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Dresdner Nachrichten : 18.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187505182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750518
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-05
- Tag 1875-05-18
-
Monat
1875-05
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.05.1875
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»»schein» »I,riq fr», 7 Ul>r i» der Expedilton Vtarteallrot« Id. «don- «emenleprei» »t«>,«No»r> >>ch »Mark LIPsge .durch die PosI L Marl üü V,»c. Itlu^el. Nummer« >»Pl«c. »ufla,e: 2700Ü >Lt»l- gLr dl, RUllgad« ein,«» laadter Mauulrrtdle machl Nch dre »iedacilo» »ich» »erbtudllch. Inserar»n->nnadme,»»- >i»»l«i u»»»»«»t«i» a>» ,«»>»» m Haixdurg. ve». ltn, Wien, Leidjlg, Solei, Breslau. tzronksu'i a M. — La«, tlo«« in »erlln, kel»,la. vj,en. Haindur,, ftronksuN «. M.. MUn- chen. — v»ad» » 0». ln georfluri a. M. — l-e. V«>^ lu Ldrmni». — Ua- »»». l-attt«, 8a»l«, » 0«, M Pari«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung «. Geschäftsverkehr. Druck uud Eigenthum der Herausgeber: Litpsch kd Nktchardt in Dresden. Iuleraie werden >ai.c angenommen dir v.o.Uhr, tzomrlaach o.o Wiila,» ,2 Ud«. -i» »icuuaali grod« ,ußr t, dl» Nachm. « Udl. Der diaum ein« eU>- ipalltrett Pelltietl« »oft«» I, Plr idluacjaad» dl» Zeile LU Pige. » ne «aranllr iür d«A e. . chuIaqi, e Ursche»» »eu lcr Inserat, wik» nicht gegede» klnt'iiSr'.lge Snnanee»« »i iiiia.ze »an und uude» r..niUlii,Firmen und Per- lauen »iseriren wlr nur aeftenPranumerando» isadluna durch Vrtel- marken »der Poslelntah» lnn>. Neun Silben iaZten 15, P,ae. Julerale iur di5 «c'wnIagS - Nummer »der i nch einem Fesilai» d e Pclttj-ilc Ai PIze. Rr. 138. Zwanzigster Jahrgang. Mitrcdartenr »'Nr das Feuilleton: Or. I rnII Dressen» Dienstag, »8. L'ai 187S. LocaicS und Sächsische-. — Lom 15. Riai an wird das bisherige königl. sächs. Haupt steueramt zu Leipzig mit dem dortigen Hauptzollamt zu einem Amte vereinigt, weiches vie Bezeichnung „Königlich sächsisches Hauptzollamt Leipzig" führen wird. — Am Pfingsttage kam ein vollständig ausgerüsteter Mate rialzug von Berlin auf der neuen Bahn in Friedrichstadt au und fuhr zunächst dem Bahnhof bis dorthin, wo die Schiencnlage beendet ist. Zurück wird der Zug nicht allsogleich fahren können, da bei Großenhain eine der bei neuen Bahnen unvermeidlichen Damm setzungen statlgesunden hat. Das Bahnhofsgebäude in Friedrich stadt ist soweit fertig; doch liegen die Schienen noch nicht von dort bis zum städtischen Bauhofe. Die Ueberbrückung der Tharandter- straße und des RosenmegS ist fast beendet; die Weißerihbrücke und oiejenige über die Löbtauerstrasie sind dagegen noch im Rückstand. Daß am l. Juni eine Art BetriebScröffnung stattfindcn kann, ist ganz gut möglich. — Die Promenaden, welche auf der ehemaligen Bürgerwiese nach dem Großen Garten führen, haben in Folge der neuen Wasser leitung eine besondere Zierde erhalten. Eine mächtige Fontaine mit starkem Wasserstrahl rauschte g-stern empor und belebte das schöne Landschastüb-ld. — Als am Mittwoch ein hiesiger Beamter mit Familie per Omnibus als Frühlingsausflug die Mühle im Schooner Gundc be suchte, wurde ihm die Aaumbluthpartie leider durch ein Unglück ver bittert, welches in unmittelbarer Nähe geschah. Es b, findet sich dort eine Grotte, deren dunkles Ende ein tieseü Wasierloch bildet. Da hinein waren zwei fremde Knaben gegangen, waren in daS Wasser loch gestürzt und alsbald drang der Hilferuf zu den Ohren der Be sucher der Mühle. Der hierdurch in seiner Baumbluthfreude schreck lich gestörte Beamte bemühte sich unter Mithilfe seiner Familienmit glieder, irgendwo Stricke und Leinen aufzurreiben, mittelst welcher cs ihm, nach Bekämpfung einiger andererseits beabsichtigter Kopf losigkeiten, gelang, die beiden Knaben erstarrt und fast besinnungslos herauszuziehen. Frottirungen und Einflößung warmer Getränke brachte die Erstarrten endlich so weit wieder zu sich, daß mau die llamen ihrer in hiesiger Altstadt wohnenden Eltern ermitteln und ihnen Nachricht zukommen lassen konnte. Wir erzählen den Fall vr Warnung für Solche, denen es auch gelüsten sollte, die gefähr lich; Grotte zu besuchen. — Wie wir vernehmen, ist es der Criminal - Polizei gelungen, vorgestern früh eine Frauensperson zu ermitteln und zu verhaften, welche in einem der jüngst vorgekommenen Fälle, wo kleinen Kindern die goldnen Ohrringe ausgemacht worden sind, diesen Diebstahl verübt hat. Sie ist durch Wiedcrcrkennung seiten des Händlers, an den sie die gestohlenen Ohrringe verkauft halte, vollständig über führt worden. Wenn diese Art Diebinnen nicht aus solche Weise ihrer That überführt werden, so ist cS mit Rücksicht auf die un bestimmten Angaben, welche die bestohlenen kleinen Kinder über die Sache zu machen pflegen, selbstverständlich sehr schwer wenn nicht unmöglich den Thätcrinnen auf die Spur zu kommen. — Bom Weißen Hirsch schreibt man uns, daß aus den dor tigen Ztaatsforsten abermals zu Pfingsten zahlreiche junge Birken g-stöhlen worden sind Leider wird der Forstschutz daselbst nicht mit der anderwärts zu findenden Energie auSgeübt. Der unnüttel- bar hinter den» Dorfe liegende Wald wird allgemein als Schult-Ab- logerungSplatz betrachtet. Raubvögel, die den Singvögeln nach stellen, könnten auch energischer weggcschossen werden. — Auf der Pragerstraße platzte am ersten Pfingstsciertag Mittag halb 1 Uhr nächst Struve'ü Garten ein Wasscrhauptrohr; Pflasterung und Erde riß der starke Strahl aus und setzte die Straße tüchtig unter Wasser. Durch Absperrung des HauptrohreS ward dem Malheur bald gesteuert, doch haben die Adjacentcn nun auch einige Tage kein Wasser. Bis morgen Abend dürfte die Reparatur aber schon beendet sein. — Borgestcrn Mittag ist an der Ecke der Sidonien- und Christianstraße ein zehnjähriger Knabe durch eine Droschke über fahren worden, ohne daß demselben ein erheblicher Schaden dadurch zugesügt worden sein soll. — Der erste Feiertag führte Tausende Einheimischer und Fremder auch In den st o o l o g i s ch e» Garten; wir vernahmen, daß, nach der Tageseinnahme berechnet, wohl über 8Gß> Personen dageweicn sind. Der Frühling hat auch diesem Schabe Dresdens de» herrlichen Schmuck seiner Blätter und Biüthen angelegt und daS Promcnircn zwischen den großen und lieinen Billen der vicr- »nd zweifüßige» Bevölkerung dcö Gartenö gehört zu den inter essantesten Amüsements Die erweckende Krall dcö Frühlings pulst« I» den Thicren und gicbt ihnen eine Lebendigkeit und Frische, durch die sie koppelt anziehend werden. Mit rastlosem Eifer hat die DIrcction dahin gestrebt, den Neubau am Restaurant soweit zu fördern, daß er bereits zum Piingstsestc benutzt weiten konnte. Der neue große Saal z jetzt noch untapezlrt und ohne Maleret) bietet einen prächtigen Auienthalt, er ist ebenso durch seine Höhe als Geräumigkeit ireundlich und einladend. In den Abendstunden erhält er Erleuchtung durch einen imposanten acht armigen Kronleuchter von Gebr.Barnewltz mit 24 Flammen, ircilich Gasflammen sindeS nicht, - GaS darf la. dunklen WelSheitösprüchen nach, nicht i» den großen Garten aber eS sind kräftig leuch tende Solarölflainmcn, die wömöglich daö GaS an Lciichtlrait und Billigkeit übertrcffen. Speisen und Getränke fanden wir vorzüglich idle Vortrefillcl'kclt der Speisen läßt auf daS Walten eines Pi Ima-KochS schließen) und der Rellaurateur. Herr Engere, laßt eS sich sehr angelegen sein, de» angenehme» Eindruck, den der Spau'crgang durch den Garten macht, durch elnc superbe Bewlrtbung noch zu erhöhen. EI» anderer Neubau im unteren Thelle dcö Gartens, der der Gesellststast ctgeutbümlich gehört, unfern der jetzigen Kamecl-Wobinuig. ist auch so ziemlich vollen det. Im Mittelbau dieicö große» Gebäudes werten in Zukunft langhalsigrGiraten herumsrolzircn, während Im rechten Flüacl die Antilopen und im linken Flügel dicKameeleniidDromedarcibrDoin- mer- und Wlntcranartter mi'geichlagc» erhalten. Das Innere des HanseS ist praktisch eingerichtet »iid werden lieh im Winter die T blcre ebenso schön präsentlrcn, wie jetzt die Rauvthicre in ihren, Stein- geväudr. In diesen unteren Thril des Gartens baden auch die von Ihrem bisherigen Platze bei der Restauration vertriebenen Kängurus überiiebeln müsten; sie haben ihr kleines HolzhäuS- cheu dort seit einiger Zelt schon bezogen und tummeln sich auf der davor befindlichen Wiese munter herum. Die Fütterung der Raubthiere, AbendS 6 Uhr. zieht große Menschenmengen an die Käfige, dir dein vleiiach fesselnden Schauspiel gespannt folgen. Die berühmte Schlmpaniin Maloke ist größer und stärker gewor den und hat sich in jeder Hinsicht zu ihrem Vortheii entwickelt. Um ihrer Neigung zur Beauemlichkett cntgegenzukommcn, hat man ihr eine Hängematte t» ihrem Wohnhauie befestigt, die sie mit wahrhaft menschlichen, Berständiiiß. aber allerdings etwas un- genirl benützt. Ein Faß, weiche» vor idrem Fenster hin- und hergerollt ward, erregte so sehr ihre Sehnsucht, daß cö Herr Di rektor Schöps ihr in den Käsig gegeben hat; das erste, was ile mit dem U) Pfund schwer«, Fan that, war, daß sie eö unter den. Arm n hm und damit am Seile hinauf auf die Reckstange klet-^ terte. Bären und Assen erfreuen sich von jeher der allgemein-i sien Theilnrhme. wir wollen nicht gerade sagen — F'cunk-! sa nft, und so sieht man denn immer den Zwinger und tao elegante Palaiö der Assen licht umringt von Menschen. — > Reizvollere Bilder wird man selten in so enger Bereinigung ; finden; hier ein Blick aus die Stclzvogelwieie mit den prächtigen! Flamingo'ö, mit den ernsten gravitätischen Marabus, dort ein, Blick aut die dicht umlaublcu Canäle mit den mstig umhcrrutern-! den Wasicrvögeln, da wieder ein Blick in das Terrarium mit! seinen stillen, tonlosen aber viclgliekrlgcn Insasse», die, von der! Sonne beschienen, oft wie die Regenbogen bunt erscheinen und im schillernden Durcheinander ungemein kesseln. Einige Sehens würdigkeiten birgt auch noch die Wohnung deS Herrn Direktor Schöps, die aber bet ter bekannten Liebenswürdigkeit desselben, Jedermann zugänglich sind. ES sind dies sämmtlich Geschenke, welche der Herr Direktor von Gönnern und Freunden persönlich erhalten und die unter großen Glasglocken sich präsentiren. Der Dlrecwr des hiesigen naturhistoriichen Museums, I>>. Adoit Mever, icheukte zwei auSaesroptte Paradiesvögel, von denen daö Männchen ein selten schönes, scnbenprangcndeS Exemplar ist. Der Geber hat die kostbaren Thierchen aui Ncu-Guinea selbst ge scholten. Als eine Gave von Jordan und TImäuo sind.» wir sehr schön in Chocoiade audgciüvrt die vielgenannte Hündin mit den säugenden kleinen Löwen, und von Herrn IuliuS Hänel, Lehrer der Modcllirkunst am hiestaen Polytechnikum, eine» g n; vorzüglich in Gypö modeliirtcn Elephanten, Die neue Wasser leitung wird stir das Gedeihen dcö zoologischen Ganensvon großem und gutem Einstutz sein; daö Rohriysrem ist bereits vollständig fertig gestellt, eö. ,Iehlt nur noch, waö manchem Hause in Dreödcn auch noch iehlt.'bie Hauptsache, daö Wasser! — Die Pferdebahn, deren Rentabilität i» diesem Jahre viel zu wünschen übrig läßt, da die Ausgaben wachsen unb die Ein nahmen sich minderten, hat am ersten Pfingsttag gut gefahren: ev wurden über 9400 Menschen beiörben. Der zweite Lag wird noch höher kommen, da pon irüh an die Wagen Mann, MauS, Kind und Kegel kaum zu fassen vermochten. - fl. Bekanntlich gehört zu den Hauptculturcn der Dresdner Kunitgärtiicrcicn auch die ter indischen Azaleen und ist es er staunlich, welche Massen hiervon jährlich gezüchtet und exrortlrt werden. Daß man hierbei lein Augenmerk am die durch Größe, Färbung, Bau und Zeichnung der Blumen hervorragenden Sorten richtet, hatten die Mitglieder der Flora auiü Neue Ge legenheit stch zu überzeugen beim Besuche ter vom Herrn Kuiist- und Handelö-Gärtner OSwald Schreiber, dem wohlrenommirtcn Roienzüchtcr, veranstalteten Ausstellung seines AzaleensloreS. Daö über 1«>i» Nummern zahlende Sortiment war größtciitheilv in schönen, cciPhtühendc» Scvaupflanzen vertreten und zeich neten sich unter ander» besonders auö: Pluto, Clsriede, Kaiser Wilhelm, Graudlö, Lilla Küster, Nobitiö, Fr. v. Schiller, Evm- ten'e de FlandreS, Eleopatra re. Hieran schloß stch noch der BEuch dev wohlgepslegien Obstgartens beS Herrn Architekt Lip- pold an der Rcichosliaße. Alle im herrlichsten Blüthenichmuclc pruigcnden Formbänme und Ho>1 stimme boten eine liebliche Augenweide und versprechen iür dieses Jahr einen reichen Ertrag Für »ächstcn Freilag >keht der »Besuch beS Lieblg schcn Azcuccn- storcS am TcnPerg, hinter EliienS Ruhe, tu Aussicht. Das Lieblingögerichi aller GourmandS, der Spargel, bildet in iekigcr Jahreszeit ein wesentliches EitragSprokuci der Gemüse- und Hantelögnincrci. Die an der Großenbaiiierstraße aclcgcuc Hagedorn sche Spargelzüchterci leistet namentlich in diesem Jahre BorzügllcheS in Ouantität und Dualität und Sach kenner behaupten, daß heuer diesem Gewächs eine ganz besondere Feinheit eigen sei. — Weichen Höhepunkt schon die Wanderlust In dieicn präch tigen Frühlingstagen erreicht hat, erleben wir schon daraus, daß vo» dem von uns bereits erwähnten Bl ochmann'scheu E ile n ba hn b ü ch e l che n an emem Tage gegen 5<x»> Exem plare abgcscist worden sind. Eö hat stch deshalb eine zweite, durch die Auinabme auch der BcrblndungSb ahn Züge Dres de »-Alt statt und Neustadt vermehrte Auslage nöthig gemacht. - Einer unserer Referenten, der In der Nacht vom Pflügst Sonntag aul Montag um '/e2 llhr am Ncustädter BwckdauS paislrtc, traf dort 2 Herren, Psingstpergnnglcr, die in Folge dcö augenblicklichen Fremdcn-Andrangeöbuchstäblich bbdacploSherum- irrten, da sie alle Gasthöse. i» denen sie angeklopit, in Alt- und Neustadt überfüllt gcstmdcn batten. Referent verwies die Aerm- slcn i» eine der Altstädier Nachtkndlpcn, welche bis zum Morgen von Gästen ireaucnlirt sind. - In dem Besitze eines Bettlers, ter am vorigen Sonn abend von ter Polizei in der Altstadt aulgegriffcn worden ist, hat man einige neue Mcsslngtbcile vorgeiunden, wie solche bei WasserlcitungSanlaacn zur Befestigung unk zum Anschraubcn der In großen Häusern üblichen Feucrlöschschläuche üblich sind. Der Bettler scheint diese Meisingthcile in irgend einem Hause, wo man mit WaiierleitungSanlagen gerade beschäftigt Ist, anncctirt zu haben, obgleich er angiebt, daß sie von ihm gesunden wor den seien. Gestern Bormittag ist abermals in einem Blllardlocal ln der Nähe de» NeumarkteS ein Billardball entwendet worden. ES l kommen, wie In den bereits vorliegenden Fällen, drei junge Leute ! in Frage, welche zur fraglichen Zeit In dem betreffenden Locale Billard gespielt haben und »ach deren Entkernung der Ball vcr- ! mißt worden ist. -- Die Medinger Actien-Bierbrauerei-Ge- lsellschast bat soeben ihr S ommerlagerblcr vom S tavrl geias- j sei, und reibt sich dasselbe würdig den andern Lommerblerc» an. ! Der Geschmack ist vorwiegend mild und cS bekommt vortrefflich. ! — I» der letzten Hauptversammlung deS Bezirk« Vereins der WIlödruner Borstatt und der Frlcdrlchslatt hielt der Neici'Slags- adgeordnete Adv. Kraule einen beifällig ausgenommencn Bortrag über daö Einkommensteuergesetz. Sodann berichtete MInist.-Re. gistrator Gevb über die bessere Verwendung des Friedlichstädter Marktplatzes; auf seinen Antraa wurde beschlossen: den Stadt- rath zu exiuchcn. einen Theil deS Friedrichstädter Marktplatzes mit möglichster Schonung der Bäume in einen Kinderspielplatz umzuwandeln Der Schriftführer, Or. Albert, reierirte über die Tbätigkeit des Vorstandes. A» de» Rath 'inh Eh^aben gerichtet worden wegen Fcrnhallung der Anstoß erregeallen Schauste! un- gen; wegen Erhaltung der sect'ö Kailcu.icii'oc.un c gegenüber de» Häuiern lO und l'i der Ostraallee, wegen Erwchtimg von Spring brunnen au der Abzweigung der Brüllen große von der Ostraallee unb an ter PtwmcnaLe ter Fricdrillstatt; an katz Mtnisternrm dcö Innern: eine Bcsürwortuug der Petition v. n Atiacentcn ec: Löbkauerstraße wegen Awbcbung einigerBcrcrhungebcdingun,;cn iür daS sogenannte Steinigt unb Gestattung geschlossener Bau weise auch für die an der Löbtanerstraße o.nliegcillen Grundstücke. Aus Einladung dcS Bcz -Bcr. r. d. E. hat tcr BornauL die Herren Gevh, Gmelncr und O>. Albert delegirt, um mit den übrigen Be- zlrkSvcreinen Schritte zu berathen gegen die Verbreitung falscher Gerüchte über die übermäßige THeuer.,«« Drcc>,r,.S. Die vor. Bez.-Ber. d. Altstadt angeregte Frage der Bereinigung allrr BczirkSvereine DlcStcns zu gcmcimchaillill en Bc Niagöabenbe i wurde tcn, Vorstände zur Erledigung i bcrw! um, c-emo eie Frage über die von .Herr» Geltschläaer Schulz: h.tomeAl'llgluig ctnct- zweitcn Zuganges zum llcincn Ostragchege. Oc' > cntlichc Gcrichtoii u:: u g c n am I st. Mal. Stuf der Anklagebank erscheint der bereits wiedergoir wegen Be trugs bei':raste Handarbeiter Earl Mangel: Kin! auo Rabenau. Bor kaum 2 Monaten erst aus Zwickau entlasten, wo er einen gewissen OttoKlccberg kennen gelernt hatte, cm g der Angeklagte zu her Geliebten destelben Namens Fuchs, und cndat stch -- Ngr., indem er vorschwindclte, er habe ii>r Kierberg Vistuast.n verlegt. Die Fuchs mußte iedoch wegen Geldmangel die al lung Ver weigern und gab nur auö „gutem Willen" 2- Aar. aiö Ge schenk. Bier Tage daran! kam Kind In derselben Mimen zu de, Geliebte» Klccdcrgs, mußte jedoch wieder icusttalkü abziehcn Mittlerweile hatte die Fuchs nach Zwickau cxschrieben, Klecberz ward verhört, der Schwindel Kinds kam §nm Adrich.iu und er erhielt Monate Zwickau mit zwcijäl.nigcm Ehrcnrei lSverlnsi. Das erhobene Rechtsmittel blicb ohneEriolg. FriedrichIultut Schwarze warlct seit 7 Jahren vergeblich aiii Zahlung eines dem Steinmetz Gössel geliciertcii Gradgeiänkerö. testen Kosten sich aui 4«) Thlr. delamen. Im Atai dor.IahrcS lia: dcrGläubiger seinen Schuldner in der Restauration zu den :: Kugeln aus der kleine» Hitgelstraße, und folgte diesem, ter sich haltigst enliernte, au, die Straße nach. Schwarze vertrat dem Steinmetz tcn Weg mit den Worten: „Aus meinen Hände» tommcu sic nicht mehr, che sie zahlen." Göffel ward bicraus durch die Hausflur deö Schwarze scheu Hauics in tc» a oi gedr.,»ut und hier längere Zeit festge!aiten, blö ei» hinzutennncurcr Herr dcu erzürnten Gläubiger aus daö Unerlaubte seiner Handlung auimertsam mach e, woraus dieser den Zurüllgehalstucn ircilicß. DcrEinzel- richtcr erkannte wegen widerrecht ichcr Freiheistberaubuiig gegen Schwarze aus ;< Wochen Geiänguiß. letzterer erhob, nachdem er die lestgeie^te Frist versäumt patte, aus dem Gnadenwege Ein spruch. Er hatte zu Protocoll gegeben, daß er zur bcrcgtcn Zeit durch die seiten Gössels ausgesprochenen Schimpfworte in Zorn gcrathcn lei. ES erfolgte Bestätigung dcö ersten Erkenntnisses Am 5. Octobcr v. I. 'am Ernst Gustav Müller, der mit tcu vcrhcwathclcn Nstisikuc-Füfle! m Neulövtan aui dcmistange eine? HauPo zusamnienwolnit, au die Thür des Letzteren, lstngcltc unk verlangte in ungestümer Wciie die Herausgabe ocr-AdortschlüsselS. welchen die vcrcpel. Füssel kurz vorher sich aui rechtswidrige Wciie augecigncl haben sollte. Eo cutstaud zunäa st ein Wort- Wechsel und in diesen mischten sich kurz daraus die vciw Müller, die 18jährige Auguste Müller, der Schuhmacher Moritz Ziller. lowle testen beite Schwestern Auguste untP uüneZiller. Nach den beeideten Anaabe» Füst'elS strht nun >est, daß sämmtlich« sechs gegen ihn und seine Frau ipcctakclndrn Personen trotz seiner mehrmaligen Au, ordei'ung, seine Wohnung nie meisten bestanden sich in der Küche) nicht geräumt haben. Gustav Müller nament lich hatte gleich bet Beginn dcS Skandals durch die Sperrung der in die Füst'clsche Wohnung führenden Thür die widrige Scene besonders genährt. Mehrere Zeugen, die nur eine Zelt lang Zu schauer waren, können n cilich nicht bestätigen, daß sich daö ganze Eher längere Zeit innerhalb ter Füssclichcn zznchc bst unten habe. Durch Erkenntnis; dcd Einzclriesttcro erhielten die beiden männlichen Angeklagten Müller und Ziller wegen HauSiriedcnS- brucdö je U> Tage, die vcrw. Müller und die jüngeren Damen Auguste Müller und Pmi'mc Ziller sc I Woche Geiängniß. Drei der Berurtheilten, darunter Müller, erhoben Eimpruch gegen die Strafe im Allgemeinen. Die zweite Instanz bestätigte heute blos daö Erkcnnlniß bezüglich Gustav Müllers, die zwei Anderen wurde» ireigest rochen 2L?tlcru,»nS-Bcobatlittt»a am >7. Mai. Mittags. Barometer,laut nach Otto ec Böiolt hier: 28 Paris. Zoll 2 S. liest gestern unverändert,. - Thcrmcmctcr nach Rcaumur: >5 Grad über Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte Nortwest- Wtnd. Himmel hell. - Eldtzöste in Dresden, 17. Mai. Mitt.: 70 Cent. untcrO. Fruillcton. P R efIdenztheater. Trotz dcS herrlichsten LeuzabendS war daS HauS übertüllt, ein gar weidüchcr Anblick stir clncn Thcatcrdirector im wunderschönen Monat Mai. Das Publikum überschlug sich schier in stürmischen Beifallsbezeigungen, und da heute dieselben Stücke — namentlich die uuiinnlgc Posse ..Bcr- uao.clt" — wiederholt werde», so sehe Jeder zu, daß er ein Bille! erwische und sich einmal von Herzen satt lache. Beschreibe» laßt stch der Effekt nicht, wie denn überhaupt alle die vielen Stücke dieses Gastspiels nicht einzeln besprochen werden leimen. Am Wirksamsten war das Zuiaiiimcnspicl des Frl Gallmcvo, und Hrn. SchweigboierS in ,.Vernagelt", wo eine Blisthenlcse Wiener Uebermutböspäße zum Besten gegeben ward und Sebwclg- boscr durch Agilität auf der Erde und in der Luit am Trapez daö Ergötzlichste darbot. Besonders ist in Maske und Haltung die Mitwirkung des Hrn. Carl alS Eisenbahn - Maschinist zu rühmen gewesen. In „Scheu vor dem Minister" überragt Hr. Schwcighoicr an possenhatten. virtuosen Details alle Borgäm er. der Schnllchrercharaktcr dageg'i, mackst in dieser Nolle, wenn sie unabsichtlich komisch, verlegen gespielt wird, eine ri.lsti- gere Wirkung, wenn auch minder effektvoll. AIS böhmische Köchin Babuschka f c-ololzene) ist Frl. Gail,» eher mit Reckst berühmt. Daö nationale Costüm steht ihr reizend, der Ernst ihrer Züge bei den tollsten Berdrehungen des Dialogs ist meisterhaft, die Wirk ung dcS drastischen Bildchens hinreißend. II. vermischtes. ' Wie ein Roman klingt die Geschichte der Französin Bie- torlnc la Fouflade. Jung, schön, liebenswürdig, batte sic ein: große Reihe von Berebrer», unter denen cl» Journalist Namens Julien Bassouct der autrlchtigste und überschwenglichste war. Auch schien er alle Umstände für sich zu haben, als Bickorme plötzlich wider Erwarten einem rcick-cn Bankier Namens bienet.', die Hand reichte. Bcist'ouct war außer sich, und sein ehrliches Herz litt um so pclnvoller, aiö ec bereits kurz nach Btctorincnö Vermählung erfuhr, daß die Ehe seine, Geliebten e ne überaus nnqlsckliche war. Renelle vernachlässicste seine Gattln in
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