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Bautzener Nachrichten : 22.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-191007222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-19100722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-19100722
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-22
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 22.07.1910
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201« mal ein Beweis dafür, mit welchen scheinbar nebensächlichen Dingen sich die Bekämpfung von Epidemien beschäftigen muß. Wetter f »<kLi Warm« S? rrdujirrl -s-17,2 13,76 ab- r z D. und Oe. Alpenvereins ,e. sein Bruder, der Kauf mittag sind die beiden l r b d S t '88 s 132 77 11,9 81! 11,3 Schreiber dieses Briefes, sond'ern mann Louis Rademeier. Heute festgenommen worden. Die 41. Hauptversammlung des 2I.vchm.2' 739,5 21. abd. 9.! 739 I Thrrmomrier j l). I «. ! Vermischtes. Die Ausstellung der Büste der Königin Luise in der Walhalla zu Regensburg wird in warmen Worten von den „Münch. N. N." befürwortet. Der Aufruf schlicht: „Prinz Luitpold von Bayern würde sich dadurch den Dank aller Deutschen verdienen und ein neues Band zwischen Nord und Süd flechten, an dem spätere Generationen ihre Freude hätten. Zur Pfeil-Affäre. Wie schon angekiindigt, begann gestern, Donnerstag, in Berlin vor dem Kriegsgericht der Kommandantur der neue Prozeh gegen den Grafen Pfeil wegen Mißhandlung seiner zweiten Gattin, der ehemaligen Baronesse von Behr. Der An geklagte bestritt bei seiner Vernehmung, in der von der An klage geschilderten Weise, worüber wir schon gestern berich teten, gehandelt zu haben, gibt aber zu, daß es zu Tätlich keiten zwischen ihm und seiner Frau gekommen sei. Dah seine Frau damals schwanger gewesen, davon habe er nichts gewußt. Der Verhandlungsleiter hielt dem Angeklagten vor, dah er bei jenem Vorfall der Bedrohung die Waffe dann gegen sich gerichtet und einen blinden Schuh auf sich gefeuert habe. Er sei dann zur Erde gestürzt, als sich die Gräfin nicht um ihn gekümmert habe. Der Angeklagte er klärt, er habe öfter den Revolver zur Hand gehabt, da er mit Selbstmordgedanken umgegangen sei. Hauptmann Graf Pfeil wurde von der Anklage des Diebstahls von Zei tungen, begangen in einem Cafe in Graudenz, frei- gesprochen. Bezüglich der dem Grafen Pfeil zur Last gelegten vorsätzlichen Mißhandlung seiner zweiten Gattin erkannte das Gericht auf Einstellung des Verfahrens, weil nur einfache Mißhandlung vorliege u. der dafür erforderliche Strafantrag fehle. Wegen vorschriftswidriger Behand lung eines Untergebenen wurde Graf Pfeil zu fünf Tagen Stubenarre st verurteilt. Der Kampf um den Apachcntanz. Das Verbot des „Apachentanzes" durch den Verein der Berliner Saalbesitzer hat am Sonntag in zahlreichen Tanzlokalen zu Sturmszenen zefllhrt. Es war vorauszusehen, daß ein gewisses Publikum ich dem Verbot nicht ohne weiteres fügen würde. Auf vielen Tanzböden wurden daher die schon angeschlagenen Plakate, wo nach nicht bloß der Apachentanz, sondern auch das „Chas- üeren durch den ganzen Saal" verboten ist, zunächst nicht beachtet. Wo die Saalwirte ihr Hausrecht mit aller Ener gie durchsetzten und es dabei zu größeren Ruhestörungen kam, wurde die Polizei herbeigerufen, die in einem großen Lokal den Tanzsaal sogar zeitweise sperrte, bis die Gemüter sich wieder beruhigt hatten. In anderen Lokalen genügte die Hauspolizei in Hemdsärmeln, um die Störenfriede an die frische Luft zu be fördern. Seitens der Polizei findet das Vorgehen der Saal- wirte gegen die überhandnchmende Ausgelassenheit auf dem Tanzboden jetzt die weitestgehende Unterstützung. Man glaubt daher, daß es nicht nötig sein wird, auch noch polizeilicherseits ein ausdrückliches Verbot zu erlassen. So wird der Berliner Tanzkrieg hoffentlich ein schnelles Ende finden. Die Lichtenrnder Attentäter sestgenommen. Als ver mutliche Attentäter zu dem Lichtenrader Attentat sind Donnerstag mittag der Besitzer Albert Rademeier und dessen Bruder, der Kaufmann Louis Rademeier, fest- genommen. Der gegen diese beiden Personen be stehende Verdacht begründet sich darauf, daß Albert Rade meier sich zur kritischen Zeit in Geldverlegenheit befand. Er brauchte das Geld, um für seinen Schwiegersohn dessen Wechselverbindlichkeiten zu lösen. Der erste Bettelbrief vom 30. Juni paßt zeitlich in diesen Rahmen hinein. Al bert Rademeier ist eine der wenigen Personen, die über haupt mit der Sache in Zusammenhang gebracht werden konnten. Er ist seit vielen Jahren der Nachbar des Kraatz, kennt dessen genaue Perhältnisse, Gepflogenheiten der El tern, sowie auch des Otto Kraatz. Er selbst ist nicht der begann Mittwoch vormittag in Lindau. Präsident Hofrat v. Guttenberg begrüßte die Erschienenen. Es sind über 400 Teil nehmer angemeldet, die 159 Sektionen vertreten. Den Jahres bericht erstattete Hofrat Di. Uhl (München). Der Alpenverein zählt 386 Sektionen und 88 450 Mitglieder. Aufgelöst hat sich die S. Adorf. Die Bibliothek zählt derzeit nahezu 19 000 Bücher und Hefte, 4153 Karten, 657 Panoramen, 10 284 Bilder; außer dem enthält die Handbibliothek noch 1052 Bünde. An Geschenken sind ihr über 1500 Stück zugegangcn. Das handschriftliche Archiv enthält 1434 Briefe und 61 handschriftliche Aufsätze. Als ein dringendes Bedürfnis erscheint eine durchgreifende Reform der R c t t u n g s st c l l e n, zu welchem Zwecke zunächst deren persön liche Besichtigung eingcleitet wurde. Soweit Ergebnisse der be reits erfolgten Bereisungen vorliegen, ist zu ersehen, daß eine unmittelbare Aufsicht seitens der Vereinsleitung notwendig sein wird. Die Aufgabe einer zuverlässigen und einheitlichen Für sorge wird nach Lage der Verhältnisse der Hauptausschuß über nehmen müssen. Die Zahl der Studentenherbcrgcn hat sich erheblich vermehrt und beträgt zur Zeit 284. Von sonstigen Angelegenheiten ist »och zu erwähnen, daß es gelungen ist, das V e r c i n sz e i ch e n sowohl im Deutschen Reich wie in Oester Letzte Meldung. Dresden, 22. Juli. Wettervoraussage der Königs. Sächs. LandeLwctterwarte siir Sonnabend, den 23. Juli: Südwestliche Winde, wärmer, veränderlich, zeitweise Niederschlag, viewitter. Wiener Wettervoraussage: Wechselnde, später nehmende Bewölkung, zeitweise regnerisch, etwas wärmer. Wetter in Paris: Bewölkt und rcgenkrohend. Wetter in Loudon: Regen. gerichtsrat Müller (München) berichtete über den in der Ge neralversammlung Wien gestellten Antrag der S. München, be treffend „Ortsfremde Führer". Der Hauptausschuß beantragt: 1. Zunächst ist anzustreben, daß entweder für Bayern eine den österreichischen Bergfllhrerordnungen tunlichst analoge erlassen oder authentisch festgestellt wird, daß der Alpenverein berechtigt sei, Führer zu ernennen. 2. Bis zur Erledigung der vorstehen den Angelegenheit bleibt es dem Hauptausschuß überlassen, Per sonen, die zum Fiihrerberuf sich melden, aber nicht im Bereich einer das Führerwesen regelnden Ordnung wohnen, die Aus übung des Berufs nach Maßgabe der Umstände zu ermöglichen. 3. Die Aufsicht über solche Führer wird jener Sektion übertragen, in deren Aufsichtsgebiet der Bewerber hauptsächlich seinen Beruf aus,zuüben erklärt. Gibt er eine solche Erklärung nicht ab, so ist die Aufsicht derjenigen Sektion zu übertragen, die seinem dauern den Wohnsitz am nächsten gelegen ist. Im Falle der Ablehnung seitens der betreffenden Sektion oder wenn der Führer keinen dauernden Wohnsitz hat, steht bis auf weiteres die Aufsicht dem Hauptausschusse zu. Er kann sie aber auch derjenigen Sektion übertragen, in deren Aufsichtsgebiet der Bewerber hauptsächlich einen Beruf auszullben erklärt oder der seinem dauernden Wahn itz am nächsten gelegen ist. In dieser Form wird der Antrag einstimmig angenommen. Ein Antrag der Sektion Wiesbaden lautete: Die Erenzsektionen des D. und Oe. Alpenvereinskönnen den benachbarten Sektionen des Schweizer Alpenklubs dieselben Begünstigungen gewähren wie Mitgliedern des D. u. Oe. Alpen vereins. Der Antrag wird zurückgezogen. Der Hauptausschuß empfiehlt aber den Sektionen, den Preis für Matratzenlager möglichst nieder anzusetzen. Die Hauptversammlung 1911 soll in Koblenz stattfinden. Der Deutsche und Oesterreichijche Alpen verein hat den durch Hochwasser Geschädigten aus dem Kaiser Franz Joseph-Fonds 10 000 Kronen bewilligt. Keine Scheinwerfer an Lokomotiven! Durch die Fach zeitungen geht die Nachricht, daß sich die großen elektrischen Bogenlicht-Scheinwerfer, die in Amerika für die Lo komotiven eingeführt wurden und zur Beleuchtung einer mög lichst weiten Strecke vor der Lokomotive dienen sollten, nicht bewährt haben. Den erwähnten Zweck erfüllen sie zwar, aber sie haben noch zwei begleitende Eigenschaften, die sie äußerst bedenklich erscheinen lassen und die der Grund sind, aus welchem deutsche Eisenbahnfachleute auf möglichst nicht zu starke Leuchtkraft der Lokomotivlaternen halten zu müssen glaubten. Wie zu erwarten, hat sich nämlich herausgestellt, daß der Loko motivführer eines entgegenkommenden Zuges durch den starken Lichtschein so sehr geblendet wird, daß er eine Weile über haupt keine Signale mehr sieht. Ferner beeinträchtigt der Licht schein der eigenen Lokomotive, der auf die vorausstehenden Lichtsignale fällt, die Erkennbarkeit dieser, da deren Farbe natürlich im tiefsten Dunkel viel deutlicher auffällt, als wenn sie sich in einer taghellen Umgebung befinden, wie sie der Schein werfer erzeugt. Die elektrischen Scheinwerfer dürften also bald aus demselben Grunde in Amerika wieder verschwinden, aus dem sie von den deutschen Fachleuten überhaupt nicht eingeführt wurden. Das Eidstcnössische Schützenfest in Bern winde am gestrigen Donnerstag bei wundervollem Wetter osfizi-ll eröffnet. Ei» glanzender Fcstzug mit den Vertretern der Behörden bewegte sich durch die Stadt nach der Fcsthalle. An dem osfizicllen Festbankett beteiligten sich alle Mitglieder des Bundes räte; und das diplomatische Korps. Bundespräsident Eom- tcsse brachte einen Trinkspruch auf das Vaterland cus und betonte, die stets wachsende Beteiligung an den Eidgenössischen Schützenfesten beweise, daß das Schweizervolk mehr als je an st inen militärischen Einrichtungen hänge als der Schutzwehr seiner Unabhängigkeit. (Groß r Beifall) Das Internationale Kriegs- und Friedensmuseum. Aus Luzern wird geschrieben: Die Schweiz ist nicht nur der Sitz des internationalen Friedensbureaus und des Wclt- post-Denkmals — die sich bekanntlich in Bern befinden — sondern auch des Internationalen Kriegs- und Friedensmuseums, das in Luzern errichtet worden ist und nun einen Neubau erhalten hat, der in diesen Tagen seinem Zweck übergeben worden ist. Mehrere Jahre mußte eine Schützenhalle zur Unterbringung der Schätze des Museums dienen, das, wie man weiß, im Jahre 1902 von dem russischen Staatsrat 0. Bloch zur Förderung der Friedensidee ins Leben gerufen wurde. Das neue Museum ist kein Monumentalbau von gewaltigen Umrissen, sondern repräsentiert sich als einfaches, doch sympathisch ansprechen des Bauwerk- Die Architektur ist dem Charakter des schweizerischen Burgstiles aus der gotischen Uebergangs- periode angepaßt, damit sie mit der Umgebung der alten Ringmauern harmoniert. Für das Museum stand der Ge sellschaft die verhältnismäßig bescheidene Summe von 200 000 Francs zur Verfügung, wovon der Bauplatz 50 000 igw job nav «Ise! Aus Mi en que Um scho beis Ma seit M! I 21. abd. 9.! 7391 -4-18,1 14,48 22. früh 74 740,5 -stIÜ5 13,20 -s-IS,c 12,80 Deutschtum im Auslände. „Deutsche als Hörige von Negern." Vor einiger Zeit lenkten wir die öffentliche Aufmerksamkeit auf Nach kommen deutscher Ansiedler, die unter kümmerlichsten Ver hältnissen auf der Insel Jamaica ihr Leben fristen. Jetzt sind durch Vermittlung des Caritasverbandes für das katholische Deutschland nähere Nachrichten über die ver sprengten Volksgenossen eingelaufen. Danach gibt es in Seaford Town 258 deutsche Katholiken. Es leben dort noch 70 weitere nichtkatholische Deutsche; in der Umgegend fitzen vereinzelte deutsche Familien, deren Zahl schwer zu bestimmen ist. Ein Missionar schätzt die Gesamtzahl der Deutschen auf etwa 500. Schon früher hatte der im Jahre 1880 auf Jamaica in Tätigkeit getretene ?. T a u r für die Unglücklichen Geld namentlich bei deutschen Schiffskapi tänen gesammelt, die den Hafen von Savanna la mar an liefen. Er baute ihnen ein Kirchlein und eine bescheidene Schule. Nach einer schönen Schilderung des jetzt dort wir kenden Missionars Mc. Dermott „lebte und arbeitete ?. Taur mit den Deutschen, er lachte und weinte mit ihnen, kaufte ihnen Arznei, Kleider, Ackerwerkzeuge. Er ver anlaßte, daß die Kinder in die Schule gingen. Er nötigte geradezu die Männer, ein Handwerk zu erlernen; einige wurden Zimmerleute, andere Schmiede, Sattler usw." Sein Nachfolger scheint die Sorge für die kleine Kolonie nicht mit gleichem Erfolge fortgesetzt zu haben. Die Leute saßen auf schmalem Besitz, der durch weitergehende Teilung bis zum äußersten zersplittert wurde, sodaß die Scholle nicht mehr ausreichend Unterhalt bot. Nebenverdienst war kaum zu finden; die Arbeit ward jämmerlich entlohnt. - „Vielfach sind die Leute", so lautet der Bericht weiter, „zu äußerster Armut verurteilt, trotzdem sie das ganze Jahr hindurch hart arbeiten. Es kam vor, daß große, starke Männer in Tränen ausbrachen und fragten: „Pater, was wird aus meinen Kleinen werden? Ich arbeite schwer und unausgesetzt, ich rühre keinen Tropfen geistiger Getränke an, ich habe seit langem für mich keinen Hut, keinen Schuh, kein Kleidungsstück gekauft, ebenso meine Frau, und doch können wir nicht genug aufbringen für Nahrung und Kleidung unserer Kinder." Viele Kinder können nicht in die Schule kommen, weil das Geringste fehlt, was An stand und Schicklichkeit in der Oesfentlichkeit erfordern . . . Fast alle Knaben wachsen als ungelernte Arbeiter aus; sie erhalten Len gleichen Lohn wie die Schwarzen: 1 Schilling täglich für den Mann, 9 Pence für eine starke Frau und 1—2 Schilling in der Woche siir den Knaben. Die abgemagerten Gesichter der Kinder, ihr unsicherer Gang, ihre matte Sprache, ihre zerlumpte Klei dung: alles verkündet der Welt, daß der Wolf vor der Türe steht." Mc. Dermott fügt hinzu: „Die Katholiken senden große Geldsummen zu den Indern, Negern und Chinesen. Weshalb sollten sie taub sein gegen den Hilferuf kleiner deutscher Kinder, die an den Grenze» der Zivilisatio» geboren und ohne ihre Schuld verurteilt sind zu einem Lebe» voll Schmutz und Ele»d, das »ur dem der niederste» Schwarzen zu vergleichen ist?" Der wertvolle Bericht bedarf in seiner schlichten, er schütternden Einfachheit keines weiteren Kommentars. Der Verein für das Deutschtum im Ausland wird nun ver suchen, in erster Linie die wirtschaftliche Lage dieser Aermsten durch materielle Unterstützung einigermaßen zu bessern. Erst dann wird man sie durch Kirche und Schule erzieherisch beeinflussen und später erwägen können, ob etwa die Verpflanzung in deutsche Siedlungen zu ermög- kichen ist. Die Geschäftsstelle des Vereins für das Deutsch tum im Ausland, Berlin 62, Kurfürstenstraße 105, ist bereit, Spenden für den gedachten Zweck entgegenzunehmen und in geeigneter Weise zu verwenden. Eine ganz lächerliche Deutschcnhetze betreibt das „Jour- «al de Commercio" von Rio de Janeiro, das in seiner Nummer vom 15. Juni die Stellung des Deutschtums im Staate S. Catharina bespricht: Dort würden in Blumenau, Brusque, S. Vento, Joinville die Protokolle über die Sitzungen der Munizipalkammern deutsch abgefaßt. Der Brasilianer müsse sich eines Dolmetschers bedienen. (!) In den deutschen Schulen sei der Unter richt in der Landessprache kategorisch verboten; Kinder, die dabei ertappt würden, daß sie untereinander portugiesisch reden, würden bestraft. Die nationalen Festtage der Brasilianer dürften nicht gefeiert werden. Der Geburtstag des deutschen Kaisers wäre dort der große Niederschläge am 22. d. früh -^30 mm. Temperatur-Maximum vom2I.d. ---- -j- IS,6"0., I5,6,"ll. Wind am 21. d. nachm. W8ZV; abd«. 5V8W; am 21.d. stütz 8^-. Berlin, 22. Juli. (Priv.-Tel) Die Wetterlage in Italien beutet auf ein in den nächsten Tagen kommendes Erdbeben hin. Die Dipression auf dem Mittelmeere in der Gegend von Sardinien ist am Vorbringen nach Osten durch ein vorgelagertes Morimum verhindert und wird sich in einem unterirdischen Sturmwirbel den Weg nach Osten frei machen. DaS Gebiet des Erdbebens wird sich voraussichtlich über Italien bis nach München erstrecken. nach» oder früh 0. I ». I varo- klund« meler Mto°v. begristen war, eine deutliche Giftigkeit für andere Assen besitzt. Volksfesttag. Das Kernlied sei: Deutschland über alles in Daraus ergibt sich, daß der Vorschlag, das Serum von Genesen- der Welt! — Diesen aufreizenden Behauptungen tritt als den zur Behandlung von Typhuskranken zu verwenden, nicht berufener Zeuge Pfarrer Faulhaber in Trebbin unbedenklich ist. Eine sonderbare Enthüllung ist ferner durch ^gegen, der aus l7jähriger persönlicher Erfahrung Bra- d°- «. rotzer, die von Mensche» aus Assen gesetzt worden waren, ver-! betont, daß die Deutschen Brasiliens trotz ihres Festhaltens mochten diesen de» Typhus zu vermitteln. Das ist wieder ein-; an deutscher Art und Sprache, sich als treue Söhne ihres „,!» —neuen Vaterlandes fühlen. Er stellt fest, daß in allen deut ¬ schen Schulen die Landessprache gelehrt und ihre Erler nung zum besseren Fortkommen der Kinder gewünscht wird, daß der im Anfang der Kolonialzeit an einzelnen Stellen übliche Gebrauch der deutschen Sprache in der Munizipal verwaltung heute durch die portugiesische ersetzt ist, daß die Deutschen mit Begeisterung nicht nur den Geburtstag des deutschen Kaisers, sondern aus eigenster Initiative auch die Nationalfeste der neuen Heimat feiern. Die angebliche Verhöhnung brasilianischer Patrioten oder gar die Be strafung portugiesisch redender Schüler bezeichnet er als völlig aus der Luft gegriffen. Pfarrer Faulhaber schließt seine Ausführungen: „Bei den guten Beziehungen, die heute zwischen Brasilien und Deutschland bestehen und sich noch weiter befestigen werden, ist es dringend zu wünschen, daß das Gespenst der deutschen Ge fahr endgültig verscheucht wird." reich den gesetzlichen Schutz gegen Mißbrauch zu erwirken. Nebeir einer Julie von W e g h e r st e l l u n g e n wurde der Bau von Eine stattliche Reihe neuer ist be Hütten eifrig betrieben. reits vollendet und wurde entweder schon eröffnet oder harrt noch in diesem Sommer der Eröffnung; noch großer ist die Zahl der Um- und Zubauten, wie denn überhaupt die stetig notwendige Vergrößerung bestehender Hütten den besitzenden Sektionen reich lich Arbeit und Sorge verschafft. Die Wegbezeichnungen wurden seitens des Hauptausschusses durch unentgeltliche Ab gäbe von Wegtafeln unterstützt, und zwar sind 3460 Stück gelie fert worden. Auch auf dem Gebiete des Führerwesens gab es viel zu tun. Aus der Führerkasse erhielten im Vorjahre 229 Führer und 36 Hinterbliebene dauernde Unterstützungen im Ge samtbeträge von 17 925 .4(. Das Vermögen der Kasse betrug Ende 1909 275 692 .// und hatte sich uni 14 422 ./k gegen das Vor jahr erhöht. Eingetragen in die Versorgungsliste sind 1106 Führer, vorgemerkt 78. Die Gesamtzahl der Führer beträgt 1256, hierzu kommen 92 Aspiranten und 204 Träger, im ganzen sind also im Dienste des Bergsteigens 1552 Personen beschäftigt. Sodann erstattete der Kassierer I. Rockenstein den Kassen bericht. Es betrugen die Einnahmen 547 272,51 ./k. Ausgaben 538 730,91 somit die Erübrigung 8541,60 .L. Die Weg- und Hüttenbaurcchnung schließt ab mit 153 000 ./k, die von der Ge neralversammlung und 12 905 ./(, die vom Zentralausschuß be willigt wurden. Der Voranschlag für das Jahr 1911, über den ebenfalls Kassierer Rockenstein referierte, sieht vor 654 000 Einnahmen. Für die Vereinsschriften sind 331 500 .//, für Weg- und Hüttenbauten 177 000 ausgesetzt, die Verwaltung erfor dert 47 300 ./(. Ueber die Unterstützungen für Weg- und Hütten bauten erstattete Baurat Nehlen Bericht. Int ganzen wurden 410 980 ./k für diese Zwecke beansprucht. Die vom Hauptausschuß für die Behandlung von Subventionen neu aufgestellten prak tischen Grundsätze werden von der Hauptversammlung zwar vor läufig beinahe einstimmig gebilligt, die Beschlußfassung hierüber wird aber der nächsten Hauptversammlung überlassen. Land- — ZZ r-AtimUl«! dkl TrmvtralU! u s s- c. 1 »
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