Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 05.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189903057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-03
- Tag 1899-03-05
-
Monat
1899-03
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.03.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LZ vs »nid der musikalischen Melodie gemäß kunstgerecht harmonisirt. Jedes Lied wurde so bearbeitet, daß es ein in sich abgeschlossenes Ganze bildet: zum Zwecke ihrer öffentliche» Aufsuhrung irdvch wurden die Lieder in Gruppen elngcthcilt, so daß deren mehrere nach einander vom Verein vorgetragen werden. Der Chonneisler wühlte diese streng genommen nicht allgeniein anerkaunte Kunst- sorm -- das Potpourri — nur zu drin Zwecke, um auch einem weiteren ZulwrerkreiS die Mannigfaltigkeit der serbischen Melodien, sowohl der Toureilie, als auch dem Rbüthmus nach, in möglichst leichter und übersichtlicher Weise vor Augen zu fuhren. Dessen ungeachtet war das Strebe» des Tonletzers stets daraus gerichtet, zwischen den einzelnen aus einander folgenden Bolksmclodien einen nuisikaliichen Zmaninieiihana herzustellen, was ibm run so leichter gelaiig, als alle» dieicn Lieder» ei» »nd dasselbe Leitmotiv zu Grunde liegt, nämlich: das vielgepittste. aber auch zugleich von tröstlicher Hoffnung erfüllte Herz des Serbenvvikes. In dem Concert steht »ns jedenfalls ein großer und eigenartiger Genuß bevor, dessen künstlerischer Werth erst neuerdings durch die erfolg reichen Berliner Concerte des Belgrader Vereins festgesleut worden ist. Der Belgrader Chor bringt im 1. The» an gemrschteii Chöre» zur Aufführung: Serbische Volkslieder aus Dalmatien: Serbische Volkslieder ans Alt-Serbien: Bazin: .Die Kreuzfahrer am Meere" : Serbische Volkslieder ans Serbien und Süd-Ungar». Jin 2. The»: Volkslieder vom ..Usssulc Vvljlca" (Tenor-Solo mit Chor): 8uiä LSencii: a) „dis ejörvl s'n", b) „ßiolmm Sopran- Soli mit Chorbegleitung im Originaltext: Serbische Volkslieder aus Makedonien: aus Äosuie», der Herzegowina und A>ontencgro. Nach dem 1. Tbeil des Concerts gelangt „Die Mrnberger Puppe", nach dem 3. The» „Der Kurmärker und die Picarde" zur Aufführung. j- Mittbeilung aus dem Bureau der Königl. Hoftheater. Im letzten diesjährigen Sinsonie-Concert der Generaidircktion, Serie 8. wird Hen Professor Leopold Auer aus Petersburg Mitwirken. Derselbe wird das Violincvncert von P. Tschailvwslh, op. 35 und einige Soli zum Vortrag bringen. s Im Residenztbeater finden heute zwei Vorstellungen statt: Nachmittags wird zu ermäßigten Preise» Tellingcr's Operette „Don Cesar" gegeben mit Hen» Schüler a. G. in der Titelrolle; Abends tritt Herr Felix Schweighoser in dem Schwanke: „Mat thias Gollinger" auf. i Von schätzenswcrther Seite erhalten wir nachstehende Mit theilung: ..Gestatten Sie gütigsl einem Ihrer ältesten Abonnenten einige ganz ergebene Bemerkungen und zwar bezüglich Ihres namentlich für ältere Dresdner sehr interessanten Antrages über die Oper . A s r i ka n eri n ". Zunächst die kleine Berichtigung, daß der erwähnte treffliche Hoslljealermaler nicht Reh», sondern Nah» geheißen hat. Wenn Sie nun, gcehrteste Redaktion, dann im Weiteren die damaligen Milwirkenden auf und vor der Bühne (Kapelle) nennen und die Wenigen erwähnen, die davon noch übrig, d. h. am Leben sind, so erscheint cs vielleicht nicht ganz ungerechtfertigt, wenn Sie auch Jener gedenken möchten, die sich vor» im alten abgebrannten Hostheater mit der gedachte» Over fleißig beschäftigen mußten! Ich meine nämlich die Kasse, den Billetvcrkauf, den Geldpunkt, aus welche» der treffliche in Gott ruhende Herr Generaldirektor v. Könucritz gerade damals hohe» Werth legte! Der beliebte und ausgezeichnete Kassirer Herr Ernst Keil ist leider auch längst todt, aber sein treuer Assistent jener < Tage, der Königl. Grhcimiekretär A. Börner, ist »och da! Dieser dürfte wohl von de» damaligen Kassen- und Kontrvlbecimlen der einzige noch am Leben befindliche sein. Ter Billetverkanf zur „Afrikanerir,' hat jenen Beamten damals bei den ersten Vorstellungen viel Arbeit gebracht, der Andrang ließ bald nach. Herr Börner muß heute noch im Geiste den Herrn Generaldirektor vor sich sehen, eine hohe würdige Greisengestalt, wie er damals, sichtlich ver stimmt, in dem kleinen niedrigen Kassenlvkale lSvutcrrai») im ab gebrannten Hanse aus und ab schritt, weil ihm viel z» wenig Käufer vor der Kasse standen. Herr v. Könneritz war mit Leib und Seele Intendant und hatte sich gerade mit dieser Over u»d deren glänzender Ausstattung viel Muhe gegeben, was auch all gemein anerkannt wurde, aber - wenn ich nicht Irre, da die Sache la ziemlich 33 Jahre her ist — war man mit dem Heldentenor (Ucko) nicht so recht einverstanden. Die Rolle des VaSco de Gama muß allerdings gut besetzt sein. Leute vom Schlage unseres seligen Tichatscheck oder etwa Wachtel. Nicmann re., auch Riese, gehörten dazu. Ich möchte fast behaupten, daß der selige, so gewissenhafte Herr Generaldirektor v. K. sich die Sache förmlich zu Herze» ge nommen hat, denn, wie Sie sehr richtig erwähnten, kaum lO Tage nach der ersten Aufführung war er todt. Das Jahr 1866 hatte ihm freilich auch ohnehin noch manche schwere Stunden vorher gebracht. — Run schließlich noch eine andere Bitte: es heißt nämlich „la sorpresa" ldieNeberraschungsnnd nicht ,.'s sorprossa", wie jetzt für den Viktoria-Salon reip. den trefflichen Bernardi angetüudigt wird Ich habe schon früher einmal 3 Mk. für ein Inserat in Ihrem Blatte riskirt, da stand damals stets koprasa lohne r), jetzt ist ein s zu viel." — Zur Beruhigung unseres gewissenhaften Beobachters ist für die Rlchtigschreibung der „Lorprvsa" Sorge getragen worden. Zu unseren in de» Fachkreise» mit Interesse aufgcnommenen Rathschlägen für die Neugestaltung des Glockengeläutes der Kreuzkirche geht uns von kompetenter Seite nachstehende Ergänzung zu: „Da für die fünf neuen Glocken der Kreuztirche die Töne noch nicht sestgestellt sind, möge man zur ernsten Prüf ung der Sache zunächst aufnierkiam auf das Blascwitzer Geläut a-ea-x-b hören, das an Sonntagen als I-is-äur, au hohen Fest tagen als 6-mvlI, leider aber nie in feinem Vicrklang ertönt. Wäre hier der alte Zopf bei Seite gelegt und statt deS steifen und stets harten 8 das siebliche l, beigegebcu worden, >'o wäre die Wirkung eine entschieden vortheilbastcrc und dem Zwecke ent sprechendere. Für gewisse und besondere Feste und Falle sollte man überhaupt nur dem 6-moII-Akkord das Wort gestatten. Es läßt dieser Trrzenanfbau die vier Mischungen: e-es-8, oes-8-d. es-x-b und 8-b, mithin 6-nioII lohne und mit Septime), ks-änr und 8-moll zu Für den Kreuzthurm mit fünf Glocken sei wegen eines Zusammenklanges der Noncnakkord I'l8-6-6-<ies-s empfohlen, der die Scheidungen zuläßt: dis-üur. 0 vermindert für Bußtage und Charfreitag, Scpt 6-L-äe8-t als Hauptrns an Sonntagen, tt-mall, auch 8-äe8-k für Trauer und Oer-ürir mit den zwei kleinen Glocken für mancherlcr andere Gelegenheiten. Diese Konstellation aber ans den Grundton basirt, müßte die schönen Sänger clos, t verlieren. Zu warnen ist vor Quart-Abständen, weil dieselben durch nur i/s Gewicht zriin Vorgänger schwach und spitz werden. Man bedenke, daß eine Oktavglocke blos '/>» Gewicht, die Unterottave, mithin das zehnfache Gewicht anfweist. Darum bevorzugt Bochum die verminderten Akkorde mit den kleinen Tcrzensvlgen. Man ver werfe weder das Eine noch das Andere, die Mrtielslraße dürste auch hier die richtige sein. Für die geplante Orgel mit 80 Stimmen ist nur zu wünschen, daß man bei den heutigen Ziniivreiien nicht geize, im Kontrakt werteste Prinzipnlmensuren Vorkehr lHauptwcrk nicht unter 22 Zoll — 52 Centimetcr), damit das volle Werk nicht Harmoniumähnlich kreische, wie jetzt üblich, sonder» mit Brausen und Majestät die Thaten Gottes verkündige, wie dies die Orgel in der katholischen Hvfkirche vermag. Gustav Merkel that einmal den nnumstößlichen Ausspruch: „Eine Orgel mit schwindsüchtigen Prinzipalen ist keine Orgel. Man sorge für rveite und gesunde Prinzipalstimmen bis z» der Zweisußoktave: die mageren Register werden schon besorgt." Bei der Platzeiutheil- una ist etwas Raum für Zukunftswünkche zu rcscrviren, damit Ver vollständigungen in's Bereich der Möglichkeit gehören." -h Im bevorstehenden letzten Nicodö-Concert am 22. März wird man Gelegenheit habe», eine von Herrn Nicods neu zusainmengestellte S i n s o » i e - K a p e l l e zu hören. Ter Umstand, daß Beethoven s öliksa 8olemn>8 mehr als eine Gefammt- vrobe mit Chor und Orchester verlangt, hat Herrn Nicods ver anlaßt. diesmal von der Mitwirkung der Chemnitzer Kapelle, welche der Kosten wegen nur am Tage der Aufführung in Dresden anwesend sein könnte, abzusebcu. Die neue Kapelle wird aus schließlich aus Dresdner Musikern bestehen, die unter Herrn Nicods's Leitung zu einem Ensemble herangebildet worden such. ^Die Herren Bachmann. Gnntel und Stenz veranstalten am 18-März im Saale des Neustädter Casino ein Woblthätig- keits-Concert zum Beilen des unter dem Protektorat Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg stehenden Maria Anna-Kinder-Hvipitals Mitwiikende sind Frau Karchow-Lindner. Frl. Liii Braun und Miß Stevenson. Zum Besten des unter dem Protektorat Sr. Königl Hoheit ^Iii/tztzikt f Loncert-M itthetlunaen der Minsk, Hofnmstkalienßand- lung von F. R i e «. Kaufbaus. Da« Proaramm des 8. (letzt«») nieder ländisch-deutschen Concerte- in der Jobiumeekirche verzeich net : die beiden Schlußstück« de« «. Backbande« «Peter«): Präludium G-moll) und Pralltttller-Tno <V-moU): die große 0-woU Sonate op. »9 von Edgar Tinel; de» ersten Satz aus Fährniann's finlonischem Concert mit Orchester «S-mollt; ein Offertorium für So,ran mtt Cello und Orgel von L. Weitz: ,««t Lieder für Alt vo» Franz Such: voll sür Tenor, so wie für Cello «Herren Monn und Böckniann) und «iS Schlußnummer da« ktada» male, für vierstimmigen Lbor. Saloouartett und Orgel von Franz Duma. — Da« Dre-vnerDamrnquartett wird in dem am Ib d. R. im Bereinsbaus« ftattfindenden WobltdäligkeitSconccn zum Pellen de« unter dem Protektorate Jbrer K. K. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich Auauft stellenden Lcbrerinnncheims besonder« Werk» diesiger Kompomlten ,um Vortrag bringen; Derzeit« und Quartett« von Reinb. Becker. Felix Drac- seke, Carl Grammann, Hugo Jüngst und Alex. Wols. — Am »8. v«. M. wird im Musenbanie «in« »nalischeEoncertaesellschas« con- cechren. welche in Frankreich, Deutschland, Oesterreich und Rußland derril« mit Erfolg ausgetreten ist. Die Vereinigung besteht au« derHarfenvirtuofin Fräulein Edith Martin, der Sopranistin Miß Regina de Sole« von der Noval Opera Covent > Garden in London, dem Borilonifte» Mr Hamniet Drake und den» Pianisten Mr. I. H. Field. — Das Programm für da« E u g « n d' A l b e r t > C o n c e ri am 8. dS. M lautet: Bach-d'Albert: Präludium und Fuge (v-ckiir); Beethoven : Sonate <op. b7, O-molt); Cbopin: Fantasie <op. 49) und 2 Etüden aus op. SK: Schumann: Car- ucval «op. S>: d'Albert: Scherzo. Intermezzo, Walzer «an« op. l«); Rtiblnstein: Barcarolle «!>!r. 8-; LiSzt: Etüde „Mazeppa". — Der Liederabend Lildatb findet am l«. März im Mu enbauke statt. — Das Concert zum Besten des Vincentius-Vereins findet nicht a», »7., tonder» am 2> ds. M., unlcr Leitung des Herrn Hosratb v. Cchnch in, Vercinshauie statt. 1' Der König von Württemberg hat die Widmung eines ibm anläßlich leincS kl. Geburtstages von dein Komponisten C. W. Schneiden bach in Dresden übersandten Musikstücks „Waldcszauber". Fantasie für große« Streichorchester angenommen. 1' I» Mailand starb im Alter von 75 Jahren Graf Francesco DalBermc. Besitzer des Mailänder Theaters, das seinen Namen führt und das er im Jahre 1872 hatte erbauen lassen. -i Im DrcsdnerKunftsolon von Arno Woistramm «Viktoria- Haus) bleibt die Kollektion von Fölicien NopS noiv bis zu», >0. März aus gestellt. Die Verläiise von Rad,einigen des Meisters niedren ficki von Tag zu Ta». — Gegen Ende dieser Wolde kommt im Salon die Kollektion von Hern,ine v. Brenschen, der Gattin des in Rom verstorbenen Dichters Con rad Telmann, zur Ausstellung. Die Werke der Künstlerin baden in Berlin außcrardcntlicheS Ausicben erregt und sind nicht wcnigcr denn 47 Gemälde verknust wordcn: letztere werden für die hiesige Ausstellung zum größten Tbeil durch neue von der Malerin bisher noch nicht ausgestellte Werke er setzt werde». verMcheS und Sächsisches. — Zn einem gemüthlichcn Familienabend, dem letzten ni diesem Winter, vereinigte der Männer - Tur» vereln am Freitag seine Mitglieder und Gäste im Gesellschaftsbaus „Zoologi scher Garte»". Hierbei führte sich der neue Licdcrmeister, Herr Eichhorn, mit den unter seiner Leitung von der Bereinssängerschast gut und sicher vorgetragenen Chorliedcr» vortheilhast ein, dir nicht minder wie die von einigen Damen gebotenen Gesangsvvrträge de» lebhaften Beifall der Zuhörer fanden. Einige hunioristische Darbietungen regte» eine fröbliche Stimmung an. Als Familien abend eines Turnvereins kennzeichncte sich das gcmüthlichc Fest durch einen von Hen» Wal,manu cingeüblen »nd von 20 Turnern stramm ausgesührten Reigen mit langen Staben, der kraftvolle und z»m Thcil schwierige Stellungen und Giuppirnngen in tadel loser Wiedergabe zeigte. Dem daraus folgenden Tanze huldigte Alt und Jung mit Lust und Ausdauer. — Nach Borfladt Pieschen durchfuhr am Donnerstag gegen Abend ein mit 4 Pferden bespannter, außergewöhnlich breiter Lastwagen, der eine Lokomobile zu tragen hatte, die Leipzig er st raße. Um auf der Moritzburgerslraße einer Pjerdcbahn auszu- weichen, trat der Kutscher zu nahe au sein Geichirr heran. Er wurde vo» dem Rade, vor dem er ging, angefahre» und umgerisse». Von mehreren in der Nähe besiiidlicheu Arbeitern wurde der a» den Füßen Verletzte aufgehoben und zu einem Arzte getrogen. — Der Wohlthätigkcits - Verein „Erzgebirger" feiert nächsten Dienstag Abends 8 Uhr im Saale des „Tivoli" sei» 14. S t i s t uu gs scst. dessen Reinertrag zu wohltkätige» Zwecken bestimmt ist. Das Fest verspricht nach dem vorliegenden ebenso gewählten wie reichhaltigen Programm, welches durch die rühmlichst bekannten Brauer'S Roßweiner Sänger tMnIdenthaler, Nachmittags 4 Uhr beginnenden großen Concerts der Lcib- Greuadier-Kavclle verbunden ist. — Am Donnerstag Abend verunglückte in einer an der Scheuuenhofstraße gelegenen Eisengießerei ein jüngerer Arbeiter dadurch, daß er in dem Angenblictc, als er in Gemein schaft mit einem Kollegen flüssiges Metall ans einer,, Gießvse» in eine Pfanne gvß, stürzte und ihn, solches auf den Körper trvpslc. Er ward zwar sofort von hilfsbereiten Händen wega.'zvgen, auch wurden ibm die bereits brennenden Kleider vom Leibe gerissen, doch trug der arme Mensch desseunngccichtet ziemlich eruste Ver letzungen davon. — Lm Cvriftlichen Vereine lunger Männer, Neu- iimrkt S, 3, findet heule, Sonntag, Abends 8 Ubr, «in Vortrog des Herrn Direktor H » v f e l l> über: „Die Stellung des Protestantismus in Oester reich" statt, zu dem alle jungen Männer einaetade» lind. Der Eintritt ist frei. — In den Evncerten im P a l a st rest a n ra n t. Ferdinand- slraße 4. dirigire» seit dem 1. März zwei Kapellmeister, der Herzogliche Kapellmeister Herr Fritz Hoffman», welcher den klasti schen Theil znm Vortrag bringt, und der ungarische Knrkavell- mcistcr Herr Bcznak Laszlä aus Treusin-Teplitz, welcher die lustigen Westen, wie schon früher, dirmirt. Den gesanglichen Theil führen Frl. Heun'ne Heid und Herr St. Kvmaroin» aus, die nur noch bis Ende di, ses Monats Mitwirken. — Fuhrmann'S Kaiser-Panorama «RedlichhauS, Eingang Ringstraße) bietet in dieser Woche eine Reife durch Rußland, daiunter An sichten von Moslau nebst Kreml «Kaiser! Hofburg» Nischni-Nowgorod, so wie Kiew,c. — JnFroncke'S Kailer-Danorama, Pragerftraße 48, >, ist von beute an die Reise von Homburg nach dem Norv-Cap ausgestellt, welche am 2. Juli 1898 mit dem Schnelldampfer „Auguste Victoria" ange- treien ward. - Tie heutige Nummer d. Bl. enthält 2 Sonderbcilagen für die Stadtanflagc betressend: Prospekt über Comptoir-Aus- sigttu » g von M. u. N. Zocher. hier, und der Gewerbe- ichutz Nr. 200. — Sonderzüge. Anläßlich deS in M o r i tz k> u r g - E t l e n - berg staüstndciidcn Roß- und Viebmorktes wird dis Slaaisbakmvcrwalt- ung am Dienstag den 7. März Sonderzüge zwilchen Radebcul uiw Moritz- bma-Eisenbcrg in Verkehr bringen lassen und zwar: Vormittags 6 Uhr 48 Mi», von Ravebenl nach Moritzbura-Ei'enderg (Ankunft 7 Ubr IS Min.) und Nachmittags 2 Uhr 84 Min. von Moritzburg-Enenbcrg nach Ravebeul (Ankunli 3 Ubr 28 Min) Anschluß mit Dresden ivird durch die Barm. 6 Uhr 8 Min. von, kiesigen AUsiSdlcr Hauvibabnhose abgehcnden bezw. da selbst Nachm. 4 Uhr IS Min. ankommenden Perlonenzüg« vermittelt Beide Sonderzüge ballen an allen UnlerwcgSftalionc» und sind aus gewöhnliche Fahrkarten benutzbar. — Aus dem oberen Vogtland. Den Wintersaaten und dem Stoppclklee Ist durch den unerwartet und heftig aus getretenen Kahlfrost arger Schaden zugefügt wordcn. Die Pflänzchen werden durch oen Sonnenschein tagsüber gehoben und der sic umgebende Bode» wird gelockert, fvdaß sic den Nachtfrösten um so sicherer zur Beute fallen. Auch die hier und da bereits weit entwickelten Banmknospen dürsten sämiutlich erfroren sein. Man hatte bereits vergangene Woche wenige Tage alte Junghasen im Revier bemerkt: dieielben sind aber sicher zu Grunde gegaimen. da sie der gegenwärtigen Kälte kin der Nacht zum Montag — 11 Gr. C ) keinesfalls zu widerstehen vermögen. — Landgericht. Nach 8 112 des Reichsstrafgesetzbuchs wird Derjenige, welcher eine Person des Soldatenstandes aus- sardert oder anreizt. dem Befehl des Oberen nicht Gehorsam zu leisten rc. mit Gesängiiiß bis zu 2 Jahren bestraft. Beschuldigt nach dieser Richtung, war gestern der 23 Jahre alte noch unbe strafte Gärtner Bruno Reiiihold Berichte aus Breslau vor die 5. Strafkammer citirt. P. wohnte an, 11. Dezember v. I. mit seinem Freund Wackowitz, Gefreiter im 4. Infaiiterie-Regiment Nr. IV3. der öffentlichen Tanzmusit aus dem ..Bergkeller" bei und ! war Zeuge, als der Pionier-Sergeant Langheinnch als Führer einer Schankliausdienst-Patrouille W. aufforderte, in den Tanz pausen das Seileugeiveh, anzulegen, wie dies laut Garnison bestimmung besohlen ist. Als Wackowitz nach einem Tanz mit seiner Braut dem Befehl nachtam. äußerte der Angeklagte zu ihm: antragt hatte^u 2 Monaten. selben dl, . verurtheilt. — Bor dem» erlchHhos unter Vorsitz des Hem, Landacrickis- lrektor Nockwitz erschien ferner der 22jährige, auS Warschau gebürtige Arbeiter Marian Felix Reumann, den am 1V. Januar ein Kriminal-Gendarm beobachtete, wie er einer vor den, Schaufenster des Herzfeld'schen Geschäfts aus der Schössergasse stehenden jungen Daine mit der reckten Hand die Kteidertaiche vlsitirte. N. hat neben anderen Bestrafungen bereits l Jahr 6 Aucktba» "K 6 Monate Zuchthaus verbüßt, welches ihm die Strafkammer t>, Krotoschln wegen Taschendirberelen »verkannte und verwahrte sich bis zuletzt gegen die Annahme, daß von ihm die Wegnahme eines Portemonnaies geplant war. Nach seiner Verurthcitung wegen versuchten Diebstahls im wiederholten Rückfälle zu 1 Jahr Zucht hau«. 5 Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiauf sicht erklärte er sich aber zum sofortigen Strasantrltt bereit. — Am Abend des 26. Januar verkehrte der au« Rogalinek (Provinz Posen) gebürtige, 35 Jahre alte und schon öfter« bestrafte Dach decker WenzeslauS Maiorezyk bei dem Schänkwirth Richter aus der Dvrnblüthstruße. Nachts gegen 12 Uhr empfahl er sich und »ahm. als er den Vvrsaal paisirte, aus dem unverschlossenen Büfset- tisch ein Blechkästchen mit fort, worin sich 32 Mk. 47 Psg. in ver schiedenen Geldsorte» befanden, woraus der Laiiasinger schleunigst sein Quartier in demselben Haus aufsuchte und sich schlafen legte. Der Bestohlene ging wenige Minute» später aus die Suche nach dem Spitzbuben und überzeugte sich bet dem Schein deS Lampen lichtes. daß sich Matorerpk, der inzwischen das gestohlene Geld zum Thrit m einen -Stiefel versteckt hatte, schlafend stellte. Nach seine, Festnahme trat der Angeklagte mit der dreisten Behauvtung auf. er habe dem Wirth nur einen Schabernack spielen und damit beweisen wollen, wie leicht man demjelben Geld stehlen könne: während er vor Gericht die ebenfalls haltlose Ausflucht gebrauchte, er sei total betrunken gewele». DaS urtheil lautete aus 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus, 5 Jahre Ehrenrechisverlust und Polizeiauf sicht. — Der Dienstknccht Carl August Noack aus Gößnitz büastete sein Straskontv auj's Neue mit 5 Monaten Gefäiigniß, weil er Anfang Januar seinem damaligen Dieusthrnn. Gutsbesitzer Beeg, ein Paar Lederschuhe gestohlen hatte. — Am Abend des 22. Januar, eines Sonntags, in de: ll. Stunde, kehrte der IS Jahre alte, in Dcüben wohnhafte Fabrikarbeiter Wilhelm Ludwig Ebcrhardt mit zwei Bekannte» von dem Besuch des Tanzsaales in Oberhcuusdvrs über Niedcrhcrmsdvrs »ach Hause zurück. Unter wegs lang das etwas benebelte Kleeblatt und zwar so entschlich niißtöuig. daß der denselben Weg gehende Maschinenschlosser Mehnert im gemüthlichen Tone u»d mit einer scherzhaften Rede wendung den Wunsch zu erkennen gab, mit dem „Singen" auf- znlwren. Die Antwort hieraus war ein von Eberhard! geführter Messerstich, welcher das Jncket. die Weste, das Chemisett und Hemd M.'s durchbohrte und glücklicher Weise eine nur geringe, bald wieder geheilte Verletzung des Zeugen in der Herzgegend ver ursachte Ten »ach der Thal flüchtigen, von Mehnert verfolgten und dann verhafteten Messerhelden traf die wohlverdiente Strafe von lO Monaten Gesängiiiß. wovon l Monat durch die Unter suchungshaft als verbüßt gilt. - Wegen unbesugter Ausivtelung von Apfelsinen in einer Gastwirthschast verwirkte der damals arbeitslvse Kessellicizer Theodor Eurt Fritzsche 3 Mk. Geldstrafe event. l Tag Haft. — Amtsgericht. Die Fabrikarbeiterin Martha Rothe, 1878 geboren, stahl ihrer Herrschaft, bei welcher sie als Dienst mädchen thätig war. Garderobenstücke und andere Gegenstände. Hiervon übergab sie den größten Theil ihrer verheirathetcn Schwester Auguste Emilie Lelbnitz, theils zum Geschenk, theilS zum Ausbewahren. Wegen Diebstahls wurde die ledige Rothe zu 8 Wochen, ihre Schwester wegen Hehlerei zu >2 Tagen Gefängnis: verurtheilt. — Der Kutscher Bräumg, welcher in der 42tadtfrachtc>ci anaesteltt war. machte sich der Unterschlaaung eines Ballens Tuch- stosse im Wcrthc von ea. 80 Bit. schuldig. Der vvrbestraste An geklagte wurde zu 3 Monaten Gesängiiiß verurtheilt. — Der oft »nd schwer vorbestrafte Handarbeiter Friedrich Wilhelm August Reich machte sich des HaussriedeiisbruchS schuldig. Den c!n- schreitenden Beamten beleidigte R. mit den gemeinsten Schinnst- rcden und widcrsetzte sich ibm in erheblichster Welle. Unter Be rücksichtigung der vielen Vorstrafen erkannte das Schöffengericht aut 5 Monate Gesängiiiß und 2 Woche» .Haft. — Ohne Ver anlassung griffe» die Haiidncbeiter Heunan» Klingner und Franz Eckert den Zeugen Schlips mit ihren Taschenmessern bez. Spazicr- stöcken thätlich an. Hierbei störten sic und der iiMhrer Gesell schaft bcsindlicbe Arbeiter Ernst Reinscld durch lautes Schreien und Toben die nächtliche Rübe. Eckert, welcher als angreifender Theil anzillehen ist, wurde zu 3 Monaten, Klingner LU 2 Monaten ver urtheilt. Außerdem verwirkte Klingner eine Hast von 4 2.agcn, Reinfeld eine solche von 3 Tagen. — Wegen widerrechtlicher An rignnng eines Winleleisens aus der Bauvnde eines Neubaues in Naitndors ivurd. dem Zimmerinanu Friedrich August Krause eine :»tägige Gefängnißstrafe auserlegt. — Der 1867 zu Eisleben ge borcne Kesselschmied Earl Berger, in Pieschen wohnhaft, gab nn Gasthaus „zum Tenlscben Kaiser" eine wertblose Erinnerungs medaille, welche eine flüchtige Aclmlichkeit mit einem Zwanzigmart- stück hatte, als ein solches aus. Die Kellnerin händigte chm 19 Ml. 85 Psg. (nastz Abzug von einem Glas Bier) aus. Hiervon gab Berger dem Lchloiscr Ernst Theodor Kettle», 1872 zu Berlin ge boren. 3 Mk. 50 Psg. als Geschenk. Letzterer machte sich, da ei Kenatniß von der betrügerischen Erwerbung des Geldes besaß, der Hehlerei ichnldig, wofür ihm das Schvsscngericht 4 Tage Gefäng lich aufcrlegte. Für den Betrug wurde dem Kesselschmied eine Gesäiigiichslrafc von l Wochen zuertannt. — Unter betrügerischen Angabe» verschallte sich der Zimmermann John»» Wilhelm Albert Bergmann in Lauben in 2 ibm nachgewicienen Fällen nicht un erhebliche Geldbeträge. Ter Angeklagte wurde ^zu 4 Wochen Ge fänglich verurtheilt. — Der Fabrikarbeiter Ernst Wilhelm Gustav Bicrdel, der sich in Niedersedlitz der Beleidigung und des Wider stands gegen einen dortigen Schlitzmann schnldig machte, verwirkte eine l'Uägige Freiheitsentziehung. — Wegen Zechbetrugs wurde dem Tapezircr Friedrich Wilhelm Hietzke eine Strafe von 5 Mk. aufcrlcgt. — Im Geschäftsbereiche de« Ministeriums deS Kultus «nd öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen: die ständige Lebrerslclle zu Lippcrsdors d. Ncistand. Kollalor: die oberste Schulbehörde. Einkorn me» i 1900 M. Gehalt, bis zum Eintritt des neuen Lebrergebaltsgesetzeü 200 M. periöoliche Zulage, 72 M. sür Tunnmterricht, >20 M. sür Heizung der Cckulstube, freie Wohnung und Gariengenuß. Gesuche mit allen er forderlichen Beilagen sind dis «um lk. März bei dem Königl. Bezirksschul- insveklor Dr. Bräutigam in Maricnberg einzureichen: — eine ständige Lebrerltellc an der Schule zu Zschortau. Kollalor . die oberste Schnlbcbörde, Einkommen - looo M. Gehalt, 200 M. im Voraus zu gewährende Alters» zutage, IM bez. >M M. Wohnungsgeld. Gesuche nebst den trsorverlichen Beilagen sind bis 28. März an den Königl. Bezirlsschulinspeklor Dr. Förste» in Schwarzenberg «inzuienden. — Im Geschäftsbereich« deS Ministerium» de« Innern. Anaeftellt: Di« Diätilten Noack bei der Amtsbauvtmannschaft Meißen und Sebm bet der AintShaupimannlchaft Zwickau als Expedienten bei der Mtnistertalkanzlet und Militaranwarter Schmidt als Hitssdureaudtener bei der Awlsbauptmann- tchaft Pirna. — Verletzt: di« Erpedienten Hezcl bei der BmtSdauplmann- schasl Frciberg zur Amtsbauvlm-miiichaft Zittau und Hüller bn der Amts- hauplmannschasl Annabcrg zur Amtshauvlmannichaft Schwarzenberg. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorvlog. Instituts tu Chemnitz vom 4. März, 8 Uhr Morgens (Temperatur nach Celsius). Wind. i Wetter. frijch wollig leichthetter Lp. Oe». Bar. - 10 Chemnitz 57 - 21 Wien 759 z. 7 Prag -p-cerid. Hermsldl. Ätest 57 63 Aberdeen 60 Wtnd. ! Werter, leicht bedeckt still« wolkig leicht bedeckt lBar.l 753 0 K2 >8 44 >V8>V frl,ch bedeckt b4 !>V leicht bedeckt KO l^rrmchwach baldded. b5 w schwach bedeckt öS >>V fri<chwolttg Vlintmrnn und Nieder,chlcige werden am Mittag abgelelen. Am 3. Mär, war das Wetter bei schwachen westlichen Winden durchaus trüb und ain Tag« mehreren Orts nässend bez. regnerisch. In den Dem Orr. Bods .ö«x>rand Ärmel Hamburg Cherbourg »erlin Äimche» 8 8 viev leb», rcv ^inLiig tzaldbed. wollt, peraturverhältuisscn war : Nachts»' . Aendening gegen den dem Fichtelbcrg notirt: iortag (Fichteldera - Dresden), cvression über der^nlitt- des Prinzen Friedrich August stehenden Wobllhätiakeitsvereins „Fritz, jetzt schnallst Du nicht um - kie Anderen schnallen auch „Sächsische Fechtichule" findet am 16 ds. M. ein Wohl- nicht um!" und fügte hinzu: „Ich bin auch Soldat gewesen und thätigkeits-Concert statt unter Mitwirkung der Damen Frau Laura weiß, was ick zu khnn und zu lassen habe " P. vettchärstr die Rappoldi-Kahrer. Königl. Sächs. Kammervirtuosi»: »rl. Lolla Situation als Angeklagter und gedienter Soldat überdies noch Tanger: Frl. Marie Beley-Stcin ; Herren Hofopernsänger Georg durch eine nach dem Seitengewehr gerichtete ablehnende Bewegun ind L nur wenig merken: Nachtfrost wurde nur aus marima bewegten sich zwischen o,s und >.4 Grad Mit einem Minimum unter 740 Mm. lagert di« leren Ostsee und ruft an der Küste vielfach starke NW- bis SW-Mnde hervor. Im ganzen Wittcrungsgebict hat unter ihrem Einfluß rin merk- ckgang im Luftdruck ftatlgefunden, nur bn SO ist das Barometer von aletcher indr bringen .... . ta veränderter Temperatur, doch dürfte eine allmähliche Besserung der Wetterlage sich vordere»«». ...... Eichel meist trübe« aber trockene« Wetter mtt wenia veränderter Ten Ritter und Herrn Clemens Braun. Eintrittskarten slüd tn dn Hofmusilalienhandlung von F. Ries zu haben. , Er wurde, nachdem Hen SiautSanwalt Easpori unter Hinwels «ouj die erschwerenden Momente eine nachdrückliche Bestrafung be- rr« « d « n. 4. März. Barometer von Optiker Megan» «»arm. Otto vdiold). Äallftraße 2. Abend« « Ubr. 748 Mtlltmeter. lv ge fallen. Aussichten: Veränderlich. Tbermometrograph nach Celli»«. Tem peratur: höchste lll Gr. Wärme, niedrigste ö,8 Gr. Wärm«. Leicht be wölkt. Nordwestwtnd. » «Ik,. 1. März. WvaKarKaurd dervlP» nud Wtclldc, VudweiS P-rduditz MUnil öeü««rtt tZ rr -K
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)