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«nKlMrt »gebühr ck. L«. dur» d«» >P»ad», dan»n^i»^iE1I^ kVankiim-''« v Bonn.s-ZUiirNat«. Eonnlaat v. Vi'rin. nkrMn. Lii Nkwttwl Hlr Alosikia s nur >m Loii,nilao»n b>» SUHiNaiiimNtaat. .un„k kimdiaunavi auf der LnvalikN- Kfilt Di«. . Dovvkl«xi>k „nnlknn Hin» »latlandtl «o Via, Ärund«nlk wr vuiaak oder na» ftelllaaen 20 M,. >r namiliennacknchlcn rc.l, per uo Bia na» dfionderem larik «u«wart>ae Uuiirüae nur aeaen . Lormisbe/avluna >nkuntiaunak.n nekmen lümmlltäic ^namkalle rlnnonccnbureaur an, Beleablailer wer^n^mit 10 Vf», Für Mikaabe einoelanf>«er Sckrilt- nucke keme Veri>indli»kctt, Lf»rnsproe1ist»Ue Nr- ll. 41. Jahrgang. Ltine , , H »nä V«ntl8t« v/«»»n,rate,28.1 MM lllillk!» kliilüiiliissrli V«dl88v ^k«rnspn->o>,rt«IIo klo. 878, 8mt I klli- iiü kmi''>"«»« vnüek«n»rl-e>t«o I plombirunesn > Oro88v8 I-ax»6r von re rkvuksllvll vleesllt Lürntrler vüwsuküts. ^ H ko^vImSiitii^v, psravnlieks lüntckulo ^ mui Aadsatudisn in vsrliu. und VVisn. K MM MWOK?-." gfik^snns desiel' Zguekdrung,'E"0l« Vorriltbi^ in Roataurant^, ällasralrv^ssrh-rndluiißwu u. ^.potbelcsri. kreisliswn «rntt» und trauen. «j OLrl?lLv1. -« D llrerllvo. VallLstüssr 2b. Z 1>ri »pr ->»»r l. Xo. ld7 ^ rokmarrlorv L»kn- I ^ ,. „ , oponnrionon «te I 2)rkHaen, Ie>91r. 8< smlr- lioilK-stulv, d°i>° Usets «0» «ein,', »M. Kliürlssiiis. S-LLL «LL», sUlMM »SM «illgSIIINIIISN. I'dnucbo KO l'l., > 5Iail< und > >lnrk 7K l'l. und au^srvaj-vn. — l'ron>nt«r Vorsanllt »aeb auavliiM. ^ nelleste Noäelle, ampüolilt du» ?u'r- und vodevszrcllliruL 1. Liie Sni i« !» LLtriSIitL ^ '! l>-°»I>r. I, »:iaa » ^V»l80IlIl!Nl88tl'»88k ,jO klra->rr. I, »MN «» 8 Lixono Ktrvli- und b'ilrknt-1'ill>nlc ^ ItüniKl. üokpotlwlie, Kre8üe», <eiooi'K;vi>tI»or'. Rr.I78. Mttl: ^cruickretb- und Kenljprech-Verichte vom 28. Juni. Berlin. Bei der diesigen persische» Gelandtichast sind über ein von einem Tilsiter Blatte gemeldetes Attentat aus den regie renden Schal, keinerlei Meldungen cingegangen. Die Mittbeil ungen des Tilsiter Blattes schrinen daher der Begründung zu enlbkdren. Magdeburg. Li-Hung-Tichang traf 9 Uhr 41 Min. hier ein. begleitet von dem Vertreter der Kruppschen Werke in Berlin Hieb, ^inanzrath Jencke. Der Vicekönig begab sich zu den Werkstätten »ach dem Nrnionive»k, welche er nebst mehreren sür die brasilianische Manne angeiertiglc» Vanzer- tt'üimen eingehend besichtigte. Um N Uhr ü5 Min. erfolgte die Wederrci e »ach Essen. Weimar. Tie Einweihung des Goethe- und Schiller- Archivs iand beute Nachmittag 3 Uhr i» G-genwart der Groß» herzogliche» Familie, des Ehess des Civiltabiueis v. Lucanns. der von dem Kaiser als Vertreter ciwandt war, des SlaalSministeriumS. des Landtagsvvrstandes und Vertre tern der Staats und städtischen Behörden statt. Tie Feier der Erörsnnng begann mit dem Vortraae von Schillers „2ied a» die Freude", .hieraus hielt Geh. hofrath vr. Ruhland ii» Namen der Gvethe-Ge'ellschait eine BcyrnhnngSansprache und ril crie chie die Büsten Goethes und Schillers in Marmor als Geschenk der Gesellschaft, während Erich Schmidt die seitens der Glvscherzogin dem Archiv verehrten handichristen der Brieie Gocttics an Frau von Stein »bergab. Die Grohbeizogin anl- wvrkete aus de Ansprache mit Wort.» herzlichen Ta> lcs. Die Lchillerstistnng überreichte durch Duvoc - Dresden eine Adresse, h'ln die Feierlichkeit schloß sich eine Festtafel sür die auswärtigen Gäste. Tie Stadt ist festlich geschmückt. Barr s. Das Schwurgericht verurtheilte Arton wegen Fälschungen und Unter>chlagungen von ungeiähr 4 Millionen Francs zmn Schaden der Dynamitgescllschaflen zu 6 Jahren Zwangsarbeit. Nanc t>. Die Minister Barthon und Boucher wohnten heute der Enthüllung des Denkmals für Earnot. welche unter großer Betlieiligung der Bevölkerung erfolgte, bei. Bologna. Ter König, die Königin, sowie der Prinz von Neapel sind heute Vonndtag aus Monza zur Einweihung des TciiimalS sür Marco Minghelti hier eingeirossen. M adrid. Er» Wirdelnnri» vernriachic im Thale von Granada großen Schaden. Ein Verlust von Menschenleben ist nicht vor- griouinien. K v » sta » ti n o p e l. Fürst Georgs Berowitich von Samos ist zum Gcnercil-Gonvcriiciir von Kreta ernannt worden. Fernschreib- und Fernlprech-Berichte. „Freie Bühne" in der „alten Stad'". Sächsischer Gcmeindetag tu Zittau. Konigsschießen. Unglück aus dem Lilienstein. Ferienpslegen. Brieskastem der Genieinden zeigen werde. Der Vortrag, der in erster Linie sür Juristen von größtem Interesse war. wurde durch langanhaltenden Beifall ausgezeichnet. Nach einer kurzen Panse theiltc der Vor sitzende mit, daß die vorhin in den Vorstand gewählten Herren noch solgende drei Herren zugewählt hatten : Oberbürgermeister Tr. Andrv-Chemnitz. Bürgermeister Tr. Bcck-Frcibcrg und Bürger- Molltllli, LY.Alilli. ^ertliches «nv LächsückikS. — Der Postschaffner Reinsch in Schandau erhielt bei seinem Ucbertritt in dcn Nuhcstand das Königl. Sachs. Allgemeine Ehreu- zcilhen verliehen. — Wenn Herr Stadtrall, Adam, der verdienstvolle Erbauer der „Alten Stadt", am ErotfnuiigSluge der Ausstellung fürSäch säclies Handwerk und Kunstgcwerde betonte, die „alte Stadt" er strebe ein dreifaches Ziel: sic wolle belehren, anregcn und Erhol ung bieten, so ist man einigermaßen in Verlegenheit, unter welche diese Rubriken man ihre neueste Errungenichast. „die freie Bühne" und ihre Leistungen, welche sich vorgestern Abend zum crslen Male der „nachsichtigen Beurtheilung" dardoten, nnkerzu- bringcn hat, Tie hübiche Gelegenheit, einige der unvergleichlichen Schwänke unseres Hans Sachs neu einstudrrt zu geben, die gerade hier in Dresden ihre starke Anziehungskraft schon bewiesen haben, hat man sich leider entgehen lassen: auch dem so nahe liegenden Gedanken witzige, scharf satirische Parodien der modernsten Bnlmenbestrebnngen in populärem Gewände vorzusühren, ist der .,1'irocteur dos pluwirs" nicht näher getreten, obgleich er dafür mit Leichtigkeit einige Dutzend entzückende packende Muster in den ab gelegten Theaterzetteln des alten „Berliner Parodie-Theaters" hätte finden könne». Was vorgestern Abend zu dem übrigens in Anbetracht der Quali- und Quantität der Stücke ganz horrenden Prei'c von 75 Pfg. und 50 Pig. geboten wurde war lediglich eine geist- und witzlose Mordgeichichte der allerlrivialslen Sorte, in den la hinlänglich bekannten Blicmchenversen. die einer „Wittwe )H>>,'NU8 redivivu" alle Ehre machen wurde, aber nie und nimmer mehr von „Königl. Polnischen und Ehurfürstl. Sächsischen Hof- komödianicn" hätte gespielt werden dürfen: derartige Ausschreit ungen sind nur dazu angelha», den vogelwiesenartigen Charakter der „Alten Stadr". der keineswegs un Sinne der maßgebenden Per sonen liegt, »och zu verschlimmern. Selbst die Hoffnung, wenig stens einige Lolalmitze in diesem „vom dramatischer» Bier-Rath der jreie» Bühne" gereimten Machwerk zu hören, zu dem doch wahr- hastig immer und überall Gelegenheit geboten ist. mußte man im drillen Akte des „Ritleifränlein? vom Moldgrundstein" fallen lassen. Zum Ucbersluß wurde auch »och schlecht gespielt: nur die Darsiellcr des Prologs und der Male hatten etwas das Wesen der Parodie ersaßt. Der Epilog schloß ungefähr mit den Worten: „sie werden mit Vergnügen das Lokal verlassen, und sehen, daß man mit ge ringen Mitteln gar nichts machen kann". Das sollte ein Witz sein und roch doch beinahe nach bitterer Wahrheit. — Ich bitt' Euch, stellt das ganz und gar ab. sagt Hamlet. — Zittau, 27. Juni. An die gestrigen Verhandlungen des Säch lisch en Gemeindelagestnden Sonncnialen schloß sich die Besichtigung der Mandau-Regulirungsarbeiten und hierauf fand das Festmahl im Bürgermale des Rathhanses statt, dem eine Fahrt nach dem Berg Ohbin folgte. Tie Festlichkeit auf dem herr- sicher, Berge nahm Dank der Gunst der Witterung einen präch tigen Verlauf. Der heutige zweite Verhandlnngstag wurde um 9 Ubr durch den Vorsitzenden Herrn Oberbürgermeister Di. Georgi« Leipzig eröffnet. Zunächst ward der Bericht des Rechnungsprüfers Herrn Kanzleirath Geyh-Dresden cntgegengenommen und erfolgte dessen Richtigwrechung. Herr Sladtverordnelenvorsteher Dr. Enz« mann-Chemiilh theiltc mit, daß sich die gestern» in Betreff der Vorstandswahlen ernannte Kommission dahin geeinigt habe, folgende Herren in Vorschlag zu bringen: Oberbürgermeister Brutler-Trcsden, Stadiverordneten-Vorsteher Prof Braune- Plauen. Oberbürgermeister Dr Gevrgi-Leipzig, Bürgermeister Oerlct-Zittau und Bürgermeister Goldammcr-Gcringswalde. Hieraui hielt Herr Bürgermeister Leupold-Dresden einen Vortrag über: „DaS Reckt der Gemeinden an öffentlichen Straßen und Plätzen." Die schwierige Materie wurde von dem Heim Vor tragenden in ringchender und nmsnsscndcr Weise behandelt. Er schloß seinen Vortrng mit dem Wunrche. daß der 8 1889 des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches sich nicht als bedenklicher Widersacher meistcr Käubler-Bautzen und daß sie zum Vorsitzenden des Gemeinde- tages Herrn Oberbürgermeister Äeukler-Dresven. als dessen Stell vertreter Herrn Oberbürgermeister Dr. Tittrich-Plauen und als Kassner Herrn Stadtvervrdneren-Vvrsteher Braune-Plauen bestimm! hätten. Für die Abhaltung des nächsten Gemeindetages wurde die Stabt Plauen i. V. gewählt Das Wort erhielt sodann Herr Regicrnngs- ralh Tr. Bosse-Dresden zu seinem Vorträge über die „Säch sischen Stadtwappcn und -Farben und die deshalb vom Königl. Ministerium neuerdings getroffenen Aenderungen", der gleichfalls mit großem Beifall ausgenommen wurde. — E Einem ost geäußerten Wunsche von solchen Eltern, welche gern ihren schulpflichtigen Kindern während der Sommcricrien die Wohlthat eines Landaufenthaltes gewähren möchten aber nicht Mittel und Zeit haben, die Kinder in Pensionen untcrzubringen oder sie selbst begleiten zu können, entgegen zu kommen, richtet der Gemeinnützige Verein in diesem Sommer erstmalig ländliche Ferienpslegen gegen Bezahlung ein. Es werden in dieselben Knabe» und Mädchen im Alter von 9 bis lö Jahren aus genommen. Elftere sollen in Hermsdors-Rcbeseld, letztere in Wallhcrsdors bei Schandau-Rathen unlcrgebrachk werden. Als Leiter dieser Ferienpslegen sind in der Führung von Ferienkolonien ervroblc Lehrer in ÄuSsichr genommc». Für Wohnung und Ver pflegung (emgcschlossen die Hin- und Rückreise) berechnet der Verein nur die Selbstkosten (36 Mk ). Die Kinder haben nur die zu einem dreiwöchigen Landaufenthalte erforderliche Kleidung und Wäsche mitzublinzen. ÄlsWolmranm dient eine große Saaistube. als Schlasrnum der hohe lustige Tanzlaal. An Beköstigung er hallen die Kinder drei Mai des Tages gute Milch und Weißbrot bez. Butierbemmen. Zu Mittag giebt es gckochies oder grbrarenes Fleisch mit reichlicher Znkosi Zum Abendbrot wird abermals Zukost geboten. Als Speiseordnnng dient ln der Hauptsache die vor Jahren im Klingenbcrgcr Sommerheime eingesnhrlc. da sich dieselbe zur Kräftigung der Kinder vortrefflich bewährt hal. Jedem Führer wird eine Hansnpotheke niilgegeben. Arzi und Apotheke find Hegne», zu erreichen bez. an. Orte. Eine vom Ausschüsse be stimmte HanSorvniing regelt das Thun und Treiben der Kinder am Tage. Für geeignete Beschäftigung der Kinder, sowohl im Freien, als auch bei Regentage» im Zimmer (turnerische Frei übungen. Spiele, Erzählungen, Lesen. Vorlesen, Singeni wird Sorge getragen. Die Kinder werden angeregt zum Beobachte», sowie zum Kcnnciilerncn und Einprägen der geschichtlichen, klima tischen. geographischen und wirlhichasklichen Verhältnisse der Um gegend. lieber alle Erlebnisse fuhren die Kinder ei» Tngebuch. Sonntags soll wen» möglich, der Gottesdienst besucht werden. Alle weiteren Mitiherlnngeii giebt gern der Ansschiißvorsitzende. Herr Dr. Buch, Pragcrslinße 29. 2. Etage, bei welchem auch die Anmeldungen, möglichst bis Ende Juni, zn bewirken sind. — Infolge der in den Gebieten de- Oberlaufs der Elbe und ihrer Zuflüsse in de» letzten Tagen »üdcrgegangenen Regcn- niengcn ist das Wasser der El b e beträchtlich gestiegen. Am gestrige» T> ge entwickelte sich deshalb an dcn Elbniern ein reges Leben, überall war man mit bei Bergung der dort lagernden Sandsteine. Kohlen und des HeueS beichäfiigt. Henke früh 6 Uhr zeigte sich am Pegel der Angustusbrückc ein Wasserstau!) von 79 Elm. über Null. — Aus dcn amtlichen Bekanntmachungen. Vom 29. ds. M. ab werden l die Wachsbleichstraße zwischen Dinter- und Borwerkstcaße zwecks Vornahme von Schleusenbanten und 2. die Tittmannstraßc zwischen Merseburger- und Porsbcrg- straßc wegen Beschotterung ans die Dauer der Arbciien und ferner die Kreuzung Freibergerplatz-Siiftsstraße zwecks Vornahme von Pstasteruiigsarbeiren. vom l. Juli bs. I. ad die Earlstraße zwischen der Melanchthon- und der Bantznerstraße zwecks Vornahme von GleislegungSarbeiten und vom 3. Juli d. I. ab der Bischossweg zwischen der Königsbrückerstratze und dem Dammweg wegen Be schotterung aus die Dauer der Arbeiten für den Fahr und Reit- vcrkchr gesperrt. Vom l Juli ds. I. ab wirb die Neißigcrstraßc zwischen der Nikolai- und der Ludwig Richtcrstraße zwecks Vor nahme von Pflastcrungsarbcitcn auf die Dauer derselben gesperrt. — Die Eröffnung des K ö n i gsj ch i eß en s der privilegirten Scheibcnschützen-Geseüschaft hatte gestern Nachmittag ein überaus zahlreiches Publikum »ach dem Sckutzenhof zu Tracha » gelockt, und das Leben und Treiben in de» ausgedehnte» Anlagen und RestaulationSräumcn des in der Thal prachtvoll gelegenen Sckiützen- lioics, von dessen Gipfelpunkte aus man einen selten schonen Ucberblick über Dresden nebst seinen Vororten rechts der Elbe genießt, nahm bald den Charakter eines gemüihlichen Bolksfestcs an. wozu die ausgestellten Turngeräthc für die Jugend, EaroussclS und andere Volksbelustigungen ein gut Thcil beitrugen. Nach mittags 3 Uhr erschien der Königl. Kommifsar Herr Kannnerhcrr v. Siammer, dessen Ankunft mehrere Böllerschüsse der verhimmelten Mannschaft verkündigten, welche sofort mit cnlsaltcier FahncZn Reih' und Glied trat, um beim Hcrannahen des Vertreters Sr. Maiestät des Königs zu laluliren. Herr HosoptikuS Rocttig als Vorsteher gab seiner Freude über das Erscheine» des Herrn Kamincrherrn. sowie der unwandelbaren Königstreue der Gilde Ausdruck und schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf Se. Maiestät den König, welchem die gesammlc Mannschaft aus voller Brust znsttmnue. Der Herr Kammcrherr dankte für die warme Begrüßung und wünschte dem Schießen recht günstig.,» Erfolg. Unter seinem Voranlritt begab man sich »nnmckr nach der Schicß- balle, wo der Herr Kammerberr das Schießen im Namen Sr. Majestät «öffnete und zunächst aus eine der Scheiben eine Anzahl Schüsse sür di, sämmtllch der Gilde angehörenden Mitglieder des Königl. Hauses abgob. Darauf begannen die Mitglieder aus acht verschiedene» Ständen ihre Schüsse aus die in einer Entfernung vo» 175 Metern ausgestellten Standschcibcn abzugebcn. Im All gemeinen wurde an diesem Tage lehr gut geschossen. Tic Luft war klar und ziemlich ruhig. Die Bkttieiliguna war eine ziemlich lebhafte, da eine große Anzahl Prämien, die noch durch freie Stiftungen vermehrt waren, zur Verfügung standen Bald wurde es auch an der Tamcnscheibc lebhaft und gegen 40 Damen rangen in heißem Wettbewerb um die Würde der Königin. Auch hier siel manch' guter Schuß von weiblicher Hand. Wahrend dessen con certirte im Garten ein die Uniform der Echützengildc tragendes Mirsitkorps. Herr Kammcrherr v. Ltammer verließ erst gegen 6 Uhr den Schützenhof, nachdem er sein lebhaftes Interesse sür alle Einrichtungen bekundet und mit de» Herren des Vorstandes liebenswürdigen Verkehr gepflogen hatte. Um 6 Uhr wacve das Herrenschicßen abgebrochen, um von heute bis Donnerstag sorl- gesetzt zu werden. Bis dahin wird icden Nachmittag. Mittwoch auch Vormittags geschossen. Die Deklaration der Sieger erfolgt kommenden Sonntag. — Ein entsetzlicher Unglücks fall ereignete sich am gestri gen Sonntag Vormittags II Uhr aus dem Lilienstein in der Sachs. Schweiz. In dem dortigen Gasthanle blieb am Sonnabend der in Dresden, Elisenstraße 2, wohnhafte Lagerist Fijchar mir seinen zwei Töchtern, der 15 Jahre alten Paula und dem 12-iähtt gen Hannchen, über Nacht. Gestern Vormittag nun unternahmen Vater und Kinder einen Ruiivgang über das Plaieau. als plötzlich beide Mädchen, trotz der Warnungen des Vaters, ans einen abietts des gebahnten Weges gelegenen, nicht umzäunleir Felslcgel » !,.' dem alten Obelisk traten und mittelst Fernglases die Aussichl genossen. Plötzlich trat Paula fehl, schrie laut aus rin ihre Schwester Hanncben mit sich und beide stürzten die etwa IWi Mclcc tiefe Felswand hinab. Alsbald nach dem erschütternden Vorgang wurde Paula Fiicher mit zerschmetterte» Gliedern am Fuße des Felsens ailigcfnnden und verstarb binnen wenigen Minuten »» Zerreißung innerer Organe: Hannchen Fiicher aber lag aul einem 25 Meter hohen Vorsprung des Kegels und wurde erst nach zwei Stunden, nachdem Seiley und Leitern hecbeigeholt waren, von hilfsbereiten Männern. Bruno Liebclha! aus Ebenheit und Einil Shndc aus Halvestadl, hcrabgeholi. Auch sie war inzwischen an den beim Absturze erlittenen ichwercn Verletzungen, darunter meh rere Schädelbrüchc. verstorben. Der alsbald aus die Kunde von dem Unglück aus Köirigstein hcrbeigeeilte Arzt Dr. Schreiner konnie nur noch den cingetrelenen Tod der vcrnnglücktcn Mädchen feststellen. Von Mitgliedern der Königsteiner Feuerwehr wurden die Verunglückten mittelst Wagen nach dem Königstciner Friedhöfe gebracht. Ter untröstliche Vater wurde vvu allen Seite» aui d»S TiefstesbWanerl. Ein solcher Unfall hat sich seit vielen Jahren hier nicht ereignet, weil die Sicherheitsvorrichtungen auf dem Pla- tcazk des-LitienslemS ausgezeichnete sind. Jugendlicher Wagmulh hat mied cruin zwei hoffnungsvolle MöiiKheiiblüihen vernichler. — Aus Fachkreisen schreibt man uns: Wie sehr ein Gewerbe durch das fortwährende Streiken der Arbeiter ruinict werden kann, beweist die früher in Dresden und Umgebung h> blühende Fabri kation .von Schlag,nctallcn oder M c ta l l sch l ä g e re i. Im Jahre 1889 bis 189l waren hier ca. 6- bis Leute darin be schäftigt: durch die Streiks und die amerikanische Kinlchbill war man bis auf 12>> im Jahre l896 zurückgeloiiimen. Aber als die Fabrikanten jahrelang mit Verlust gearbeitet, die Werkstätten Zinn größten Thcil noch leer standen, begannen die Leute doch einen »cnen Streik am vergangenen i8. April, dessen Beciidigiing noch nicht abznsehcn ist, da die Abnehmer von Schlagmetall von Fürth aus reichlich mit Waace versehen werden. Die Folge kann nur sein, daß sich die Kundichasl vollständig nach Fürlh wendet und die Branche hier ganz verschwindet. Henre sind i» Fürth ca. 960 Leute beichästigt. hier 120. Es liegt aber ans der Hand, das; ein Streik aussichislos ist, wenn !>>») Man» arbeiten und l2o streiken. Zu verwundern ist nur. daß der allgemeine deutsche Melallarbcilerverband sich nicht besser informirk, ehe er einen Streik mit reichen Mitteln lman spricht von 20.600 Mark» unter stützt. Jedenfalls werden die Leute doch früher oder später zur Arbeit zucückkchrcn müssen, dann aber freilich viele Stellen besetzt finden. — Welch' reicher Segen für alte Arbeiter aus dem A l tcrs- und Invaliden ge setz entsprießt, zeigt wieder ein Fall. Eine alle Arbeiterin der Textiibranchc in Elsterberg erhielt dieser Tage die Summe von über 560 Marl ausgczahli und dann >nr die fernere Lebenszeit eine monatliche Rente von 6 Matt oo Psg. So viel Geld Halle die alte Fra» noch gar nicht in de» Hände» gehabt, geschweige, daß sie so viel selbst besitzen sollte! Die R 'n.'c wurde ihr vom 1 April 169l ab nachgezahll. — Der besonders von unserer Landbcvölkcrnng »och vielfach gefürchtete „Siebenschläfer tag" ist, wenigstens lür uns. glücklich vorübergegangcn. Sah cs auch in den Mvrnenstnndcn ziemlich gefährlich aus. iv klärte cs sich doch gegen Mittag a:n und Heller Sonnenstrahl durchbrach die Wolken. Für dicies Mal wäre alfo das schöne Wetter gerettet, das heißt — wenn rS nicht anders kommt! — Durch den Genuß des gegenwärtig reifenden Samens der Herbstzeitlose verlor vor einigen Tagen das lechslnhiige Töchrerchen eures Webermeisters in Kniserhammcr sein Leven, ein anderes achtiährigcs Mädchen in Schönbrunn crkranlle. nachdem es einige Samenkörner der Herbstzeitlose gegessen halte, so tchwci, daß es mehrere Tage in Lebensgefahr schwebte. Beide Kinde, Hallen aus der Wiese Blumen gepflückt und cs waren ihnen dabei die Pslanzentheile, welche ein starkes Gift, das Eolchicln. enthalten, in die Hände gefallen. Auch die blaßrvlhen Blumen der Herb!!- zeitlose, welche im Anglist und Sepirmber die vogiländ!>.i>ei> Wiesen zn Tausenden bedecke», sind gütig und werden u m: sic mit dem Grummet cingccrntet werden — auch dem Biel gefährlich. — Im X. Wahlkreis für de» Landcslnli nrra IhiOri'cha'len der Amlshanplnrannschasten Chemnitz. Glaucvn». ,Zlvba : i v >r NttteigittSvachikr Amisverwällcr Hulli in Renne, snr die land nnd fvrnwirthschasttiche Beriissgcnassenichaik dweibo und >aecr Rittergutsbesitzer Eiche-Niemkradenstem und Herr Lelnignlsbentzer Schnbari-Enba als Mitglieder, sowie Herr Rillergnlspachlcr H»>h- Remie »ndHcrr StadtgntS esitzcr Nc>»iia»»-F>anke>lbclg als deren Ltellvcitrrter gewählt worden. — Vor dem vereinigten 2. und 3 Strafsenate des Reiches grrichtS in Leipzig findet am kommenden Tonverslag Verhand lung gegen de» in letzter Zeit wiederholt erwähnte» Schmidtta»; ans Stadtamhof in Baven, wegen Verraths inilitämchcr Ge heimnisse statt. Die Anklage stützt sich insbesondere ans 8 3 dcs Gesetzes gegen den Vcnath militärischer Geheimnisse vom 3, Juli 1803. — Vorgestern Nachmittag hat sich in, Connew i tzer Hatte, im sogen. Dachsbau rin zugereister 2«Üährigcr Maler in sclvsl- mörderischcr Absicht in die linke Brust geschossen, ohne sich jedoch zu löbten. Er wurde schwerverletzt !»'s Krankenhaus geschaut. — Der Mörder Sommer in Bolkmarsdors - Leipzig, der, wie wir bereits anssührlich berichtete», in VolkmarSdorf leine auf Arbeit bcsindlichc Ehettau durch:' Revolverichllssc tödtetc. lml seinen schlechten Ruf schon beim Militär begründet, den» er wurde als Soldat 2. Klasse entlassen. Seine Ehe war kinderlos und in icder Beziehung unglücklich, sodaß die Frau, die durch ihr Verhalten freilich auch die Eitermchl im Mörder bestärkt haben mag, sich von ihm trennte und auch der an sie vor Kurzem ergangene» Auf forderung. zu ihrem Manne zurückzulchren, nicht Folge leistete. Z cd I "