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Bautzener Nachrichten : 30.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-191009305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19100930
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19100930
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
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Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-30
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 30.09.1910
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2680 und Posen: es sind zusammen 13 700 Morgen. Der Rest sind tleine Güter und Parzellen. Es ist bezeichnend, daß der Perlust fast ausschließlich durch große Güter entstan den lst. Industrie, Landwirtschaft und Handelsstand sollen zu sammengehen. Diesen Appell richtete auf der Mün chener Festversammlung des bayerischen landwirtschaft lichen Bereins Prinz Ludwig von Bayernan die drei Erwerbsstände, wobei er sich in ähnlichen Gedankengängen bewegte, wie Kaiser Wilhelm in seiner Marienburger Rede' Er führte nämlich aus: „Es ist ganz falsch, wenn man Industrie und Landwirtschaft gegeneinander stellt: sie müssen miteinander gehen. Und der dritte Stand, das ist einer, der nicht am wenigsten der Landwirtschaft dient, das ist der Handelsstand: das ist derjenige Stand, der das vermittelt im Verkehr, was der landwirtschaftliche Produ zent hervorbringt: der Landwirt wäre übel daran, wenn er zum Absatz seiner Produkte den Handel entbehren müßte. Den Fortschritt in der Landwirtschaft muß der Landwirt nicht auf das beschränken/was der Boden gibt, sondern er muß doch auch unbedingt dem Boden die Stoffe wieder geben, die er braucht, und die verschaffen ihm der Handel und der Kaufmann, soweit die natürliche Düngung nich ausreicht." — Sodann hielt der Neichstagspräsident Era von Schwerin-Löwitz eine bemerkenswerte Rede namens des Deutschen Landwirtschaftsrats und des Preußischen Landesökonomiekollegiums. Er erwähnte die Schutzzoll politik als die Errettung der Landwirtschaft aus der schlimmsten Krisis, die sie jemals gehabt habe. Die Schutz zollpolitik stehe und falle mit dem festen Zusammenhalten des Groß- und Kleingrundbesitzes. Der Redner legte nach drücklich Verwahrung ein gegen das Oeffnen der Grenze und schloß mit dem Wunsch für das Wohlergehen der Land wirtschaft in Bayern. Der bayrische industrielle Verband hat in seiner letzten Sitzung über die Bestimmungen zur Konkurrenz klausel nach längerer Aussprache Beschlüsse gefaßt, die der Durchführung einer einheitlichen Aktion der gesamten deutschen Industrie in dieser Frage die Wege ebnen sollen. Eine Resolution des bayrischen Technikerverbandes, in welcher die Gewährung eines Sommerurlaubs an Ange stellte als wünschenswert bezeichnet wird, soll den Ver bandsmitgliedern in geeigneter Form zur Kenntnis ge bracht werden. Eine längere Debatte entspann sich über die Aussichten der Industrie bei den nächsten Reichs tagswahlen sowie über Wege, welche es ermöglichen sollen, daß auch solche Kandidaten aufgestellt und unter stützt werden, von denen ein entschiedenes Eintreten für die Lebensinteressen der deutschen Industrie zu erwarten ist. Schließlich wurde die Geschäftsführung mit der Ein leitung der nötigen Schritte beauftragt. Oesterreich-Ungarn. Kiderlen-Waechter über die ungarische Anleihe. Die „Neue Freie Presse" meldet aus Budapest: Staatssekretär von Kiderlen-Waechter empfing am 29. auf der Durchreise nach Bu karest unseren Korrespondenten. Er gab dabei seiner Freude darüber Ausdruck, daß es gelungen sei, die ungarische Anleihe unter Heranziehung des österreichischen und des deutschen Geld marktes in so erfolgreicher Weise zustande zu bringen. Mit dieser Angelegenheit seien ohne jede innere Berechtigung von ausländischer, weder von ungarischer noch von deutscher oder österreichischer Seite, auch politische Momente verquickt worden. Unter diesen Umständen sei es verständlich, wenn auch die deutsche Regierung auf das Zustandekommen dieser Anleihe großes Ge wicht lege, und wenn sie sich jetzt, nachdem die Anleiheoerhand lungen mit Erfolg beendet seien, aufrichtig über das Gelingen freue. Es sei übrigens das besondere Interesse der deutschen Reichsregierung für diesen Gegenstand keine unbedingte Voraus setzung des Erfolges der Verhandlungen gewesen, da in den deut schen Finanzkreisen seit jeher in Würdigung der Antezedenzien dieser Angelegenheit, aber auch sonst von allem Anbeginn an die volle Bereitwilligkeit bestand, dazu beizutragen, daß Ungarn die zur Deckung seines Kreditbedarfs nötigen Summen mit Heran ziehung des österreichischen und des deutschen Geldmarktes finden könne. Es sei nicht gering zu schätzen, daß es sich in diesem Falle gezeigt habe, daß die Herrschaft des französischen Geldmarktes doch nicht so unbedingt sei, wie man in Frankreich angenommen habe. Mit dem Ausgang dieser Angelegenheit könne das Ver hältnis zwischen Deutschland und der Monarchie, wenn es noch irgendwie möglich wäre, an Innigkeit nur gewinnen, und so be deute das Zustandekommen der Anleihe einen Erfolg gerade der jenigen Kreise, die der französische Geldmarkt in Verlegenheit bringen zu können glaubte. Frankreich. Boulangers Doppelspiel. Eine Erinnerung an General Boulanger, den ehemaligen französischen Revanchehelden, frischt im Pariser „Eaulois" der bekannte französische Schriftsteller Arthur Mayer auf. Er erzählt, daß der General Boulanger ein Doppelspiel getrieben habe. Er hatte einen geheimen Vertrag mit den Freunden des Grafen von Paris geschlossen und sogar 25000 Francs von der Herzogin von Uzes angenommen, um die Monarchie für Frankreich zurückzuerobern. Zugleich aber war er der Held des republikanischen Komitees, und weder Döroulöde noch Rochefort ahnten den Pakt, der den General mit den Monarchisten verband. — Ein neuer Zug im Charakterbild „Held" Boulangers, der es nicht gerade sympathisch macht. Portugal. Die revolutionäre Bewegung in Portugal. Die revolu tionäre Bewegung dehnt sich in der Provinz immer mehr aus. Die Polizei beschlagnahmt fast täglich Bomben und Waffen. Aber cs scheint, daß sie zu ohnmächtig ist, um gegen die Organisation der revolutionären Propaganda mit Erfolg zu kämpfen. Wie gemeldet wird, will die portugiesische Regierung einen erfahrenen spanischen Polizeioffizier anstellen, um den Dienst der Geheimpolizei neu zu organisieren. Rutzlaud. Iswolskis Ernennung zum Botschafter in Paris. Iswolski, der bisherige Leiter der auswärtigen Politik Rußlands, ist, wie schon mehrfach angekündigt wurde, nun mehr endgültig zum Botschafter in Paris ernannt worden. In der Audienz, die er jüngst beim Zaren in Friedberg hatte, wurde ihm die Erfüllung dieses seines längst ge hegten Wunsches in sehr gnädiger Form gewährt. Für Iswolski kamen zuletzt der Pariser und der Londoner Bot schafterposten in Betracht. Der erstere ist mit 75 000 Ru beln jährlich dotiert, das heißt, mit einem höheren Be trage als der Londoner, obgleich London für Repräsen tation mehr erfordert als Paris. Schon deshalb zog Iswolski, der kein eigenes Vermögen besitzt, sogar noch ver schuldet sein soll, den Pariser Posten vor. Zwischen Is wolski und dem Ministerpräsidenten Stolypin bestand hinsichtlich der inneren russischen Politik ein scharfer Gegen satz. Iswolski ist in dieser Beziehung, was freilich in seiner auswärtigen Politik nicht zutage getreten ist, liberaler als Stolypin, der sich durch und durch als Slawist fühlt und zu dem Programm bekennt: Rußland für die Russen. Nicht persönlich, sondern grundsätzlich ist Stolypin daher ein Gegner der anderen Nationalitäten in Rußland, der Deutschen sowohl wie der Polen. Orient. Die verwickelte Frage der neuen türkischen Anleihe. Bekanntlich ist seit einiger Zeit ein lebhafter Streit zwischen der türkischen und französischen Regierung wegen der Uebernahmebedingungen einer neuen türkischen An leihe entstanden. Verhandlungen sind auch bereits im Gange mit dem bekannten englischen Finanzmann Sir Ernest Cassel, der im Fall, daß man in Paris nicht ange messenere Forderungen stellt, die Anleihe finanzieren will. Wie die „Frkft. Ztg." erfährt und wie wir in gestriger Nummer bereits kurz gemeldet haben, wird von der Gruppe der Deutschen Bank mit der Deutschen Orient- banl (Dresdner Bank — Schaaffhausen — National bank) ein gemeinsames Vorgehen erwogen, falls es zu einer Beteiligung Deutschlands an der türkischen Anleihe kommen sollte. Dies gilt aber noch immer für zweifelhaft, da für die mit dem Lreäit iAobllier abgeschlossene Anleihe die Kotierung an der Pariser Börse wohl schließlich er teilt werden wird. Zur Lage in Mazedonien. Nach griechischen Berichten aus Monastir ist die Lage der Bevölkerung infolge der durch die Entwaffnung hervorgerufencn Zwischenfälle angeblich un erträglich geworden. Die türkischen Truppen mißhandeln die Bauern und zünden die Häuser von Personen an, die gericht liche» Vorladungen nicht Folge geleistet haben. Die christliche Bevölkerung ist sehr erregt. — Man wird gut tun, dieser Athener Meldung der „Agence Havas" einiges Mißtrauen entgegen zu bringen, da man bei der jetzigen Spannung zwischen der Pforte und Griechenland jenseits der türkischen Grenzpfähle natürlich ein großes Interesse daran hat, für möglichst „schlechtes Wetter" in den hellenistischen Grenzgegenden, sowie in Mazedonien über haupt Sorge zu tragen. Nach Ablauf der für die Ablieferung der Waffen gestellten t sind die Straßen in Monastir und besonders das Eriechen- viertel militärisch besetzt worden. Einige hundert Grie chen, darunter der Bischof, sind verhaftet worden. Der Grund hierfür ist nicht bekannt, angeblich ist ein griechisches Ge heimkomitee entdeckt worden. Bei einem Kampfe zwischen einer Militärabteilung und einer kleinen bulgarischenBandeinder Gegend von S a- loniki wurden zwei Bulgaren getötet und zwei verwundet. Auf türkischer Seite wurde ein Soldat getötet und einer ver wundet. Amerika. Roosevelt und die „Bosse". Roosevelt hat nun den Kampf gegen die korrumpierte Klike innerhalb der re publikanischen Partei endgültig begonnen. Sein Kriegs- r u f lautet: „Gegen die Korruptio n". Das ist der Kampf gegen die besoldeten Parteiführer der republikani schen Partei, gegen die Bosse. Gerade auf die Bosse des Staates New-Park und ihre ausgezeichnete, festgefügte Organisation hatten die korrupten der republikanischen Po litiker der übrigen Staaten ihre ganze Hoffnung gesetzt. Gelang es der New-Porker Maschine den verhaßten Roose velt zu schlagen, so bedeutete dies eine kaum wieder gut zu machende moralische Niederlage des ehemaligen Präsi denten und seiner Anhänger. Aber Roosevelt siegte, und dieser Sieg wird den Republikanern teuer zu stehen kommen. Roosevelt hat mit seiner Kampfparole bei dem anständigen Teil der Republikaner zweifellos einen vollen Sieg erungen. Bei der entscheidenden Wahl zwischen Roosevelt und dem Viezepräsidenten Sherman als Vor- itzender des Staatskonvents versuchte der New-Porker Rechtsanwalt Colonel Gruber vergeblich gegen Roose velt Stimmung zu machen. Seine Kampfesweise war frei- ich auch reichlich geschmacklos, denn man kann Roosevelt eine Jagdpassionen doch unmöglich zum Verbrechen an rechnen. Das tat aber der ehrenhafte Colonel, und der Widerwille der Versammlung machte sich so deutlich be merkbar, daß Roosevelt seinem Gegner selber Ruhe ver- chaffen mußte. Der Sieg Roosevelts war natürlich. Das aber ist ein deutliches Vorzeichen für die künftigen Präsi dentenwahlen. * * * Kleine politische Nachrichten. Dem preußischen Land tage wird ein für die S e l b st v e r w a l t u n g der Gemeinden wichtiger Gesetzentwurf zugehen, der die Staatsaufsicht über die Gemeinden erheblich einschränken soll. Die deutschen Bodenreformer planen eine scharfe Ak tion gegen den Verkauf des Tempelhofer Feldes. In Abwesenheit der Familie des bekannten Oberbürger meisters von Kassel und Landtagsabgeordneten vr. Antoni drangen Unbekannte in Antonis Villa ein und zerstörten dort die ganze Inneneinrichtung nebst der wertvollen Bibliothek. Man nimmt an, daß es sich um einen Racheakt politischer Gegner handelt. In Bern hat eine stark besuchte Versammlung von Ver tretern verschiedener Parteien und Landesteile die Einleitung einer Aktion gegen die Genehmigung des Gotthardver- trag es durch die Schweizer Bundesversammlung beschlossen. Die französischeRegierung hat, wie die „Münchner Neuesten Nachrichten" aus durchaus zuverlässiger Quelle erfahren, durch Admiral F. E. Fournier für Griechenland einen aus- ührlichen Kriegsplan ausarbeiten lassen. In B i a r r i tz hat die spanische Polizei den Geschäftsführer des Luftschiffers Moräne unter der Anklage der Spionage verhaftet. Der Verhaftete ist ein Deutscher, namens Fried land. Er hatte in Biarritz eine Geliebte, zu deren Besuch er von San Sebastian gekommen war. Friedlands Verhaftung fällt zu- ammen mit der Verhaftung zweier anderer Personen, die als Mitschuldige gelten. Der argentinische Senat und die Deputtertenkammer haben die Aufhebung des Belagerungszustandes in der ganzen Republik beschlossen. Der Präsident Figuerea Alcorta gab diesen Beschluß am 29. bekannt. Unpolitische Nachrichten. Hof mrd Gesellschaft. König Friedrich August hielt am Mittwoch und Donnerstag Hochwildjagden im Erillenburger Revier ab. Er erlegte auf Spechtshausener Revier einen starken Zwölfender und auf Erillenburger Revier einen Zehnender und einen kapitalen Zwölfender. Prinzessin Mathilde hat sich Donnerstag vormittag 11 Uhr 18 Minuten ab Pirna in Begleitung des Hofsräuleins o. Schön- berg-Rothschünberg zum Besuche Ihrer Kaiser!, und König!. Hoheit der Frau Erzherzogin Maria Josepha nach Miramar begeben. Von Miramar begibt sich Ihre König!. Hoheit nach Stresa, um der Frau Herzogin-Mutter von Genua einen kurzen Besuch abzustatten. Von Stresa reist die Prinzessin über Genua nach Marseille, um von dort mit dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg eine längere Reise nach dem Orient anzutreten. * * * Ein Kostümfest auf der Marienburg. Der Kaiser hat, wie nachträglich bekannt wird, bei der Paradetafel in der Ma rienburg erklärt, daß er imMai 1911 aus Anlaß der KOOjähr. Wiederkehr des Tages, an dem der Hofmeistersitz von Venedig nach der Marienburg verlegt wurde, ein Kostümfest in der Marienburg veranstalten werde. Die Damen und Herre r erscheinen dazu im Kostüni der alten Ritterfräuleins und Ritter. Gleichzeitig wird voraussichtlich ein Ordenskapitel des Johan niter-Ordens in der Marienburg abgehalten werden. Prinz Oskar von Preußen, welcher auf ein Jahr zur Dienst leistung beim Pasewalker Kürassier-Regiment kommandiert ist, siedelt am 2. Oktober nach Pasewalk über und wird im Regimentshaus Wohnung nehmen. Der persönliche Adjutant Leutnant von Bock und Polach wird den Prinzen be gleiten. Ernennungen, Versetzungen re. In den Ruhestand. König Friedrich August hat dem Kreis hauptmann Wirk!. Geh. Rate vr. Frhrn. v. Weick in Leipzig unter Verleihung des Großkreuzes vom Albrechtsordcn die er betene Versetzung in den Ruhestand bewilligt. Ordensverleihung. Der König hat dem aus dem Staats dienste scheidenden Präsidenten der König!. Sächs. Staatseisen bahnen, Geh. Rat v. Kirchbach, das Komturkreuz 1. Klasse des Zioilverdienstordens verliehen. Titel und Orden. Der König hat dem Direktor des Lehrer seminars in Plauen i. V. Paul Schütze den Titel und Rang als Schulrat in der 4. Klasse der Hofrangordnung, dein Ma schinenwärter Emmerich in Ehemnitz das Ehrenkreuz, dem Aufwärter bei der Staatseisenbahnverwaltung Purschwitz in Leipzig das Ehrenkreuz verliehen und genehmigt, daß der außerordentliche Professor an der Universität und Professor an der Petrischule in Leipzig vr. pkil. et weck. Otto Fischer das ihm von Sr. Hoheit dem Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg ver liehene Ritterkreuz 1. Klasse des Herzog!. Sachsen-Ernestinrschcn Hausordens annehme und anlege. Im Geschäftsbereich des Ministeriums der Finanzen. Bei der Po st Verwaltung ist ernannt worden: der Gemeinde vorstand Schindler als Postagent in Leutewitz (Amtshaupt mannschaft Meißen). Im Geschäftsbereich des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen: die Kirchschulstelle zu Schönborn bei Radeberg. Koll.: die oberste Schulbehörde. Außer freier Amtswohnung 150V Grundgehalt, 823 vom Kirchendienst, 100 .K für Verwaltungsgeschäfte, 150 für Fort bildungsschule, 75 für Turnunterricht und gegebenenfalls der Frau des Lehrers 80 für Unterricht in Nadelarbeiten. Be werbungsgesuche bis 15. Oktober an den Kgl. Bezirksschulinspek tor für Dresden III, Blochmannstraße 21. Oerttiches. (Nachdruck unserer Originalarükel nur mit deutlicher Quellenangabe „Bautzener Nachrichten" gestattet.) Bautzen, 30. September. Humoristisches Wochenblatt der „Bautzener Nach richten." Eine gewiß allerseits mit Freuden willkommen geheißene Gabe bringen Verlag und Schriftleitung der „Bautzener Nachrichten" ihren Lesern beim Quartal wechsel heute zum ersten Male dar: das von heute ab all wöchentlich Freitags erscheinende humoristische Wochenblatt. Wir folgen damit einer Anregung, die an uns oft aus Leserkreisen herangetreten ist, in dem Be streben, die Ausgestaltung unserer Zeitung immer mehr den Wünschen unserer verehrten Abonnenten anzupassen. So hoffen wir, mit der Schaffung dieser zwar einfachen, aber geschmackvollen Beilage den Wunsch unserer Leser ent sprechend zu erfüllen. * * * Zum Musikmeister ernannt. Der seit einer langen Reihe von Jahren im Trompeterkorps des Königs-Husaren- Regiments Nr. 18. tätig gewesene und, wie das „Großen hainer Tagebl." schreibt, allgemein beliebte Trompeter- Vizewachtmeister und Korpssührer Herr Hermann Buhl mann, ist unterm 1. Oktober zum König l. Musik meister unseres H u s a r e n - R e g i m e n t s Nr. 20 er nannt worden. Die Anregung einer neuen Zugsverbindung Bautzen- Dresden bezw. Bautzen-Dresden-Berlin wird uns von ver schiedenen geschätzten Geschäftsleuten aus unserem Leser kreise nahegelegt, ein Wunsch, dem wir durch Veröffent lichung des folgenden Vorschlags gern nachkommen. Für den Geschäftsmann, der am Morgen nach Dresden fahren muß, vor seiner Abreise aber gern noch die erste Post durch sehen möchte, gibt es tatsächlich im Laufe des Vormittags nur einen einzigen Zug, der für ihn benutzbar ist: der Schnellzug ab Bautzen 9,44, der 10,35 (also erst nach ^411 Uhr!!) in Dresden-Neustadt eintrifft. Den Personen zug ab Bautzen 9,07 oorm. zu benutzen, hat für den Ge schäftsmann, der mit seiner Zeit rechnet, gar keinen Wert, da dieser gerade 11 Minuten früher als der Schnellzug in Dresden eintrifft, eine Zeitersparnis, die bei der Abfahrt von Bautzen mit 37 Minuten erkauft werden muß! Der Frühzug ab Bautzen 6,49 geht so zeitig, daß die Sichtung der ersten Morgenpost unmöglich ist. Es bleibt also tat sächlich als einzige den Bedürfnissen entsprechende Zugver bindung auf einer der größten Hauptstrecken des sächsischen Eisenbahnnetzes der Schnellzug ab Bautzen 9,44 vormit tags: d. h. im Laufe des ganzen Vormittags ein einziger Zug! Das ist in der Tat ein Bahn kuriosum, das nicht so leicht seinesgleichen haben dürfte, doppelt kurios deshalb, weil sich der Mangel durch eine einfache Vorortzug-Verbindung sehr leicht ab stellen ließe. Vormittags 9,03 berührt nämlich der Eil - Zug Zittau—Dresden Bischofswerda. Wenn es möglich wäre, dort diesen Zug zu erreichen, könnte man bereits 9,35 in Dresden-Neustadt sein und brauchte, da die Fahrzeit Bautzen—Bischofswerda durch schnittlich 30 Minuten beträgt, nicht viel vor 8,30 vorm. von Bautzen abzufahren, wenn und da kommt der Haken ein solcher Verbindungszug Bautzen-Bischofs-
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