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Dresdner Nachrichten : 02.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190501022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-02
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.01.1905
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s » s »- Z Z er § E-Z <r S rr> sr r» L r ^ E» r» ?» t»le noch vorhandene Plattenschicht auSrudebea und >u brieltiaen, da man «st dann au die Kraasielue gelangen kann. Glücklich«, weile ist immer noch kein Teil abgesiurz». doch kann die» nun- mrde. wenn der »ran ardeitet, leicht elntreten. Wie schon ae» meldet, i« da» in Betracht kommende Brücken,och für die gesamte Schiffahrt gespent worden. Infolge de- JromvetterS und der dadurch eingetlktenku EiSbUdungen sind »war nur noch gang wenige Schisse unterwegs, diesen vereinzelten Jahr,engen eut- steden ad« bei der Durchfahrt durch den ihnen blök »och offenen vierten Bogen, bei anders bei der Bergfahrt, stets namhafte Schwierigkeiten, wie man sich auch geilem wieder überzeugen konnte, als u. a. die Sächsisch - Böhmische Dampffchiffadrts- geiellichas« durch ihre Damoser einen ihrer vom Frost üderraschten Frachtkähne eldauiwärtS nach dem LoschwGer Winterhafen ichlepven lieh. Nur nach den größten Anstrengungen gelangte endlich »ach langer Zeit der .'sahn in die Fahrrinne jenseits der Brücke. — Beim sachkiichen Bergbau wäre» >m Jahre IE «2 4444 Perionen beschäftigt. davon 25 078 beim Lteuikphlenbergbau. Der DuichichnitiSlohn betrug nir die Arbeiter im Zieiiikobleiiberg- bni, im Plnuemche» Kinnde U32 M. 2 Pi . im Zwickaner Hiev er lOt'tl M 41 Pf. im Oelsnitz - Lng"»ec Revier 1070 M, 82 Pf,, beim Brauiikohleiibcrgbau 02 l M. ixt Pf. iGiiibenarbeiler 1084 M > — Zur Einbringung einer Interpellation im Reichstag rät die .Köln, Volksztg ". Die .Grenzboten haben jüngst geklagt üb« gesellschaftliche Sklavereien, über die amtliche Förderung der forcierten Geselligkeit der Beamten. Auch der Dienst leide, wenn ein Beamter im Winter wöchentlich oft mehr alS dieimal gerwungen iei. bis in die tiefe Nacht zu taieln. Diese des gebildeten Deutsche» unwürdc- gen Mißsiände mästen abgestellt. diese Tyrannei einer falsche» Geselligkeit gebrochen werden. Die .Köln. Volksztg,' bemerkt dazu: .So werden die Beamten von SlaatSwegen veranlaßt, über ihre Brrbültnisse zu leben, und nachher wundeil man sich ül große Unzufilekenbeit. über die vielen iozialdcmokia ui cbt erreicht. Wenn Damen zwangsweise veranlaß! den. miteinander zu verkehren, ko führt daS irrm Zwiespalt als zur Ewigkeit. Neulich wurde mir rin freilich schon viele Jahre zurückliegender Fall von einem oslelbischeir Landgericht erzählt, dessen Mitglieder sich auch gegenseitig „Ge- iellichastSabenve" geben mußten. Nun hatte aber einer der Rate eine tiochadliae NrtkergulSbescherstochter zur Fra», und ein anderer ein armes Mädchen, das Erzieherin an deiweibrn Otte gewelcil war. aber »och nicht einmal bei dem Rittergutsbesitzer 'elbst. son dr-rn bei lewem Jnsvektoc oder Obcisöisler. Damals wüte die Erzieherin sür daS gnädige Fräulein auch zuiverlen Kleider aus gebessert habe», und letzt wären beide gleichberechtigte .Kollegin nen". ES soll dann auch zu einem entschlichen.Krach" gekommen sein, da die eine Dame die andere .von oben bcrab" behandelte, was diese sich nicht gefallen ließ. Was folgt daraus? Daß der Staat sich nicht um das Privat- und Familrenlcbe» «einer Beamten kümmein soll, w lange dasselbe nur anständig bleibt Will eine Beamtenfamilie aus irgendwelchen Grünoen aut aeiellschafischen Perkehr verzichten, so bat sie ein unbeitreitbarcS Reche dazu. Eveniowenig darf der Swat seine Beamten zu Privatausgabrn zwinaerr. die sie nickt tei'len wollen oder tonnen ES würde unseres Erachtens richtig lein, über die von bei, .Grenzboten" geschilderten Zustände im Abgevrdneleichauie uns auch im Reichstage eine Interpellalion einjubnngeii. um der Regierung nachdrücklich sagen zu können, daß eine wiche Plans verwerflich ist,' , — Hm Monat Januar gehen Feldpo st e n » achAfrika einschließlich der schon sür den Reujahrsiag angeküneigteii, im ganzen sieben oder acht. Die nächste, nach Neujahr isi eine außer' ordentliche Feldpost mit Hille erneS Druppenlransporidampsers, Für den lü. isi wieder der Abgang von zwei solchen Dampfern — ^ - ---- Lul» in . . „ .. Der andere Dampfer „Hans Wörmann" braucht eineu oder zwei Tage länger und kommt deshalb gar nicht in Frage. Auch der am 13. von Hamburg abgehcnde Wormanndampfcr, sowie der englische Dampfer,vom 14. werden nach Swakopmund kaum be- nutzt werden, da sie beide von dem Transpondampfer überholt werden. Dagegen geht wieder ein geeigneter Neichs-Post- Kämpfer am 21. Januar von Hamburg ab. Ihm kann am 24. ein Nachveränd über Antwerpen folgen. Dieser Dampfer ist am 14. Februar in Swakopmund fällig. Am 30. Januar folgt wieder ern Wörmanndamvscr aus Hamburg, der in direkter Fahrt am 28. Februar in Swakovmiznd erwartet wird. Die deutschen Tamv'er befördern sowohl^Feldponbriesiendungen als Pakete, der Wea über Enaland wird nur für Briefe uns Postkarten be nutzt. Für Lüderigbucbt und die angrenzenden GebieisteiE wer den außerdem die englischen Schiffe vom 7.. 14. und 21. aus ^onkhawoion benutzt. Sie neheu sämtlich nach Kapstadt, von m Landwege acht Der Abaung vieler M «: ", . Lvatterstan» der «Slbe rrrrn Moldirn. , Buvwei« Pr-g Pardi'bip Me'nik LeitiN'-«» °"uli>a Dresden g :!l, Teiemt'cr — 2 — ?1 4- 2!' _ », — rz — l«8 , I. Iaim n -l- 2 — 54 -l- b0 — 24 — »a — 18 - 1SK von Hamburg in Aussicht genommen. Der eine davon. „1 Bohlen", ist m ungefähr 23 Tagen, also am 8. Februar, Swakopmund und ist sür die Postbeförderung geeignet. ch,! wo die Post weiter aus dem , .. , Polten non Berlin findet «in >>.. 13. und 2E Januar stall. An drei englischen Dampfer sin) m Kapstadt am 24. und 3t, Januar, sowie am 7. Februar fällig. — Bon einer, ans Wunderbare grenzenden Heilung weiß das „Wilson Wchbl." zu berichten: Bor etwa sieben Jahren ver- uiiflkürrte in der Klinaenberger Papierfabrik die damals 30jährige Witwe Naumann in C o l m n i tz. jodaß sie an beide n A r m e » gelähmt wurde, die Sprache und nach und nach auch das Augenlicht verlor, auch mußte sie seil jener Zeit künstlich ernäbn werden. Am .Heiligen Abend vorigen Jahres nun ries die Frau zum ersten Male wieder seit sieben Jahren nach ihrem etwa neunjährigen Sohne, der bereits zu Bett gegangen war. Derie'bc, war ledoch darüber so er'ckrocken, daß er schreiend oavonlief und die Nachbarschaft alarmierte. Tine. nicht minder «schreckt, sah bei Annäherung die Frau Naumann am »Fenster liehen und den Mond betrachten. Wie sich die Leute »nieder he- ruhigt und erkannt hatten. daß sie cs nicht mit einem Geiste zu tun harten, landen sie bei näherer Betrachtung die Frau wiederum vollständig im Gebrauche ihrer Glied- mögen. Sie konin- ihre Arme wieder nach freiem Willen be wegen. sie konn.e sprechen. e'En und aua» fegen. Tw räl'elvasie .Krankben. welche seinerzeit aas Fmeresie einer ganzen Anzahl non Aeruen wacbgerasen kman halte bald nach Eintritt des »Falles allerhand Drperuncnte aber vergebens mit ihr voraenom- mens, war mit einem Male zur größten Freude ver ganzen Familie verschwenden. — In labe Trauer wu'den die Ehelenke Thomas von, Nun,,, raut Schöne Aussicht in Loschwitz verwich. Ibr einziges Kind. e ii I" jähriger innger Men'ch. der Freitag abend noch geimid und s- munter war. wurde am Silvestertage früh tot in 'einem Bett? ge- ' miken. Ein Herzschlag halte dein jungen Leben ein Ende gemacht. — Das schönsic und größte Vergnügungs-Etablissement von. Tharandt, das Bad-Hotel, wurde in der Zwangs- oersieiaeriing dem Rechtsanwalt Dr Bandi Dresden für 10o0 Ä? a r k z n g e' ch I a g e n Herr Dr. Bondi halte eine v>ypotb?k au' dein Grundstück itehen, die sich mit Zinsen und Kosten auf 120 Mk. beläuft. T'.e aerichtlichc Taxe betrug 205 00" Mk., die Gebäude sind mit 144 000 Mk. in der Landesbrandkasse ver sichern. — Freiberg. 1. Januar. 'Das am Freitag und Sonn abend herrschende Unwetter war mir Gewitter-Er scheinungen verbunden. Grelle B!i»e durchzuckten wieder holt die Lun. Der Sturm hat manniafacheii Schaden an- gerickNe' — Die renommierte Leipziger Buchdnickereisirma Fischer ch Kurilen kannte mit Ende des Jahres lOOt auf ei» zwei- hundertjähriges Be it ehe ii zurückblicke». — Der in einen! Fabriketablissenient in Chemnitz ange stellte 25 Jahre alte Ervedient Paul Richard Weiß isi am 30. De zember nachmsitagS mit 2E>>Markiin zwei Enttameudniarkschciueitt, die ihm zum Wechieln anvertraut mucden. flüchtig geworden. Außerdem bat der Unredliche 127 Mark in Gald- und Silbcr- müuzen gestohlen. — Lichtcniee. In der Raebt zum Sonnabend zog über hiesige Gegend ei» Gewitter. Selten wurde der Donner in folge des orkanartigen Sturmes gehört, aber taghell war oft durch die Blitze der ganze Himmel erleuchtet. Dabei herrschte heftiges Schneegestöber. — In dem an Werdau grenzenden LrteLeubnih wütete am Freilag abend abermals ei» geuraltiges Schadenfeuer, und zwar in der Sächsischen Waggonfabrik. Der besiige Sturm batte das in der Nähe der Tischlerei im Hannt- gebände an.sgekommene Feuer dermaßen ongesacht und weiter aetncben, daß an «n Retten de» gan»«» Betriebe» nicht -u denke» war. Es brannte da» Tischler- und Stellmachcrgebäude ganz, bre Kessel- und Maschine»a»lage teilweise mrd «i» groß' Teil der Holzvorräle nieder. Dagegen gelang e». di« fertl Waggon», die sich bereit» auf der Achse befanden, i» Si^ heit -u bringe»- Di« Kontorräume um die tu dar Anlage .. kindlichen Wohartume korurte« «benkall» auSarrSumt Warden. Erkalten wurde da» Schmiede- und Schlossern «bände, sowie di» Montageräume und die Borrat»räume für Elseuteitr. von de i Ziegelet-Anlag« wurde gegen 12 Uhr nur «in »um Teil mit Stro > und Ziegeln gefüllter Schuppen tingeäschert. Der gemaltst Brand dauerte bl» in die Morgenstunden an. Den iu der Fabr k beschäftigten etwa 300 Arbeitern werden die Aufräumung! arbeiten übertragen. Der Betrieb dürste in allernächster Zeit unter 'snkilfenakme einer Lokomobile wieder ausgenommen wer den können. Dir Feuerwehren waren dem Elemente gegenüber säst machtlos, zumal Wassermangel herr chi«. Zum Glück ge- lang cs der Feuerwehr, den auf Hochdruck stehenden Dampskeffc rechtzeitig abzustellen, sodaß einer Explosion dcS Kessel» vor- gebeugt werden konnte. Bei den Ablöschungsarbeiten brach ein Feuern>chrmann ein Bein. Die EntitehungSursache de» Brande» ist noch nicht bekannt. Durch da» Flammenmeer und den starken Funkenregen, die ans die Bahnglei'e hinüberwehten, war der Bahnbetrieb aus einige Zeit gesperrt. — Zu dem bereits ge meldeten Brande in der Kriigclsteinschen Ziegelei ist noch nach zutraacn, daß es den Anstrengungen der Feuerwehr gelang, die Kesselanlagc »u retten. - Der in Temitz wohnhasie 70>ähr'ae Invalidm-Rentn« Linke ist am 2K Dezember ans seinem Wege von Biikemode. wo er in der Mühle Bcrrjchkuiigen gebubt, in der anbrechrnden Dun'el! eit und bei dem starken Regenwekter neben das Geländer der Brücke über da- Schwarzwasser geraien und in das Wasser gestürzt, wo ihn ein Herzschlag getroffen Kat. Tajicsiieschichle. Deutsches Reich. Zu einem peinlichen Zwischenfall bei der Au-klahri der K ai > erin kam eS in Berlin am Pots- damer Platz. Um eine ungehinderte Durci''akn zum Potsdamer Aalinhos zu schassen, ixttten Schutzleute aus dem Platz sür wenige Minuten eine freie Passage hergestellt. Die Fahrt der hohen Frau wäre ohne bemerkbare Störung des Verkehrs schnell ver lausen, wenn nickt der Führer eines zweiipännigen Lastwagens, Kutscher Louis Schmidt, trotz lauter Zurufe der Beamten und des Publikums unter Schimptrcden sein Gespann mitten auf den gesperrten Weg und zwar direkt aus die Hol'equipage zu getrieben hätte. Ein Zusammenstoß wurde nur dadurch vermieden, daß Schutzleute den Pierden des Lastwagens rechtzeitig in die Zügel fielen. Unter großem Menschenauslauf unn<de der Kutscher, ein 28jähriger. herkulisch gebauter Mensch, nach heftiger Gegen wehr von vier Beamten vom Wagen geholt und nach der Polizei' wache gebracht. Hier wurde Schmidt mit Rücksicht ans seine Borstra'en wegen ähnlicher Vergehen, und in Hast bei>alten. Zum slelli'eitteteiiden Bundesratsbevollmächtigtk» von Lübeck ernannte der Senat an Stelle des zum Bürzemieistel erwählte» Dr. Escheaburg den Senator Dr. Fehling. In der dipwmamchen Bkitreiung der Vereinigten Staaten am Berliner Hofe wirv, wie eine g»S Washington eingetrofsene amtliche Tepesihe melvet, keine Veränderung eintteten. Botschafter Chnlemague Tower, der. wie alle seine Kollegen, ieinc Resig nation in die Hände des Präsidenten gegeben bat, wird am 4. Mär; wieder ernannt werden und wühlend der Amtszeit des Präsidenten hier bleiben. Wie ans Altona gemeldet, ist der dortige Oberbürgermeistel Dr. Giese an den Fügen einer Blinddarmoperation gesiorbrn Tr Gieie. der am 3. Dezember 187ü zu Rostock in Mecklenburg geboren war, wu de im Jahre 1891 zum Lbeibürgnmeisier der Stadl Altona gewählt. Nach Ablauf dieier AmtsperioSe wurde der uni dw Stadl twchverdiente Mann einstimmig und zwar nun mehr out Lebenszeit wiedergrwälsik. Dem Hercenbause geholte oer Dahliigcschicoene seit dem Jahre 1891 an. Aut allen Ge bieten der kommunalen Bettvaltung war die energiiche zielbewnßie Hand des Leiters des Altona« Gemeindewelens zu spüren. Per sönlich «freute er sich, der für Jedeimann. gleichviel ob hoch oder niedrig, ieoeizeil zu ivrechen war. großer Verehrung. Am 1. Januar ist im Großhcrzogtnm BadendieWarc n- aussieuer in Krott getreten. Wie in Preußen und ,.r, obligatorische Gemeindeabgabe S te u er p ili ch tig sind alle Kseinhandelsbetriebe. die in Württemberg ist sic Steuerpflichtig . , , ... Baden ihre Hauptniederlalsung haben und deren Jahresumsatz wenigstens 200 000 Mk. beträgr, sofern sie nach der Verschieden- »eit der geführten Warengrnppen, der Zahl der von ihnen be- cbästigten Personen, der Höhe des Mietwertes der Geschäfts räume und, der Art ihres Gcsckiäsisverfghrens als Waren häuser anzusehen sind. Unter die neue Steuer fallen auch ilialen von außerhalb des Großherzogtums betriebenen Warenhäusern, wenn der Jahresumsatz aller im Großherzogtum rrichtelen Filialen zusaminen minde>!«ns 30 000 Mk. beträgt. Die Feststellung der Steuer erfolgt für jedes Jahr beim allgemeinen Steuer-Ao- und Zuschreiben aus den 1. Avril, unter Zugrundelegung des Ums-'ves, der im letzten Geschäftsjahr in den im Großherzegium gelegenen Niederlassungen erzielt worden ist. ist das Ge'chäst noch nicht ein Jahr lang be'rieven worden, o wird die Steuer nach dem mutmaßlichen Umsatz des lausen den Geichüstsiahres bemessen. Die Behörde ist be'uat, die Vor lage der Bücher des Psiichtigen zu verlangen: hat letzterer den ihm vvn der Behörde gemachten Au'iorberringen oder Vor übungen keine Folge gegeben oder die Einsichtnahme ober die Vorlage der Geschäftsbücher verwemen. >o siebt ihm kein Rech.s- ininel gegen^icinc Veranlagung zur Warenhaussteuer tür das beweisende Steueriabr zu ^ Steuervstichlige oder deren Ver treter, welche bei Ermsillung des Jahresumsatzes unrichtige Aus- ichlüsse, gehen, werden bis c > 5000 Mk. bcstraii. Die tür ein Fahr iestgesiellte Steuer 'oll aus Gründen der Vereinfachung im allgemeinen unabänderlich sein, sodaß Nachträge ldurch Er richtung weiterer Zweiggeichäste oder Uebergang einze'ner Filialen eines Warentr^uses an andere Firmen) oder Abaänge ldurch Einstellung des Betriebs in einzelnen Zweiggeschäften) mst im folgenden Iobre wirksam werden. Der Steuerfuß st in Baden im Verhältnis zu anderen Ländern verbäsinisrnähia niedrig, die Steuer beträgt bei einem Umsatz von 200 000 bis 100 000 Mk 20 Psg. von IM Mk. Umsatz und steigt allmählich in Sturen bis auf 60 Psg. bei einem Jahresumsatz von 11M 000 Mark: von da ab erhöht sich die Steuer in Stufen von je 100 000 Mark um je lO Big. von lOtt Mk. des gesamten Umsatzes. Zur Verhütung einer steuerlichen Erdrosselung größerer Warenhäuser ein Gedanke, der sowohl von der Regierung wie von beiden Kammern übereinstimmend abgelehnt worden war — sieht das Gmetz eine Höchst-Stcuergrenze vor, die mit Rück sicht aui schlecht rentierende Warenhäuser nicht nach dem Umsatz wie in Bauern, sondern nach dem gewerblichen Ertrag bemessen ist: wäbrend die preußische Gesetzgebung 20 Prozent des gewerb- 'icbeii Ertrags als Stcuerhöchsimaß festsetzt, begnügt sich die basische Warenhaussteuer mst 10 Prozent des Ertrags. Um kehrt ist aber auch «in M i n d c st b e t r a g bestimmt, unter den die Steuer unter keinen Umständen hcrurttergehen barst um i verhüten, daß Warenhäuser, die keinen oder nur einen geringen rtrag abwerten, von der Steuer befreit bleiben: als Mindest satz sind 10 P'g. von 100 Mk. Umsatz festgesetzt. Tesierrcich. Der neue M i n i st e r p r ä s t d e n t Freiherr Gautsch war Uitterrichlsminister im Kabinette des Grasen aaffe und später auch im Kabinette lliadeni. Nach dem Sturze des letzteren wurde er Ehet eines Kabinetts, das dann vom Grasen Thun abgelöst wurde. Unter dem Ministcrpräsidinm es Freiherr» v. Gautsch wurden die ittadenischen Svrachen- crordnungen einer Revision unterzogen, welche aber von :n Deutschen als vollständig unzulänglich bezeichnet wurde. Ter Kampf gegen die revidierten Sprachcnverordnungen ging mit derselben Heftigkeit weiter wie gegen die Badenischen. Tic Ernennung des Freiherrn v. Gautsch wll keine prinzipielle Ben- dcrung des Kur'es bedeuten. Ter neue Ministerpräsident wird, ebenso wie Gras Buguoy es hätte tun sollen, nur eine Rekon- truktion des Ministeriums auf Grund des gegenwärtigen Be- landes vornehmen. Die bisherigen Minist« bleibe» im Amte. de» Innern wurde der disberige Statthalter do «eich »>r»f von Bvlandt-Rkeidr nnd inm Leit« «inverinm» der Geitronschef Sedetmeat Dr nterl. «m Nachmittage landen zwei kurze t, Minift,rrat» statt: «unüchsl verabschiedete sich-o« Ko non seine« bl»herlg«n Kollegen, sodann begrüßt» Freiherr Sa die Minist« und versammelte sie zu einer Beratung. Aßen. Di« Javaner stürmte» und eroberten da» Fort Sungschnschan von Port Arthur. ng«, de» Kunst und Wissenschaft. ^ König!. Hottdrater. Im Overnhoule gelange« heut». . "„ssühtting: „Häusel und Gretel" und lech» Uhr. zur Äi. „Die Pupvenfee Bernaucr". tm Schauspielhante (7 Uhr) .Agnes S La« am l0. Januar in dir K r » uz k i r cd c t«,«findend»« on»eet . ^ n» tfi die rrtie Veranlialiuna in ,i r ö ß «r e m Ist a b m en , tn der dte vor nach ntat « Jalrr«« 'fertiggeltellt«. drg,' . 82 lltnaenee Liimmrn «L lrob« JedmltchfL« Orgel vorgetübtt w-rocn wird. Bekannnild tfi diele »ave stimmen,aI nur »vir tebr iv.nigen deuitcken Orgeln «rrriLr oo« gar übertraffen worden. Äußer den vcidrn ne»«n Vach»« Programm «u- dnlt nen mooernen Ptnuotenfiltcken <.>>rntalie von Saint-TaSnS, sowie Prä uoium und «tug« Uder l, X O « von Lider) biete« vor alle« dte Aooliat dr« Adenvs tfionzcrr sUr Orgel mit Orchcsttrdcglellu 'S von dem in legrrr Zeit vielgenannlcn E. Bojlt) dem Oraanltten dankbare Gelegen!»» zur Enlsallung der Schdnb-Iten seines Jnitrumcnti. Leer Stttard bat dte Posliicde Sadpsung bereit« an vrr -tneoenen Qrtm mlt großem Sifolg kreiert und bat auL süe dle hi.fige Äutsadrung bereit« um- tassende Aorvcrcttungen geirofie». U. n. wir» im Interesse »ine« Wirkung«, voüen viegmsares ,u oem machlvollen Orgelklanz« allein dal bei der Beg ritung detei igte SireicborideiierauS d« vtustkren belieben. Plc «inbeim'sättn Kanltlrr, Lrrr kr. v. Boro und Lerr Konzerlmei'tcr Will« wcrden bas Programm außer»«« durch einige ittilrgge ibrer dopen »null derei-dern und baourch vem Konzert «cd «me st Das H a yd n-M u I e u m tet, nun doch ig leiner ze as wollte man das alte tziae Ge in Wien wird, wie ver- ebäude niederreißen., in dessen Joseph Haydn gewohnt, wo er seine «Schöpfung" so» die „Fcihrel-zeiten" eejchriebcn. nnd wo man heute noch in zwei Zimmern die zahllosen Andenken an Haydn und seine Zeitgenossen anfüewahit. Die Wiener Stadtverwaltung Kat nun- mehr beiä/ossen, Pietät zu üben und daS Gcbgude stehen zu lallen, und so wird den» auch das Haydn-Mmeum in jenen beiden engen Räumen weiter bestehen, wo Haydn seine reifsten Werk« geschaffen und wo er. wie die Historie erzählt, den Frieden uchte, wenn die Sonne des häuslichen GlückeS sich einmal oder häufiger verdnnkelie. Es ist eine alle Wiener Erinnerungsstätte, die da erhalten bleibt. Vermischtes. Das Unwetter hat allerorten fürchterlich gehaust. In der RerchLhallpt- sradt tobte die Windsbraut wie die höllische Jagd durch die Straßen und riß Schilder und Gesimse herab. In der König-, Ecke Spandaner Straße wurde ein Schaukasten von der Wand gerissen und in ein Schaufenster geschleudert: die wertvolle Spiegelscheibe wurde zertrümmert. Am Hause Leipziger Straße Nr. 23 riß der Sturm ein Hobes Bogenfenster beraus, da» von der zweiten Etage aus den Bürgersteig fiel. In Schöneberg wurden Zäune nmgelegc, in der Hauptstraße Verzierungen von den Balkons hcrabgerissen und Fensterscheiben eingedrückt. Aehn- liches wird ans Friedenau. Zehlendorf und Machnow mitgeteüt. In Rixdorf wurde von einem in der Münchener Straße be- legenen Neubau das 4 Meter lange Esiengestell eines in der vierteil Etage angebrachten Balkons gelockert. Es stürzte mit furchtbarer Gewalt aus den Bürgersteig und das Straßenpslaster. Verletzt wurde niemand. Alle diese Exzesse u-urden durch ein Minimum zustande gebracht, das nach West-Rußland von der Nordsee nntcriveos ist. In der zweiten Nachmittagsstuud« trat ein heftiger Schneesall ein. der ganz Berlin in eine dichte Schneedecke cinhüllte. - Gegen IlN? Uhr abends trieb der Orkan auf dem Nangiervahnhosc in Niederschöneweide vier Kesselwagen gegen einen anfahrcmden Güterzug. Die. Kesselwagen fuhren direkt in die Lokomotive des GüteAuee». Der Lokomotivführer, der bei der Finsternis die anrollenden Wagen nicht leben konnte, bremste zwar, konnte aber einen Zu- ämmenstoß nicht verhindern. Die Lokomotive, ein Güterwagen und zwei Kesselwa"en wurden demoliert. Der Lokomotivführer rettete sich im letzten Augenblick durch Abspringen, dagegen er litt der Heizer, der zwischen die Lokomotive und einen Kessel wagen geriet, lebensgefährliche Verletzungen, indem ihm ein Schenkel vollständig zerpuctläsi wurde. Der Verunglückte, der Heizer Ernit Mühle, wurde noch lebend nach dem Krankenhaus," gebracht. An seinem Auskommen wird gezweifelt. — Amtlich wird gemeldet: Der Schneeslurin. der am Nachmittag des 30. Dezember einsetzte, Hot im Eisenbahnbetrieb ganz erhebliche Störungen hervorgerusen. "Am Morgen des 31. waren fast sämtlich« von Königsberg ausgehende Eiscnbahn- irecken derartig verweht, daß die Jrühzüge nickt adge- assen werden konnten. Dle ankoinmendcn Züge treffen mit mehritündii en Verspätungen ein. — Am 30, v. Mts, nachmittags Uhr.50 Minuten ist ferner der Schnellzug l) 3 Köln- Berlin aus Station Buzchom mit vier im Nebengleise stehen den, durch den herrschenden orkanartigen Sturm in Bewegung geletzten Güterwagen z u sa m m c ngesto ß e n. Durch den Zusammenstoß wurde ein Güterwagen vollständig zertrümmert. Zwei Güterwagen sind entgleist und ebenfalls beschädigt. Auch die Lokomotive und sämtliche Wagen des Zuges O 8 haben Beschädigungen erlilten. Der Weichensteller R"Husberg, der vor seiner Bude O. v. die Durchfahrt des Schnellzuges er wartete. hat einen Bruch des rechten lwberarmes und Fwei zleischwnndcn am rechten Lberschenkel daoongetragen. Reisende md nicht verletzt worden Die ScknldkLgc ist nock nickt auf- ttklärt. Die llnieriuchung ist eine,Zeiten — Der Berlin.«» )-Zug mußte nachmltta'-s 5 Uhr eine Station vor Lübeck wegen Ueberflutung des Dammes lieaen bleiben. Die Paffs» ricre und das Gepäck wurden mit Wagen auf der Häher g«. legenen^ Chaussee nach Lübeck und von dort weiter oefördät. Die „Stettiner Abend-ost" meldet aus Swinemünte: Der Sturm wuchs im Laust des Vormittags beständig und wurde von der Normalsiation mit Stärke 10 bezeichnet, d- k>. schwerer Nord- lsturm mit orkanartigen Schneeböen bei Seegang 8, d. h. swerer hochgehender grober Se«, Er hält obwechsAnd mrt Schneegestöber und Regen an. . Dampfer „Orpheus", und „Archimedes" als erste in den Hafen, während andere auf Sec mit dem Unwetter kämpfen. Bis Mittags 1'/, Uhr kamen die rste m zur Stunde ist noch kem Schiff aus Swinemünde ausgelaufen.' Läintlichc Straßen vom Bollwerk bis zur Plantage sind üb, chwemmt, die Tee steht bis an der Kaiserhalle und dem Kor ans. Ter Wassersiand, der sonst bei Mittelwasser 7 Meter «trägt, steht 1,75 Meter höher. Die Fährverbindung mit Oft» vine ist wegen des Hochwassers und des SturmeS nicht rn betrieb genommen worden. Der Zug aus der Richtung von Ducherow lief am 3l. Dez. morgens mit 80 Minuten Verspätung ein. er konnte auf offener Strecke kaum gegen den Sturm aus» kommen. — Aus Heringsdorf wird gemeldet, daß dle laiser Wilhelm-Brücke beschädigt ist: der Brückenkopf wurde zer- tört, und die dort im Lavidt hängenden Motorboote sind zer trümmert und wurden fortgerissen: dieselben sind verloren. — Auch die cm das Deutsche Reich grenzenden Länder haben unter den Stürmen zu leiden gehabt. Wie aus Wien telegraphiert wird, wütete dort in der Nacht ein orkanartiger Sturm. Zttr zwei Vorstädten fielen hohe Nauchsängeein und durch- chlngen Dach und Bodenräume, wodurch Trppelbämne ff» be wohnte Wohnungen stürzten. Der Bademeister Herzog, ein tarkcr Mann von 43 Jahren, wurde bei der Kaiser Josef- Zrücke vom Winde ausgehoben und mit Heftigkeit auf ein Draht est geworfen^ von dem er dann Herabsiel. In der Stadt sind, zahlreiche Dächer abaedeckt worden. Fast kein Fenster blieb ganz. Die herum fliegenden Ziegel und Glasscherbe« efährdcten die Passage derart, daß kein Mensch sich auf die Straße traute. ÄuS Klosterneuburg wird ebenso heftiger Sturm gemeldet. Helental und Scköpflgebiet melden, daß überall Stadeln vom Sturm aufaerissen wurden. Ter Sturm streute Heu und Stroh in alle Winde. Im Wald ist schwerer Schaden zu verzeichnen. In Böhmen richtete der Orkan besonders großen Schaden an. — In Moskau hat die Kälte 27 Grad erreicht. Infolge deS Frostes sind alle Lehranstalten geschloffen worden.
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