ehicngo schreibt dar über in einem Briefe an die „Voss. Ztg.": Ans den EtigucttcS steht freilich, daß nur die besten Stücke von den Icst»n Ochsen verwendet werden, in Wahrheit wird mir das gcringwcrtlsige Tcras- und Eotorado-Vielf dazu veiwendet, und auch von diesem nur die Hals-, Schenkel- und Bauchstückei die Keulen W ide» j^stiFeu nach England geschickt, die Brust wird als Meß- bees sür Lchitfsproiiiaiil verbraucht und die Rückenstücke gehen nach den großen Liäoten am Ail-intrictien Oeean. DaS Fleisch zu den Konserve,, wird von Knochen und allem Fett befreit, hierauf im Eisiiauie abgelühlt, in kleine Stücke geschnitten und dann gesalzen und niil scharirr Lake übergehen. Wenn cs dnrchgesalzen ist, wird cs in Bottichen mittelst Dampf halbgar gekocht, dann zerschnitten rind in die Büchse» gellian: jede Büchse wird, wenn sic gefüllt ist, genau abgewogen, dann zngclölhct und zwei Stunden gekocht, hier auf wird ein kleines Loch cingcfchlngen und der Saft heraus- gelasf'en, sodann wird sie wieder zwei Stunden gekocht und noch mals der Saft berausgelasfcn. Daß bei diesem Verfahren der ohnedies sehr geringe Nah,nngüwerlh des Fleisches ans ein Minimum hcrnbacdrückt wird, ist einleuchtend. Die beiden Harlptnalirungs- stoffc des Fleisches, Albumin und Fett, find nicht mehr vorhanden. Europas Diplomatie spielt in der cgiiptifchen Frage gegenüber der orientalischen Staalskunft eine jämmerliche Figur. Unsere „Staatsmänner" kommen über gegenseitige Eiferslicht nnd lranrigiics Fntliguenspicl nicht hinaus, während Tüllen und Araber ilire Sonderinterefscir vergessen nnd so das Morgenland geeinigt dem Abendlandc gegenübcrstellen. Was Wunder, daß das Ansehen des Europäertlmins aus Fahre hinaus einen schweren Schlag er halten bat! Die Konserenzdivloinotcn stecke» in Konstantinopel die Köpfe zilinnuncn, aber ein praktisches Resultat kommt dabei nicht heraus. Batd ermuntern sie den Sultan, Truppen nach Eguptcir z» senden, um normale Verhältnisse lierbeizusülncn. bald sagen sie : sie wurden das selbst tbnn. Ter Sultan meint: an sich sei das nicht nötbig, wenn ja. io müßten erst die Flotten zurückgezogen werden. Darüber vergeht Tag rim Tag. Fnzivifchen fährt England fort, brainabasiicnd mir dem Säbel zu rasseln. Doch schwindet der Glaube, daß England ans eigene Hand einen Gcwaltskrcich wagen wird. Vielleicht isl's nicht zu schwer nach Egypten hinein, aber äußerst schwierig, mit Ebrcn hcrauszukominen. Wollte aber ja der britische Leopold den Sprung ans das egiwlische Krokodil wagen, so zerren die Frländer gerade jetzt recht stark an der Kette, die von der grünen Fusel ans das Ranblhrcr an seiner Pranke schleppt. Fm Untcrbarife kam cs gelegentlich des neuen Giadstonc'ichcn Zwangsgcfetzes, der sogen. „Verbrechen-Verhütungs-Bill", zu leiden schaftlichen Austritten. Die Frländer machten ununterbrochen Ver suche, die Weiterbcratliung zu verschleppen (obstruiren): der Sprecher mußte erst 16, dann noch einmal 0 Abgeordnete zvin Tcinvel binaris- jagen. Nach Wstimdiger Tauer der Sitzung wurde endlich das Gesetz angenommen, es batten nur 75 Abgeordnete bis znm Schlüsse nnsgeliarrt. Bricht England in Egypten ein, so bricht in Frland Revolution ans. Fn Nr. 147 der Dresd. Nacbr. war »ntcr „Politisches" ein Artikel enthalten, durch welchen sich das R c i ch s b a n k - Direk torium zu Berlin beleidigt gefühlt bat. Namentlich war die jenige Stelle, welche von dem Diskontircn von Wechseln unter dem amtlich bekannt gcinacbten Zinsfüße handelte, geeignet, n»s die Geschäftsführung derselben ein übles Lickst zu werfen. Der wesent liche Fnbait jenes Artikels fußte ans den Mittbcilungcn eines Ber liner Blattes, die den Eindruck des Wobtunterrichfetseino machten, gleichwohl aber uon völlig falschen Voraussetzungen ansgcgangen waren. Obwohl nun eine, jene thatsäcblichen Frrtbümer richtig stcltcndc Erklärung bereits in unserem Blatte in Nr. 15-4 znm Ab druck gelangt ist, nimmt die Unterzeichnete Rcdaction doch feinen 'Augenblick Anstand, derselben freiwillig noch eine weitere Erilärung bciznfügcn. Tic Rcdaction bedauert aufrichtig den vorgckominencn Firtbum. ES bat ibr vollkommen fern gelegen, durch jene tlfatsnch- lich unbegründeten Bebauptungcn und die daran geknüpften Be merkungen der Ehre, der Gewissenhaftigkeit und der Parteilosigkeit der Reicbsbankverwaltung auch nur entfernt zu nabe -u treten. Fit der Anschein entstanden, daß dies durch jenen Artikel geschehen lei. so bedauert sie das umsomehr, als sic >ür die Personen und für die Gefckiäitführung der Beamten der Kaiserlichen Reichsbank nur daS Gcsübl der Hochachtung hat. Die Rcdaction der Dresdner Nachrichten, ttr. Bieren, Rcdäctcur. Liepsch u. Reichardt, Druck und Verlag. London. Fm Kriegsministeriuin fand miter dem Vorsitze des Generals Wolsele» eine Koinitcesitzung statt, »in, saüs eine Einbe rufung der Reserven nölliig wird, die crsorderiichen Vorlehrunge» zu treffen. Es verlautet, die Einberusung der Reserve werde unver züglich erfolgen, cs sei Ordre »ach Ehalbam ergangen, die Panzer- schisse erster Klasse, „Againcinnon" nnd „Ajax", znm jssortigcn Aus laufen bereit zu lassen. Berliner Börse. Tie Vörie erössnetc in fester Haltung, aber das Geschäft bewegte sich in bescheidenen Grenzen. Die Eours- lchwankungen waren nicht erheblich. Kreditaetien, mäßig belebt, ctivaS höher. Franzosen und Lombarden lest, ruhig. Dasselbe gilt von Vankwerthc», von denen die leitenden etwas besser wurden. 'Von deutschen Bahnen Hallen nur osivreußische Südbahn und Marienburger lebhafteren Verkehr, doch war die Haltung durchgängig fest. Oestcrreichiscbe Bahnen behaupteten sich bei geringem Verkehr. Montanwcrlhc wmdcn meist etwas besser. Fndnstricn gut gefragt. Deutsche nnd fremde Fonds nicht belebt, nur fest. Frn»iksur1 a. Vr., :i. Juli. dtt'cnd-Z. (.'rcdi: -'77' l'mdcn IIN/«. Mcr L.'oose--. Lest. «Silber reute —. Pub rer reute —. (''Ulizrer , Oeucrr.t^oldreme —. littst.^'-oldreutc . 77cr Nüssen - ^"er Nüssen — . 2. Lricutattleibc . Neueste Uustirr. Holdouleibe . :r. Lrreutstulerste —. Ur> stariilbe Papicrreute —. TrEeouro —. C.wpter ,"cst. Par'ö, Juli. lSci'lrrs:.) Neutc dl>.)57. Nulcilic 111.l7. It«Uieuer ^».<>0. Staatobastn <'-<1.-^. bürden -'8'?.l.0. do. PricrilÄtcu -'<^.00. Esti^ler Lcstcrr. iLo»drente ü). Be!)'.:n'ter. Vokales und Sächsisches. — Se. Mas. der König präsidirte gestern Nachmittag einer ^ Sitzung des Kesainintministcriuiiis, an welcher auch Se. K. H. Prinz Georg theilnaliin. Tie Herren Staotsministcr werden dem nächst ihren Soinmermlaub aiilreten: den Beginn macht der Mi nister des Fnncrn, Herr v. Nostitz-Wallwitz, ihm folgt Mitte des . Monats der Kultusminister llr. v. Gerber. — Ter bisherige russische Gesandte von Nclidow hat sich gestern Mittag 1 Ilbr in einer besonderen Audienz von Sr. Mas. dem Könige verabschiedet. Herr v. Nelidow hatte dazu das Groß- krcuz des sächsischen Albrcchtsordcns angelegt. Fn Konstanttnopel, wohin sich Herr v. Nelidow begiebt, findet er veriinithlich nicht so angenehme Verhältnisse wie hier, denn dort erinnert man sich der Tliätigkeit des Herrn v. 'Nelidow als Gehilfen des Grafen Fgnatiess beim Abschluß des Friedens von San Stefano. — Orden. Generalleutnant von Montbü eristeil das Groß frenz des Herzog!. Sachsen Ei nesliuischen Hansordens, General leutnant von Rudorfs das Großrrenz des Herzog!. Hessischen'Ver- ! dienfl-Ordens Philipps des Großmülbigen, Major^ uon Malorlie j das Komtlmrkrvuz 2. Kl. desselben LidenS und Sceonocleutnant Graf von Rer das Ritterkreuz 1. Kl. des gleichen Erdens. — Fbre Mas. die Königin besuchte gestern Vormittag die akademische Knnstausstcilnng onf der Brüht'sche» Terrasse. — Auch S. K. Hoheit P rinz G e o r g besuchte gestern Mit tag den Ruschpler'schen Rosengarten und verweilte längere Zeit daselbst. Nrucste Tcleftrammr Vcr „Tresdiicr Rachr." vom 3. Juli. Berlin. Ter „Rcichsanzeigcr" publizirt die Entlaffnng des bisherigen Finaiizministers Bitter unter Belnffnng des Titels und Ranges eines Stantsiiiinistns, sowie die Ernennung des Staats sekretärs des Reichsschatzamtes Scholz zum Finanzminister. Letz terer bat bereits gestern sein Amt angetrcten. — Die Fniain- »lenkriirst zwischen Seiner Majestät dem Kaiser Wilticlin nnd dem Kaiser von Oesterreich findet nun voraussichtlich nächsten Monat statt, ob in Gnstcin oder in Flscb, darüber ist noch keine Entscheidung getrosten. Bismarck trisit erst in Gastrin ein, wenn Kaiser Wilhelm seine Kur dortsclbst bereits beendet bat. Mit den Arbeiten zur Herstellung des Reichstagsgcbäudcs wurde heute der Anfang gemacht, indem mit 'Abtragung der Kaserne an der Somiiicrilraße begonnen wurde. — Der Bnndesrath wird sich nach Aufarbeitung der rückständigen lausenden Sachen Mitte dieser Wdche bis zum Herbst vertage». — Der „Reichs-Aineigei" vublizirt Verfügungen des Kultusministers vom 2!). Funi, wonach in Ausführung des Kirchengesctzcs vom 31. Mai 1882 die geistlichen Leliramtskandidalen von der vorgc- scbrichcncn wifsenschastlichen Staats - Prüfung zn befreiende Zeugnisse von Universitäts-Lehrern auszustellen, vom Dekan einer pliiloiophiickien Fakultät zu beglaubigen oder von letzterem auf Grund einer Bescheinigung eines Universitäts lehrers selbst anszuserligcn, dem zuständigen Obcrpräsidcnten «für Holienzollern die Regierungspräsidente») einzurcichcn find. Zustän dig ist der Obcrvräiidcnt der Provinz, worin der betr. Kandidat eine 'Anstellung als Geisllicber wünscht oder worin die zuletzt besuchte Universität oder das Seminar gelegen ist. Hinsichtlich der kirchlichen Seminare bleibt eine weitere Regelung vorbeliallen. Tie Beiuckier einer außerhalb Preußens gelegenen deutschen Universität können den Nachweis auch durch andere »rkundlick e Beläge führen. K o n st a n tino p el. Der Avisodampser „Fcvaid" ist mit dem 'Adjutanten des Sultans, Osinan Be» nach Alexandrien ah- gegnngen. London. Es sind Dnnamituliren auf den Bahnstationen Hildwick - Schivlen gesunden worden. Man glaubt an einen Eoui- vlotbestand gegen den Prinzen vvn Wales bei der nenlichen B>ad fortvisite. — Heute Nachmittag fand ei» Eom'eil sämintlichcr Mi nister statt. - Es find Vorbereitungen in Woolwich getroffen wor den, um beträchtliche Genietruppen nach Egypten zu befördern. Fn Woolwich ist die Ordre eingctroisi», beute sür lOOO Maulesel und Geschirre zur Bespannung uon 6 Gcbirgsbattcrien fertig zn stellen. — Aus der Musealinsel ist der Aufstand gegen Finan ausgebrockcn: die Brüdew Fmans befinden sich an der Spitze des AnsflaiideS. Ein englisches Schiss ist dahin abgegange», um die britischen Unlerthanen zn lchützen. > — Der Kgl. Sachs. Gesandte in Wien, Herr v. Hclldorff, gebraucht die Kur in Marienbad. Für diese Zeit iülirt die deutsche Botschaft in Wien die Geschäfte der sächsischen Gesandtschaft. — Ter Präsident des evangelisch-lutherischen Landcskonsiflo- riums, Ulide, trat gestern einen liiebrwöchentlieben Urlaub an. — Fi» Austrage des Eoniilos für das König FoHann- Denkmal hat Herr Prof'sier »r. Schilling in diesen. Tagen einen Entwurf für dasselre vollendet und als geeignetsten Ert cur Ausstellung des Denkmals das jetzt einen großen Kandelaber tra gende Rundtheil ans dem Tbeaterplaxe emvsoiilen, in dessenMittel- vunkt sich die 'Achsen des Mu»eu»is »nd des Theaters vereinigen. Der KünstlerhatdieAnfgabe.dcnKönigals Friedenssürsiei', als den weisen Regenten eines strebsamen Volkes »nd eines gesegneten Landes darzuftellen. Zn diesem Belinfe bat er ans einem Unterbau von drei Granitstufcn ein reich gegliedertes Postament »nd sür dessen unteren Tb eil Ncli-ss, ensiveiNm, welche in zahl reichen Figuren die verschiedenen TNitigteüeii des 2!o!ks, aus der einen Langscitc die Landwirtbsehast mit Forst-, Obst- und j Weinbau, ans der anderen den dmcli die neuen Verkehrs mittel geförderten Handel, sowie den Berg- und Wanerbau, an den vier abgerundeten Ecken aber die Wehrkraft. die Wissenschaft, die Kunst und die Fndustrie darstellen. 'Auf diesem, im Ganzen unge fähr 7 Nieter hoch bedachten Postament erbebt siel' in doppelte: Lebensgröße, der katholischen Kirche und dem K. Schlosse zugewendet hoch zu Roß, barhäuptig, mit dem Krömnigsiiiaiitel bekleidet und das - Secptcr in der Rechte» haltend, die Gestalt des Königs. Tie Aus führung des ganzen Dcnkmnlü mit alleiniger Ausnahme des Sockels ist auf Broncc berechnet. Das Eomikee bat vorbebältlicki aller weiteren in der Sache Notlügen Sckniile diesen En-wins, sowie sür den vom Künstler empfohlenen Platz ficli entschieden, wird aber freilich vor Allem die Vermehrung der Mittel für daS Denkmal anstrebcn inüssen, da die bis jetzt dazu verfügbaren 1,'!5,«i!i:i Marl zur AnSsübrung des Enttvnrss nickst niisreichen. Der letztere wird jedenfalls in »äckster Zeit zur öffentlichen An'chniinng gebracht werden. (D. Reform.) — Fortgesetzt wird den, Sonntagen die besondere Gunst des Wetters zu Thcil nnd nngeschwächt erhält sich die Lust ui Aus flügen. So belebten auch am vergangenen Sonntage zahlreiche Wanderer jedes schöne Fleckchen »mcrer nähere» »nd ferneren Um gebung und auch die Crttazüge nach und von Berlin über Rödcrau und Friedrichstadt erfreutest sich staitcr Benutzung. 17 Extra züge verkehrten im böhmischen Babnbof, davon 8 nach und von Schan dau, 6 nach nnd von Tbnrondt; auf der Leipziger Linie machten sich für den Verkehr nach und von Meißen »nd der Lößnitz 10 Extrazügc nötliig »nd aus der schlesischen Linie wulden mit den gewöhnlichen Zügen über 10,«>«>0 Personen beioidert. — Tie lebhafte Tbeilnaimic, welche lieb den Ferienkolonien armer Kinder zuwcndet. und die glücklichen Erfolge, welche sür die Gesiindbeit letzterer gewonnen worden sind, haben auch einen Ivolil- tliätigen Rückschlag ans die Kieiie bemittelter Eltern bezüglich der Sorge sür das Wolst der Fbre» gehalst. Niemals habe» so wie in den letzten zwei Fahre» io viele Eile:» für ilne scbiilvklielstigcn Kinder kürzeren oder längeren A n > e ntbalt a u f d e >>, L n n d e besorgt, sei eS nnr während der ,Arien, sei es mit Verlängerung derselben. Seil einigen Tagen find die Damvfielsisse, Pser eöabn- ivagen nnd Omnibus in den Frübsiunden von « 27-8 Ubr niit Sckmltindcrn besetzt, wobei noch zu bemerken ist, daß eine Anzabl kleinerer Schulkinder ganz beurlanlst ist, liwncbe ander' größere aber die bete. Dorfschulen bestickst. Fn der städtische» höheren Töchterschule hoben die Somme»fei ien wegen der bedeistendcir Baulichkeiten ans 7 Wochen »eilänaert weiden müssen. — Die Telegirlen von 58 iäebsiicben B ö ck e r i:: n u n g c n vereinigten sich gestern Nackmiittag 3 Ubr ans Einladung des Dresd ner FmiungaobermcisteiS Herrn Hauswald in Braun's H-stel zu einer 'Versammlung, um über einen z» arüiidenden Bäckerverband sür das Königreich Sachsen endgiltig Beschluß zn fassen. Fm
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