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Verordnungsblatt der KreiölMiptmauns-.^ Bautzen zugleich als Konsistorialbehörde der Oberlansih. A m t s ö L a t 1 der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Osiris des Hauptzollamts Bautzen, inglcichcn der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, svivie der Stadtgemeindc»-äte zu Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handels- und G e w c r b e k a m m e r zu Zittan. Verantwortlicher Redakteur Georg G. Monse (Sprechstunden wochentags von 10-t l und von 3-4 Uhr). - Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautzen. Fernsprcchanschluß Nr. LI. Bau-«, ^chUchl-n täglich «b-»dS. Preis de» vierteljährlichen Abonnement, 3 Jnser.IonSqebühr für den Naum einer P^tt. gt-Lhnlichen Satzes la<^, in geeigneten fallen unlec Gewährung von Rabatt: Ziffern-, Tabellen, und anderer ichmieriger Satz entlvrechend teurer. Nachwci-'gcbülir sur jede Anzeige an» bis Null 10 N!>r ..»grheuSe AnkE uvch in dem nbmbs er. slrielueuvrv Vlulle rrlIsNlri)Me. Inserate nehmen die Geschäftsstelle des Maltes und die Annoncenbuceaus an, desgleichen die Herren Walde in Löbau, Cmu» tu Weidenberg Lippusch in Schirgiswalde, Gustav Kröling in Bernstadt, Buhr io Königshain bei Ostritz, Reußner in Ober-ÜunnerSdors und von Lindenau in PuISnitz. Nr. 301. Mouraq, den 3!. August, abends. 1908. überall Glück hat, daß vielmehr seine Gedanken und Ab- Provinz Hessen. Nassau scheidenden Oberpräsidenten dieser Zeughaus in Herzogs und Herzogs von anderer hier Uhr fand bei den Majestäten im Elisabethsaal des Kgl. Schlaffes eine Tafel statt, bei der die Majestäten einander gegenüber saßen. Rechts von der Kaiserin folgten zunächst Gegenwart des Kaiserpaares, des Groß- der Großherzogin von Sachsen.Weimar, des Coburg, des Fürsten Waldeck Pyrmont und weilenden Fürstlichkeiten, Prinzen und Prim feierliche Nagelung und Weihe der mit Kürst zu Waldeck und Pyrmont, Prinz Friedrich Heinrich, Prinz Ernst von Sachsen. Slltenburg. Der Kaiser saß zwischen der Großherzogin von Sachsen und der Prinzessin Friedrich Leopold, nach rechts folgten Prinz Friedrich Leopold, Prinz Friedrich Wilhelm, der Erbprinz von Hohenzollern, nach links der Kronprinz, der Herzog von Coburg, Prinz Karl von Hohenzollern. An der Tafel nahmen u. a. ferner teil der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, der Kriegs- Minister, Hausmeister v. Wedel, Geh. Leg.-Rat vr. Paulßen. staffel, 30. August. Zu Ehren des bisherigen Ober- Präsidenten von Hessen. Nassau, Grafen v. Zedlitz und Trützschler fand gestern abend unter großer Beteiligung aller Kreise der Bürgerschaft eine allgemeine Abschieds, feier statt. Nach einem Vortrage des Lehrergesangvereins brachte der Gefeierte das Kaiserhoch aus, indem er gleich, zeitig den Dank des Kaisers und der Kaiserin für den ihncn bei der letzten Anwesenheit bereiteten Empfang aus- spuut- Nach weiteren Musik- und Gesangvorträgen hielt der Stadtoerordnetenvorftehcr, Geh. Kommerzienrat Pfeiffer die Festrede. Er knüpfte an das Geleitwort Seiner Ma jestät an, das dieser dem Grafen Zedlitz in die Provinz Hessen Nassau mitgegeben, indem er ihm deren Wohl und die Berücksichtigung der hessischen Eigenart besonders em pfahl. Graf Zedlitz habe diese Wünsche zu glänzender Er füllung gebracht. Der Redner schloß mit dem Wunsche für ferneres Wohlergehen des Oberpräsidenten und mit einem Hoch auf ihn, das begeisterten Widerhall fand. Graf Zedlitz dankte in bewegten Worten und hob hervor, daß er in seiner Stellung als Oberpräsident nicht habe herrschen, sondern dienen wollen. Budapest, 30. August, abends. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist heute hier eingetroffen und nach Sofia weitergereist. Paris, 30. August. Der hiesige bulgarische Gesandte erklärt im .Echo de Paris" alle in Wien verbreiteten Ge rüchte über eine Flucht des Fürsten Ferdinand für falsch, ebenso seien die Gerüchte von einer Verschwörung gegen ihn überaus abgeschmackt; wenn die Lage de'Fürsten auch angesichts der Ereignisse in Mazedonien Schwierigkeiten habe, so werde er diese doch zu lösen wissen ohne Konflikt mit der Türkei oder den Oppositionsparteien. Petersburg, 30 August Durch kaiserliches Reskript von gestern wird der Finanzininistcr Witte zum Präsidenten des Ministerkomiteeü ernannt und ihm gleichzeitig zur un- verzögerten und erfolgreichen Beendigung der russisch- deutschen Handclsoertragverhandlungen und um feine nahe Bekanntschaft mit allen Bedürfnissen des Handels und der Industrie Rußlands auch fernerhin zu benutzen, die weitere Führung der im Finanzministerium ftatlfindenden Verhandlungen mit Deutschland übertragen. In der Deutsch. Russischen HaudelSverlragskommisston fand gestern die erste Lesung des Entwurfs statt. — Der.Regierungsbote' gibt die Ernennung des Verwesers der Staatsbank, Geheimrats Pleöke, zum Verweser des Finanzministeriums bekannt. Belgrad, 30. August, nachm. Heute fand hier eine von ungefähr 8000 Personen besuchte Versammlung statt, wobei mehrere Reden von Serben aus Aitserbicn und Montenegrinern gehalten und eine Resolution angenommen wurde, in der die Versammlung erklärt, Serbien wünsche auch fernerhin keine Verwickelung im europäischen Orient hrrauszubeschMören, es rönne aber gegenüber der für die Slaven gefahrdrohenden Lage in Mazedonien und Alt- serbicn nicht gleichgültig bleiben. Es halte dafür, daß die Herstellung der Ordnung in Mazedonien am besten erreich, bar sei, wenn mit derselben, unter Wahrung der Sou- oeränetät des Sultans, die interessierten Balkanstaaten be traut würden, von denen jedem nach erzieltem Einvernehmen seine Rolle in dieser Angelegenheit zugewiesen würde. Mit dem Auftrage, für die Verwirklichung der Resolution Sorge zu tragen, wurde ein besonderer Ausschuß betraut. — Während der Versammlung wurde ein Telegramm auS Vranja verlesen, wonach das Kloster Prohor Poinski an der serbischen Grenze gestern abend von Türken und Arnautcn zerstört und alle darin bcfi idlichen Personen ge. tötet worden seien. In erster Linie hätten sich NizamS daran beteiligt. An amtlicher Stelle ist bisher keine Mel- düng hierüber cingegangen. — Nach Schluß der Versamm lung versuchten halbwüchsige Burschen feindselige Kund, gedungen vor der türkischen Gesandtschaft zu veranstalten, indes kam es infolge der getroffenen sicherheitsmaßregeln und des Eingreifens besonnener Elemente zu keiner nennens- Provinz, dessen hohe Verdienste um die Verwaltung der selben der Kaiser das höchste Lob spendete. (Den Wort laut dieser Rede s. u. Seither hat das Kaiserpaur Schloß Wilmhelmshöhe verlaffen und ist bereits wieder in Berlin eingetroffen.) In Köln hat der große Katholikentag in Verbin dung mit der Jubelfeier des Bonifaziusoeretns unter großer Telegraphische Korrespondenz. Beklta, 30. August, abends. Heule mittag fand im zesfinnen die , neuen Tüchern beliehenen Fahnen und Standarten des vierten und elften Armeekorps statt. — Heute abends >/,7 Das Reichsmilitärgericht hat am Dienstag in Sachen des Fähndrichs z. S. Hüffen er verhandelt und in Bezug auf das Urteil des Oberkriegsgerichts erkannt, daß dieses Urteil nicht deutlich über die Willensrichtung des Angeklagten bei Begehung der Tat, insbesondere über den äolus evontualis, sich ausspricht. Das Reichsmilitär gericht hat den Hüssenerschen Fall daher an die Berufung« Instanz zurückgewiesen. Der Prinz Prosper von Arenberg ist von dem Gefängnis in Hannover, wo ihm angeblich zu viel Frei- heit gelaffen wurde, nach dem Gefängnis in Tegel bei Berlin gebracht worden. ' Blicken wir auf das Ausland, so zeigt sich uns zu- nächst die ungarische Krise zwar noch unverändert, doch werten Ruhestörung. Athen, 30. August Hier sind fünf Bulgaren verhaftet woroen, weiche zwei Fäßchen Dy n«mit nach Dede Aghasch schicken wollten. Koustanttnopel, 30. August. Die Pforte erklärt, der amerikanische Konsul in Beirut sei weder ermordet noch Gegenstand eines Anschlages gewesen. Als der Konsul am 23 August abends im Wagen zurückkehrte, habe ein Teilnehmer an einer Hochzeitsferer in der Nähe des Kon- sulatS, dem Landesbrauche gemäß, einen Schuß in die Luft abgegeben. Der Konsul glaubte, daß der Schuß gegen ihn gerichtet sei und dieser Vorfall gab den Anlaß zu den falschen Gerüchten. — Das Ausnahmegericht in Monastir hat 2 Bulgaren zum Tode verurteilt. Aus Türken und Griechen gebildete Kommissionen sind von Monastir ins Innere des Landes abgegangen, um die irregeleitete Be- völkerung zur Rückkehr in ihre Heimatsdörfer zu bewegen. Zur Rache für das Treiben der Komitees haben türkische Truppen mehrere Dörfer in den Bezirken ReSna, Presta und Ochrida zerstört. Die Komiteebanden zerstören dagegen Wochenbericht. gaben die letzten Nachrichten Hoffnung, daß Kaiser Franz Ihre Moj. die Königin-Witwe hat sich zu Ar fang Joseph Mittel und Wege finden werde, den Trotz der Ob- der verflossenen Woche nach Krauchenwies bei Sigmaringen: stluktionisten zu brechen, die sich als ungarische Patrioten zum Besuche der Fürstlich Hoher zollernschen Herrschaften «erieren und dabei tatsächlich die Lösung der Verbindung begeben Am Mittwoch abends reiste Ihre Kgl. Hoheit; mit Oesterreich, die Zerteilung der Gesamtmonarchie an- Prinzessin Mathilde zunächst nach Lichtenstein und dannstreben, als deren natürliche Folge die Verringerung der ebenfalls nach Krauchenwies. : militärischen Kraft und politischen Bedeutung Oesterreich- Jm Nachtrag zu unserem vorigen Wochenbericht haben , Ungarns, ja der Verlust der Großmachtstcllung zu erwarten wir noch der am 22. August erfolgten Großjährigkeit«->wäre. Em warnendes Zeichen dchen, was bei fernerer Erklärung deS Fürsten Otto Viktor von Schön- Nachgiebigkeit gegen die Forderungen der ungarischen Ra- burg-Waldenburg zu gedenken, welche im Beisein vertikalen eintrctcn könnte, ist die verwegene Sprache, welche saft vollzählig erschienenen fürstlichen und gräflichen Ver- bereits von Polen und Tschechen geführt wird, die nach wandten vor sich ging. Bei der Ferer kam auch die Ver- dem Beispiel der Ungarn (Magyaren) nun gleichfalls schon ehrung der Bevölkerung für das fürstliche Haus zu wür- von besonderer Heeresorganisalion mit nationaler Dienst digem und herzlichem Ausdruck. Zwei Stunden lang wahrte spräche und nationalem Kommando faseln! Ungarns der Empfang glückwünschender Deputationen und zugleich Hauptstadt aber ist gerade jetzt von einem furchtbaren Un- erschienen in derselben Absicht sechsundsiebenzig lutherrsche - giück betroffen worden, indem bei einem ganz plötzlich in Patronatsgeistliche vor dem jugendlichen Fürsten, dernkimm großen Pescher Warenhanse ausgebrochenen Brande Gottes Gnade auf seinem wertcren Lebenswege geleiten wolle.': viele Menschen den Tod fanden, viele schwer verletzt wurden. Ein sehr umfassender Streik ist in Crimmitschau Der englische Kolonialminister Chamberlain betreibt ausgebrochen in der dortigen Textilindustrie, dessen Ende! mit seiner gewohnten Energie sein Zollprojckt; er muß aber noch nicht abzuschcn ist. Es feiern dort nahezu zehn- sehen, daß er damit gerade auch in den Kolonien nicht tausend Arbeiter. . . ^ Der Kaiser war am Sonnabend, 22. August, von fichten dort zum Teil auf entschiedenen Widerstand stoßen. Altengrabow nach Wilhelmshöhe zurückgekehrt, reiste jedoch Eoz. B. in Kanada, wo man von irgend welchen Be- bereits am Sonntag nachts nach Mainz ab, wo er Tags schräl kungen der kanadischen Freiheit, die mit Chamberlains darauf mit dem Großherzog von Hessen und anderen Fürst- Plänen verbunden sein könnten, durchaus nichts wissen lichkeiten auf dem „Großen Sanve' einer Gefechtsübung will, wie jüngst Sir Wilfrid Laurier, der kanadische Mi- beiwohnte. Von Mainz begab sich der Monarch in Be- rnstcrprästdent, off n erklärte. glcitung des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl Der französische P-ästdent Loubet hat fünftausend von Hcffen nach Kronberg und Schloß FriedrichShof, be- Franken als Spende für die von der schlesischen Waffers- suchte von dort auS am Dienstag die Saalbnrg und ritt not Betroffenen gesandt, ein Zeichen der Teilnahme, wie nach genauer Besichtigung derselben nach Homburg, um solche unser deutscher Kaiser mehr als einmal auch bei Um von da nach Friednchshof zurückzakehren. Am Mittwoch ^InckSfäUcn in Frankreich gezeigt hat. Es ist doch immer nachmittag verließ der Kaiser FriedrichShof und traf am > erfreulich^ wenn die einander entfremdeten Völker sich so Abend in Wilhelmshöhe nieder ein. Am Donnerstag fand wieder nähern. in Kassel, wohin sich mit dem Kaiser auch die Kaiserin und! Ucber die einzcluen Vorgänge auf dem türkischen Prinz Eitel Friedrich begeben hatten, das Festmahl für das - Kriegsschauplätze (denn nachgerade muß man wohl dieses elfte Armeeco,PL statt, auf dessen Wohl der Kaiser den (in Wort gebrauchen, nachdem die Kämpfe immer größere Be- Nr. 199 mitgctciltk") Trinkspruch ausbrachte. Auch am dentung gewonnen und sich auch nach Rumelicn verbreitet Freitag fand ein Festmahl im Residenzpalast zu Kaffel! haben) ist in unsercm Blatte Tag für Tag berichtet worden, statt: diesmal toastete der Kaiser auf das Wohl der Pro-! so daß wir hier uns damit begnügen können, auf die we- vinz Hessen-Nassau, und dies in einer Rede, die durch!'entliwe Verschlimmerung yinzuweisen, welche in letzter ihren bedeutenden Inhalt wie durch den warmen Ton, in! Zeck die Lage der nicht bloß von den Bulgaren bedrängten 1?. . ..c- L. . -r— - AVik Kis Kis vrm Ilr u-urvc, crucu jjivprtl "UV r — *7 — —...» » » I—, Eindruck auf die Hörer hervorbringcn mußte. Besonders - nennen, jedes Mittels sich bedienen, um ihre Zwecke zu gilt dies von der dankbaren Anerkennung, mit welcher der' erreichen, hat wiederum das entsetzliche Unglück bewiesen, Kaiser der Anhänglichkeit der Kaffeler Bevölkerung an seine! das sich auf der Oricntbahn zugetragen und daü lauter Person gedachte, sowie von dec Betonung des gesegneten! unschuldigen, an den Kämpfen nicht beteiligten Personen Eu fluffes, welchen die Kaffeler Gymnasialzeit auf den Leben oder Gesundheit gekostet hat Der plötzlich drohende Kaiser gehabt. Daneben war die Rede eine ganz außer-!Konfliki mit den Vereinigten Staaten von Nord- ordentliche Ehrung des Grafen von Zedlitz.Trützschler,lamerika scheint der Pforte erspart zu bleiben. des nun infolge seiner Versetzung nach Schlesien aus der Menelik, der Negus von Äbyssrnien, soll ernststch, Provinz Hessen-Nassau scheidenden Oberpräsidenten dieser erkrankt sein. Beteiligung stattgehM. Die Forderung der früheren Katho likentage bezüglich Aenderung der Lage des Papstes wurde auch auf diesem Tage erhoben. In der betr. Resolution heißt es: „Die deutschen Katholiken, wie alle übrigen Katholiken der ganzen Welt, können, eben weil sie Katho liken sind, nicht das Verlangen aufgeben, daß ihrem höchsten „ , Oberhaupte die notwendige Unabhängigkeit und die wirk-i der Großherzog von Sachsen, Prinz Eitel Friedrich, Erb- liche Freiheit voll und ganz wiedergegeben werde, Weichesprinz von ^Hohenlohe-Langenburg,^Graf^Waldersee, links die unerläßliche Bedingung für die Freiheit und Unab-