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Dresdner Nachrichten : 05.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-05
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1899
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L ? »ST?^ oocL. 2-S S° kV ' «Leite >S. Bcllcteistis«1,e TonnerStaaS-Beilaae zu de» „Dresdner Nachrichten". Atter ker frrv Hie Jecrrrerrrvett. Merkspruch: Nnendlichrs unrsaßt der weite Wunsch. Nur Endliches gewährt das enge Leben. Rauvach. Zwischen Licht und Dunkel. Frau Comel ie pflegte sich nur einen einzigen bescheidenen Luzus zu vergönnen, das knappe Rnhesründcheii zwilchen Ltchk und, Dunkel; doch nicht um zu schlummern, wie es Anderen zuweilen ergeben mag. sonder» um Heerschau zu halten über das Vollbringe» de» verflossenen Tages. Sie war nicht gerade reich, doch wohlhabend und unabhängig genug, um ihre Mittel und Kräfte in erfreulicher Weste der Alt- genreindcit zur Venügung zu stellen, dazu von einer bewmrdernswertheii An spruchslosigkeit hrusichilich der Güter und Freuden dieser armen Erde, und was mehr als dies Alles: Herz und Gewissen wirkten mit bei all' ihrem Thun und machten dieses nur um so segensreicher, ihre Kraft mir um >o er giebiger. War dir Truvpciu'chau befriedigend vollendet, so vergönnte sie sich auch wohl einmal einen Blick in den Zauberipiegel der Fantasie, wozu itn während des arbeitsreichen Tages schlechterdings keine Zeit blieb« zumeist oder erging sie sich in Pacalellen zwilchen den Loosen der Gtü-kS-und Wauen linder dieier unvollkommenen Welt, um darnach nur um so eifriger ihrem ernstgevfteaten Pflichtenkreise zu leben. Henke hatte eine Zeitungsnotiz Frau Cornelie dieses harmlose Ruhcitündchen völlig verkümmert, denn abermals hatte ein bedeutendes Handetshaas seine Zahlungen eingestellt und eine Reibe kleiner Geschäftsleute mit iu's Verderben gezogen. „Die Weit wird alle Tage schlechter", zürnte Frau Cornelie entrüstet, ..das mag nun wieder eine Menge zerrütteter Existenzen. Selbstmorde und vernichteten FamittengiückS geben, denn sie gründen >a nimmer auf dem sicheren Boden der Religion. Diele Un seligen, och!" — Vom Kamin tanzte der Feuerschein über den wannen, weichen Fuxtevvich hin und warf spielende Lichter ans das einfach schone gediegene Geräthe; hinter den Spiegelscheiben des GlasickcairkeS standen werthvolle Büch-r in schmuckem Einband, Silbergeschirr. Krrntall und seines Porzellan: das aufgeichlagene Ausgabenbuch dort auf dem Lchreibtuch halte trotz ihrer überaus freigebigen Hand ein überraschend günstiges Reinttat ge liefert, Grund genug, um sich die Laune nicht ducch die erste beste auscegeude Zeitungsnotiz verderben zu tauen, um so mehr, als sie selbst dabei nicht un Geringsten beti-eikigt war. Allein sie konnte nun einmal nicht anders, — die armen, armen Leute l Wie man die arglos Bectranenden nur io schmählich täuschen mag l Das Leben bannt sie nun doch einmal m's harte Joch. >eder knappe Bitzen muh bezahlt werden, ehe er sic erquicken darf. Wle wllen die Aermsten ihren Verpflichtungen Nachkomme», wenn die Begüterten, die nur in den vollen Säckel zu greifen brauchen, aus Bequemlichkeit, Grundsatz odei Vergeßlichkeit verabsäumen, ihren Bedarf rechtzeitig zu bezahlen? Aich! immer sft'S absichtliche Schädigung, langgeplantc, wohlüberlegte Täuschung iu's Große, die das Verderben über die Unbemittelten bringt: allein die leidige Gewohnheit, Unbequemes zu vertagen, nur am Monatsersten oder J'chres>chlrch die laufenden Rechnungen zu begleichen, auf Kredit zu ent nehmen und nach Laune oder Bequemlichkeit ahznrecbnen, richtet allein schon genug Schaden an. Lieber Gott, wenn das Geld für gelieferte Arbeit nicht eingchen will, wenn der arme Handwerker in Verlegenheit ist wegen der Tuch- oder Lederlieferung des Grossisten, der seinerseits vom Fabrikanten gedrängt wird; — greift doch ein Glied m's andere in dein großen Werk- getriedr des weitverzweigten Handels und Wandels! Frau Eocnelie ist un versehens iu's Poralellcnzielien geratken. Wenn nun solch reich? Modedame — und sie erinnert sich solcher Fälle — zum Strand- oder Landaufenthalt sich bestens auSlustek, chic bis zum letzten Haiidschulckiiopf, oder rin Vallabcnd in tn Sicht, ein Bazarkoftüm. Theater-, KarnevatsMrderobesoll beschafft werde», ei. da mögen die großen, altauiüisigen Modegeickäfte schon reckt empfindlich unter der Versäumuiß der Baarzahlnng leiden, dock genießen dieft wenigstens ihres bedeutenden Umsatzes wegen eines ausgiebigen Kredit?, der kleineren Lieferanten nicht zur Verfügung steht. Eine andere Frage aber ist es. ob dieier Zahlungsmodus nicht auch mit Schuld trägt au den Hüngerlvbnen der armen Rähterinucn, die von früh bis spät über der Arbeit gebückt sitzen. Lungen und Almenlicht einbiißend bei der e.nsreirenden Tagemllrcht! Diese müssen ja am Schlüsse der Woche ihr Geld baden, wovon sollten sie den» sonst leben? Der Arbeitgeber aber will und kann bei solchen Umständen kernen hoben Arbeitslohn bezahlen, um so weniger, als er selbst von dein Bao.rcrtrag seiner Eingänge leben und gar Vieles ändere bestreiten ums:, und eben diese Baarcingänge den geringste» Brnckcheil des Umsotus bedeuten. — Run wirken aber noch andere Kräfte von nicht geringerer Wnlstigt-ik rst. der Mcdewuareiihändlcr bei solcherAnsstatlnng mit. Spitzengarnirnr und Taschen tuch muffe« von erlesenem Geschmack sein: ai>o sitz: diechuictz Stickerin fug uno Rocht über dem feinen Gewebe, ob draußen die Re'ffu doste:', der Flieder bücht, oder Weitmarstssrcude und Frn!no.ckksge<rUü,'en! Jugend und F i! äii» locken, ob das Äuge zu thräucn, die Wange zu bleichen beginnt, ob Br:-.!', und Rücken schmerzen, die Finger erlahmen, — der Tisch will gedeckt tue blinde Mutter versorgt, die feine Kundtebaft erhalten sein! Und ist cs voll endet, abgclicscrt. uno de: erhöhte Lohn bleibt auch nickt aus Höste. »nr der Gewohnheit, der lieben Beguemlichteit wegen, w-sdaun? — Ach. Eott >cl> ung ist ei» gar giftiger Atchlrbau. denn urebr noch, dem arglos vertrau» oft:ir Herzen schadet das Darben dem matten Körper' Der Sckniie: bat die.per lieben Tanzschuhe zur Balltoilettc, die veiztzff -r'eu Stiefel ten zum Eis kostüm so kchmiick und feil, geliefert, daß selbst der vcnvölmtest n Ma-affane Gciiüge damit geschehe». Alle!« auch er »»'st warten, weil Madam? durch Vorbereitungen Z«m Fest. Peiuckc oder interessante Lektüre abgel-a!::-,: ist. und darf nicht einmal um Berück,ichtignng bitte.!, will er die sichere Kundin nick! verlieren. Daheim warten dch GAellei: an? den Lohn, der Lieferant aus eure Abichiagszcchlimg; die Mietbe soll berichtigt, das Schulgeld de: Kinder ent richtet, Bu-reworrst'H? bdschgsi:. -er Tagesbedarf b ?>'!! :> werde'!. Großer' Gott, Kisten und .Kasten sind leer, die Kraft vertagt. von früh bis spat inr Joch, — alio ans Borg heute, morgen, bis znm neuen Jahre! Ja. bis dahin steckt der ..kleine Mann" schon ties drinnen, dann Tag um Tag dasselbe Ver schieben. Verschleppen, hier geborgt, dort gestundet, vielleicht auch zu Wnchcr- preiien Geld ausgenommen, um nur die ärgsten Löcher zu nicken, wahrlich, es ehört ei» starker Lebeusmuth dazu oder — ein grenzenloser Leirbtiinn. um as Steuer nicht z» verlieren, daun kommt endlich doch ein bischen Geld herein, io gehört es dem fleißigen Arbeiter schon gar nicht mehr, Lntzende bevorrechteter Hände greifen darnach und stecken es ein als ihr gulcs Recht. Bettelarm steht er wiederum vor verschlossener Pforte, bar alles Glaubens und Hottens, denn nichts gebt solch' unheimlich raschen Gang als derVeriall, das Verarmen, und sind erst die Hnelleu des Geich ifts-iedfts veii.hloiseu. io ist's auch mit dem letzten aus. mit der Arbeit, di? den Mnth aufrecht -u halten, die Kraft anzuworne» daS Alleräußerste abzuwelircu wußte. Tann erhebt die Verzweiflung ihr Banner in dem zerfallenden Pan, und zwingt den braven Arbeiter sich zu Füßen: wehr' Dich, wenn Du kannst: ich bin den noch mächtiger als Tn!" — Frau Cornelie ist ganz beiß geworden bei ihren Pamlelle»: — ja freilich, ist'S einmal >v weit. — aber da eben müßte doch die Vernunft, das Gewissen, die Religion .... halt ein, Tn bevorzugtes Kind des Glückes. — kennst Du sie denn, die Uebeimacht der Verzwcülnng. die Alles niedcrrcißt. was ein zufriedenes Gemüth. die Gewohnüeii der Ent sagung. die Laiignnrth des DuldeiiS. was fromme Kindeseinfalt. sorgsame Erziehung, weise Lehre und criemer Fleiß geschaffen, kennst D» das Gespenst der Schande, den n'rmmeriattcn Schlund ungestillter Roth, weißt Tn. wie Dem zu Mnihe ist, dessen Dach zniammenbricht und ikn und sein Glück unter Trümmern begräbt? Es mag leicht lein, alltonntags zur Kirche zu geben, mild im Unheil. freigebig bei >edcm dringlichen Anlaß zu sein, wenn man die Sorge um's tägliche Brot nicht kennt, geachtet, frei und unabhängig seine Tage hinleben darf. Wie aber ständest Tn an Stelle solch' armer Waisen kinder des Schükials. ungeprüft, ungeseittgt. nicht abgehärtet durch Zwang oder Entbehrung? Wie wär'S um Deinen Muth. Deine Widerstandskraft, Dein Glanbensdekemitniß bestellt? Sähest Du noch klar hinaus über die von Rebelwolkcn umwogten Ritte, über das brandende Meer, das Tich lind Alles, was gut, groß und edel in Deiner Seele, zu verschlinge» drob!' — — Splitter und Bauen: hier liegt dieKlippc! Frau Cornelie war aufgesprungen : ob sie den Gegenstand nicht einmal im Frauenvercin zur Sprache bringt, allen lieben Milschwestern recht dringend an's Herz legt? Sie selbst will streng darauf bedacht sein, das; nichts in ihrem Hanse Eingang findet, als was sie zur Stunde zu begleichen willens und im Stande ist, ein klügeres Rechnen ist dies ohnedies, als das Verschieben und Verschleppe», dos teltzst bemittelten Zahlern zuweilen über den. Kops wächst! Prüfend blickt sie umher: dir Bilder vom Kiiuiticrde», die beute zur Ansicht gekommen, das feine Blllelpapicr, die kleinen Weihnachtsgeschenke. welche die Zofe znrAnswabl geholt, dunen keine Rächt in ihrem Besitz bleibe». Jetzt gleich will sie zurnckstellei!. was ihr nicht paßt, bezahlen, was sie ansgewähli: ihre Lieferanten sind ja nicht,auf den geringen Betrag angewiesen, olleiu auch dies ist eine schickliche Rücksicht des Konsumenten, denn der Artikel, den der Knusuiaün nicht Vorleger: und verkaufen kann, liegt in lodtzr Hand- — End ich bringe cs doch nächstens i» den Fraiicnperein. gelobt sich Frau Eormlie, cff mag doch liier rid dort nützen: ja, ja, ich lobe mir meine Paralellcn! °c-.> Lrcr-ek,'. Haltbarer E i t r o n cns a s t. Außer dem bereits früher egget enen Verfahren, frischen Eitroncnsast durch Erhitzen und Abschäumen der ans- geschiedeiicn Enveißtbeile zu lonserviren. empneblt sich noch daS Folgende: Ter ansgevreßte Saft wird durch ein Tuch gegossen und dann zu ungefähr einem Vierte! feines Volumens mit gepulverte»! Talk versetzt, woraus man eine Viertelstunde schüttest, stehen laßt und nach einer halben Stunde abermals eine Zeit lang schüttelt. Man nltrict d um durch Pavier, giebi zum Filtrat zehn Pro-rnt Zucker und i-.ingt znm Korde». Während dieser Zeit bringt man in einen Kessel mit Wasser die zur Aufnahme des Saftes bestimmten Flasch?», füllt diese mit Wasser und locht sie in dem Kessel. Man entleert dann eine Flasche, gieß: so schnell wie I'iöglirh den kochenden Eitroncnsast hinein und verschließt sie sofort mit einen: guten Kork, den mau zuvor irr Paraffin getaucht hak- Lins diese Weise bereitete: und abgeiistlter Säst «oft eine uiid'.'gre»fte Haftbarkeit besitzen. :rätl, scl - Lek e. Rev.es s>bass' i st ohne Ruh' In der Zeiten Lauf, Tritt am End' ein Laut ! UM. Zehr' ich Alles aus. Eine Macht ist es mlt d, Eine Frage dann mit t. . - .Kr». Wo Gercrbiigkeit im Land. Wcrd' ich stets mit mit verbttlüt A . . . c. S N- Remmw von ihm sind willkommen Z eineui Gelr'iick wird'-? g-'-wr-men. r- ec« ^0 C7S kLA t: - 2.^ kV AelleLrislische Aonnerslags-Aeitage kll de» ,Ms-ner Aachrichtei". K. DottlierStag, den 5. Januar. Vom a<ten Schlage. Roman von Ernst Wichert. tz-.'Uökccng.; «Ich kevi.te Ihnen nicht gefallen,' wie ich war. wie Sic waren," sprach der Assessor lleidenichaitlich. Aber ielet . . . Wenn Sie mir glauben wollten, daß es mein alisrübttgstes Bestreben sein würde —" ^ Mich! vier, nickt hier'" fiel sie streng ein. ..Tos ist eine viel zu ernste Sache. Amnsiren wir uns beute auf Tonis Hvcl-rtit ganz harmlos." .Ellen Sie zog letzt il^e Hand zurück. „Rein, uciul Heute kein Wort weiter davon — ich bitte Sie!" Auch ihre Augen baten s,Sehen Sie. das junge Paar verräth schon die Absicht zu per'ckwiudk», Wen» Sic ihm noch ein Lbewohl sagen wollen — eilen Tie!" Rocht hier und nicht heut'! Eft glaubte sic zu verstehen und an? dieser bedingten doppelten Regalien eine Bejahung zu anderer Zeit und am anderen Ort hernirshören zu dürseu. Ta? war schon mehr, als er erwartet halte. Er folgte iluem Winke, stand ans. verbeugt, sich vor ibr niit über de: Brust ge kreuzten 'Armen und schritt nach dcr Mitte der Tafel. Tort wrack er ein paar Minuten lang mit Schwester und Schwager. Dann winkte i!:n seine Mutter zu sich. Ellen glaubte zu bemerken, daß sie während des leiie ge führten Gesprächs wiederholt zu ihr himcherftkrelten. Ihr winde plötzlich sehr beklommen zu Mutlre Herr und Frau von Emstall zogen fick still zurück. Die Tafel wurde bald darauf aufgehoben. Bei den Klangen der Musil begab fick Vre Gesellschaft in den Salon, wo de: Kanee gereicht wurde. Der jungen WA! war es eine freudige tlebcrrv.'chnng. daß'sich die Tbürev narb de»! aiisger.unnlenMnsik'aa! v'snetc!! und dort getanzt werden sollte. Mai: vergnügte sich noch ein paar Sivudc.!. Ter Asteife: werde nickt milde. Ellen znm Tarne ansziiioidcu!. Aller Blicke richteten fick ans die V rden. Die Frau Sladrratb schien Ton: zu vergessen und sagte Elten io viel Liebenswürdiges, wie dien' vorbei im ganze:: Leben nicht ans ibiem Munde vcrneumreii batte, uee: Stadtteil» aber stopfte il» ganz väterlich die Schulter und ll'.iKbelte ihre Hand. Ellen befand sich wie in einem Rausch- znttand Sie mrinle. gar leinen Willen mein zu baben. und ließ Alles mit sich geschehen. Es freute und verdroß sic nichts Zuletzt suhlte sie pick nur inüde. euttetzlüh müde. Wie im Rauichc faß sie in der Wogrirecke neben der Mama r::.d vcnml-ni kein Wert von dem. was diese über die Toiletten und andere interessante Dinge pnuldrrte. Sic ubertzorte auch dir Bemeriung, daß sic sich ja mir Atters er Brannseis sehr gut unterhalten zu haben scheine Wie im Rankche entllAdele sie sich und begab sich zu Best. 2b: Schlaf »vor travmlos. 87. Kapitel, Gleich an: anderen Tage ließ Assessor Bram-fels sich bei Grecu.siw melde». Er hielt feierlich um Eltens Hand an Sie blickte ans den- Fenster, der Himmel war grau, es hatte in der Nach geregnet. Jetzt bei dem nüchternen TageSIirlit, ohne Sonnenschein fühlte sie sich selbst wie ernüchtert, in flauester Stimmung. Sie erinnerte sich aller Umstände des gestrigen Abends, recht absichtlich forschte sie allen Einzelheiten narb. Sie begriff sich gar nickt, schüttelte öfters den Kops, als wollte sie sich reibst etwas abstreiten. Die Gründe, die sie bestimmt hatten, bestanden noch, schiene» aber nickt mehr die frühere Beweiskraft zu haben. Sre hatte sich durch die Festtt.'mmuiig iibemischei! lassen, und das verdroß sic nun. Aber doch nicht so sehr, daß sie das Geschehene ungeschehen gewünscht hätte. Es war ihr ichüeßlich ganz recht, sich — wenn auch vielleicht thörichter Weise — in eine Art von Zwangslage versetzt zu haben. Mag cS nun gehen, wie es will — mau mich sich dazu stellen! So fand sie ihr Vater. Sie saß noch im Morgenanzilg auf dem Sopha und hielt sich die Augen zu, tn denen der blendende Glanz der Gaskronen lchuicrzhai't nachwirtte., Sobald er die Thür öffnete, sprang sic auf. „War ihre innrer nicht genügend Zeit zum Reffen lasse „Sie sind vitt willtommei!." gut »vorkcte er. ihn, die Horch jchcklelvd „aber Sie wiffev, daß i.nine Tor!'tri — ..Ich bin überzeugt, daß Zwi'.leii: Lckril UiestirN Antrag cuvarst!,' segle der Agestor sein zuversichtlich. „Rach dun. was gestern -Wintzen «ns l-eunlrch verbandest worden ist, mrftw ick de? b. ' Rech: zu b'be dep-.w v.br'.-engt zr; irü! ' „Sie haben von ibr ein Jawort?' ... .Das mochte ich nickst behaupten- Aff.. Sr? pstrdrw mr. Z-llraue,: bester .Heu K: .'vmerzienm!!- d-,ß üb Sie st: be,nicken wind,, i.'run ie!< «übt drs Effolgrs !>,hcr wäre. E.- Iiandclt fick leolst inu noch eine Frinckickstrü. dic i:: Anei Viruelst:: erledigt wi-. >--,.d- Ich würde Jt-mn dankbar teil', We> v - ir jogieub mst Jstr. m Franst ft: ffock lec it rärln'v dcav ick- brems, p. Ungeduld, r-.-erne iir'e>ü Atir» zu k-r.nl i.-eik, die lt-wü! S?!"w, wir Sie wlttrv. längst dir'ft Pecli. g.wu.g.bt fu.br« " , >ffrl!!, gern — ist- suche Ellen kofort ans. /Darf ich Jlne Aotrvorl liier erwarten?" L as tchreu Gree>,si>I> do.l- brdc> klick Er mcii.ie. Elle-: d> :se nutr: leinen Umsräi'.dcn ubr.ritt werden. ,.7wb >o-iß nickst, ob ick auf der Stelle vor tjeilisjen^vrrde." wich er ans „Ich iah sie l'.uie noch l ickst rach l'öue, daß sie der- <>r:ck Nock ans >-iün:i;r bestell! totte ist ach eftiem so tmlackrulen Tage ... Ich ve-,pre.ste Jh.z-en, rlm ff ff. - is-..itze>! E? ist besser so." ...stvZMip nstch fuge»." sagte drc Asiessoe, wirdir s .o.l näirlnd ,'ffber jckckckev r:kr den Ties.: Mil dem Vffi.l l.!m'.-.-r V.-- Mcki 'g bi: . <- r...stst Wledi- l>:er ' . .uMft-si-il'ch z.ir Ver!---bu!:a'.-'eü'r-" tffbloß der Kst . . lock ., v' oig tücheli-d, d e ilntcrrednng, h:e ihn sirrk erhitzt hosp,> r--len wo: isst Keuttst. ^rz? ' ff' mtz ff. ff st st-r ' . r -st- M-,- d-.- ff er schon bei Dir ?" ries sic ihm erschreckt entgcgcn- ,Ver ?" fragte er, eigentlich nur, um sich zu vergewissern, daß sich Gedanken mit dem Richtigen beschäftigt hatten- Sie wurde chm m räthiel Hafter. „Ich dachte nur —" lenkte Elten ab. ..Affessor Braunfels war soebei: bei mir —" „Run ja — den meinte ich." , - rrnd bat m». Deine Hand bei nffr angehakten, liebes Kind." . Wirklich ?' Sic all,viele ties und schwer, mit der Hand drückte sic über dein Herzen die Brust auswärts. ,.WaS kann ick nun antworten?" „Muß das auf der Steile sein?" sichr's ihr, wie vom Angstgefühl erpreßt. heraus. Grecnfffh lächelte. «Liebes Kind, ein Verliebter —" „'Ach!" Das befremdete ihn. „Zweifelst Du daran, daß er —" «Ach "ein, nein." „Wie er sich mir gegenüber avs'prach, muß ich glauben, daß Tu ihm stark Hoffnung gemacht hast." „Das bade ick in der Tbri — gestern — er konnle es so nehmen — und das war auch meine Absicht." . So wäre ja wobt Alles in Schilling, bestes Kind. Du weißt, daß ich ck. sebr gebötet habe, Dich irgendwie zu beeinsluffen — aber nun genehc IN! rege« ich gern, daß es mich sterztick: trenl. zu dieser Verbiudting meinen geben zu können." „Herzlich?" fragte sic und sich ihn durchdringend au. Er wurde verwtrrt. „Ja, ich denke dock. Wenn ick auch gar nicht irr Abrede stellen will. daß geschäftliche Erwägungen gerade diese Kombination lehr wünschenswert^ ofchrttu?» ließen, io meine ich doch auch, ganz abgesehen davon, in dem Assessor einen Schwiegersohn zu sindeii. der „Kennst Tn ihn? sragie ne, rasch cinfallend. Er lächelte wieder etwas verlegen. „Ich habe ihn ia doch auswachscv irtzen, und ivcnn anetz gewisse Manieren, die er ans dem Kochs mitgebmchl ba>. nicht meinen Beifall finden tonnten und der reiche junge Mrnich viel leicht von Ausschreitungen nickst frei geblieben ist —" ,.<e-ut, gut! Du hast nichts gegen il»i?" „lind Tn. Eilen--?" Ec nahm ihre katie Hand. „Ans Dich wird es ulm in-est. Meinst Tn. mit ibm glücklich, werden zu können?" S-w jckstrttelte sich „Glüchlicb? Das wäre fehl wundersam. Aber . . Eff duffste ihr, plötzlich sehr ernst, mit dem Finge-. „Kind, Kind, wie soll ich das verslrhrn?" „Ich töstutc i!n: docbZvolck beirallieu, meinte ick, - falls sonst nichts gegen iln: za sagen isi. Ta umß ick müb ans D-ch vertaiien. Vater. Mem Anst'ri'.ch am Glück isi sein l -.rr.bgemi'.dst.: und, gestern wenigstens, hielt ich ihn für befriedigt." „H ..l' abei ? — Was soll ich den: jungen Freunde sagen?" „Daß ich " sie bleck inne und simile die Angem „Muß cs durchaus beule sein ?" „Das hängi von Dir üb." Sie si-l ihren'. Vater um den Hais. „So laß mir drei Tage Zeit," bat sie. „Aich: daß ick in d-a Hau-rieche noch etwas ;n bedenke» Halle! Ader es w li mm Alles io ganz a,-dciS worden — und da muß icb erst die Dinge in mir selb': ordnen, un« mich sicher zu suhlen. Drei Tage!" , Eff Nwickwtte ihr die Wangen. „Ganz wie Tu willst," sagte er. doch ! nickst mr!» >o beiter wie vorher „Ich kenne IM» Deine Meinung, liebstes : Kind, »ad bosse. Du wirst Teinen Entschluß nicht zu bereue» baden." Tonst! ging -- in sei» .Zimmer und schrieb: „Lieder Heir AssessorI Ich i glaube ,tz s.m i «elden zu l-> :nro. daß Ji're An-oicht-u gut sind. Eine cnd- ' giftige E.l'.' .ang inöchte Ellen aber erst »ach Alst.in« von drei Tage-: adgeden. ! Sie tzranck: die-e F-is,', um s.fftz — Sic kennen ia ilire elg-ne Art — ans de» Vre.istii.nd vorznbileiten. Dieser kurze Aniichnb der V-rlebnügss-icc dar) ! Sie nicht hindern uns morgen Mittag I! -en Besuch zu schenken. Es bittet i dar»»: Itn Ebenster Joinr Ett-ensütz." Dieier ffft-ei t.ack-te den Assessor im Angrirlstick um all: ga-e Laune. Er b.-sls e orrlei. ln 'b s.l-ffo. Atz'-mE die Fettung zu nehtuen. und tvar
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