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r«»s Erste Beilage zu Nr. 248 der Bautzener Nachrichten. Mc'ntag, den 25. Oktober 1897. -er letzteren, muß sofort eine gewisse Basis, aus der weiter zu bauen ist, geschaffen werden — ist cs durchaus ratsam, die ausländische Industrie zu Hilfe zu ziehen. Ich würde daher beantragen, sofort Offerten von leistungsfähigen und modernen Schiffsbauanstalten nnd Geschützgießercien nnd Munitions fabriken cinzuholen. Diese Entwürfe wären genau zu prüfen, und bevor die Kontrakte vergeben werden, sollte die Regier ung daraus bestehen, daß je ein chinesischer Gießer, Kessel schmied oder Schiffsbauer de» Fortschrill der Arbeiten im Auslande persöniich verfolgen und selbst mitarbeiten darf. Diese Leute hätten dann den Kern einer guten Handwerker klasse abzugeben, die später in China selbst heranzubilden wäre. Für China selbst genügt vorläufig eine einzige voll ständig eingerichtete Schiffsmaschinenbauanstalt, die aber höchstens Kanonenboote unter europäischer Aufsicht fertig zu stellen hätte. Um Panzer von größeren Dimensionen, Torpedojäger rc. bauen zu können, müssen unsere Werkleute erst mehr Erfahrung sammeln. Geschütze und Material für Bewaffnung des Heeres sind ebenfalls für den Anfang aus schließlich aus Europa zu beziehen und zwar ebenfalls stets von derjenigen Firma, die sich am besten bewährt hat. Was die Verpflegung und Instandhaltung von Flotte und Heer anbetrifft, so ist mit dem bisherigen System, das dem be treffenden Kommandanten eine monatliche Pauschalsumme dafür gewährte, zu blechen. Denn dieses führte oft zu großen Mißständen, da die Beschaffenheit von Lebensmitteln, Kohlen, Maschinenöl, Segeltuch u. s. w. vieles zu wünschen übrig ließ, weil fast jeder Kommandant dabei eine unangebrachte Spar samkeit, die dem Staate nicht zu gute kam, vorwalten ließ. An Stelle dieses alten Systems hätte die Negierung eine be sondere Kammerverwaltung ins Leben zu rufen. Namentlich müßten auch überall große wohlversehene Kohlendepots an gelegt werden, denn in Kricgszeiten ist es oft nicht möglich, das nötige Material zu schaffen. Schließlich hätte China für Heer und Marine 6—8 tüchtige europäische Offiziere als Reorganisatoren heranzuziehen, denen die Oberleitung unbe dingt anvertraut werden darf. Dieselben würden ihrerseits einen Stab der besten in- und ausländischen Instruktionen zusammenzustellen haben." Bemerkenswert bei Li-Hung- Changs Eingabe ist der Umstand, daß er bei Ausarbeitung derselben den englischen, in chinesischen Diensten stehenden Commodore Lang heranzog. Schon aus der ganzen Fassung dieses vom Tsung-li-Uamen gutgeheißenen Memorials, das vor kurzem dem Kaiser von China unterbreitet wurde, ist deutlich zu ersehen, daß England den Vogel abgeschossen hat. Beweise hierfür liegen bereits heute vor: die Inanspruch nahme der englischen Bank in Hongkong seitens der chine sischen Regierung mit einem Darlehen von 16 Millionen Pfund, wofür die Zolleinnahmen verpfändet sind, und der Bau mehrerer Eisenbahnlinien mit britischem Kapital. ft * Kharappa (indische Grenze), 22. Oktober. Die Tapferkeit der Gordon-Hochländer bei der Erstürmung Les Bergrückens von Dargai war des höchsten Lobes würdig. Als im kritischen Augenblicke nach mehreren erfolg losen Versuchen, die Höhen zu nehmen, ihr Oberst ihnen zu rief: „Gordon-Hochländer! Der General sagt, die Stellung muß um jeden Preis genommen werden; die Gordon-Hoch- lünder werden sie nehmen!", da antworteten die Mannschaften mit brausendem Hurra! und sprangen ihren Offizieren nach unter dem verheerenden Feuer des Feindes auf den offenen Berghang zu; die Sikhs und andere Mannschaften folgten ihnen. Als die Gordon-Hochländer ins Lager zurückkamen, wurden sie von sämtlichen Regimentern mit Hurrarufen jubelnd begrüßt. — Die Truppenabteilung unter General Lockhart ist im Khanki-Thale angekommen. Die Bergkämme sind vom Feinde besetzt, der bei Nacht ein vernichtendes Feuer gegen das Lager unterhält. Die Mannschaften des Feindes sind offenbar einexerzierte und von alten Sepoys angeführte Leute. Sie bedienen sich sogar des Sonnen- Telegraphen. Afrika. * Pretoria, 22. Oktober. Der Volksraad nahm den Bericht der Industrie-Kommission unverändert an. Die bisherigen Einfuhr-Zölle auf Lebensmittel bleiben bestehen, mit Ausnahme desjenigen auf Zucker. * Johannesburg, 22. Oktober. Gestern abend wurde hier eine große begeistert verlaufene Versammlung der Afrikander abgehalten, um gegen eine Beiseitelegung des Berichts des Industrie-Ausschusses zu protestieren. Tanger, 22. Oktober. Aus Marakesch wird gemeldet, daß Beni Hima», Sekretär des Prinzen Othman, zum Minister des Aeußern ernannt worden sei. Bis jetzt verwaltete der Großvezier Bo Hamed auch dieses Amt. ' Tanger, 23. Oktober. Das spanische Kriegsschiff „General Valdez" ist hier eingetroffen. Dasselbe wird zur Disposition des spanischen Gesandten gehalten. Die Vertreter Italiens und Portugals haben besondere Kuriere! an die marokkanische Regierung gesandt. Der Sultan, dec Marakesch bereits am 16. September mit einem großen Heere verlassen hat, hat das ganze Land ver lassen vorgefunden. Die Truppen können nur mit großen Schwierigkeiten Lebensmittel erhalten. Die Armee hat viele Deserteure. * Zanzibar, 22.Oktober. Major Macdonald ist auf seinem Zuge nach dem Innern in Nyempo am Baringo-See vorbeigekommen. Er führt eine ungeheure Menge von Menschen, Karren, Wagen, Kamelen, Büffeln, jungen Stieren und Ausrüstungsstücken bei sich und wird auf die abhssinische Grenze zu rücken. Bei der Expedition befinden sich acht Offiziere und zwei Aerzte; sie sei auf 18 Monate berechnet. (Zu dieser Meldung ist nach dem Pariser „Matin" nach- zutragen, der Zug bestehe aus über 2000 Mann Truppen. Jetzt, wo er von Uganda aus nach dem oberen Nilthal gehe, erkenne man, daß es sich nicht, wie es ursprünglich hieß, um einen wissenschaftlichen Forschungszug, sondern um ein großes politisches Unternehmen handle.) Amerika. * Washington, 23. Oktober. Die Konferenz zwischen den Delegierten der Vereinigten Staaten, Rußlands und Japans zur Beratung der Frage der Robbenfischerei im Beringsmccr ist heute eröffnet worden. Nach der svr- mellcn Sitzung begleiteten die Delegierten den Staatssekretär Shermann nach dem Weißen Hause, wo sie dem Präsidenten Mae Kinley vvrgestellt wurden. * New -i?) vrk, 23. Oktober. Einer Depesche des „New- Uork Herald" aus Washington zufolge soll die Regier ung entschlossen sein, Spanien deutlich zu verstehen zu geben, daß cs keinen Grund habe, sich über die Art der Ausführung der Neutralitätsgesetze seitens der Vereinigten Staaten zu beklagen. — Hier verlautet, daß der Schoner „Silverheels", welcher in der vorigen Woche New-ihork verließ, am 20. d. in Höhe der Florida-Keys den Dampfer „Dauntleß" antraf, welcher von Savannah wieder mit einem Freibeuterzuge, dessen Führer Juan Castillo sein soll, abgegangen ist. Der Schoner soll der „Dauntleß" Waffen und Munition überbracht haben. OerMcheS. Bautzen, 25. Oktober. „Die Thütigkeit der Reform partei, die Kampfcsweise ihrer Gegner", das war das Thema, über welches am Sonnabend in der „Krone" fast2'/z Stunden lang Herr Reichstagsabgeordneter Zimmermann aus Dresden vor der vom hiesigen Reform-Verein einberusenen öffentlichen Versammlung sprach. Redner, der den zweiten Teil des Themas zuerst ausführte und anscheinend die Konservativen als die Hanptgegner der Reformpartei ansieht, unterzog die Konservative Partei und ihre Blätter, besonders die „Amtspressc", einer scharfen Kritik. Daß auch das hiesige Amtsblatt dabei nicht gut wegkam, war vorauszusehen. Doch ist hier nicht der Ort, auf Herrn Zimmermanns schon oft widerlegte Auslassungen cinzugehen. — Die nach der Rede beabsichtigte Debatte kam nicht zustande; es meldete sich niemand zum Wort. Das Schlußwort nahm Herr Reichstagsabgeordneter Gräfe aus Bischofswerda. Erteilte u. a. mit, daß er der eigentliche Veranlasser dieser Ver sammlung sei und erging sich wesentlich in Angriffen und Vorwürfen gegen die „Bautzener Nachrichten". Zur Kenn zeichnung seiner Urteile sei nur der folgende Vorwurf her ausgehoben: Herr Gräfe behauptete, ein in Nr. 210 aus dem „Annaberger Wochenblatt" übernommener Artikel sei lediglich zu dem Zwecke in den „Bautzn. Nachr." abge- drnckt worden, um die hiesige Wählerschaft irre zu führen und den Glauben zu erwecken, als ob er (Herr Gräfe) dort kandidiere. Wir verstehen nicht, wie Herr Gräfe seinen Parteigenossen zutrauen kann, daß sie einen Artikel, der von dem „national-liberalen" Stadtrat Gräfe in Annaberg han delte, auf ihn beziehen. Auch übersah Herr Gräfe ganz, daß schon in den vorhergehenden Nummern der „B. N." über bemerkenswerte Wahlvorgänge aus dem ganzen Lande berichtet worden ist. Herr Gräfe zog den Schluß: „Eine Partei, die mit solchen Mitteln kämpft, ist verloren; denn Lügen haben kurze Beine." — Auch dieseLogik ist uns ganz unerfindlich. Der Ausfall der Landtagswahl hat aber zur Genüge gezeigt, auf welcher Seite das Verlieren sich vollzieht. Kirche «u- Schule, innere unv Suffere Mission. ll Baschütz. Am 19 d. wurde unser neuerbautes Schul« Haus, welches zwei Lehrzlmmer enthält, feierlich eingeweiht. Vom prächtigsten Wetter begünstigt, bewegte sich der stattliche Fcstzug unter Musikbegleitung über Kubschütz und Jenkwitz nach dem alten Schulgebäude. Hier hatte der Vorsitzende, Herr Wehle-Kubschütz, inzwischen die Herren Schulrat Rabitz, Pastor Klüger-Purschwitz und Pastor Räde-Bautzen empfangen. Nach dem auch der Königliche Amtshauptmann Herr vr. Hempel er schienen war, hielt Herr Lehrer Hänsel die Abschiedsrede, der sich der allgemeine Gesang der Liederstrophe: „Unsern Ausgang segne Gott" anschloß. Unter dem Gesänge des Liedes: „Ge lobet sei der Herr", setzte sich der Zug nach dem neuen Schul gebäude zu in Bewegung. Nach dem Gesänge des zwei stimmigen Liedes: „Lobe den Herren", hielt der Kgl. Bezirks schulinspektor, Herr Schulrat Rabitz, auf Grund der an dem neuen Gebäude angebrachten Worte: „Lasset die Kindlein zu mir kommen", die ergreifende Weiherede, ausführend, wie alles Lehrens Aufgabe, Grund und Segen der Heiland allein sei. Hieraus sprach Herr Pastor Krüger wendisch, mit gewohnter Meisterschaft die Herzen seiner Zuhörer bewegend. Nach einem innigen Schlußgebet in deutscher Sprache seitens desselben Herrn sand die Uebergabe des Schlüssels durch den Baumeister, Herrn A. Graff-Basankwitz, an den Vorsitzenden des Schulvorstandes statt, der die Thür unter Segenswünschen ausschloß. Mit dem Gesänge: „Nun danket alle Gott", nahm die sichtlich ergriffene Kinderschar von ihren neuen Lehrzimmern Besitz. — An der Festtafel, welche die Feier beschloß, ergriff zuerst der Königl. Amtshauptmann Herr vr. Hempel das Wort, um dem Schul vorstande seine Anerkennung für die bewiesene Opferfreudigkeit und für die schöne, zweckentsprechende Ausstattung des neuen Schulgebäudes auszusprechen. An den nun folgenden Trink sprüchen beteiligten sich die Herren Schulrat Rabitz, Pastor Krüger, Pastor Räde, Lehrer Hänsel, Vorsitzender Wehle und Gutsbesitzer Lehmann-Jenkwitz. — Gottes reicher Segen sei mit Lehrenden und Lernenden im neuen Schulgebäude. Kamenz, 22. Oktober. (K. W.) Das von Sr. Majestät dem König dem nach 40jähriger treuer Amtierung in den Ruhe stand getretenen Herrn Oberlehrer Beckel in Ohorn verliehene Verdien st kreuz wurde demselben gestern von Herrn Amts» Hauptmann von Erdmannsdorff in Gegenwart des Herrn Be» zirksschulinspeltor vr. Hartmann und des Schulvorstandes in feierlicher Weise überreicht. Erledigt: die 2. ständige Lehrerstelle in Rothenbach bei Glauchau. Kollator: die oberste Schulbehörde. Gehalt: 1100 Mark und 150 Mark Wohnungsgeld. Bewerbungsgesuche mit sämtlichen Prüfungs- und Amtssührungszeugnissen bis in die neueste Zeit sind bis zum 21. November bei dem Kgl. Bezirks schulinspektor Schulrat Lötzsch in Glauchau einzureichen. Freiberg, 23. Oktober. In der Kgl. Bergakademie hierselbst fand heute mittag die feierliche Ueberreichung der Büste des am 25. Februar 1895 verstorbenen Lehrers an der genannten Hochschule, Bergrat Professor Or. Alfred Stelzner, durch ehemalige Schüler des Verewigten statt. Der Verstorbene, geboren am 20. Dezember 1840 zu Dresden, ist seit 1865 bis zu seinem Ableben und zuletzt als Professor der Geognosie, Lagerstätten» und Versteinerungslehre an der Kgl. Bergakademie thätig gewesen. Zur Feier hatten sich, außer den Angehörigen, Freunden und ehemaligen Schülern Stelzners, das gesamte Lehrerkollegium und die Studierenden, die Chargierten der ein zelnen Verbindungen in Wichs, ringesunden. DaS Kgl. Finanz ministerium war durch Herrn Geh. Finanzrat vr. FreieSleben vertreten. Der Vorsitzende des Ausschusses der ehemaligen Schüler, Herr Professor Treptow-Freiberg, übergab die Büste und überdies noch eine Stiftung von 3000 Mark, welch' letztere der von dem Verstorbenen seinerzeit mit ins Leben gerufenen Bernhard von Cotta-Stiftung — zu Reisestipendien für Stu dierende bestimmt — zufließen soll. Der Direktor der Königl. Bergakademie, Herr Geh. Bergrat Professor vr. Winkler, über nahm mit Dank die Schenkungen namens der von ihm ver tretenen Anstalt. In der Rede des Amtsnachfolgers Stelzners, Herrn Professor vr. Beck, wurden die großen Verdienste des Verstorbenen um die geologische Wissenschaft gewürdigt. Mit der Niederlegung eines Kranzes durch den Vorsitzenden des Ausschusses der Studierenden schloß die erhebende Feier, welcher abends rin Beisammensein der Festteilnchmer im Saale deS GewerbehauscS folgte. Die überlebensgroße Büste, welche nebst der Säule, auf der sie ruht, von Marmor gefertigt ist, ist aus der Kunstwerkstatt des Herrn Geh. Hoscats vr. Schilling in Dresden hervorgegangen und wird in der geologischen Samm lung des AkademicgebäudeS zur Ausstellung kommen. Aus der jüngsten Hauptversammlung des Deutschen Schul vereins in Wien hat Professor Seydlitz-KönigSberg die Be» hauptung aufgestellt, die sächsische Regierung unterhalte in Prag ein Seminar, auS dem Hetzkapläne hcrvorgingen, welche, den czechischen Agitatoren gleichstehend, die brennende Fackel der Zwietracht ins wendische Volk trügen. Diese Be hauptung ist bereits dahin richtiggestellt worden, daß die sächsische Regierung dieses Seminar nur unterstützt und daß die wendi schen Sachsen sich von jeher durch Königstreue und Vater landsliebe ausgezeichnet haben. In Ergänzung dieser Be richtigung schreibt der Präses des wendischen Seminars in Prag, Anselm Notzinger, u. a.: In welcher Weise das Seminar czechische Agitatoren heranbildet, mögen folgende Thatsachen be leuchten: Der Vorstand des Instituts ist gebürtiger Deutscher und sächsischer Staatsangehöriger. Die Zöglinge besuchen das deutsche Staatsgymnasium und die deutsche Universität. Die Umgangssprache im Hause ist deutsch, wenn auch den Alumnen wendischer Nationalität Gelegenheit geboten wird, sich In ihrer Muttersprache zu vervollkommnen. Für alle Zöglinge werden wöchentlich zweimal noch besondere deutsche DellamationS- und Vvrtragsübungen abgehalten. . . Unreife Studenten haben keine Politik zu treiben; aber das darf ich stolz behaupten, daß es unter meinen Seminaristen nicht einen giebt, der nicht deutsche Art und Sitte hochhält, dem nicht die altehrwürdige Anstalt als eine vaterländische Insel in fremdem Lande erscheint. Gerade in der Fremde wird der Blick freier, weiter für die Vorzüge der Heimat, da wird das Vaterlandsgesühl lebendig selbst in kalten, begeisterungslosen Naturen. Statt uns zu verdächtigen, sollte man daher uns Nachfolgen in der Unterstützung des schwer gefährdeten deutschen Schulwesens in Prag. Der Deutsche ist vielleicht nirgends deutscher als hier. * Hermannstadt, 22. Oktober. Der griechisch-orientalische rumänische Kirchenkongreß ist heute geschlossen worden. Wissenschaft, Kunst, Theater rc. — Bautzen, 26. Oktober. Es sei nochmals auf den morgen in der „Krone" stattfindenden „Kammermusikabend" hingewiesen. Die aussührenden Künstler sind, wie schon in In seraten und Plakaten bekannt gegeben, die Herren Joh. Striegler, G. Barthel, G. Naumann und R. Wohl rab. — Billets sind zu haben in Herrn Roesgers Buchhand lung, Schulstraße 9. — Dresden, 23. Oktober. (D. N.) Der Hauptgewinn der Dresdner Internationalen Kunstausstellung, bestehend in drei hervorragenden Gemälden, ist einem Mitgliede des Haupt» komitees zugefallen, welches allerdings im Besitze einer sehr großen Anzahl von Losen gewesen sein mag. — (Notizen.) Der Bremische Künstlerverein hat seine Räume im Domanbau vollständig erneuern und nach englischer Manier originell ausmalen lassen. — Seinen 70. Geburtstag feierte der Germanist Professor Karl August Barack, der Er neuerer und Leiter der Landcsbiblivthel zu Straßburg. — Der Gebirgsschriststeller Arthur Achleitner in München hat vom Herzog von Anhalt den Professortitel erhalten. — Der Verein bildender Künstler in München hat beschlossen, zum kommenden Carncval ein großes Künstlerfest zu veranstalten. — Der Tages schriftsteller Max Konody in London ist bei einer Gondelfahrt in der Themse ertrunken. — 63 Jahre alt ist in Amerika der berühmte Violoncellist Wilhelm Müller (geb. 1834 in Braun schweig), einst Mitglied des berühmten Streichquartetts der jüngeren Gebrüder Müller, gestorben. (L. Z.) — * München, 24. Oktober. Der Ober-Medizinalrat und Prosessor an der hiesigen Universität vr. Buchner, Mit glied der Akademie der Wissenschaften, ist gestern gestorben. — Der Wiener Docent vr. Leopold Müller soll den Bazillus entdeckt haben, welcher die ägyptische Augen krankheit hervorruft. Nähere Nachrichten sind noch abzu warten. — * Basel, 23. Oktober. Die heutige Boecklin-Feier wurde mittags vor einem gewählten Publikum durch Professor vr. Woelfflin mit einer Festrede über das Leben, das Werk und die Eigenart Boecklins eröffnet. Der Eröffnungsfeier wohnten sämtliche Mitglieder der Regierung, eine Abordnung deS Bundesrats, die eidgenössische Kunstkommission, der Maler Thoma aus Frankfurt a. M. und der Sohn BoecklinS Carlo bei. Abends fand im Stadtthcater die Aufführung eines von vr. R. Wackernagel gedichteten Festspiels mit der Musik von Vr. Hans Haber statt, welches den lebhaftesten Beifall des dichtbcsctzten Hauses fand. An die Vorstellung schloß sich ein Festbankett. — Die diesjährige Korallen-Expedition der R. 8ooiot/ in London nach den Ellice-Inseln ist, wie auS Telegrammen aus Melbourne vom 3. und 11. Oktober 1897 zu ersehen ist, von vollständigem Erfolge begleitet gewesen. Nachdem im vorigen Jahre die Untersuchungen auf Fungsuti daran gescheitert waren, daß durch die mit losem Sand ge-