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Ernu.>,»Uiueu twrrwt deeBVrlchternalZer o»r ^toln. Zw." i Old England hat ein kleines Heer von Illustratoren und Berscht- erslattenr bicrber gervorfen, die gegenüber den Vertretem der »«ritschen. rumänisckrn und sranzösischen Presse weitaus die Mehr zahl dlldev. Mit grobem Jrrteresle zeichne» und notiren sie. was .„rr inmier Bezug aus die Prinzessin-Braut da». Stereotyp kebri bei de» Herren immer die Frage wieder, so wie er» neuer Bericht- «rstaltcr »»kommt: warum findet die Hochzeit vier in Sigmarinarn und nickt in London und warum im Winter statt? Da diese Krage nicht nur von Engländern gestellt wird, so will ich eine Antwort darauf gebe», dir von gut unterrichteter Seite kommt. Dav die Vermählung möglichst bald geschlossen und nicht bis zum Frübiabr auiarschobcn werde, war der Wunsch des Königs von Rumänien. Wcir» dynastische und politische Gründe hierfür matz- gebend iein sollten, dann aber gewiß auch der liebevolle Gedanke, dem Nesse», den König Karl wahrhaft wie einen Sohn lirbge- wonnen. sein Glück nicht unnötliiq vorentbalten zu wissen. Be zugs ch des Ortes der Hochzeitsseirr rst in Betracht zu zieben. daß Sic Königin von England als Königin, also in ossizicllrr Weise, an einer katbolischcn Trauung nicht theilnehme» dars. was aber doch einen beirr »rdenden Eindruck liervvrgrrusen habe» wiirde, wenn es nicht geschehen Ware. Das werden die Gründe dafür sein, das; aus deni hochragenden Schlosse des Fürsten von Hohen- zollein. das in den letzten achtzehn Jahren schon drei glanzende Festlichkeiten diEer Art sah. die Vermählung des zweiten Lohnes des Fürsten gefeiert ward, wie das auch mit der Hochzeit des älteste» Sohnes, des Erbprinzen von Hohenzvllern. 1889 der Fall war. Der soeben zur» Kvnrmandanten des kaiserlichen Hariplgnartieis ernannte Generalmajor von Plrsse», schreiben die „Beil. N. N ist drin Kaiser persönlich naher gelrclrn, als er vor süni Jahren zum Obersten des Ersten Gaide-Regmieirls z. F. in Potsdam be fördert wurde. In dieser Stellung verkettete er viel bei Hose und .nackte sich überall durch sein vornehmrs Auftreten. seine grobe Grwandtheit nnd Liebenswürdigkeit beliebt Tieirn Eigenschaslen halte er es wohl auch zu danken, dab er später sür die Stellung des Berehlshabrrs der "> Infanterie-Brigade in Karlsruhe ander ichen wurde. Auch in dieser schwierigen, Takt und Umsicht ersor dcrnde» Stellung bewährte er sch in jeder Hinsicht vorzüglich und erwarb sch auch die Zuneigung des Grobhcrzogs von Bade», der Herrn von Plelsc» nur ungern scheiden sebcn roll Schwieriger freilich noch in nach drri bisherigen E'sahrunne» seine ictzrge Stellung, die bekanntlich erst von Kaiser Wilhelm II. ne» geschaffen wurde und selt'sl von einem in hervorragenden Ossizier, wie General von Wittich. nur wenige Jahre behauptet wcrd.r, konnte. Durch de» beständigen persönliche» Verkehr mit dem Kaiser Hai der Jrr- naber dieser Stellung dir Möglichkeit, einen groben Einfluß in ullen militärische» Aiigeicgeiiheilen ausniüben. Man sieht deshalb in höheren »nlitärifchen Kreise» der Wirksamkeit des neuen Komman danten dcS kaiserliche» Hauptauartiers init begreiflicher Spannung entgegen. .Heute tritt in Berlin wiederum unter Barsch des Reichsbank- Präsidenton Dr. Koch die Bvi'enenaiieke-Kommiffion zusammen. Die Bcralhungen werden voraussichtlich noch längere Zeit in An spruch nehme». Im BiliideSrathe habe» die Ausschüsse ihre Tbäiigkcit aus genommen. Wie man hört, wird sich der Bnndesralh in ein gehender Weise nrir der geschäftlichen Behandlung seiner als „ge heim" bczcichnetrn Trucl'achcn zu beschäftige» haben. Eö heisch, cs seien darüber narr; bellimmle Normativ-Vorschriften geplant, über die er» Bcscklub gesabt werden solle. In einem das V-iyattnil; von Tcnischland zn Russland be handelnden Arliiel schreibe» die „Hamb. Nach,.": Daö Uner freulichste, was der englischen lind sraiizösiichen Politik pussircn kan», in ein sicherer Frieden zwischen Deutschland nnd Rubland, ms dessen Fortdauer in beiden Landern mit Bcmaiien gerechnet vcrden kann. Das Bestreben. Prcuben in den Dienst der eng lischen Politik zu stillen, ist zur Zeit des Krimkrieges mit allen Mitteln bis zur Beleidigung und Bedrohung bclbätigt worden, aber cs ist damals unter einer auswäriigen Politik, die nicht gerade für energisch galt und deren Macht nicht halb so stark war wie die jetzige des Deutschen Reiches, mit Erfolg abgcwchrl morden: wir geben darnach die Hoffnung nicht ans. dnh auch fernerhin jeder Bersach. Tentschlands Macht in den Dienst anderer Interest» als rein deutscher zu stell»». erfolglos bleiben wird. Wie erwähnt, war behauptet worden, eS hätten über die An nexion von Belrort seiner Zeit zwischen Bismarck und Moltkc Meinungsverschiedenheiten bestanden. Aus einer Entgegnung der „Hamb. Nacln " rnkncvmcn wir Folgendes: „Eine Verstimmung zwischen Beiden Hut niemals erislirt Politische MriniingSocr- Konigs zur Inangriffnahme dieses Kanals längere Zeit hindurch verhinderte, während l»r Reichskanzler sic seit I86l stets mit glei cher lieber zcuguug vertrat. Z» einer persönlichen Berstimmnng haben oder diese Mciirnng-velichicdenhcileii nremats geführl" Wei ter führt das Blakt aus: „Wir können hinznfügeiv daß Gras Moltke aus die Anfrage des Auswärtigen Amtes wegen Metz und Bc-forl letzteres lehr viel geringer eimchätzte. als die heutigen Publizisten. Er bezcichneie Bet'vrt als ei» iinhcdenleiidcs Hindernib. vor ivel- chem man unter llmstäakcn eine Division und ieldll weniger stehen lassen könne, nm es nnkchädüch zu machen. Jetzl soll plötzlich dicrc Bogeien-Festniig aus Dcicki.hland noch bedrohlicher wirken, n!s trüber Siratzburg und Metz ziiiariimciigenommen. während damals die Invasion von Slraßbnrg aus in wenig Srunden drirch einen Brückenschlag zn bewerlnclligen w ». wie ihn General Diierot zur Zeit als er K"ii»n mdirender in Straßbrirg war, vor 1879. häufig in der herausforderndsten Weise als Manöver hat ansführen lassen Feldmarfchall Mnllke war von der starte »»ierer Stellung auf der Westgwnze mit Rücklicht am »liiere Besestiguirge» in Straßbnrg. Metz. Main; »nd Eoblen; so überzeugt. dab er cs. trenn der K'rieg mit zwei Fronten anSbrache. sür mögiich hielt, sich an der West- grenzc so lange ans die Defensive ;n beschränke», bis der russische Krieg ;u Ende geführt iei. Er war der Ansicht, dab die französische Kriegindrnng »nsähig sei. bei inneren Eisenbahnverbindungcn und Bescstigiiiige» auf der Westgrenzc lctzlere z» durchbrechen nnd glaubte dabei den russischen Krieg bis zum Abschluß führen und dann erst Frankreich gegenüber von der Defensive ;nm Angriff übergehen ;» können Das; man die Westgren-r auch jetzt nicht für gefährdet halt, beweist die Auslassung von Rastatt. Wie es licitzl. Rn IN dun» Tagen »l Berlin eine vertrauliche Besprechung anlilemitischer Führer über ei» einheitliches Borgchcii bei ci'.v.r bevorstehende» R'cnwahlen znm Reichstage tiattgcsiinden Es wll ein P. llitändiger Wahlseldzngsplan e»tw.rsen sciii. der he,weckt, alle Dbeilc des lliciehes mit cinei» dichten Netz antijc- mrlckchcr Bercine und Zciliingen zn übrrziehcii Die rrsordcrlichcn Geldmittel dau, sollen vorhanden sein und man will demnächst zuerst mit der Gründling neuer Blätter Vorgehen. Das „Brr!. Tgbl." brachte diestr Tage die Nachricht, dab Rektor Ahlwardl von Primanern des Gymnasiums in Schncidemühl eine ZiistinimiingSadrcssc erhalten habe. Die Adresse sei von einigen Bürgern und Schillern gemeinsam cntivvrsen »nd von allen Prima nern mit Ausnahme von zweien in der Schule luilr rzcichnrl worden. Auf die telegraphische Anfrage eines weslprcnßischen Blattes erklärt der Direktor des Schneidemühler Gymnasiums diese Meldung des Berliner Biallc-S sür unwahr. Wenn übrigens die Schneidemühler Schüler von ihren indischen Mitschülern nicht gerade entzückt wären. >o wäre daS kein Wunder; denn gerade in Wcstprentzcn. Pose». Lberichlesie» sitzt eine stark zurückgebliebene silbische Rasse, die man dort als polnische zu bezeichnen pflegt. Wie der Verl. .Lve -Anz." berichret. Hai der Erste Ltaolsan- walt beim Berliner Landgericht 1 ividcr den Rechtsanwalt Hcrtwig z« Eharlottenburg die rvi-Sciplinar Untersuchung eirigelcrlct. Es handelt sich um die Perthcidigung Ablwurdt's. in deren Führung die Behörde einen Bristol; gegen 8 28 der Rechtsanwalt - Ordnung erblicken will. Abg. Richter bat der Militärlommissioii des Reichstages mehrere Anträge an die Adresse der vertsiiiidclen Negierungen aus Vervollständigung des Materials niitcrblcitci. Es wird ». A ge- iragi: Wie siart ist gegenwärtig tliatsächlich der dritte Jahrgang der Tirnslpstichtigcn bei den einzelnen Wassengaitiinge» und Cadres der Futztruppe»? Wieviel Mannfcha'len werden gegen wärtig bei den Jnsanlerlcbalailloncn anbcrhalb der Front ganz oder hanplsäcklich verwandt z» Dienstleistungen als Burschen, Ordonnanzen. Answärtcr oder Verkäufer »r Kasinos und Kantinen, Waldansieher. Schreiber, Musiker «anher der etatsiiiaßigen Zahl). Handwerker (rxkl. der etntSmäbigcn Zahl der Oekon»»i>chandwe»kc>). zu Kammcrarbciten, Arbcilen sür die ArkiUeric. als Hilsskrästc in der Rüche und sür die Menage od>r in ähnlicher Weise ? Welchen Jahrgängen werden diele Mamckchcisten gegenwärtig enlnommen? Die süddeutschen NationaUibcralrn, die im erste» schrecken über die Militärvorlagc mit heftigen Worten gegen die neue Be lastung dcS Volles Widerspruch erhoben, sangen allmählich an, uuuusallen. v>u «ranniag landen »n Wonns und t» BWZtUuj nanonallibera e Versaamilungen statt, dir sich im Wrscnltichen sür die Mititär«',illage aiissprochen. Irr Stenns stellte man noch einige Bedingungen, io die gesetzliche F-itteguug der zweijährig,,: Dienst.,eit nnd eine Abänderung der M'ilitärgcrichtsbarkcit nach bayrischem Muster In Bayreuth scheint man selbst diese Bor behalte nicht sür nöthig erachtet zu haben. Die lebten Nachrichten aus den Ausstandsbezirken lauten grin s»g In Saarbrücken sind gestern IlhUtti Mann angesahren« über 2909 mehr als ,»» Tage zuvor. Aus Gel>e»lirck.rn wird gemeldet: Zur Frühschicht sind gestern von de» Grnben ...Hibernla" und .Wilhclminc' sümmlliche Bergleute nicht angesahrrn, von der Grube „Eansvlidativn" sind von 98:1 nur 2H7 angrsahren. von der Grube „Unser Fritz' im erste» Schacht sämmllichr. Im zweiten M von UM sonst ist die gesummte Belegschaft anaesahren Theil- weisrr Streik herrichl aus den Grube» „Lreinonia und.Westsalia' bei Dorlmiind. .Gluckaus' bei Barop und ..Earolinengliick" bei Bochum. — Die ganze Bclegsihast der vberschlesischcn Grube „Drrilschland' ist gestern anaesahren Der «Breslauer Zeitung' zu folge ist der Streik als beendet anmjeben. lieber die Bcrbastung des Bahiiaisistcirien Fuchs in Oldesloe bringt eine Berliner Loknlkoneiponde»; ans angeblich zriverlaisigster Quelle folgende nähere Miitkeilung: Es handelt sich in der Assaire Fuchs um Landcsverralh und zwar speziell um Preisgeh- ulig eines Staatsgeheimnisses an eine aiiSwärtiae Macht Noch bevor die Letztere in den Besitz des betreffenden Attenmatcriais ae langte, war die prenssischc Regierung von dem drobenden Landes- vcrraih unterrichtet und mit möglichster Schnelligtcit wurde Fuchs, der übrigens keine Komplicen haben dürste, dmch den Kommissar der Berliner politischen Polizei, v. Tausch, verdastei Fuchs, der Ende der zwanziger Jahre sicht, war früher Unteroffizier in meh reren Artillerie Regimentern und seit kurzer Zeit Aisislent der Hamburg-Lüvecker Bahn in Oldesloe. Es gelang Herrn P. Tausch, den Fuchs in das Hotel zur Stadt Hamburg daselbst z» locken und seine Berbastung so schnell nnd unbemerkt zu bewirken, daß nicht einmal Wirth und Personal des Wirthshauses eine Atmung davon linkten. Fuchs, der übrigens gegenüber dem erdrückenden BeweiSmatcrial sofort geständig war. wurde der Staatsanwallichaft in Altona übergeben nnd wiid von da. sobald die Voruntersuchung beendet ist. nach Leipzig übersührt werden. Nachts 2 Uhr fuhr der Güterzug Nr. 790 trotz der verbotenen Einfahrt IN den Güicrbahnhos von Bonn ein. als t» demselben Augenblick der Zug 'Nr. 619 den Bahnhof verlassen wollte. Die Züge »sitze» insvlgcoesscn zusammen. :; Weichen, »istMeier Geleise, 1 Maschine und 6 Wogen wurden schwer beschädigt. Personen wurden nicht verletzt Oesterreich. Bei der Station Effenan in der Bukowina über fielen belrnnkene Bauern einen Per ioncnzng nnd besetzten die Loko- molive. Die aus dem Zuge besindlichen Gendarmen drohlen, von der Waffe Gebrauch zu innchen. worauf die Mehrzahl der An- grciienden floh: einige derselben wurden verhaftet. Arantreich. lieber den Berlauf der ersten Kammersitzling wird berichtet: Tie übliche, hochtrabende Eröffnungsrede deü Altersvorsitzendcn. des AllobrogerS Blanc, wurde diesmal von der Kammer mit Ungeduld angebörl. Tie Linie klaschie laut Bestall, als er das Lob der 1889er Kammer sang, und die Rechte murrte, als er vom Bcrleumdungsseldzug sprach Die hieraus beginnende Präsidentenwahl erfolgte aus Mnrliniörcs Anttag durch 'Namens aufruf. dem die Stimmenden durch pcisönlichcs Erscheinen an der Urne entsprechen müssen. Tie Rechte, die Boula,misten „nd einige Gemässigte stimmten nicht. Im Saale herrschte heftige Erregung. Wiederholt forderten Ahgeoidnetr einander zu Fanstlämpsen heraus, die nur imihsam durch ruhigere Nachbarn verhindert werden Als Rouvier ausgernfcn wird, stöyt die Rechte Hohnrnsc ans. „Wer brummt dort?" srug Rouvier. „Wenn Sie eine Rede halten wollen, werde ich Ihnen antworten', ciwiedertc Delwrnis. Rouvier stürzte ans ihn ioS, Tebernis sprang ihm in Kamvfhahn- haltnng entgegen. Man ris; sic auseinander; Rouvier ging mit den Worten ah: „Sic sind meine 'Richter nicht." Dnperrier nnd Le Hörissö tauschten Hiebe aus »nd schickten einander dann -dnrtell- trägcr. Im Ganzen wurden beim ersten Wahlgang bloS 277 Stimmen abgegeben: er war al>o »ngiltig. Beim zweiten Wahlgangc zog Flognet reine Bewerb»,rg zurück. Easimlr Pöricr wurde mit 2ö! von tl)8 abgegebeucu Stiinmcu zum Präsidenten der Kammer gewählt. lieber die KabinetSkrisiS meldet der Parlier Berichterstatter der „Voss. Ztg.": R'il'vt und Bourgeois führten einen klugen und ge schickte» Handstreich gegen die Miiitstcr ans, deren Anwesenheit tm Kabinet dieses schwächt. Nach mehreren geheimen Bcra,Hungen, an denen autzer lltibot nnd Bonrgcais nur noch Dcvclle nnd Sieg fried Dlieil nahmen, nhcrraichlc Ribot rin Ministcrrath diejenigen seiner Kollegen, die nicht in's Vertrauen gezogen waren, mit der Eröffnung, das; er seine Entlassung verlange und die übrigen Mi nister aussordere. das Gleiche zu lvnn. damit Earnot, wie er jagte, mir Ansaiig der neuen Käinmertagurig volle Handlnrrgssreiheit habe. Zugleich legte er das vorbereitete und von ihm bereits »nterzelch- inie Enilassiiiigsgeiiich ans den Tisch. Bourgeois beeilte sich zu nirterschrciben. ebenso Tcvelle, dann Siegfried: die anderen Mi nister >ahen einander an und letzten ebenfalls ihren Namen unter das Gesuch Sie batten keine Wahl: denn nach französischem Branche steht und fällt jedes Kabine: mH seinem Präsidenten. Das Geruch wurde vo» Ribot sofort Enmot überreicht, der cs annahm und unverzüglich Ribot mit der Bildung eines neue» Knbincts beaurlragte. Ribot nahm natürlich den Auftrag au. Dieles Spiel hinter der Louiiffe hatte den Zweck. Loubct. Frcycinet nnd Burdean aiiöziischlsfen. Lonbet machte sich durch seine Ihorichtcn Aeiitzerllugen über Rouvier im „Peilt Marscillais" nnmögllch. Jreycinei scheint Ribot und Bourgeois zn gciähriich lsiosgeslcllt und Burdean ist auch nicht so einwandfrei, wie die Beiden wün schen : da sie zn rnffchikdrnstem Vorgehen eittichlosscn sind, wollen sie wenigstens des eigenen Kalsinets ganz sicher sein. Ter Ersatz sür die Alisgeichifsten ist wahrscheinlich schon gesunden. — Tic Nachsicht dieses MliissterwcchsclS hat bezeichnender Weise an der Börse eine starke Reprise ans allen Gebieten hervorgcmfen. Es gilt als wahrrchcinl ch. das i» Folge des Rücktrittes Freycincts Hcrbette dcmstsinnirl. A!S mulhmassiichci 'Nachfolger gilt der augcnblicküche Botschafter am Qnirinal. PiUot. Im lociieren Verlause des Panania Prozesses wurde Earl Leffcps über die Millionen befragt, welche Rcinach erhaltcn Iiatic. Der Angeklagte anlwortcte. Als wir Reinnch daS Gel» gaben, stellten wir ihm nnhcii», mit dcmiclbcn für den Erfolg der Emis sion zn sorgen nnd gleichzeitig sich ans der üherwieienen Summe eine beliebige Remuneration ziirnckuibchalten.' Präsident: „Sic übergaben also Rcinach Millionen, die er. wenn ec wollte, in die Tasche stecken konnte'. Lcsscvs: „Ganz richtig." Hierauf fragte der Präsident, welcbm Gebrauch Reinach von den ihm überwiese nen Summen gemacht habe. Lcsievs eittgegncte, er wisse darüber nichts. Präsident : „Von den 1.4M.0M graues ans den Inhaber lautenden 'Bons sind solche für 97ö,«M Frcs. vorhanden, deren Verwendung nicht klar gestellt ist." Leffeps: „Es sind dies ge heime Fonds der Gesellichasl gewesen." Präffdcnt: „Haben die Statuten der Gescllschast solche geheime Fonds zugrlassen?' Lesseps: „Ich kann darüber 2Ilifllän,ng geben. 6M.00s» Fr.S. er- biell Cornelius .Her; an dem Zeitpunkte, als die Erlaub»»; für die Zulassung der LvosMjgationrn erstrebt wurde.' Der Präsident verlangte sodann entschiedene Auskunft über die Verwendung von »iM.Mlt FreS. an Anweiinngc», die aus den Inhaber lauten. Lcsseps entgcgneic, er glaube nicht, das; eine Erklärung hierüber durchaus »ötliig sei. begann icdvck, ans das Drängen des Präsiden ten : „AlS wir den Antrag betreffend die Panaina>oc»e cinreichcir wollten ' Hier unterbrach ihn der Gencralttaalsanwalt. indem er sagte: „Lesscps gab gestern tue, über eine Erkläririig ab. cs ist daher »nnöthig, dieselbe zn wiederhole»." Ter Präsident erwiderte, cs müsse über alle einzetne Punkte Licht verstreitet werden, und forderte Leffcps aus. die prrlangtc Erklärung abzugesten. LesjepS erklärte niiiimchr. als die Vorlage betreffend die Pänaiiraioo'e bei dem Bureau der Kammer cingebrachl worden sei. habe der bamelige Minister Baihant von ihm 1 Million verlang!, zahlbar in mehre ren Thcilzahlringen von dem Tage der Einbringung der Vorlage bis ,z» ihrer Annahme. Bei der Einbringung habe man :!7ö.9M FrcS. an Baihaul ansgczahlt: da die Vorlage adgelehnt wurde, hahe man den Rest der verlangten Summe nicht ausgezahlt: Lcsseps fügte hinzu: „Ich gab diese Summe nur. weil mir das Messer an der Kehle iatz; so ivic man im finsteren W--ldc einem Räuber seine Uhr anSlicsert.' Lcsseps versicherte iodann. der Ver- waltungsrath der Gesellschaft l>abe von allen dielen Gcldverlheil- »ngcn Kenntnis! gehabt. Der Präsident befragte dann Leffcps über die Vcriheilring von 1l Millionen an Zuwendungen sür Vas Syndikat, welches nur 5 Millionen auSzahltc. Lessrps crwiederte, man bobe, um einen Erfolg zu erzielen. daS Syndikat emchte» »nb dasselbe sür seine Mitwirkung entschädigen müsieir. Er habe immer bedauert, eine solche Provision zahlen zu müssen, er stabe aber gewusst, vatz eö »n»»,ggnglich sei. gewissermahen die caudinl- schen Püffe der Finanzlrnre zu passim,. Als der Präsident iein Erstaunen hierüber perunbele. lugte Leiieps hnczu. re toruui rrur wicderhv'ei!. cs sei unmöglich gew-ic». ohne beträchtliche Kosten ri..e Eurission zu veranstalten Ans die Frage des Präsidenten rach de» ungeheure» Summen, die .Hugo Oberiiöfsc» erhalten have. erwirdertr Lcsseps. Obernösser habe eine sehr einfache und klare Konibination bczüalich *>er Loosol'ligatioaen vorgeschlnge» nnd als Remuneration sür diese Idee mehrere Millionen erhalirn. Derselbe iei übrigens ein arotzer Spekulant gewesen und man babe ihn bet jeder einzelnen Emilsron berücksichtigen »rüste» Man mutzte gewisse Summen zahlen, um sich nicht Feinde an der Borte zu machen Ter „Gaulois" kündigi an. niedrere Tcpiistrlc würden über Lre Gründe der Dciiii'sivn des Kabincts interpellire» Ter „Mntiir' will wissen, die mit dem Zwecken Gularhtrn über die Todesursache Reinach's beauftragien Ehemiker Villieis und ! Schützenbrrger wären ;» dem Schlucke gekommen, es iei bei dem ! Zustande der Leiche »»möglich. Spure» von Acoiriii» narhzuwesterr: nichts rcchlfeliige die Behanplung. Reinach iei verglttel In parlamentarischen Kreisen perlarilei. der Uitteriuchungs richler Frangrirville sei geneigt, das Verjähren gegen die Senato ren und Tcpulirlen. zn deren gerichtlicher Verioigurig er die E> mächligung des Parlamentes erhalten halte, rinznsletlrn. Tic Ans ftihrnng der im Prinzip lrereiis beschloffenen Matznabv.ie '.eh. lnittelboi bevor. Tic Administratoren der Panamageiell'chan. aus genommen Lrrov. und der ehemalige Minister Baibaitt rcien bisher > die einzigen Pcri'onen, die ma» vor die Affisen verwicien habe Rolland. Im Merwedecanai rriranlen beim Eisläufen insolge des AnfthauenS des Eckes 6 Pcrwncn Belaie». Ein Tynamilgickchiag wurde gegen das Gebäude j des katboiiichen Vercinö zu Sewing verübt, wodurch ei» Dhei! ! des Gebäudes zerstör t wurde Jnsolgrdrssen ivurden drei Anarchister. l cr!ö der Thal verdächtig vcrhasiel. Man nimmt an. baff die Anar chisten ein schweres Verbrechen planten, da die Erplcaon zn eiirer Zeit enolgle. da die Mitglieder der knlhoii'che» Vereins gewöhnlich ini Lokale verrannmnelt sind: nusiightnsweire war R'ieinanL an- j we'end. Amerika. Der General Beiiiamin Franklin Biikirr, einer der > hervorragendsten Führer der ttnionsarmee während des Secessione» trieges, ist in Washington gestorben ftiiistlaiiL. Nach polniichen Blätter» wurden wegen Tderl- j nähme an den Aslr.rchnner Unruhen während ver Cholera 2" Per- ^ sonrn znm Tode und 29 zur Strafarbeit in Sibirien verirrtheill. Ter Senat der Union nabm Len Gcsetzcnlwnrf belressend die j Quaranläne an. j Argentinien. Die Aiffstündychen i» der Provinz Conicnlcs i nahine» Eaieros ein und schlugen die R'egierungs!r»opeii »ach he' ! tigern Kampfe. Ans Heiden Seilen gab es zahlreiche Dodle und ! Verwundete. Mehrere Gefangene wnrdcn erschossen chen'. schreibt die „Breslauer Ztg ". „darf nach de Premiere sicher icin, das; eö »nt strahlenden Augen, . Kunst und Wiiskuichalr. -st In der König!. Hosopcr gelangen hkiilc dcr „Kinder Wc > h » a ch tstran m" und „Lncrezin Borgia' zur Aiv- ! führung. Tie Vorstellung beginnt halb 7 Uhr. 1 Der Spielplan des König!. Hoffchanspicls bat sich für heule ! und morgen insofern geändert, als ans Allerhöchste Anordnung -heute „Was Ihr wollt" nnd Freitag: „Der Komödiant" gegeben wird Bon „WaS Ihr wollt" dürsten nur noch wenige ! Aufführungen rn erwarten sei», da Herr Schubert Ainarig Februar seiner angegriffenen Gesundheit wegen leider einen Rngeren Ur laub mitteten mutz. v Das Rcpcrtoir dcS König! .Ho'fchairipielS mntzie gestern - geändert werden und gelangte statt des „Reif-Reislingen" Pan! > Lindan's „Komödiant" zur Aiffsührung. -s Die Anfführung von „L nein von La in in crinoo r". die beute in dcr König!. Hosoper stattsindcn sollte, ist nicht wegen ! Unvätzlichkeit von Fra» Cainil, sondern dnrch andcre Umstünde verhindert worden An der Ausführung dcr Titclparkic des j Werkes batte die Vorstellung überhaupt nicht scheiicru können. ! Frl. Frirdniann, welche die Rolle hier schon mit groszem Erfolge ! gesungen, hätte, wenn nicht andere Verhinderungen eingetrcicn ! wären, die Pariie ohne Probe übernommen. v Das 'Rob. Köllcr'fche Bgllel-Diverlissement: „DerKinder - W c i h n a ch t s t ra n m' is! nun auch im Breslauer Skadttheater > mir grotzem Erfolg in Scene gegangen. „Das reizende Rcrlletmä» nach dem Eindruck dcr warmcn Herzen von Jung ujidAltals wilUommciie Wcibngchtsgabc bcgrützl werden j wird. Immer und imiiier wieder mutzte sich nach dem letzten Bilde j der Vorhang heben, und der Beifall erreichte hier eine Höhe, wie - wir sie in Breslau nicht gewohnt sind." Mit verschiedene» anderen großen Theatern hat auch die Münchener Hofbühnc das Köllcr'ichc ^ Ballet in das Repertoir wieder ausgenommen. 1- Im Saale von Brauns Hotel findet heute die diesjährige ^ Cboranssührung des Königl. E on s c rv e> < o ri uins unter Mit- i wirknirg der Herren Müller Renler und Reurmete statt -s- Die Donnerstags Vorträge des Heun Pros. Adolf Stern i heginnrn nichl. wie gestern irrlhümlich gcincldct ward, am heutigen > Donnerstage, wildern erst in acht Tagen. -st In dem R o nnc b u r gc r' r ch c n Co n c c r i, Montag, - den 2R d. M . werden autzer Frau Müller-Ronirevurger noch mit- - wirken : die Königl. .Hosopernsängclin Frl. Mathilde Fröhlich (Alt», j Herr Amo ffreichcrt jBas;. Herr Kaiiimerimisiker Walther Drcchs- ! ler iViolinev ferner Frl Hulda Lehmann, Lehrerin am König! Coiriervatorinm, sowie Herr Clemens Braun «Begleitung). — Tie ^ Eigenariigkeit dcr n. 'A. zur Alisführring gelangenden Ulrainifchen - Liebeslieder soll diejenigen der Brahms'scheu Zigcnncrliedcr noch ^ weicnilich überlreffen. v Irl. Charlotte BastL gastirte dicier Tage in Cbem- . nitz al-S „Vicomte von Lötormrcs" und „Preciosa' vor total ansver - kaufte» Häusern In nächster Woche ist sie von der dortiger, « Direktion ciirgcladen. die Rollen zu wiederholen lieber ihren > .Vicomte" schreibt das „Ch. Dgbl.": „Sie spendete ihrer Pariie j ei» wahres Sprühfeuer von Worten und Gcberden nnd entwav. ; von einer einschmeichelnden »mipathifchen Stinimc nnd sonstigen «äirtzercn Mitteln rnrterstützt. ei» entzückendes Bild von dem inngen ' Vicomte, dcr Allen zu gefallen versteht. Frl. BastV war ebern.' j siegreich als dcr Vicomte »nd gewann Aller Herzen. Besonders in ! de» Scenenmit dem den Wein liebenden Parlamcittsiath Tcspcni« res - mit seiner „geistvolle»' Bit'lioihcl. mit dem alte» gntmntlrige» Hofmeister PomponiuS und der leichtfertigen Schiieidcrsftair «Marianne erzielte Frl Charlotte Bast'- durch ihre Munterkeit und > Gewandtheit grvtzcii Crtolg Tic übrigen Rolle» waren bei den j wackeren Mitgliedern unseres Theaters gut aufgehoben." -st In den Schainenstcrn der Emil Richter scheu Kunslhandlim.. ' in der Pragerstratzc sesselt die Blicke dcr Pafsanlen ein großes Gruppenbild. daS als ein'Meisterstück der phc'!og!aj.'hnchen Kunst die allgemein aireikenneridc Benrtheiivng dcr Lachvcr- l ständigen erfährt. Das Bild zeigt hi Figuren in der Salzburger > ff'akionnitracht, im Hintcrgriindc die hohe Sglzburg. den Unter l bergs »ud die übrige, die Stadt Salzburg ck nrakterisirendc Um- «gcbnng. ''ins den ersten Blick erkennt man r» den anmirlhigen ! Salzbniacrinnen ausschließlich Damen nincrer hiesiger, holren - Aristolralie. die mit hewinidcursweuhcr Treue der Portraitähnlich- «keil hier in Einzel- und Gruppensicllnnacn zu einem Tableau von vortrefflichem Dotaleindrirck vereinigt nnd. Das Bild in Eigea- ^ thnm Ihrer Kaiserl. Hoheit Prinzessin Friedrich A n g u si und dankt feine Entstehung dem im 'November v. I. aus den« ' Königl. Belvedere slailgehabien Woblkhäligkcits-Baznr zum Besten der Kindcrbcil,instatt, deren Proteltoii» die hohe Frau geworden ist. Sämmttichc Damen der hiesigen hohen Arisivtraiie. die sich l an diesem Bazar rm Kostüm der Helmalh ihrer Kaiser!. Hoheit be thciliglcn. haben zn dieiem Bilde geiesten und dackelbr Ihrer Kai'erl. Hoheit als bleibende Eniinening zum 'Neujabrslagc über j reicht. Das Knniiwcrk cki aus dem Alelier des Kaiser!. König!. «Ho'vliotvgraphen O>to Mayer. Pragerstratzc.^-rvorgegangen ^ und was an dieiem Bilde besonders zn bewundern ist. liegt ni>b! nur in der ftappircndcn Po'.-träiah»tlchkeit der einzelne» Personen, in «dem lebendigen Hintergründe und der 'ntturgetreurn tandschaN i ltchen Umrahmung des Ganzen, 'ondcrn namentlich auch in den i ver'ckncdencn »ninnihigen SlcUnngcn der Perioncn. Von denen sich ' auch nicht eine einzige wiedertioll oder ähnelt Das prächtige Tableau > hat bei Hose und rn allen intcrcisirlcn Kreisen eine» derartigen Be« ' l»ll gesunden, datz Ihre Kaiserl. Hoheit die Erlaubnis: zu einer I kürzere» öffentlichen Ausstellung gegeben hat. st Johann Strautz s neuestes Werk „ Fürstin '?< i» ctta " fand bei dcr vorgestrigen ersten Aufführung im Theater an der Wien srcrrudiichen. wenngleich nicht vollen EUolg. Ter Waircr im dritten Akt ries stürmischen Bestall hervor Tie Darstellung war glänzend. Ter Hoffchauspicler Krastel stürzte vorgestern ans der Bubnc des BnrglhcaterS in Wien im letzten Akte des ..Goldenen Blietzcs " hinler der Scene jo »»glücklich, das; mehrere Handwurzel knochen gebrochen und der rechte Vorderarm schwer verletzt wurde. Trotz heftiger Schmerzen sührlc dcr Künstler icinc Rolle zu Ende. Drssonsr? «Arresten. Ar. 12. Sette». M» Donnerstag. 12. Ja». 18V2