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Dresdner Nachrichten : 05.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-05
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1899
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sr ! daß man ihnen gehörig aus die Finger llopst. um »ich sofort ruhig ^ zu verhallen. Die gewerbsmäßigen Hetzer freilich, d. h. die davon leben, muffen an die Lust betördert werden, und das haben die Ausweisungen bezweckt Alles klar, einfach, vernünftig: man kann es sich gar nicht besser wünschen. Deshalb wird, weil die Macht des preußischen Staates dahinter iteht. der Erfolg auch nicht fehlen, ^ ... .... Um io jämmerlicher ist es, das müssen wir hier abermals betonen. wohlgesetztcr fliede — gebührend gefeiert sämmtliche Gänge des fürstliche» Mahles von den Austern bis daß ein Theil der deutschen Geschäftswelt unter dem Einslutz freu trn" von Franz Dornig in Scene ging. Enaclgelana („Vom Himmel hoch") mid ein von Herrn Mürbe gesprochener Prolog — beiden noch hinter aeichlossenem Vorhang — leiteten das Festwiel nn. Taffelbe gefällt »ich allerdings in seiner aus das Kommen des Weihnachtsmannes vorbereitenden Erposilio» — was haben sich die gejsrächigen Watdgeislcr Kiefern heriizelchen. Tannenblüth, JichrennadÄ. Äachholderchen, Heidekraut, Wassern si chen, Hecken- ri'schen und wie ne Alle heißen, nicht alles zu erzählen ! — allzu lehr u behaglicher Breite und in einer an Süßlichkeit streifenden G efühlsüber,chwänglichkeit: allein in ihrem Fortgänge steigert sich die Handlung wirkungsvoll und klingt schließlich in einer die Echristnachl ini Himmel und aus Erden darstellenden Avvtheose nnrwoll aus. Prächtig wirkten auch die neun lebenden Bilder, 'ne der Weihnachtsmann den staunenden Waldgeislern vorsührt. Aul einer Hinterbühne er'cheincnd und so mitten m die winterliche Watdlandschast des Vordergrundes hineinragend, stellten dieselben :n wunderhübscher Ausgestaltung bald weihnachtliches Hangen und Bangen, bald mütterliches morgen und kindliches Glück, bald reudiges Erichrecken und gekröntes Holsen i» bunter Folge dar. Geipiel! und getprochen ward das etwa Ihr Stunde» währende VerSipiel in überraschend glücklicher Weile, obwotil die Darstellen den ausschließlich de» Kienen des Vereins ungehörten. Das Ver dienst, aus diesen mehr oder weniger dilctta»Nicken 5trüsten ein nick künstlerische» Anforderungen genügendes Schauivielensemble u'ichassen zu haben, gebübrt den, hingebungsvollen Rcgiiseur Herrn Mürbe, der auch diedetorutive Ausstattung, die Beleucytnngsenekte und das iccnische Arrangemeui mit einer Umsuht und Findigkeit geleitet hatte, daß man kühnlich behaupten darf, daß der Gewerbe- hansi'avl eine «olch' abgerundete, au Bühnenpracht reiche Theater- uufführung zuvor iwch nicht getchen hat. Die in die Handlung reichlich cingcjtreutcn Chorgesänge mit Orgel- und .Hartenbeglcit- uiig wurden von junge» Damen des Vereins, bcz. von .Herrn kleiner Th. Gebauer ilimmungerweckend ausgesührt. An die vortresslich gelungene Tdeateraufführung. die lcbhuftcslen Beifall land, schloß sich im untqre» wie im oberen Saale ein frvhbcwegier Ball, in dessen Verlage die mimenden „Waldgeister" und „Engel" nicht nur voll der tanzenden jungen .Herrenwelt, sondern auch seitens eines Voritairdsniltglredes, Herrn Bürgerichullchrer A. Naumann — von Letzterem moklcieletrter ütede — aebübieiid nekeier wurden. — Bei der letzte» hiesigen Stadtverordnete II- Ergänzungswahl sind 9193 lim Jahre 1897: 9185) giltigc Ztiininzelä.! und zwar 2598 Am Jahre 1897: 2!»>5i von Aiiiänigeii und 6895 ii:n Jahre 1897 : 6820) von Unansässiaen abgegeben worden. Bkn 15,861 stimmberechtigten Bürger» haben mithin -9,77 Proz. von ihrem Stimmrechte Gebrauch uemachl, also weniger als im Jahre 1897, Ivo von 11.967 Stimmberechtigten nl,87 Proz. ihr Stimmrecht ansgeübt Huben. Ans Ansässige sind üu Jahre 1898 zusammen 129.237 lim Jahre 1897: 165.927) und us Unaniässige 187,517 lim Jahre 1697: 1I5.6I1> Stimmen ein llen. Tie höchste Stimmenzahl erhielt im Jahre 1899 unter den Aniäisige» Herr Stadtverordneter Kaufmann Grützner mi» 8081. in, Jahre 1897 der jetzige Herr Ste.dtrarli Privatmann Dr Vogel mit 8781 Stimmen, unter de» Unairiäisige» im^Jahre 1898 Herr Stadtverordneter Realschulvbcrlehrer Pros Tr. Schladebach 9116. Ai Jabre 1897 der verstorbene Herr Stadtverordnete Bürgerschul. lehrer Steiner! mit 6771 Stimmen. — Die Anstellung von Schulärzte» beschäftigte dieser Doge das Stadtverordvetenkollegium in Bon». Nach oen Vor schlägen der Schul- und Finanztommissivn sollen iür die dortigen Volksschule» drei Schulärzte bestellt werde», für deren Leistungen jährlich >e 60» Mark zu vergüten sind. Nach der Dienstanweisung, die auch außerbalb Bonns intcreisiren dürste, soll den Aerzten die Pflicht obliegen, in den ihnen anvertrauten Schulen den GciuildheitSzMlanü der Schüler, sowie die geiundheitliche» Ver hältnisse der zur Schule gehörenden Räumlichkeiten und Einricht ungen zu überwache»; sie sollen ferner den Leiter» und Lehrer» der Schule in allen Fragen der Schulgeinndheilspflege die nöthige Auskunft erihoile». Zu diesem Zwecke werde» die neu eintretenden Schüler vom Schulärzte untersucht und die Ergebnisse dieser Untersuchung in einem Gesundheitsbogen nicdergelcgt. der das Kind von .Klasse zu Klasse begleite: und bei etwaigem Schulwechicl ebenfalls mitgegeben wird. Tie Schulärzte haben seiner scst- zuilellen. ub die betreffenden Kinder einer besonderen Behandlung wegen Kurzsichtigkeit, Schwerhörigkeit u s. w. bedürfe», reget mäßige Sprechstunde» zu halten, den Schulleitern und Lehrern in Sachen der Genmdheilsptlege berathend zur Seite zu stehen und regelmäßige Berichte an das Oberbürgermeistern»» zu erstatten, auch einmal lährlicy de» Lehrer» über die wichtigsten Fragen der Schiitge'undheftspstege Vortruge zu halten. Falls Ellern eine Untersuchung durch.den Schularzt nicht wünschen, muß von den selben der erforderliche Nachweis durch einen anderen approbirtc» Arzt nach dem vorgcichriebenen Formular erbracht werden. In jeder Schule wird von dem Schulärzte jeden Monat während der Schulstunden eine Sprechstunde in Gegenwart des Leiters bezw. der Leiterin der Schule abgehalten. Hierbei sollen sämmtliche Kinder äußerlich untersucht und die etwa einer genaueren Unter suchung bedürftigen Kinder zurückgestellt werde». Ferner soll hier bei der Schularzt sein Augenmerk richten aus Heizung, Lüstling, Beleuchtung u. s. iv. der Tchiilräume und etwa entdeckte Mängel siffort zur Svrache bringe». Die Vorlage wurde grundsätzlichem siinmig gutgelieißen und nach längerer Erörterung der Dienst des!»Innungen ohne Veränderungen angenommen. Tw Kosten mit S900 Mark werden in den nächstjährigen Haushalt eingestellt. — Ter Nestor unter den 28 Tchnlinspektoren Sachsens. Schnl- rarh Wang e m an», der am 7. Januar 1821 in Bruchslcdt -Provinz Sachsen! geboren wurde, ist am I. d. M.. wie bereits kurz erwähnt, in Meißen, wo er seit dem Jahre 1871 als Bezirks- ichuliusvettor amtirte, in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Er ist Inhaber des Ritterkreuzes 1. .Klasse vom sächsischen Ver dienstorden und trägt auch in Anerkennung seiner Verdienste um die freiwillige Krankenpflege das Erinnerimgskrcuz für freiwillige Krankenpflege 1870/71. Litterarisch ist er äußerst fruchtbar ge- - weien. Die Lehrer seines Bezirks haben chm durch Begründung einer „Wangemann-Stistung" ein dauerndes Denkmal errichtet. ! — In diesem Jahre werden drei Sonnen- und zwei j M on d fi n st er n is se stattfinden. von denen in unseren Gegenden die zweite Sonnen- und die zweite Mondnirsteriiiß sichtbar sein werden. Die erste Sonnensinsterniß ist partiell und findet in der Nacht vom 11. zum 12 Januar statt, ist aber bei uns vollkommen unsichtbar. Die zweite Sonnensinsterniß ist ebenfalls partiell und findet in den Vormittagsstunden des 8. Juni statt. Sie beginnt > Uhr 11 Min. Morgens mitten im Golf von Biscaya. erstreckt sich über die nordwestliche Hälfte Europas, das nördliche Sibirien, me nördlichen und nordwestlichen Küstengebiete Amerikas und die Nordpolorgegenden und endet !) Uhr 27 Minute» Nachmittags im Norden des Großen Oeeans iüdöstlich von .Kamtschatka. Die Größe der Finsterniß. welche überhaupt sehr unbedeutend ist. wird m linieren Gegenden durchschnittlich nur ein Zehntel des Sonnen- durchmessers betragen. Die erste Mondsinsterniß ist total und ereignet sich in den Mittagstunden des 23- Juni, während die dritte Sonnensinsterniß. die in den frühen Morgenstunden des !. Dezember vor sich gebt, ringförmig ist. Die zweite Mond- Finsterniß ist partiell und ereignet sich in den Morgenwinde» des >7. Dezember Sic beginnt 12 Uhr 11 Minuten und endet 1 Uhr 8 Minuten Morgens. Sichtbar wird dieselbe sein in Asien mit Ausnahme der östlichen Küstengebiete, im Indischen Ocean, in Europa uud Asriko, ini Atlantischen Oeean und in Amerika. — Ueber unlauteren Wettbewerb im Inseraten- wese» schreibt ein Jurist in der „Leipz. Ztg.": Alls Zeitungen lind heute genölhigt, um die täglich sich mehrenden Kosten zur Be- ichassung der Taaesncuigkeilen zu decken, dem redaktionellen Theil einen Jnscratcntyeil anzuhängen und besitzen darin eine unent-' siehrliche Einnahmcuuelle. Im Hinblick aus diese Entw'ckelimg er schien auch hier ein Rechtsschutz gegen jeden durch Irreführung des. Publikums vervorgerusenen Wettbewerb um -Inserate ein unbedingtes Ersorderniß des Verkchrslebcns. Früher halte die, deutsche Jurisprudenz in Ermangelung besonderer Bestimmungen! vor der unlauteren Konkurrenz die Waffen gestreckt und erst durch das Gesetz zui Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs ist eine durchgreifende Veränderung herbeigesührt. Gegen alle diescnigen unehrlichen Machinationen, die ein unlauteres Werben um fremde Kundschaft bezwecke», den, loyalen Verkehr die Früchte seiner red lichen Bemühungen entziehen und für deren Urheber das Stras- geietzbuch leider in den meisten Fällen ein Hinterpförtchen offen läßt, ist damit ein weiterer civilrechtlicher und ein engerer straf rechtlicher Schutz gegeben. Das Gesetz richtet sich in erster Reihe gegen dev Reklameschwrndel, tz 1 des Gesetzes Als Gegenstände desselben werden u. A, genannt die Täuschung über die Be schaffenheit von Waare». Zur Beschaffenheit gehören, wie aus einer Enttcheidung des RcichSpatentomtes hervorgeht, auch gewisse immaterielle Eigenichakten. z. B. bei einer Zeitung die Eigenschaft, da» sie einen bestimmten großen Leserkreis besitzt, viel gelesen i wird. Die Anzahl der Abonnenten ist daher als Eigenschaft der Zeugniß für daS Ansehen, welches die Deutschen bei den Chinesen Zeitung anzusehen und falsche Vorspiegelung hierüber unsratthost. genießen. Tenn die Eigenschaft einer Zeitung, viel geleien zu werden, ist Tie „Rhein. Volksst." veröffentlicht einen Brief, den dn ür die Entschließung, in ihr Annoncen - französilche Agrarpoliliker Graf de Lcusle. also eine stimme von unter Umstanden wichtig iür Äkaße zui» Annonciren vom Publikum benutzt, ffann u. A auch schon dadurch hervorgerufen werden, daß aus anderen Zeitungen ! Annoncen nachgedruckt werde». Zweifellos liegt unlauterer Wett bewerb stets dann vor, wenn der Abdruck von Annoncen in l größerem Umiange und insbesondere gewohnheitsmäßig geschieht. Auch die Ausnahme fingirlec Annoncen stellt eine schwindelhafte Reklame dar Tie Klage gegen den Nachdrucke«: sieht^ jeder > Zeitung, nicht bloß der unmittelbar geschädigten, zu, 8 1. Satz 2. — Das gegenwärtige Jahr 1 899 ist ein Sonnlagsiakr. cs i beginnt und endigt mit einem Sonntag, io daß es also 53 Sonn tage ausweiseu wird. Auch der Geburtstag Sr. Majestät des Königs Albert wird dieses Mal an einem Sonntag gefeiert werden ^ können. Tie Jahreszahl ist durch 9 theilbar. die Quersumme 27. ! Zu den weitere» Eigenthümlichkeiten des laniendcn Jahres gehört ' es. daß zu Weihnachten drei Feiertage hintereinander geseiert i werden, du der heilige Abend aus einen Sonntag lullt. Das l Osterfest fällt annähernd mit dem Apriltermin zuiammcn. da cs am 2. April gefcier! wird. Wir haben daher auch ein zeitiges Pfingsten lam 21. Mai), und der Grüne Donnerstag kommt noch u veröffentliche». Der Anschein, cs werde die Zeitung in großem! der rechten Seite des politischen Frankreich, an einen deutschen. als Agrorpolitiker von Bedeutung bekannten Volkswrrthschastlcst gerichtet hat. Sein Vorschlag geht dahin, die Beziehunu-n, zwischen den beiden Ländern zunächst auf agrar- und wirthschasi-. politischem Gebiete zu verbessern, da hieran beide Länder gleich- wertbig betheiligt seien. Die angelsächsische Rasse bestrebe sich, die ganze Wett zu beherrschen und sie in industrieller und kommer zieller Abhängigkeit zu halten. Die Germanen dürften das cden so wenig zulassen, wie die Lateiner. Präs de Leusse fährt daun fort: Tie nothwendigc Ausdehnung einerseits, die Verthcidigung gerechter Interessen andererseits, das ist der gemeinsame Boden Deutschlands und Frankreichs. Mit anderen Worten gesagt: „In der ganzen Welt und besonders im äußersten Osten sind die In teressen des Deutschen Reiches und Frankreichs die gleichen ' Infolgedessen, so schließt der Brief, müßten von nun an Deutsch land und Frankreich in allen wichtigere» Fragen Hand in Hand gehen. Tie .„Krcuzztg." schreibt: „Trotz aller Mühe und kritik loser Zuhilfenahme zahlloser Tendenznachrichten. die von dänilchcr Seile systematisch verbreitet werden, vermag die „gcsinnung- in den März zu liegen. Durch das zeitige Fallen des Osterfestes ! tüchtige" Oppositionspreffe bei unS die öffentliche Meinung dach ist es auch bedingt, daß Vas Schuljahr ein kurzes wird nnd auch nicht darüber irre zu führen, daß die kraftvolle Politik dcS Hern: die Ballsaison gegen die regelmäßige Dauer um mehrere Tage be-! v. Koller in Nordschleswig beruhigend wirkt, ja den dänischen tagen auch ein recht sonniges und gesegnetes werden! — Ei» iungcr Dresdner Lebemann wäre kürzlich beinahe daö Opfer einer «ehr dummen Sache geworden. Im Verein mit noch einigen inngcn Herren, die die englischen Stehkragen nicht hoch genug und die französischen llcberröcke nicht lang genug tragen können, ioupirte unser Held nach Art des Lukullus in einem Obumbrs i-epureo eines hiesigen seinen Restaurants Als zum „Fürst Pickler" erledigt und mit den ausgesuchtesten Kabinet- weine» begossen worden waren, verspürte der junge Mann ein ! heftiges Weh im Magen und ein höchst unangenehmes Brennen ! im Schlunde, eine jener nicht sonderlich seltenen Erscheinungen ! nach einem Weitesten und Trinken, die man nhlechtweg mit Jod brenne» zu bezeichnen pflegt. Auch andere Vorboten einer aus- brechenden Magen-Anarchie meldeten sich. Plan räth hin und her. wie dem Bcdaiiernswertheii zu Helsen sei und schließlich kommt man aut die beliebte Anwendung des doppclttölfteuianrcn Natrons. Ta unser junger Mann aber sehr große Uebetkeilen verspürt, w ertheilt man ihm den Rath, ein größeres Quantum des heil bringende» Pulvers zu nehmen. 'Aus einen Wink setzt der.Kellner eine ganze Pappschachtel voll Natron aus den Tisch und der ..Leidende , um rationell zu verfahren, greift nun zu folgender Methode, die vielleicht gut für Elephaitten, aber weniger r'lirvkehlenswcrth für nurge abgelebte Herrchen sein dürste: Er schüttete die ganze Schachtel doppeltkohlensauren Nakrons in die Kehle und verschluckt sie trocken. 'Nachdem die Ladung dein Magen aus diese Weiie einverleibt ist. gicßt er eine ganze Flasche Sclterswasscr nach, aber — kann, daß das Wasser das Pulver im Magen berührt hat. erfolgt eine Explosion, die icdcr Beschreibung spottet. Weil über die Tascl und über sämmtliche Tischgenvssen ergießt sich der einer Wasserhose ähnliche Ausbruch und sämmtliche Tneilnehmer an dem fürstlichen Diner sitze» um den Tiich herum wie die begossenen Pudel. Ter junge Mann, der Held der Geschichte, hatte gerade noch Zeit, regcliechl ohnmächtig und nicht unbcdcuttich tranl zu werden, um nicht Zeuge der allgemeinen Entrüstung seiner Freunde zu >ein. — In dem heute Nackmittag im P o lo str esta uro n L, Ferdinandstraße, stattsindende» S^nsonie-Eoncert gelangen cingefuhrt werde» zur Aufführung: Ouvertüre zur Oper: „Tffc beiden Nächte" von besteht, wird wahrscheinlich Boicldieu-. „Träumerei" von Schumann: Siegsried'S Rheiusahri >! nierinckcoigs Personals sich aus der ..Götterdämmerung": Ncgcrlicdcr und Tänze von Produktion wird, wie verlc Schulz-Geulhen; Ballelmusik aus „Orpheus und Eurydice" von ^ ^ " '' Gluck: Ouvertüre zu Sinfonie von Haydn. „Richard Unter den IN" von Vollmann: Militär- Gesaiigslrüsten. welche für den Hinge Tamc verfügt über eine von ausgiebiger Fülle und vor- und Concerttängeri» Virginia sinniger und sozialdemokratische! „Suggestion" dieies ielbftvemäiid liche Bedürsuiß der politische» Lage mit de» Handels- und Vcc- kehrsinteressen Deutschlands in einen Zniammcnhang bringt, der ^ an und für sich gar nicht besteht. Mit welchem Recht dürfen sich die dänischen Kaufleuie darüber beklagen, daß die preußische N' gieruiig sich einer völkenechtswiduge» Hetze entledigt? Wenn n>: es dennoch lbnn. so ist das nichts als eine siir uns höchst j demüthigcude Spekulation aus die kurzsichtige Selbstsucht und ! nationale Würdelosigkeil der Deutschen." ! Vor einiger Zeit iundte das Bismarck-Komitee die in Folg: ^ der geplanten Huldiguugsialirk der Schlesier entworfene kunswcll ailsgeiiattcte Adresse nacy Fricdrichsriih: daraus ging nunmehr von dem Fürste» .Herber! von Bismarck folgendes, an Herrn Kaniman» A. O. Stentzcl gelichtetes Antwortschreiben ein: „Schöuha usen a. d. Eibe. 29. Dezember 1898 Eure Hochweb! geboren bitte ich. den Ausdruck meines verbindlichsten Tankes st:, die Ehrung enlgegenzuiichmeu. durch welche die ickstesistbeu Uniec- zcichner der lunitvoüeu Adresse vom 19. Mai 1895 in w warmen und aiicrkcimcnden Worleu meines Vaters gebracht haben. Sie ist erst letzt in meine Hände gelangt: ihre ungewöhnlich schöne Aiissührung und ihr znm Herzen sprechender Inhalt werden ihr abe> eine» Ehrenplatz unter den Andenken meines Vaters sichern - Bismarck." Der im Reichsamt des Innern ausgearbestete Gesetzentwurf betreffend die obligatorische Fleischbeschau war vor Kurzem dem preußi'chcu Itaaksministerium zur Begutachtung vorgelegt, ist. wie ein Berichterstatter meldet, von diesem genehmigt worden und wird voraussichtlich in den nächsten Tagen dem Bundesrath zugelien. Tie Flcischbeicha» toll danach iür ganz Deutschland obligatorisch " Fü, Preußen, wo die Fleischbeschau bereits eine beträchtliche 'Vermehrung des als »othwendig ergeben. Die deutsche verlautet, einer zweimalige» Kontrols. vor und »ach der Schlachtung, irilterworsen werden, ausländisches Fleisch in rohem oder verarbeiteten! Zustande nur einer einmaligen Kvnlrole entweder an der Grenze oder in einer Zollniederlage im Jnlaude. wohin unter Zollverschluß die Äaaren gelangen können. Tem 'Bundesrath sind in Bezug aus die AnSfühiUiia des Gesetzes weit gehende Vollmachten eingeränmt. Eine iolchc Vollmacht dürste sich auch auf den Erlaß von Einfuhrverboten erstrecken. > Zu der Verdeutschung der Heeresbezeichnunge» bemerkt die ! „Deutsche Tagesztg.": Da Leutnant als deutsches Wort zu be trachten ist und der General vorläufig durch eine deutsche Bezeich nung kaum ersetzt werden kann, bleibt zunächst nur der Maivr als midelitsche Rangbezeichnung übrig. Vielleicht entschließt man sich, bald auch de» durch den Obcrstwachtmeisicr zu ersetzen. Wir wüßten nicht, was gegen dieien Eriatz. der übrigens geschichtlich begiündet ist und auch im Heere noch hier und da angewandt wird, sprechen sollte, außer der Länge des Wortes. Aber auch dieser Gegcngruud kann nicht durchschlagend sein, da wir andere füussilbige Rängbezeichmingen haben. 'Auf die Tagesordnung der ersten Sitzung der Budget kommiision des ReichslageS am II. Januar ist die Beralhung des MarincelatS geletzt worden. Tie im ReichS-Bersichcruiigsanst auigestellte und dein Reich. tag vvrgclegte Nachweisung der Geschäfts- und Rcchnungöergebni'st' der Jnvnliditäts- nnd Altersveisicherungsanstalten siir das Rech nungsjahr 1897 »mfaßt die sämmtliche» 31 Versicherungsanstalten des Deulichen Reiches. Wie die Nachweisung erkenne» läßt, sind kür diese Versicherungsanstalten an Entschädigiingsbeträgen 16,299.831 Mt. für Altersrenten und 15.071..st>0 Mk. sür Invalidenrenten, zusammen 31,371.391 M. gezahlt worden. D'.e Zahl der Im RechnungSiah>- bewilligten Altersrenten betrug 21.688, die der Invalidenrenten 71.733. zmammen 93.121. An Verwalr- uiigskosten sind ansgemendet worben 6,512,378 Mk., was für den ! Kops der Versicherten eine Ausgabe von etwa 0,61 Mk ergiebt lausende» Monat engugirt sind, verdien! Frl. Hermine.Held be- ioudcrS erwähnt zu werden. Die innne?'»»»- nprsüni ausgeglichene edle Sopra«stimme zstgsiche» Schulung. Die Opern- Mandini versiebt durch gewandten. lebendigen Vortrag zu fesseln. Die von Frl Mandini und Herrn Willi Brandes !Schüler des Pros. Wüllncr in Köln) gesungene» Duette aus bekannten Opern finden besonderen Beifall. Die genannten Knnstler werden gleichfalls in dem heutigen, wie in alle» übrige» Nachmittags- Eoiiccrlc» mitwirlen. Die Nachmiltags-Conccrtc beginnen um 1 Uhr. — Polizeibericht. 4. Januar In einer Fabrik der Friedrichstadl verunglückte am Montag ein 25 Jahre alter Arbeiter, der bei Verlassen eines Gerüstes scbltrat und hcrabsiürzle. Er erlitt eine Quetschung des BrusttorbeS und wurde in das Stadtkraiikenhaus gebracht. — Die in letzter Heil im Ostvieriel hiesiger Stadt mchrsach verübten größeren E > n b ru chsd i eb- st cihle sind, wie die eingehenden Erörterungen ergeben haben, in der Hauptsache dem zur Zeit in Leipzig verhaslelen. vielfach vor bestrafte» und aus der Irrenanstalt z» Roda entwichenen Kellner Gustav Göschel. am 2t. Dezember 1853 in Hoyerswerda geboren, znzuschrciben. Er hat außer in Dresden noch in Leipzig. Dessau und anderen Orten Einbruchsdiebstähle verübt. — Am 17. v. M. bat ein ettva 20 Jahre alter Unbekannter, anscheinend Schlosser von Berns, bei einem hiesigen Altwaarenhändler einen Dampshahn von Messing zu veräußern versucht, der zweifellos irgendwo ge stohlen ist. Ter Geschädigte wird hiermit gebeten, sich alsbald in der Kriminalabthcilung der hiesigen König!. Polizeidirektio» zu Aktenzeichen 61V 3012 zu melden. Daselbst liegt der Dampshahn zur Besichtigung aus. — Nachdem gestern Nachmittag der Zwingcrteich auf seine Tragfähigkeit geprüft, sowie Schnee und Unebenheiten be seitigt worden sind, dürfte heute, wenn der Frost crnhäll. der schöne Teich dem Lchllttschuhiport geöffnet werden. — Das von Sr. Majestät dem König gestiftete Ehrenzeichen sür 25iährige Dienste im Feucrlöichwcien wurde fünf Mt- glicdern. das Diplom des Landcsausschusses für 20iährige Dienstzeit zwei Mitgliedern der Feuerwehr in Reukirch übeneicht. — Am 3. d. M. »eierten die „Görlitzer Nachrichten ^ ..... und Anzeiger' ihr Hundertjähriges Betteten. Das B:att ist riach ^sticm entsprechend berechnete» Jahresdetragc von I3.Äl.>M Mk der >schlciiichcn ^c-ilung die älteste Tageszeitung ug Schlesien Vermögensbeftand der Versicheriingsanttalten einschließlich des und m teincrn engeren WlrttmgLkrene. der preußischen überlaut,tz. Werthes der Jnventarien belief sich bei Ablauf des Jahres 18-17 das, allcstc r-rgau überhaupt- auf 538.901.526 Btt., wovon bis dahin 58,562,668 Mk. dem , Roß wein. 1, Januar, -^er «zarbermelster Matthcs Reservefonds überwiesen worden sind, erhielt das von der Kre.shauptmannschakt Leipzig gestiftete Dekret ^ J„ Lachen der Mittheitung der „Köln. Volksztg." aus Süd- sul langiahnge treue Arbeit. M ist 2s Bahre lang ununterbrochen ! Shantung, nach welcher Pater Stenz und der eingeborene Priester Bichvche ihaklg. .^leFlnua ^vernnna.leie. Hjg j„ der Untervrätektur Sche-dschau gefangen genommen wocken aus dlclem Anlaß einc größere izcstlichkc.t und benhenklc den Jubilar ^ handelt cs sich »ach den Informationen der „Bert. N. N." ^ > um xjlie» bereits erledigte» Vorfall. Pater Stenz ist vor einiger > rreldicheune voll-^ allerdings in Getangcnichast gcraiken. jedoch alsbald wieder Itnndia ulcueüeckt. dn« ^.nnri-i-n- link Rnlkeinnei-k bern»«ner,lsnn »nd > auf freie» Fuß geletzt worden. Auch ist die geforderte Genug- thuung bereitwillig geleistet worden. AuL den vom Reichsaml des Innern heronsgegebenen Bttt- theilungen aus den Berichten der Gcwerbeinspektoren geht hervor, daß die Gerichte Verstöße gegen die Ärbeitcrschutzgeietze vielfach lehr milde bestrafen. Die Gcwerbeinspektoren führen eine ganze Anzahl einzelner Fälle von Verschlungen gegen die Bestimmungen über die Sonntagsruhe, die Beschäftigung schulpflichtiger Kinder, die Ausnützung jugendlicher Arbeiter, die licberarheit von Ar beiterinnen u. s w. an und geben der Befürchtung Ausdruck, daß die gelinde Bestrafung derartiger Verstöße aus die Befolgung der Arbciterschutzgesetze durch die Unternehmer einen ungünstigen Ein fluß ausüben werde. Um diese Wirkung zu verhüten, hat der Regierungspräsident i» Düsseldorf de» Ersten StaatSanwali ersucht, er möge die Amtsaiiwülle dahin nnweiscn. daß sie bei Verhängung all zu niedriger Geldstrafe» vu» Seiten der Schöffen gerichte Berufung einlegen. Eine ähnliche Verfügung hat der hessische Jiislizminister an die Staatsanwaltschaften oes Groß- oder 5,47 Prozent der Gesammteinnahme an Beitrügen ausmacht. Bis znm Schlüsse des Jahres 1897 sind 115.726 Altersrenten und 89.299 Invalidenrenten, zusammen 205.025 Renten mit einem aiff die VerftcheningSanstalten entfallenden Jahresbelrage von 6,315.375 Mk sür Altersrenten und 5.703.178 Mk. für Invalidenrenten, zu sammen 11.018.853 Mk. in Wegfall gekommen: cs verbleiben demnach am Schluffe des Jahres noch 208.072 Altersrenten mit einem abzüglich des Reichszuichusscs sich berechnende» Jahrrs- bctrage von 15.258.718 Ml. und 206.215 Invalidenrenten mit ständig abgcdcckt. das Svarren- und Balkeiuverk herausgeriffen und 150 Meter weit sortgcschleudert. Fortsetzung deS örtliche» Tbeiles aus Leite 4 und S. TagcSgcschichte. Deutsches Ncich. Wie die „Augsb. Abendztg." sich aus München melden läßt, hat aus Anlaß des Jahrcswcancls zwischen dem Kaiser und dem Prinzregeiileu ein Austausch von Gluckwunsch- Tetegrammen stattgelunden, die sich durch einen überaus herz lichen und sreundichastlichen Ton auszcichueten. Wie die „N. Ir. Pr." vernimmt, ließ der Kaiser anläßlich des Neujahrsfestes dem öslerreich.-nngarischc» Botschafter v. Szogyeny seine Photographie mit eigenhändiger Unlencyrist zugchen. Die „Kolli Zig." gicbt die Nachricht der „Ehlnci. Allg. Ztg." aus Amorn wieder, nach der Mitglieder der zehn dortigen kauf männischen Gilden wegen fortwährender Erpressung seitens der Mandolinen kurzer Hand beschlossen, den Versuch zu machen,! Herzogthums erlaisen. deutsche Unterthane» zu werden. Sie wandten sich an den deut- Der Eistwms des Bankgcietzeö ist dem Bundesrath zuaeaange». iche» Komul in Amor» und erbaten die Erlaubniß. Tafeln mit der! Dem Vernehmen nach bestätigt cS sich, daß dericlbe die Eryöhung .cm'christ: „Deutsche .Kauffeiite" an ihren Häusern anzubringen und des Grundkapitals, die Steigerung des steuerfreien NotenkontingentS sich hierdurch unier den Schutz des Reiches stellen zu dürfe». Der und eine andenveitc Bertheilung des Gewinns zwilchen dem Reiche Konml ioll versprochen baben, die Nnacleaenheit seiner Regierung und den Antheilseignern, so daß der Gewinnantheil dcS Reiches zu berichten. Einige kleine dielen Kaufleuten gehörende .Hasen-. größer wird, vorschlagr. dampstchlffe zogen seitdem bereits die deutsche Flagge aus. Die! Seit längerer Zeit werden i» einer in Köln neu bcgrüirdcteir "Köln Ztg." bemerkt hierzu, iclbst wenn diele Erzählung nicht in! Wochenschrift „Das neue Jahrhundert" angebliche Auszcichnungcir allen Einzelheiten wahr sei, io bilde tie doch ein erfreuliches i Lothar Bucger's über Gespräche mit Bismarck veröffentlicht, und
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