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Liese- Blatt wird dev Lesern von Dre-den und Umgebung a« Lage vorher bereit- al» Abend-Ausgabe zugestcllt, während e- die Post-?ll>oi»ic>i!cn am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugzgedM: «tntelitlkrilck»»' bet »SaN« Weimolt^r -tuira,»», Kur» untere Bvtrn m»r,»« u»k »»r»en«. an «u»». unk Monlaaen nur »MINIM « «r »v v». kur» a»kw!irli,r Nom. Eoickre , MI >»«. » MI »0 «I. Bei «tnnialiarr Zuliellunu Kur» die Boltvivt» ivbueBckieliueld». im >«nk mi! enNpreckeukein Ziiickinse. N ackkruit aller «eiltet u. Onamal- Mi>1e1I»n,ei, nur mit deullicher L « e I >»u a n, a b e i.Dreed. Nackr. "> tUlück,. Nackirttalick« Loiiorar- an'»rücke kleiden »iiderückickiiat: »»erianat« Mannlkrirue «erde» nick! auidewakrl. »eleieammildreN«: »achrtchie« »»e«de» Druck und Verlag von Liepsch L Neichardt in Dresden. /Innigen-Lan!. Nnnalime veu Nukü lidiaUiia-.. die nMinüinae 3 Ul", Scoun-IIN> geicriaat nur Älaneotiiatie u« vo.- II dis ' ,l Ul,r Die i'i'alliae'srimk «eile ica » Siibeni -d Pls. An lündiamiaen an> kerPiivaveiie Zeile US Pta. i die rivaüiae Jeitk aufL»i feile so Pi«., a!s itingelandt Zeile M P'a An Nummern «ach Sei,»- und Keiertagen livalija-' Buinkreile so Pi«, aui Privaüeiis eo Pia. Livalliae Zeile aui Terlicitt und als Eiuaeiaudi so Pia, Aukwäritae Lu> Iräae nur aegeu Poraukbejadlnua. Beleabiuiier lullen io Pieuni«» Fernsprecher: Rr II und N»»« Hariptgelchästrsiell«: Marienftr M Si'aLLbi'Sl irvIlSS-wttL eMIszsigen Sie,'«! g?^ 2ni«««l« Ncnestc Drahtbcrichtr. Landtagsverhaiidlniige», Hosiiachlichteii. Emst Hasse, (R'werbevereln. Gcrichtsverhandlnngcn. I »NZ »44t»,ne4» III 1 ^ D-Ilslll. Mnrolkvkonserenz. Paul Kießling, „Cointesse Guckerl", »Die Tchöpfniig", Petrignartett, Rezitationsabend Else Menzel. I I V« ^hlSSSnllS L»e W» Rcucste Drahtmeldnngcn vom 9. Januar. Zur Lage i» Nuftland. Hamburg. Die Hamburp-Ameriso.Biketsahrt-Aktien- Gesellscha't teilt mit: Der Damvjer ,,Kehrwieder" von der Hamburg-Amerika-Linie. der ebenio wie die inzwnchen zurück- gekehrte „Batavia" aui Veranlassung des llteichskanzlers Fürsten Bülow natt» den baltischen Häsen gesandt worden war. um beutsch-rufsische Flüchtling« nach Mcniel zu befördern, hat die Rückreise augetretcii, nachdem weder Libau noch Riga w e i 1 e r e H i l»e s ü r erforderlich gehalten haben. Nach den Berichten des nach Ruhland gemidlen Inspektors der Homüurn-Amerika-Linie. Kapiiäns Tuckstein, waren die hier verbreiteten Nachrichten über d i e T r i n g l i ch k ei t der Hilie sehr übertrieben. Dementsprechend sind auck: die schliss in nur aeruiciem Mähe in Anspruch genommen worden. Moskau. lPriv.-Tel.l Neberall herrscht Not und Elend. Die Nahrungsmittel sind furchtbar teuer. Die Straße» sind wenig belebt. Warschau. (Prso.-Tcl.) Zwischen den Stationen der Warschau-Wiener Bahn Zombkowice und La za übersielen 50 Bewaffnet-: einen Personenzug. um Gefangene zu be freien. Lie wechselten mit der Eskorte 20t1 Schüsse. Ein Ge fangener wurde verletzt. Peki ng. Aus Chardin hier eingctrofscne Kau'lcute berichten, bah die russischen iBehordcn die Truppen so schnell wie inöaiich in die Heimat zurückienden. Die Reisenden schiidern die Truppen als unmittelbar vor der Meu terei stehend, da sie gedroht hätten, wie in Wladiwostok zu brennen und zu plündern, wenn sie nicht nach der Heimat ge schickt würden. In letzter Zeit seien wiederholt Brandstiftungen vorgekominen. Die Eisenbahn-Angestellten weigern sich, ihren Dienst zu verrichten, soweit nicht Militärzüge in Betracht kommen Berlin. Ein Telegramm ans Windhuk meldet: Leutnant Kurt Weiclizel, gcb. am 1. Januar 1981 zu Stroh- bürg, früher im Leibgreuadier-Recinient Nr. 109, am 2. Januar bei Gubuoms von der Spitze abgekommen und später mit Brust- und Bauchschuß tot aufgesunden. Berlin. iPrio.-Lel.l D-er sozialdemokratische Aktions ausschuß kündigt im „Vorwärts" für Sonntag, den 21. Januar, 12 Uhr mittags, in Berlin und den Vororten Protestver sammlungen gegen -das Dreiklassen Wahl recht zum preuhischen Landtage an und bittet dtc Partei und die Gewerstchasten. zu diesem Zeitpunkte keinerlei Veranstal tungen vorzniiehinen, dauiii die Einheitlichkeit der Aktion gewahrt bleibe und ein Massenbesuch dieser Versammlungen ermöglicht werde. Berlin. Amtlich wird bekannt gegeben, dah die kaiser lich japanische Gesandtschaft in Berlin zum Range einer Botschaft erhoben und der bisherige Gesandte Jnouye zum Botschafter ernannt worden ist. Bresla u. sPriv.-Tel.l In Sachen des antisemi tischen Dasell jedes des Vereins christlicher Reierendare erhielten einen D i sz i p l i n a r v e r w e t s der Verfasser. Landgerichlsral Hossmann. der Vorstand und sämtliche Mit glieder. Köln. tPriv.-Tel.l Unaufhörliche Regengüsse bewirkten ein starkes Steifen des Rheins »nd seiner Nebenflüsse. Von der Mosel, ^aar und Nabe wird bereits Hochwasser gemeldet. Köln. Der Rhein ist in starkem Steigen be griffen. Der hiesige Pegel zeigte vormittacs 4M Meter gegen 3.16 Meter geiler». — Die Mosel, die bei Trier den höchsten Stand mit 4.19 Metern erreicht hat. beginnt heute langsam zu fallen. Prag. jPriv.-Tel.l In Klgdno. Briip und D»r fanden Versammlungen der Kohlen- und Hüttenarbeiter statt. Letztere beschlossen, vorläufig nicht zv streiken, sondern erst im Toni ui er bei stärkerer Beschäftigung der Hütten. Da gegen nehmen die Kohlenarbeiter aller böhmischen Braunkohlen- uno Steinkohlenbecken eine drohende Haltung ein und fordern 25 Prozent Lohnerhöhung. Budapest. Nach Blättermeldungen beabsichtigen der Oberbürgermeister und B n rgermeister von Buda pest vom Amte zurückzutreten, weil sie vor die Entscheidung gestellt werden, entweder der Regierung oder der Munizipal- Versammlung oen Gelwrsam zu versagen, da die Regierung die Abführung der freiwillig gewählten Steuern an die Staats kasse fordert, die Munizipalveriammlung dies jedoch verbietet. Paris. Aus der Insel Martinique wurde der sozialistisch-radikale Senator Knight w i e de r g e w ä h l t. Washington. Im Repräsentanteiibaute brachte der Vorsitzende der Banknotenumlanfs-Koiiiiiiission des Hauses Iowler ein« Kill ein. die vorsiebt. dast dis Negierung bei den N a t io n a l ba » k e n gegen einen Zins von 2 Prozent Summen hinterlegt, deren Höbe 50 Prozent des eingezaylten und unverminderten Kapitals dieser Banken nicht übersteigen soll, „nd dast die Nationalbanken berechtigt sein sollen, Bank nuten bis zur Höhe von 50 Prozent ihres Kapitals auszu- gehcn, ohne dast sie, wie in dem bestehenden Olcjetze gefordert wird, Regierungsbonds hinterlegcn müssen. Die von Fowler einaebrachte Bill siebt ferner vor, dast^ wenn der Garantie- fonvs 10 Millionen Dollars überschreite, er dazu verwendet werden soll, um Gold zu kaufen, bis der Betrog des nnge- kauiten GotdeS dem Werte der noch ii» Verkehr bcnndlicben Noten der Vereinigten Staaten ensipricht, die sodann zurück gezogen werden sollen. Havcrstraw sNcwyork). Hier ereignete sich gestern kurz vor Mitternacht ein Erdrutsch, wobei acht Häuter aus einer Höhe von 100 Iüst in eine Tongrube hinabstürzten, die zu einer Ziegelei gcbör». Sechzehn Personen kamen ums Leben. Es wird angenommen, dah der Erdrutsch dadurch ver anlasst wurde, dast man mit dem Ausgrabcn des Tones zu nahe an die Strohe heranging. Landtagsveryandlunge». Erste Kammer. An der heutigen 14. östentlichen Sitzung, vormittags 11 Uhr, nahmen am Negierungstische teil die Herren Slaatsininister v. Metzsch, Dr. Rüger »nd einige Kommissare Die Sitzung erössnete der Präsident der Kammer, Gras Vitzthum v. Eck st ä d t, mit einer kurzen Ansprache, in der er etwa folgendes sagte: Ich hciste die toerren Abgeordneten herzlich willkommen im neuen Jahre, möge Gottes Segen auch ferner aus unserer Arbeit ruhe». Die Wünsche, die »vir hegten, als wir vor dem Weih- nachtssest zu längeier Pause aiiseinande»aii>gen. haben sich zu unserem Schmerze nicht ganz erfüllt. Eins unserer Mitglieder wiid an der Mitarbeit noch durch eine schwere Augenkrankbeit gehindert, der unerbttlliche Tod hat uns, noch ehe das alte Jahr zu Ende war. einest lieben Kollegen entrissen. Im Name» der Ersten Kammer habe ich an seiner Beisetzung teilgenomiiien und als ein Zeichen unseler Trauer einen Kranz an seinem Sarge niedergelegt: wir betrauern in ihm einen allezeit sreundlichen und liebenswürdigen Kollegen. Wollen Sie, dem parlamen tarischen Brauche entsprechend, sein Andenken durch Erheben von de» Plätzen ehren! (Es geschieht.) Lassen Sie uns nnn mit neuen Kräften wieder an untere Arbeit gehen. Ernste Aufgaben stehen uns bevor. Nicht leichten .Herzens lassen wir a nr Bestände unseres Hauses rühren, eine Ergän zung soll »ns willkommen sein, eine v o ll st ä nd i ge Umän derung seines Bestandes, wie sie vo» gewisser Seile gewünscht wird, würde den Charakter dieses Hauses zerstören. Dast aber der Geist weiser Mäßigung und Ziirückhaltniig und die echte Kolle gialität dem hohen Hanse stets gewahrt werden mögen, das sei i»ei» Wunsch für alle Zeit. (Bravo!) Bei Eintritt in die Tagesordnung wurde mitgeteist, dast nack Schluß der össentliche» Sitzung eine kurze vertrau liche Beiprechung stattfinden werde. Nach Vortrag aus >oer Negistrande und Beschlüssen auf die Eiirgänge referierte Herr Oberbürgermeister Beutler über die Kapitel 98. 99, Iw und lOl des ordentlichen Etats für 1906/07. Dabei gab der Herr Referent, da das erste Kapitel von Kultnszwccken handelte, der Anteilnahme des Harstes an der schweren Erkrankung des Herrn Kultusministers Dr. o. Sehdewitz Ausdruck mit dem Wunsche, dah der Minister recht bald seinem Wirkungskreise zurückgegeben werden möchte. (Bravost Bei Kapitel 99b, Taubstiiiiinienanstal- ten, führte Herr Oberbürgermeister Keil-Zwickau aus, die sächsischen Danbstum-men wünschten die Errichtung eines Heimes für e r >v e rb s u n f äh i g c T a u b st u m m e. Diese seien jetzt in allen möglichen Anstalten im Lande verstreut untcr- gebracht, eine Unterbringung, die nicht als genügend anzuiehcn lei, da die Tanbftninmen sich im Verkehr mit normalen Menschen höchst unglücklich fühlten, während sic sich im Umgang unter ihresgleichen verhöstnismästlg wohlfuhlen könnten. !<» Sächsische Tailbstummentag habe daher beschlossen, an die Regie rnng die Bitte zu richten, am' eine solche Einrichtung zuzukom men. Er glaube nicht, dast man zu dreiein Zwecke eine grost. Anstalt mir so nntd io viel Gebäuden nir so und so viel M>! lionen errichten müsse, sondern es werde die Angliederurig au eine andere Anstalt genügen. — Tie Kapitel wurden einstimmig geneumigt. Auch beim Neferar des Herrn Gcheimrat D r. I c n ck e über Kapitel 102 und 103 kam es zu einer kurzen Diskussion. Herr Bürgermeister T r. An-Meitzen erwähnte, dah, während sonst iür den Verkehr von Behörden mit Behörden des Auslandes de diplomatische Verkehr vorgeschriebe» sei, mit Oesterreich Ungarn der direkte Verkehr von Behörde z» Behörde zngclastcn sei. In diesem trete nun neuerdings dadurch eine Erschwerung ein, dar: böhmische Behörde n au» deutsche Anträgen gern tschechisch oder in einer anderen, unseren Behörden unver ständtichen Sprache antworteten. Er richte an die Regierung die Bitte, die österreichische Regierung saraist aininerkfam zu machen, dast es sich bei solchen Anfragen fast ausichlichiich um öster- reich.'che Staatsangehörige handle, weshalb eine rasche Er ledigung ohne Erschwerungen der erwähnten Art stir die Böhmen nur erwünscht sein könne. Herr Staatsnnnister o. Metz» cd erwiderte, dast vie sächsische Regierung, da die nahe liegenden Gründe iür diele Vorgänge innerpolltischer Natur seien, nicht in der Lage sei. einen Zwang auszuiib en. Sie werde jedoch bestrebt sein. Wandel zu schassen, und die öfter, reichiiche Regierung angeheu, deutsche Antworten anzuordnen. Die vorliegenden Kapitel, wie die Kapitel IW. 106 und 108, über die derselbe Berichterstatter referierte, wurden einstiuumg angc- nommen. — Zum Schluh berichtete noch Herr Kammcrherr o. Schönbera über eine für unzulässig erklärte Petitioir. Nächste Sitzung: Freitag, 12. Januar. 11 Uhr vormittags. Zweite Kammer. In der heutigen Sitzung teilte vor Eintritt m die Tagesord nung Vizepräsident Tr .Schill- Leipzig snat.-lib.t namens de» Beschwerde- uud Petitions-Deputation mit, dah diese die von dem früheren Bahnarbciter Schröter an den Landtag gerichtete Petition um Erhöhung seiner Pension von 90 au» 100 Prozent für erledigt eracht«, da in'wiichen das Finanzministerium unge ordnet habe, di« Pension des im Dienste Verunglückten bereits vom 1. Januar dieses Jahres au aus 100 Prozent zu rehöhen. (Bravo.s — Weiter macht Herr Finauzminister Dr. Rüger der Kammer Mitteilung über eine Auskunft des Auswärtigen Amtes in Berlin über die Frage der Behandlung derjenigen Waren, die bei Eiinritt des neuen Zolltarifs bereits in das Ausland übergegangen lind, ohne dost die Per zollung tatsächlich schon erfolgt ist. Es handele sich zum Test um recht komplizierte Vorschriften des auswärtigen Rechtes der Staaten Italien, Belgien, Rustland, Rumänien. Schweiz. Serbien, Oesterreich-Ungarn und Bulgarien, die er hier nicht darlegen könne. Bei Oesterreich-Ungarn, das für unsdre ervor- tiernden Firmen von grösstem Interesse sei, werde für die Ver zollung der Tarif mastaebend sein, der bei der Schluhab'erstguna in Geltung sei. Der Herr Finanzmstiister gibt hieraus die Aus kunft des Auswärtigen Amtes zu Protokoll, damit jeder Imter- essent die Möglichkeit Hobe, sich zu informieren. (Bravo.s Das Haus tritt nunmehr in die Erledigung der Tages ordnung ein. lieber Titel 16 des austerordentlicheii Etats für 1906/07, die Erweiterung des Bahnhofs O schätz lzweile Raiej betreffend, berichtet namens der Finanzdepu tation B Abgeordneter W o l s s - Rodewisch (nat.-lib s und emp fiehlt Bewilligung des Titels nach ver Regierungsvorlage. Sekretär Tr. Seetzcn - Wurzen lkons.j bittet uw Annahme des DeputationSoorsclilages. Die Erweiterung des Vorplatzes am Äahnhoie Oschatz, der jetzt nur für wenige Geschirre Raum biete, sei dringend notwendig. — Abg. G ü n t h e r - Plauen (freis. Volksp.j wünscht von der Regierung Auskunft über den Zweck der Erwerbung des vor dem Bahnhofe gestandenen Gast Hauses „Zur sächsischen Krone". — Geb. Finanzrat Schöne beantwortet die Anfrage dahin, der Platz sei gebraucht worden, um das schmalspurige Hauptgleis und das Zufuhrgleis für die Kunst und Wissenschaft. r* Der ehemalige Vorstand des Sächsischen Elbaau- Sänger Hundes, Herr Betriebssekretär a. D. Karl Gottlob Schwarze, Ehrenmitglied des Bundes, ist ge- storben. Der allgemein geachtete Mann Hot sich um die Bundesgeschäflssührung hoch verdient gemaclst. Ein ehrendes Andenken bleibt ihm gesichert, 4* Z» einer glänzenden Reihe von Snmpathie-Knndgebnngcn wurde» vie Ehrungen, die man gestern Herrn Professor Panl Kießling zu seinem 70. Geburtstage »»dachte. Als erster der offiziellen Gratulanten erschien am Vormittag im Ans trage Sr. Majestät des Königs Exzellenz Staatsminister Dr. Rüger, um den, Jubilar die Ernennung zum Geheimen Hofrat ru uberbrinae», während Ihre Majestät die Königin-Witwe Carola, deren besonderer Gunst sicb der Künstler erfreuen darf, ein prächtiges Blunienarmngeineiit gesandt, Se König!. Hoheit Prinz Johann Georg telegraphisch in ungemein schmcicbel halte» Worten seine Glückwünsche ausgesprochen halte. Den Reigen der Deputationen eröfsnete eine Abordnung der Allge meinen Deutschen Knnstgenosseiiscbaft, die unter Ueberrrichimg eines großen LorbeerkranzeS Paul Kießling die Ernennung zum Edremnitgliede überbrachtc. Im Namen des akademischen Rates unserer Königl. Akademie beglückwünschte Geh. Rat Professor Dr. Schilling, im Namen der Galeneloinmissioi^Geh. Hofrat Professor Dr. Wvermann, im Aufträge der Tiedge-Stistung Geh Hofiat Professor Ptell, im Name» der Kommission iiir die nächste Deutsche Mu»s1anSstell»iia die Geh. Hofräte Professoren Diez. Bracht und Kuehl den Fnbilar. Auch der Albert-Verein, zu dem Kirstliiig durch sein letztes großes Gemälde in näh .c Beziehung getreten ist, gratulierte dem Künstler dnrch Se. Exzellenz General- lentnant Müller v. Bcrneck. Daß auch sonst während des ganze» Tage-, beste» freudige Mühen der Künstler mit großer Frische und gewohnter Liebenswürdigkeit überltand, das Ha»S nicht leer wnrde von Gratulanten, daß die Zabl der cingegangenen Glück wunschschreiben und ÄratulativttStelearmnme nach Hn»derten »äblte. bedarf bet d«r Beliebtheit des allgemein geschätzten Jubilars >W<r b«onder«n Envühnung. 4* Residenztbecrtcr. Die noch immer sieghaft schelmisch«, triumphierend lustrae ,S»«teße Gucker!" tneb gestern abend auf der Bühne des Komödienhcmses in der Eircusstraste wieder einmal, „auf neu" gebügelt und freudig begrübt, ihre neckischen Schnurrpfeifereien, um sich auch diesmal wie einst, da die einzige, unvergeßliche Jenny Groß des Riesenerfolges glänzende Spruchsprecherin war, «die Herzen der Hörer im Sturme zu er obern. Und das ist der holdseligsten Mttib von Grost-Wien, der schönen Gräfin Hermance Trachau, von Herzen nur zu gönnen. D«nn in dem Lustspiel, ohne Frage eins der liebens würdigsten und besten Resultate der literarischen Alliance Schön- than und Koppel-Ellseld, in der Bauernselds Geist weht, und die voll ist von jener harmlosen Heiterkeit, an der cS — leider! — der weitaus größeren Zahl 'der modernen Stücke dieses Genres recht sehr gebricht, ist das Anekdotische, die Fabel, inst selten grvszer dramatischer Verve gefaßt und durchgesnhrt, der Dialog von gefälliger, durch klug aufgesetzte Pointen doppelt belebter Leichtigkeit und 'die Oekonomie des Stoffes so geschickt geyand- babt, daß das Interesse an der llistigen, ganz im Sinne des besten sau cUprit exponierten Handlung bis zum Schluß mchäit. Dabei bietet der Dreiakter eine Reihe brillanter Rolle» und wirksamer Episoden, di« der Darstellung selbst bei bescheidenen Kräften mehr oder minder stark hervorzutreten reichlich Gelegen heit geben: dieser Vorzug bringt auch der „Eomtesse Guckerl" den obligaten schauspielerischen Kredit, der gar zu oft nur die Lebensdauer von Novitäten bestimmt, die ohne jede größere Präteiision austreten und lediglich — ein Kunststück, das sich die Literatnrbonzen viel leichter denken als es in Wirklichkeit ist — vonlchm das Publikum unterhalten wollen. Kein Wunder, daß solche Stücke von jeder Bühne mit besonderer Vorliebe ge spielt werden. So war man auch gestern angem'cheintich mit Lust »nd Eiser bei der Sache, gab sich statt nnid munter, sodast die Aufführung, der wohl ein paar Proben mehr als sonst erfreuliche Sicherheit gegeben hatten, einen recht befriedigenden Eindruck hinterliest. Von den Einzesleistnngen bot die beste Herr Witt, in dem noch so viel unverbrauchte Donvivalitsrische, »vie jugendliche Herzlichkeit im Ton und Spiel steckt, dast ihm jeder, der's einigermaßen mit dem ResidenHeciler gut me,ul. nur raten kann, sich wieder mehr der Darstellung zinnweiidcu. Neben ihm, diesem famosen Horst v. Neuhoss, wußte sich grau Käte Basis in der Titelrolle aufs beste zur Geltung zu bringen. Zwar das Beste fehlt ihr für in« Repräsentation der Guckerl- Eomtesse. der Eharme des Wiener Dialekts, dafür aber wußte sie jo viel Grazie und Vornehmheit ins Feld zu führen, daß ste auch so gewonnenes Spiel hatte. Von den übrigen Rollen- träger», denen samt und sonders nur episodische Ausgaben zu- fallen, sind noch die Damen K ronthal (Elemcntuies und Wiinvlinger sEillis, die Herren Friese (Alois vor Mittersteigs. Schröder (Leopolds, Ln« deck (General Sumatschem »nd Bauer tWenzelj zu. nennen. Die Inszenle rnng der Komödie, eine ebenst» dankbare »vie leichte Amgabe. lag in den Händen des Herrn Direktors Witt. — Die Auniahm ' der' Neueinstudierung war ungemein freundlich und beifällig, sodast dem liebenswürdigen Werke eine längere Reihe von Wiederholungen auch bei der diesmaligen Reprise ganz gewiß sicher sein durste. 4* Haydns „Schöpfung". Die Robert Sch » manniche Sing a kadc m ic brachte an, Montage im Vereinshause „Die Schöpfung" zur Aufführung, ,enes Werk des 65jährigen Meisters, das als das volkstümlichste seiner Art gilt und das i» der Ent wicklnngsgeschichtc der deutschen Musik einen hervorragenden Platz esiiiliiunit. Immer wieder entzückt der Schatz an ckiarakte ristischeii Tonmalereien, ans nderanetteiider Phantasie geboren, die reine und starke Empfindung, mit der in kindlicher Liebens Würdigkeit ei» gottergebenes Gemüt nnmiltelbar zum Herzen spricht Mit welch »chlichten Mitteln und doch übe>ze»genderKrast ist hier die Schöpfniigsgeschichte wiedergegebe». das Erscheinen der ersten Menschen und ihr Glück im Paradiese! Machtvolle Schluß chöre mit groß angelegteii Steigerungen, die in der Wirkung den Händelsche» tauin nnchstehen und die auch in Einzclzügen sein Vorbild eilennc» lassen, krönen die einzelnen Teile des Orato riums. Bewunderung erregt die meisterliche Behandlung des Orchesteis. dem in der Begleitung wertvolle Ausgaben zusallen und das in der Einleitung („Vorslkilmig des Chaos") ei» geniales, tiefsinniges Dongemälde entrollt. Die Geiveibehaiis-Kapelle zeigte sich den Schwieligteilen nicht in allen Teilen gewachsen: es fehlte an Veltiesung. Schwung »nd ilnitlunischcr Prägnanz, so daß manches Wertvolle der miisikalischeit Schilderung nicht voll zu, Geltung kam, z. B. das Eisiheiiieii des Mondes, das Bild vom Hellen Boche im Tale. In stimmlicher Frische und mit bemerken-- werter Sicherheit erklangen die Chore, die in ihrer schwungvoll«, Stimmung zu Glanzpunkten des Abends wurden. Von den mft-