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890 ausgenommen. adjataot«» v. Bo« hu auSgtgange». Der Sommavdrur beteiligte sich selbst hervorragend daran. Ja der vierten RuchwiitagSstnuv« traseu die Herren, insonderheit die alte» Herren der R-giwrnI» («S war zugleich „Alt-Hnrevfest') ein. Im ganzen waren sechzig alte Herren erschienen, unter ihnen etwa zwanzig, die noch unter dem Grast» Schliessen al« ihrem damaligen Rezimenttkommaudeur bei» Regiment« gestanden hatten. Buch der Verein ehemaliger 1 Nirde- Ulaven war zu ihren des Jubilar- zahlreich vertreten. Bald nach 4 Uhr tras Gras v. Schliessen mit dem Feldmarschall Grafen von! Hahnke ein; da« Mafikkorp« des Regiment« spielte einen älteren Armeemarsch. Gras Schliffen nahm den für ihn bereit gehaltenen Mittrlplatz auf der angesichts des großen Reitplatzes der Kaseine ousgezimmerten Tribüne ein. Alsbald begannen die Reiterspiele. Fansareuklänge ertönten, und au« dem weit geöffneten Tor ritt der Kommandeur mit zwei Ulanen hervor. Bor der Tribüne machte Niederlande. ' Haag, 4. April. Bei Beratung der Vorlagen, betr. die Ausstände, sprachen sich heute der Zweiten Kammer die Mitglieder aller Parteien, die Sozialisten ausgenommen, für die vorgeschlagenen Maßnahmen aus; es sei nötig, den geordneten Gang der Rechtspflege und die VerkehrSverbindungen mit dem Auslande sicher zu stellen und sich gegen die das Land terrorisierende Partei der Unordnung zu wenden. Ministerpräsident Kuyper be fürwortetc die Vorlagen in längerer Rede, in welcher er namentlich auf die Gefahr hinwies, welche aus Ausständen, wie die der jüngsten Zeit, für den Handel des Landes und im Falle einer Mobilisation für seine Sicherheit entstehen. Die Rede des Ministers wurde mit Beifall und Zischen dachten Entsendung eines Geschwaders zur Unterftützun; der Mazedonier sei unverständlich. DelcaffS habe noch jüngf liu der Kammer ausdrücklich einen Unterschied gemacht zwi- Ischen der lediglich französischen Angelegenheit Tubini Lo- rando, die Frankreich gestatte, selbständig vorzugehen und Ider internationalen mazedonischen Frage, welche nur durch Einvernehmen der Mächte gelöst werden könne. Die von der »Nowoje Wremja' gegen die französische Presse gerich teten Vorwürfe seien allerdings teilweise berechtigt, nur muffe man auch da unterscheiden und sich vor Augen halten, daß z. B. ein Blatt, welches im Auslande für offiziös gehalten werde, in der auswärtigen Politik nur die Meinung der exaltiertesten Sozialisten wiedergebe. — Der Polizeiprä- fekt hat den in Paris ansässigen Schul - und Prediger- Kongregationen bekanntgegeben, daß ihr Genehmigungs gesuch abgelehnt sei. Unter denselben befinden sich auch die englischen Passionisten, für welche sich die englische Bot- schäft wiederholt verwendet hatte. — Mehreren Blättern zufolge hat DelcassS dem Generalprior der Maristen die Versicherung gegeben, daß ein neues Genehmigungsgesuch eine günstigere Aufnahme finden würde. — In der Klage sache des (inzwischen verstorbenen) Gourmez gegen die Erben des Konstantinopeler Bankiers Lorando, betr. Zah- lung einer 5proz. Provision für Einleitung einer Preßcam- pagne, hat sich das hiesige Appellationsgericht für un- zuständig erklärt. " Paris, 4. April. Der Senat hat sich bis zum 19. Mai vertagt. — In der Deputiertenkammer stand heute eine Vorlage zur Beratung, nach welcher Militärper sonen, die vor ihrem Dienstantritt bestimmte Befähigungen erworben haben und sich darüber durch Zeugnisse von Schützen- oder Turnvereinen ausweisen können, einen Vor zugsanspruch auf die Beförderung zu Unteroffizieren er halten sollen. Ein Antrag auf Vertagung wegen der Nicht anwesenheit des KriegsministcrS wurde mit 275 gegen 244 Oesterreich. sH ' Wien, 4."Äpril. In der heutigen Sitzung des Ge- meinderates wurde vr. Lueger mit 124 von 145 Stimmen zum Bürgermeister von Wien wiedergewählt; 21 Stimmzettel waren unbeschrieben. — Der Abg. Schönerer richtete gestern eine Inter pellation an den Ministerpräsidenten v. Körber, worin er, anknüpfend an die Rede des Grafen Bülow vom 19. März, ausführte, der leitende Staatsmann des Deutschen Reiches verkünde bei jeder Gelegenheit, daß ihm das deutsche Volkstum außerhalb der Reichsgrenzen vollkommen gleich- gültig sei; er gebe geradezu fremden Staaten einen Frei- brief, deutsche Volksgenossen zu entrechten. Die selbstoer- stündliche Folge sei, daß bet den Deutschen Oesterreichs Zweifel aufsteigen, ob das Bundesverhältnis mit dem Deutschen Reiche den Interessen des deutschen Volkes in Oesterreich entspricht. Der Interpellant fragte, ob Körber bereit sei, Goluchowöki darauf aufmerksam zu machen, daß die Deutschen in Oesterreich ihre Sympathien und ihre! Stütze dem Bündnisse mit dem Deutschen Reiche mehr und mehr entziehen müßten, falls seitens der Regierung des Deutschen Reiches keinerlei Verständnis und keine Teil- Ivon ihm verfaßte Denkschrift über den Ausbau der öster reichisch ungarischen Wehrmacht anzukaufen oder ihm eine Abfindung zu zahlen, widrigenfalls er seine Schrift einer auswärtigen Macht zur Beifügung stellen bezw. derselben seine Dienste als Kundschafter anbieten werde. - Schweiz. > Bern, 4. April. (K. Z) Oberst Markwalder", einer der Offiziere, gegen die kürzlich eine Interpellation im Nationalrat sich richtete, hatte um seine Entlassung als Waffencbef der Kavallerie nachgesucht. Der Bundesrat hat diesem Gesuch gestern entsprochen. Italien. * Rom, 4 April. Der Senat hat heute die Vorlage, betr. den höheren Unterricht, angenommen und sich dann auf unbestimmte Zeit vertagt. Der Minister des Auswärtigen Prinetti, der zur Er- holung in Neapel weilt, hofft, wie er an Freunde in Rom schreibt, am 20. d. seine dienstlichen Obliegenheiten in der Hauptstadt wieder aufnehmen zu können. Marland, 4. April. (K. Z) Der Präfekt stattete gestern dem russischen Konsul einen Besuch ab und sprach ihm das Bedauern der Regierung über die Vorfälle am Mittwoch abend aus. Der Konsul erwiderte, daß er den Vorfällen kerne große Bedeutung beilege. * Neapel, 4 April. Der Kronprinz von Sachsen ist heute vormittag aus Palermo hier eingetroffeu. Sprache erteilten. Der Bischof von Ouimper erhob gegen diese Maßregel Einspruch und erklärte, daß die Geistlichen sich auch in Zukunft, wo es nötig sei, der bretonischen Sprache bedienen würden. «Srotzbritaaotea. London, 4. April. Die „National-Revtew' und der »Spektator' wollen wissen, daß die britische Regierung, un genügend durch den nationalen Widerwillen gegen die Al- Nanz mit Deutschland in der Venezuela-Angelegenheit ge- warnt, schon wieder auf dem Punkte steht, sich mit Deutsch land in ein Bahnprojekt durch Kleinasien und Bagdad im deutschen Interesse (?) einzulaffen. Spanien. Madrid, 4. April. Trotzdem die Regierung beschloß, die Ferien bereits heute beginnen zu lassen, ist eine neue große Studentenkundgebung für die Stunde geplant, wo die Opfer in Salamanca beerdigt werden. Daher herrschen lebhafte Befürchtungen, daß sich auch die Arbeiter betei ligen werden. Die Presse publiziert heftige Artikel gegen die Regierung, indem sie vor allem die Bestrafung des Gou verneurs verlangt. Die Mutter eines erschossenen Studenten starb vor Kummer. ' Madrid, 4.April, vorm. DieEtudenten wieder holten gestern abend gegen 7 Uhr an der Puerta del Sol ihre Kundgebung. Die Polizei schritt von neuem ein, wobei 14 Studenten und 6 Beamte verletzt wurden. Die Kundgebung dauerte bis gegen 10 Uhr abends. Die Stadt verwaltung und die Universität von Madrid sandten an die Stadtverwaltung und die Universität von Salamanca Oberst v Boeh» Halt, grüß e hinauf zu dem Jubilar un» sprach mit weithin schallender Stimme den Prolog, der auf dm historischen Eingang der Reiterspiele hluwieS. Di« Schilderung verklungener Tage bis zur Jetztzeit fand durch den historischen Auszug, gebildet durch zmei Ritter aus de« l4. Jahrhunderi, zwei Tartarru aus der Zeit de» Großen Kurfürsten, zwei Nahmer-Ulanen, 1740—42, zwei Bosniaken, 1760 und 1786, zwei Torvarczyks, 1807, zwei Garde Ulanen, 1810, ein 1. Barde-Ulan, 1853, ein 2. Garde-Ulan, 1853, und zwei 1. Garde-Ulanen, 1903, lebendige Illustration. Nun folgte» die Reiter- und Wcffenspiele: das erste io der roten Uniform der Bosniake». Ls folgte eine Quadrille: »Lanzi«', in der Uniform de« Garde Landwehr Kavallerie RegtS 1821 (spSter«! 1. und 2.Garde-Ulaueo). Weiter: Schleifeospiel. UMerosfizitt- Quadrille, Waffmübungen derRekmten, Offizier-Hürden Quadrille, Abteilung jungen Remonte», Jagdspringen. Alle dicseDarbietungen bezeugten, wie der alte preußische Rettergeist in dem 1. Garde- Ulanen-Regiment mit „toisicherem' Erfolge bei« Regiment fort gepflegt wird. Den Schluß der Reiterspiele bildete das „Sammeln de- Regiment«'; dabei erschienen auch die historischen Uniformen,! und dieses Schlußbild war von außerordentlich glänzender Wirkung. Obe,st o Boehn sprach das Schlußwort, und dankend grüßte Gras v. Schlieffen, der allen Ausführungen mit «sichtlicher Freude und Aufmerksamkeit grfolgt war. Uhr hatte das Reiterfest sein End« erreicht. Er folgte ein Altherren-Festmahl im Osfizierkasino, woran der gefeierte Chef des G-aeralstabes der Arme teil nahm. * Posen, 4. April. (Berl. Tabl.) Der Ausschuß des Zentralvereins vereinigter Konservativer beschloß, im Interesse des Deutschtums sei es durchaus geboten, daß sämtliche deutsche Parteien der Provinz, ihren gegen wärtigen Besitzstand wahrend, vereint Vorgehen. In Kreisen, die Aussicht bieten, den Deutschen zuzufallen, soll daher der auSsichts vollste deutsche Kandidat unter-! stützt werden. Der Wahlkreis Kolmar-Czarnikru-Filehne! bleibt von diesen Abmachungen aber ausgeschlossen. ' Hamburg, 4 April. Der Großherzog von Ol denburg ist gestern abend auf der Jacht »Lensahn' im > hiesigen Hafen eingetroffen. Zur Begrüßung begaben sich > Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig Holstein-Glücks- l bürg und Generaldirektor Ballin an Bord. — Wie die > nähme für die nationalen Interessen der Deutschen in Oesterreich-Ungarn entgegengebracht werde. ' Wien, 5 April Der ehemalige Oberleutnant Hart mann, der bereits im Jahre 1897 wegen Spionage zu Die Beratung wird am Dienstag fortgesetzt. Frankreich. 3. April. Wie schon erwähnt, schreibt das Döbats", die von der „Nowoje Wremja' * Paris, „Journal des gegen Delcaffö gründet. Es messe. »Wir wären nur überrascht', so fährt das „Jour nal des Döbats' fort, »wenn Graf Lambsdorff und Gra Gulochowski die Auffassung der »Nowoje Wremja' teilen und sagen sollten, daß Delcassö versucht habe, sie in den Schatten zu stellen'. Der Vergleich zwischen der Entsen dung des französischen Geschwaders nach dem Orient in der Tubini-Lorando-Angelegenheit mit einer als möglich ge- Stimmen abgelehnt. Le HSrissS (Nationalist) brachte einen Gegenvorschlag e.in, nach welchem alle genügend ausgebil- beten Soldaten nach viermonatiger Dienstzeit zu Unteroffi zieren befördert werden können. Der Berichterstatter Ber- teaux bekämpfte den Gegenvorschlag; er führte aus, die Re gierungsvorlage solle keineswegs ein Vorzugsrecht für die Mitglieder der genannten Vereine schaffen, denn die zur Beförderung in Betracht kommenden Mannschaften hätten stets zuvor eine Prüfung vor Offizieren der aktiven Armee abzulegen. Die Vorlage wurde schließlich mit 514 gegen eine Stimme angenommen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde eine Interpellation,' betr. die Straf gerichte in Algerien, erörtert und eine Tagesordnung angenommen, in welcher da« Haus von dem Versprechen der Regierung Kenntnis nimmt, die Organisation der Straf gerichte unverzüglich so abzuändern, daß den Angeklagten alle Garantien einer guten Justiz gesichert find; in der Tagesordnung heißt es weiter, das Haas rechne darauf, daß I die Regierung alles tun werde, was zu einer gedeihlichen fü, f Jahren schweren Kerkers verurteilt worden war, ist Entwickelung der afrikanischen Kolonie beitragen könne, gestern wegen Erpressung, begangen an der Heeresoerwal- ' Brest, 4. April. Der Ministerpräsident CombeS tung, zu 3'/, Jahren schweren Kerkers verurteilt worden, verhängte neuerdings die Gehaltüsperre über 28 Hartmann hatte von der Heeresverwaltung gefordert, eine Pfarrer, weil sie den Katechismusunterricht in bretonischer erhobenen Angriffe seien vollständig unbe- sei ein Irrtum, wenn das russische Orga behaupte, daß sich Delcasss eine überwiegende Rolle be über den Zwischenfall auszusprechen und die Erklärung abzugeben, daß alle Maßregeln für eine strenge Unter- uchung der Angelegenheit und dafür getroffen seien, daß >er Bewegung der Arnauten unverzüglich ein Ende ge macht werde. Die Kaiserliche Regierung nahm die im Namen des Sultans gemachten Versicherungen zur Kennt- iS und beauftragte den Botschafter Sinowjeff, der Pforte indringliche Vorstellungen zu machen hinsichtlich einer un verzüglichen Ergreifung aller Maßnahmen zur strengsten Bestrafung der an den Wirren von Mitrowitza und dem rechen Angriff auf den Konsul Schtscherbina Schuldigen. Gleichzeitig wurde der Konsul in Uesküb Maschkoff nach Mitrowitza abgeordnet. Schtscherbina wird gegenwärtig (Fortsetzung iu d» erst«» Beilage.) Bestrafung der Aufrührer und zum Schutze der Christen zu treffen. Ferid Pascha beeilte sich, dem Botschafter Sinowjeff zu versichern, die türkische Regierung werde im Bewußtsein ihrer Pflicht die zur Verfügung stehenden Mittel zur Unterdrückung der Wirren und zur Wieder- -erstellung der Ruhe anwenden. Zu dieser Zeit traf in Konstantinopel die Drahtmeldung von dem neuen Symptom des Fanatismus der Arnauten ein, dessen Opfer )er russische Konsul in Mitrowitza wurde. Der Sultan leauftragte sofort nach Empfang der Meldung telegraphisch )en türkischen Botschafter in Petersburg, der Kaiserlichen Regierung das tiefste Bedauern über den Angriff auf den Konsul Schtscherbina auszusprechen. Gleichzeitig entsandte der Sultan den Großvezier zu dem russischen Botschafter Sinowsiff, um diesem die tiefste Betrübnis des Sultans „Hamb. Nachr.' mitteilen können, haben die zwischen den Vorständen des ReichstagSwahlvcreins, des Vereins der freisinnigen Volkspartei und des liberalen Vereins ge- pflogenen Verhandlungen wegen Aufstellung gemein schaftlicher bürgerlicher Kandidaten zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie bei den bevorstehenden Reichstags- wählen zu einem erfreulichen Abschluß geführt. Die öffent- liche Proklamierung der Kandidaten wird in nächster Woche, erfolgen. Altenburg, 4. April. Nach der gestrigen Hofnachricht macht das Befinden des Herzogs befriedigende Fort schritte. Vorgestern nachmittag hat der hohe Kranke einige Zeit liegend auf dem Balkon zubringen können. Gotha, 4. April. DieHerzogin von Albany, geb. Prinzessin von Waldeck, die Mutter des Landesherrn, und die Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland find zu längerem Aufenthalte auf Schloß Friedenftein ein getroffen. Dessau, 4. April. Im Landtag wurde gestern vom Staatsminister v. Dallwitz mitgeteilt, daß der Herzog den Abg. v. Krosigk-RathmannSdorf zum Präsidenten des Hauses ernannt habe. Der Landtag wählte dann die Abgg. Döring-Dessau zum ersten und Kraaz-Osmarsleben zum zweiten Vizepräsidenten. Bei der Wahl dreier Dele gierten für das Salzwerk LeopoldShall gab es eine lange Debatte, weil die Sozialdemokraten mit Unterstützung einiger Liberalen den vergeblichen Versuch machten, einen der Ihrigen in die Delegation zu bringen. Gewählt wurden schließlich die Abgg Inner Köthen und Kraaz wieder und v. Krosigk-Hohenerxleben neu.z > Telegramme, in denen gegen das gewalttätige Einschreiten i der Polizei protestiert wird. Silvela läßt erklären, daß ; eine Untersuchung eingeleitet sei; alle Schuldigen sollen > streng bestraft werden. — Sämtliche Universitäten i in Spanien haben beschlossen, Gedenkfeiern für die in i Salamanca getöteten Studenten abzuhalten. Zahlreiche Kränze sind von allen Seiten zum Leichenbegängnis der Studierenden geschickt worden, das heute in Salamanca stattgefunden hat. Der Präfekt von Salamanca ist abberufen worden. — Heute nachmittag veranstalteten die Studenten von neuem Kundgebungen. Sie durch zogen die Straßen unter den Rufen. Es lebe die Republik! Nieder mit der Regierung! und unter kbfingung der Mar seillaise und patriotischer Lieder. Die Polizei feuerte mehrere Male auf die Menge, unter der sich auch Frauen befanden. Man warf mit Steinen und Schmutz nach der Polizei. Im Verlaufe der Unruhen wurde eine Frau schwer verletzt. ' Madrid, 5. April. Gestern nachmittag wurde nach einem Wagen, in dem der kommandierende General der Provinz saß, mit Steinen geworfen, weil man glaubte, es säße ein Minister darin. — Gestern gegen Abend kam es zu einem Zusammenstoß zwischen ungefähr 3000 Ar- beitern und Studenten und der Polizei, der in einen wahren Kampf ausartete, bei welchem viele Revolverschüffe abgegeben und mehrere Personen verwundet wurden. Die Unruhen wurden gestern bis Mitternacht fortgesetzt. Es kam noch zu vereinzelten Zusammenstößen zwischen der Po lizei und Studenten, wobei einige Schüsse fielen. Die Studenten rissen den Zaun eines Neubaues ein und be waffneten sich mit Ziegelsteinen. Die Polizei schritt darauf ein. Nach amtlichen Feststellungen wurde bei den Unruhen eine Person getötet, zahlreiche andere verletzt. Die für gestern abend einberufenen Versammlungen wurden poli zeilich untersagt. " Salamanca, 4. April. Heute fand unter zahlreicher Beteiligung das Begräbnis der bei den Unruhen getöteten Studenten statt. An der Feier nahmen Bertreter der Behörden, sowie der Rektor der Universität teil. Portugal. * Lissabon, 4. April. König Eduard und König Carlos unternahmen gestern mittag in Begleitung des Herzogs von Oporto einen Ausflug nach Cintra, von dem sie gegen Abend wieder hierher zurückkehrten. Rutzlaud. ' Petersburg, 4. April. Der »Regierungsbote' ver öffentlicht nachstehende Mitteilung: Nach Eintreffen der Nachricht von dem frechen Angriff der Arnauten auf Mitrowitza richtete der russische Botschafter in Konstanti nopel unverzüglich die Aufmerksamkeit des Großveziers auf )ie durch die Erfahrung bewiesene Erfolglosigkeit der Ver- uche der Pforte, die Arnauten auf dem Wege friedlicher Mahnungen zum Gehorsam zu bringen, sowie aus die Notwendigkeit, unverzüglich energische Maßnahmen zur Druck uad Beklag von E. M. Mo »fr irr Bautzen.