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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.01.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060110028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906011002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906011002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-10
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
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Drecköne» Nachrichten Mittwoch. »». Jan»ar 1VU« MW sttr. -4 s^zckerrnbciifabrik io weil vom Stationsgebäude abzurücken. daß dort keine Gefadr mehr besteh« — Abg. G r « u I, ch . Grvba ikonss dankt der Regierung für die durch den Ankauf des Gast» Hauses erzielte Vergrößerung des Platzes. die sein notwendig gewesim sei — Abu Oriintlier erwidert dem Vorredner. er wbe die Notwe»S,ak>.il de» Aukau'S gar nicht bestritten, sondern nur liber den Ziveck Auskunst Iwbe» wollen. — D>« Kammer be- 'chlreßl hieraus einstimmig..die bei Lite! Ui eingestellten 300000 Mark zu bewillige». lieber die Petition Heinrich Schusters in Leipzig und Genossen um Aushebung der olencralnerordnung vom April 1859. den Vertrieb von Loieii der sächsischen Landes- otterie durch hierzu nicht beiugte Personen betreffend. berichtet Adg Bunde- Erlbach skons.s Tie A»»sü!iru»aeu des Redners äleibeir aus der Tribüne unverständlich Zum .sckiluß empfiehlt r uamenS der Beschwerde- und Petitions-Deputation, die Pe- lillon aus sich beruhen zu lassen. — Einstimmig und ohne Debatte schließt sich die Kammer diesem Antrag« an. Nächste Sitzung: Morgen vormittag 10 Uhr. Vertliches und Sächsisches. Dresden. 9 Januar. —* Helrie jagte Se. Majestät der König mit '»ehr, mit Einiadnnge» beehrte» Herren in der Dresdner Heide reren aus Hochinild. Die Zusammenkunft der Schuhen erfolgte vormittag» daN> 9 Uhr am Fischhausc auf der Radeberger Landstraße. Da» Jagdsrühstück fand mittags im Walde statt. -* Bei Ihrer Majestät der König i n - W itwe fand geitcrn abend eine Soiree statt, zu der mit Einladungen aitsac- ceichnet waren: Oberhoimarichall Freiherr von dem BuSsche- Screithorst mit Gemahlin, Oberkamuierhcrr Graf v. Wallwitz und Palasldame Freifrau v. Fiilck. Kamiiierherreil v. d. Decken aud .Freiherr v Burgk mit Gemahliuueu, Flügeladjutanl Oberst v. Schoilberg. 'Auttshaiiiptiuanu »rüg o. Nidda mit Gemghlin und Frl. o. Avekeu. — Heute voruiillacl. U> llhr 45 Min. hat sich die Köuigiu-Wiiioe von Dresdeii-flteustadt au» in Begleitung der Hoiöame Fri. v. Nauendorfs und de» >1anmierherrn von Meh'ch ans einige Tage nach Dvrnreichenbach zum Besuche der Valästdame .Trau v. Minckwitz. gib. Gräfin Einsiedel, begeben. * Le. .königliche Hoheit Prinz Johann Georg vesuchie am Sonniag den »»»itsalvii Emil Richter iPrager Slraßes. im die neu zur Ausstellung gelangten Werke von Otto >? Engel. Alteukirch und Anschuß und die Ausstellung von W r Wolf in den vorderen neuen Räumen in Augenschein zu nehmen. — Nach dem Vernehmen des „Dresdn. Journ." ist Herrn i e is h a up t m a » n Schmiedel in Dresden die nachgesuchte Entlasnmg ans dem Staatsdienst mit Ende Februar d. I. be willigt, und der Geh. Regierungsrat Dr. Rumpelt im Ministerium des Innern vom 1. März ab zum KreiShanptmann in Dresden ernannt worden. —* Ernst Hasse, der verdiente Vorsitzeirde des ,,All- deuk'chen Verbandes". vollendet in Kürze sein 60. Lebenchahr. Fm Krei'c de» Perbandes beabsichtigen dessen führende Körpcr- s-haile» aus dunem Anlaß eine bejonderc Ehrung. Aber auch viele Poiksgenosseii. die dem Perbande nicht angchören, schulden Hane für leine unermüdliche Tätigkeit im Dienste des ualio- i »aieu Gedankens, für sein mannhattes Auftreten im Interesse > des Den och rums. insbesvndere im Auslände, Dank und 'Aner kennung. Die alle iverden ausgeforderi, sich zu einem Werke zu vereinigen, das den.Namen dc-S verdienten deutschen Vorkämpfers dauernd mit der Hilfstärigkei! für bedrohtes Deutschtum ver binden soll. Seit zwei Jahren besteht, hervvrgegangen aus den Anregungen nationaler opferwilliger deutscher Männer, der „A l l- deutsche Wehrschatz", der der Unterstützung des be drohten Deutschtums dient. Ihm sind bereits 42000 Mark zu- geslvsse». von denen ein beträchtlicher Teil Jahr für Jahr kaoitalisiert wird. 20 000 Mark sind bereits in diesen zwei Jahren in bedrohten deutschen Kampsaebieieii erfolgreich für das Deutschtum eingesetzt worden. Die Beiträge, um die gebeten wird, sollen unter dem Namen ., H a ss c-S ti s t u n g " dem 'Alldeutschen Aehrschay" angegliedert werden, um in seinem Rahmen mit ihrem Zinserträge zur Unterstützung des bedrohte» Deutschtums rm ÄuÄande zu dienen. Hierdurch hofft man. für ferne Zeilen den 'Itaineu Ernst Hasses als eines unermüdlichen Borkämpsers deutschen BolkstumS lebendig und wirksam zu er halten. So werden denn alle diejenigen, die Hasses Verdienste um die Dache des deutschen Volkes anerkennen, die von der Not wis'«». in der an zahllosen Stellen Vorposten unseres deutschen Volkes leben und kämpfen, die r'ithelfe» wollen, diese Not zu lindern, eingeladen, ihr Zchenlein zur Hasse-Slfftiuig bei- zustenern. Beiträge werden an Herrn Oberrechnungsrat Werner in Potsdam, Lennchtraße 13a, erbeten. Die Empfangsbestätigung erfolgt durch Herrn Major a. D. Freiherr» von Dtösscl in Potsdam, Augusta Viktoria-Straße 13. * Der am 7. d. Mts. in Kötzschenbroda verstorbene General leutnant z. D. o. Cerrini di Monte Barchi hat nach 'einem Uebcrtritt in den Ruhestand vielfach und mit großer Aufopferung an gemeinnützigen und wohltätigen Bestrebungen äkigen Anteil genommen. Insbesondere dankt der „Invaliden- Sank für Dachen" dem Verewigten, der diesem vaterländischen Verein ein Menschenalter lang angekörte, ein reiches Matz von Förderung. Er rührte zuletzt den Vorsitz im Vcrivaltungsrat des ..Jnvalideudauk" und wurde als er im vorigen Jahre dieses Ami aus Gesundheitsrücksichten niederlcgtc. vom Verwaltungsrat -uw Ehrenvorsitzenden gewählt. -* In Blaicwitz oersrarö rn der Nach! zum Hohneujahr il Aller von 72 Fahren dec König!. Sachs. Kommerzienrat G. P s i tz n e r. Ein Menschenalter hindurch kalte Ps. die Führung in der Frankenberger Webwareninduslrie. Nachdem er !9>>3 'ein Geschält in dis Hände seines Sohnes una Schwieger» ohne» geieg!, schied er aus der Firma aus und siedelte nach Dresden aber. Fi> 'Anbetracht seiner großen Verdienste um oas Gemeinwohl verlieh ihm die Dtadt Frankenberg das Ehrcn- büraerrechl. rus» rechverk«br von Dresden nebst Agchvar- und Bororten rst iorlan zugelassen: unbeschränkt mit Berg iOber rankens Kunitz. Laus a. Pegnitz. Neumark «Kr. Weimar,. Nizdvn. Schmalkalden und Wurzbach !Reuß>: in der verkehrsschwachen Zeit. d. i. während der seit, geietzten Dienslstuiidc». a» Werktage» jedoch u,i» Ausschluß der Kunden von 9-l2. Uhr vormitags und 9-7 Uhr uachmittaas. mit Elchlcht und Ptvrzlieim Die Gebühr für -in gewöhnlich«? Geiprach biS zur Dauer von 3 Minuten beträgt mit sämtlichen Orlen 1 Nkark —* Eine Delegierten. Versa mmlungdeutscher A e re r n e. s ü r I nd u st r i e. tz a n d«l und Gewerbe zwecks Siellungnabine gegen die neuen ReichSsteuenr findet auf Veranlassung de« Bundes der Industriellen und unter der Mit wirkung de» Bunde» der tzaudel- und Gewerbetreibenden, der Zeutralvereinigung preußischer Vereine für Handel und Ge werbe, de» Deutschen Brauervundes, de» Deutschen Tabakvercin», de» Verbände» deutscher Zlziaretten-Fabriken. des Vereins deutscher Tabak-Fabrikanien und -Händler. Vereins deutscher Zigarettensabrikanten zu Berlin E B.. des Bundes der null leren »,ld kleinen Brauereien der norddeutschen Brausteuer aemeinicknrs«, de» Verbandes rheinisch-westfälischer Brauereien, deS BrauereivereinS Leipzig G. m. b. tz.. ain Sonntag, den >4. Januar, vormittags 10 Uhr, i» den Geriiiailia-Pracht-Dälen in Berlin, Ehausseeslraße 103. statt. Als Spezialreserenten werden sprechen: 1. zur Brausteuer: Rechtsanwalt Dr. .Zöphel, Leipzig. Vertr eter des Brauer «Vereins Lelpzia, G. i». b. H: Z. zur Tabaksteuer: Jos. Sehloßmacher. Frank furt a. M.. Svndiku» des Deutschen TabakvereiuS. 3. zur Zigarettensteuer: Earl Greiert, Dresden. Svndiku» des Ver ba »'des deutscher Zigarettenfabriken^ 4. zu de» Berkehrssteuern Stempelsteuern auf Frachtbriefe, Pakeiadresse». Post anweisungen. Quittungen und Fahrkarten!: Kommerzienrat Hugo Li'sauer. Vorsitzender deS Bundes der Handel- und Gewerbe treibenden, Berlin, und der Zentraloereinigung preußischer Vereine für Handel und Gewerbe: Generolreferent: Dr. W. Wendlandt. Geireralsekretär de« Bundes der Industriellen Nicht mir die sich beteiligenden Vereine, sondern sämtliche deutschen Vereine für Industrie, Handel und Gewerbe sind ausgefordert morden. Delegierte zur Versammlung zu entsenden. —* Die gestrige Versammlung des Gewerbeverein«, bie von Herrn Zivilingenreur R. Hartwig geleitet wurde, brachte als Hauvldarbiclung einen inhaltreichen Vortrag des Herrn Jn- enieurs Ernst P ie ichel über da» Tlremci: „Die deutsche Eisen- und Stahl-Industrie". Wen» mit Genug- tuuug feslgestelll werde» kann, daß Deutschland auf industriellem Gebiete in den letzten Jahren eine» hochbedeutsamen Aufschwung tenommen hat. einen Aufschwung, der insbesondere auch zu einer lebcrslügelung seines mächtigsten europäischen Konkurrenten England geführt Hai, so beruht dieser Aufschwung im wesentlichen au, der überaus glücklichen Fortentwicklung seiner Eisen- ndustrie. Da da« Eisen den Grundbestandteil aller Maschinen, iotore. Waffen. Lokomotiven. Dampfschiffe nsw. bildet, so. ist unschwer einzusehe». daß eine hochentwickelte Stahl- und Eisen- Industrie auch die Vorbedingung und die Gewahr für einen günstigen Dland nicht nur aller übrigen Industriezweige, sou- )eru auch der Nahrungsmittelerzeugung, des Verkehrs und des Handels, ivwie der Landesverteidigung ist. Bis in die 70er zahrc des vorigen Jahrhunderts hinein war der gesamte Welt markt in seinem Eisen- und Maschinenbedarse in der Hauptsache von England abhängig. Von dieser Zeit ab erwuchsen aber der englischen VorherrichaN aus diesem Gebiete zwei immer gesähr- licher werdende Rivalen in den Vereinigten Staaten 'Nord amerikas und in Deutschland. Während sim die englische Eisen- Produktion seit 1870 nur um 73 Prozent erhöht hat, hat die deutsche Produktion einen Aufschwung um 610 Prozent und die amerikanische einen solchen von 1000 Prozent zu verzeichnen, so daß heule Amerika mit seiner Eisen-Judustrie au der Spitze marschiert und Deutschland die zweite Stelle einnimmt, während England eril an dritter Stelle rangiert. Der Vortragende er slellung der jährlich in den drei wichtigsten Elsenländern zu Tage geförderten Eisenerzmengeu in den Jahren 1870 und 1899: Deutschland förderte 1870 3 Millionen. 1899 17 Millionen Tonnen Eisenerze, England 1870 14 Mill., 1899 9 Milk. Toirnen, Amerika 1870 3 Mill. und 1899 25 Mill. Tonnen Eisenerze ans Tageslicht. In ähnlicher Weise hat sich auch die Produktion des wichtigsten Hio-Zmalerials der Eisengewinnung und -Ver arbeitung, der Kohle, zu grinsten Deutschlands und Amerikas verschoben. In 280 bis 300 Hochöfen erzeugt Deutschland geaen- wärtig etwa 10,8 Mill. Tonnen Roheisen, England nur 10 Mill.. Amerika aber 19 Mill. Tonnen Roheisen, während noch im Jahre IM) die entsprechenden Produktionszahlen 4.5. 8 und 7.8 Mill. Tonnen waren. Da sich aber das Roheisen wegen eines hohen Ko^enstofsgehaltes nicht ich,»iederr und somit auch nicht zu Eisenbahnschienen. Radreifen, Maschinenteilen und hundert anderen industriell wichtigen Dingen ohne weiteres verarbeiten läßt, so würde diese hohe Roheisenerzeugung Deutsch lands an sich noch keinen großen Wert bedeuten, wenn nicht mit der sorlschieitendei: Erzeugung von Roheisen auch in Deutschland eine Reihe von bedeutsamen Erfindungen aus dein Gebiete der E.nenverarbeOuug und Stahlbereitung Hand in Hand gegangen wäre Nachdem eine Zeitlang England mit seiner Ausnützung deS nur 'ür englisches Eisen geeigneten Bessemer-Stahlberei- tungs-VerfcihreiiS säst konkurrenzlos den Markt für feinere Slalü- und Elseiierzeugnisse beherrscht hatte, erwuchs ihm in Deutschland alsbald ein ebenbürtiger Konkurrent infolge der Stahl- und Flußeisenerzeuaung aut Grund des Thomas- und des ^iemens-Martiii-Bersayrens. Das letztere infonderheit. eine deutsche Erfindung, gewährt den großen Vorzug. Flußeisen und Stahl mit Sicherheit in iedem qewünschten Härtegrad und - ,e nach dem Verwendungszwecke — von ganz beliebiger Beschaffen heit herznstelleii. So ist es möglich geworden, daß Deutschland im Jahre 1902 ffir I Milliarde Mark an Eisenwerten aussühren konnte, womit es die englische Konkurrenz geschlagen hat. Die hohe Bedeutung der deutschen Stahl- und Eilen-Jndnstrie erhellt auch ans einem Blicke aus die .'fahl der in ihr beschäftigten Arbeiter. Nicht weniger als 800 000 Arbeiter sdie verwandte KohleninSustrie eingerechnet sogar 1500000 Arbeiters finden durch die Gewittiuing und Berartzeitrura d«s Eise«» land ihr Best: der Jahresloba dieses Arbeitende«!«» dezMerr stch aui etwa 800 Millionen ivezi Ns. MilliardeMk. ZmnSchluß gedachte der Vortragende noch der für dir Unterstützung dkeser Arbeiter im Falle vo» Ärankbeit und Invalidität aufgeweadeten Reichsmiltel. die sich seit dem Jahre 1890 bis auf dr« stattliche Summe vo» 2U. Mlliarde» Mark «vaveu »oben Galbst- versiäirdlich steht Deutschland mit dieser Arbeilartürsarg« »rchi nur an der --gntze aller übrigen Länder, sondern e» steht zurzeit soggr mit viele» sozialen Maßnahmen säst ganz allein da Reichster Bestall folgte dem gediegenen Bortvag«. — Am «äcktten Montag werden den Mitgliedern zivei Borträar geboten werven: Herr Rechtsanwalt Dr. Hippe wirb über ..Gaunerkniffe" und Herr Gey Hosrat v H«ss«- Wartegg über «Brasilien' sprechen. — Di« L o g « z u d e n E am Tonntaa C b r, st b e sc Bundes das « zu den Ebernen Säulen veranftnllet« nachmittag b Uyr für arme Konfirmanden «in« »erung. Während sonst NichtanaehSrige des autzner Straße 19 belegen« Neustädter " hau« nicht betreten dürfen, waren zu dleser Feier an wertere Kreise Einladungen erlassen loovden. uni durch die Teilnahme einer hochansehnliche» Versaminllmig den Kindern die Freude Stadtrat Kändler und Stäbtocrvrdneter Rechtsanwalt Kov mann, Geistliche, Schuldirektoren u. a Die der BeiStlgimg der Nächstenliebe gewidmete sesilicl»« Stunde leiteten Harmoniuw- -länge feierlich ein. woraus der allehrwürdigc Meister vom Stuhl, Herr Rechtsanwalt Hipp« sei,., eine warm empfundene Ansprache an die Versammlung richtete, in der er namens der Loge alle Erschienenen herzlich willkommen hieß Er verbreitete sich über di« Bestrebungen des Bundes der Freimaurer, di« in der Fördern»« de» Wohles nicht nur der Logenbrüder, sondern de» Wohles aller Menschen gstffelten. Die seitliche Stunde solle zur Milderung der schroffen Gegensätze, die die Welt bewegen und die ausgebeutet werde», um Haß und Zwietrachj zu säen, beitragen Nachdem die Einführung der zu beschenkenden und di« ausgebeulet werde», um Haß und Zwieirachj zu säen, beitragen Nachdem die Einführung der zu beschenkenden 40 Kinder ,22 Knaben und 18 Mädchens durch die Herren Rech nungsinspektor Pritsche r»nd Privatus Schmelzer in den mO brennende» Weiynachtsbäumen geschmückten Festsaol ersvtgi war, sang zunächst der gemischte Ehorge'cingvcrein der Loge unter der Leitung seines Dirigenten, Herr Oberlehrers Apgermanu. weihevoll ein altböhniiichc» Weihnachtslied. Die Ansprache an die Kinder hielt Herr Schuldirektor einer, «rchindler: er be- antwortet« den Kleinen in ernrr eindrucksvollen Schilderung die Frage, was ihnen der strahlende Ehristbamn zuruse. dahin, daß sie kräh, gut und getrost sein sollen, ermahnte Je zur Liebe u ihren Eltern und zum Gehorsam, sowie zum schaffen unk ^ ' christ!" " rbeiien, da» der Kern des lichen Lebens sei. Darauf er- Ä folgte die Führung der Kinder zur Gabeutafel, aus der für jeden der 4«' Konsirmandeli ein vollständiger Anzuzr ,die Einkleidung erfolgte vom Kopf bis zum Fußi,.Gesangbuch. Stollen u'iv. lagen. Freiidestrahleiid nahmen die Beschenkten, unter denen sich viele Halb- und auch Ganzwaisen befanden, die wertvollen Sacken st, ihren Besitz. Gesang und Gebet beendeten die erhebende Feiei. die von neuem Ken Beweis lieferte, daß Freimaurerei und Wohl tun zwei ebenso unzertrennliche Worte sind wie Weihnacht und Bescherung. Nach dem Aktus fand eine gesellige Abend- Unterhaltung für alle Besucher der Feier im großen Saale des Logenhauses statt. Die Kinder und ihre Begleiter wurden mit Ka'see und Knchsn bewirtet. —* Der Verein „Dresdner Presse" hielt gestern abend im Vietonahause unter Vorsitz des Herrn Redakteurs F.A. Geißler seine erste Monatsversciniinlnng im neuen Jahre ab. Unter de» Eingängen wurde die Mitteilung freudig begrüßt, daß de», Verein ein Legat zngesalle» ist. Es wurde ». a. beschlösse», an Rat und Stadtverordnete in Angelegenheit der Frage..Gnntz-Stiftung und Presse" eine Resolution zu richten. Gleichzeitig wurde dem Vc fremde» Aiisdrnck gegeben, daß noch keine näheren Mitteilungen über die vo» Herrn Oberbürgermeister Beutler nengeschaffene AuskliiiftSsielle für Pressrmitglieder ergangen sind — Die Fort setzung der Statutenberatnng wurde auf oie nächste MonatSver- sammln» g verschoben —* Im dritten Vortragsabende des Dresdner Schrift stellers«!« i n s „Die Feder" versuchte Montag abend im Viktoriahause ein noch unbekannter Autor, Herr Assessor 0. Hassten, die Ausmerksamkeit aus sich zu lenken. Herr v. .Hassten ist gewiß nicht unbegabt, er verleugnet« in den Proben, welche er vortrug. auch nirgends de» Mann von Bildung »ud guter Beobachtungsgabe, nur eins fehlt ihm noch zu sehr: die künstlerische Knappheit, die geschmackvke Pointierung. die namentlich seine Proinerzähstlngen stark vermissen lassen Ihn, elbsl augenscheinlich noch unbewußt, liegt seine stärkste Leite in den burschikos-schelmischen Scherzgedichten, von denen namentlich „Das militärfroinme Kälbchen" ungemein anivrach Die ähnlichem Genre zuznrcchncnden Verserzählunge»: „Aus dem Tagebiiche eines Junggesellen", die Herr o. Hassten bereits zum Teil in einem Büchlein „Studio und Troubadour" oer- öffentlich! hat. leiden noch sehr an ermüdenden Längen und zahlreichen Trivialitäten. Energische Striche und Umarbeitungen wären erforderlich, um da künstlerische Wirkung hineiiizu. bringen. Einige lprische Gedichte, oorgelragen vo» Frau Theo dora v. Rabenau, gestalteten ein Urteil über Herrn v. Hassten« Begabung in dieser Richtung nicht. Es würde ihm übrigens auch zu empfehlen sein, nicht selbst vorzulesen, iveil zu viele hübsche Pointen dabei oeuloren gehe». 'Nun, das ist ein Fehler, der leider heutzutage sehr vielen Autoren eigen ist und den man deshalb nicht zu einem iwstucm lac-sue mnzc-8t»t>.-> zu tempeln braucht. Immerhin kommt dieser Umstand aber für )en öffentliche» Erfolg ich, in Betracht, und an den, ist schließlich jedem Autor etivas gelegen. - * Der Z i gcr r r e » a b s ch n i tt - <2 am m cl v ere i » ver anstaltete vom HohnciisahrStage bis gestern eine bis jetzt sehr gut besuchte Ausstellung der von ihm gesammelten anscheinend wertlose», aber i» ihrer Menge zum wertvollen HcinbelSobsckt werdenden Gegenstände im Gew erbe Hause, die gestern nachmittag :eigle sich im besten Lichte Frl. Catharina Hillci. die ihr Beste-:- gab in den wundervollen 'Arien „Run beut die Flur" und „Aus starkem Fittiche": nicht iveniger erfolg reich behauptete sich der Bassist. Herr Engen Franst i» den Rezitativs» und 'Arien: „Rollend in schäumend:» Wellen", ..'Au» scheint in vollem Glanze", während Herr Kammersänger Hano Gieße» nicht ganz aus der Höhe sland. 'Verdiente An erkenmii'g erwarb sich der Leiter des Konzerte?. Herr Albert Fuchs, der das Werk init Fleiß einstiidiert hatte und der mit Hingabe bemüht war. eine eindrucksvolle Wiedergabe desselben zu vermitteln. Die Anfführiing war gut besncht L. L. V* Das Petri-O.»artest brachte in seinem 4. Aufführungs- Abeud zwei der lchärfsten Gegensätze: Ludwig van Beethoven und M ar Rege r. Erslerer vertreten durch das F-,r,>>lI-O.»ariett, 132, Reger durch eins seiner neueren Werke, ein I) - m o 11 - Q u a r t c t. o» 74. Gegensätze höchsten Grades — die Klaffizität gegen das Moderne —. be rühren sich beide Werke dennoch in einigem: sie lassen den Einfluß persönlich erlebter Zustände nicht verkennen, noch inehr besieht eine Verwandtschaft in der Nachahmung, die Reger für gewisse charakteristische Stimmungsinoineme Beethovens mehr oder weniger glücklich anslrebl. In einem hat cr die letzten Beelbooen-Ouartette vgor weit überlrumpst: in der Ailsdehnung. Sem 1>-n»,I!-Onarteir ist mehr, als man von einem Kammermusikwerk erwarten und geistig wie physisch srrsch um» lebendig in sich aiisnehinen kann. Es ist eine aus mer S-ost«ni»strumente abgezogene riesige vierteilige sinfonische Lichtung von unendlicher Länge — von einer Fünfviertel- n»»dendauer' Wem die Nerven dazu gegeben, wer den Glauben und die Urbcrzeugung besitzt, daß die'e Art des Musizierens di« echte und rechte ist, wirs möglicherweise an dem Werke einen ungetrübten Genuß sticken können. Andere werden dies nur M« Teil oermögen, um so mehr. a!s Reger vom Anfang bis zum Schluß nur einer einzigen Stimmung den Ausdruck gibt: dem Schmerzlichen und Feierlichen. Ganz erfüllt von diesem Pathos ist der erst« Satz, in dem ein Leid bas andere, ein Schmerz den anderen adlöst, in dem es nur klagt und weint, die Erfindung, spielend leicht werden die Künste der Kontra punktik beherrscht, auS allem spricht ein hervorragendes Talent. Wöhrens einer guten halben Stunde 'werden wir aber schon in diesem einen Satze in ein und derselben Stimmung fest- gehalten, immer hören wir wieder dasselbe Leid den gleichen schmerz, auf den gleichen Ton gestimmt. Endlich ein Licht- blick, ein Sonnenstrahl in dieses Dunkel: ein V'vace von lcichibeichwingtem Rhythmus und teilweise heiter anmutcnder Melodie. Dann aber unmittelbar wieder anschließend ein Andante von gütliiclier Länge, in dem ein schmerzlich - klagendes Thema aus mehr als einem Dutzend Veränderungen umner und immer wieder zu uns spricht, zwar Variationen von hohem, künstlerischem Werte, reicher Ersinduuaskrast, aber doch zu eintönig in der Stimmung, zu ähnlich im nchythmus und in der Klangwirkung, um in allem fesseln zu können. Schließ lich der letzte Satz: ein Fllc-uro <>c»r «giritc», lebendig in der Bewegung, hier und da austaucnd aus Trübsal und Trauer, aber doch wieder zurückkehrend zu der verzweifelt - pathetischen Grulidstiinmung, wenig anmutend in seiner Emanzipation von allen natürliche» Moduiationsgejetzen. Alles in allem ein Werk, das zur Wcrochätzung zwingt, aber nicht befriedigt in der Ueberbieiung alles dessen, waS uns an Form und Inhalt als Höchstmaß des Zulässiaen gilt. — Die meisterliche Aufführung durch die Herren Professor Petri, Kammermusiker War - was, Spitzner und Konzertmeister Wille wurde mit lang- anhaltendem lebhaften Beifall ausgezeichnet. II. 8t. s* Der kleine, reich, käst Prächtig ausgestattete Saal im „Hotel Bristol" bietet für künstlerische Rezitation einen außer ordentlich geeigneten Raum: Gibt er doch mit seinem voniebmen Prunk einen vortreffliche» Rahme», selbst für wechselnde Stim mungen, wobei seine bescheidenen Maße die wünschenswerte Inti mität herbeislihren. Vor gut besuchtem Räume gab am Montag abend Frl Else Mentzel einen sehr erfolgreichen Rezitation-- abend. Die Küttstleiin verfügt über eine weitvolle Mitgabe: ein junges, unverdorbenes Organ von zwar nicht allzu großem Umfange, aber von einer überraschenden Vielseitigkeit der Eynrcik lsten . . .. teristik. was bei der Jugend der Rer und sehnt, um schließlich in wehmütiger Resignation zur schätzen ist. So vermochte sie dem st^ n Trauer »usanunen-iffinken. Dabei ist allerdings vieles eine Fülle veffchiedener Stimmung-moment« zu vermitteln «mv '«ön gedacht im modernen Sinne, miellend fließt Störend ist an Este . — . Reritatorin um so höher zu sie dem sehr andächtigen Publikum . ttmmung-moment« zu vermitteln. Mentzels Bortraa »nweiken noch ein leichte- Uebertreibc» ihrer Manier, gewisse weihevolle Stellen allzu sehr zu dehnen und dem Gesangsvortrage zu nähern. Ist es an sich schon ein nicht unbedeutendes Unterfangen für eine so innge Rezitatoii». i» fast »nnnterbrocheiier Folge 23 Balladen zur Wirkung zu bringen, so erscheint dies noch großer, wenn man hört, da« sie nur an die hervorragenden der neueren Dichter mit ihrem kühnen Wagemut herangctreten ist. Namen wie Fontane, E. F. Meyer. Freiligrath, Avenarius, Drhmel. Falke, Presber, Holz, Liliencron. Wildenbrnch, von dein sie — Apollo sei Dank! — nicht das „Hrzeiilird", sondern das feine Gedicht „Großmutter Hvhsamm leri»" vortrug, und Hebbel, bürgen für dos eniste Streben der junge» Künstlerin 'Wenn auch ncitürttch zwei oder drei von den vielen Gedichten in der Wirkung aussielen und versagte», so ge langen doch nahezu glänzend „John Maynard", und „Die Brücke am Tay" vo» Fontane, das Webergedicht „Rübezahl" von Freist arath, „Der Serlchenbauin" von Avenarius. Dehmels prachtvolles StinimungSkaleidostov „Die Magd". Liliencron- „Dorskirche im Sommer" Die Rezitollon von Falles „Konfirmandinnen" beweist einen vornehmen Geschmack, während Marie Madeleines etwas verbrauchte „Moderne Treue" hätte wegbleibe» dürfen. Der Beifall, der der jungen Rezitatorin ebenso reichlich wie herzlich gespendet wurde, dürste sie, da er ehrlich und wohlverdient war, zu neuem Streben und mutigem Vorwärtsschreiten cmsporne». tz >u« Döbeln wir» berichtet: In der Belebung ver Gesangskunst haben wir der vormaligen Oosopemtängertn Frl. LufanneApitz. di» nun schon seit einer Reibe von Jahren sich in unserer Hiadi brmüdl. «alrntierie jung« Damen in der AeiangSnmst heranzubildm. viel « danken. Daß sie recht gute Erfolge erzielt, zeigte sich wiederum in einer von Frl Apib im Saale de« Hotel» Für Sonn« veranstaltet« ' der ol« Ausfahrende eine Anzahl ihrer Schülerinnen ctzesangSvoriräge der lehr zahlreich «fchtenrnen Hn- reine Freud« bereiteten. Dem Nartragsad«»d« lag es und uvwech«lunasvollr«. »l« verständnisvoll ae- Loire«, in welcher ol« Aussührende eine austrnten und durch E ' börerschasl eine tief«, «in »ben!o r»»chhalitg»s . wählte» Programm zu Grunde, und auch die Darbietungen selbst nicht wenig de» Anregenden und Künstlerischen. I ß Im vergangenen Kalenderjahre haben die Einnahmen, des Burgtyeaters gegenüber dem Voranschläge eine»!
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