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Dresdner Nachrichten : 11.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188609110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860911
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-11
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1886
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>1 UI s -ft. sine» st am. ableS seil- -OM. sucht. erb den. »Ne uer- ücker. Nacht-Lelegram«. „irr »»«»n«»»on»cr n»d ,,«»»«« »»« «»»»« »«» »ochs«, ,»> be» iibrizen Nürstlichkrll»» «k«,,»«. Mannichaiie« de« stchst- schen >»a. ,«» »ürttemberaifche Tr«»»e« »Udne» »ixe irßr«nk»mba»«ie. ist»« ß,f« bi« znm NaÜerpalai« bildet«» die »rle»er- und a»b«re «rrel»,,. «»»>« «»ch dt« Schule« Spalte», s Sr««se»d« Hocheute »e,leltele« de»« «eller»»,. ' epe^detell» »e.M. ^iia- una -Nimülimx v. I Lk»>iU«do> > Tageblatt für Uolitik, zlickr-MU. KesMimW. ZScsmö,richt. IreMmW. chulianiullutiailsd 17 (»in I'irnuisolivn Norton HVttä iinä « OcttULCt n i.illissnwn l'roissn kieli. ^elninkv 2 l'advlidnddra 2 vis-ä-vi» «tsm Solilo««. von ünrdv»»ron unä ttkroktL»otun» llorvtnftteNslon 1»i« ru don liookfoinstsn ^5- tikvln. /urU»äv»»i«onnff«r»r» U«lso1lvrdo, por 8t. 4—30 A. » riLllviiv M i.Li HsrbLtnsuIisLisL kür UorxvnLIvläor, Uaitsrvvkv, IInloi- rüvlrv, ttvmävn, .lüt koi» vte. bilr clio L»r««Än«-r »ineUrl^Iitvn, K reis tiir all« ^ ! Llättor ckerZVolt nimmt 7-u tnritmlckkiMnkreikeillliKsrnto au äi« M vl8tv u»tl Ultest« 4nlionevn-Lxi>«<lltlon ^ L V-Klvr, I ^VirllSLMv ^f.fnNmnx 6or ^nnnncn, öi^lrioto Ihlll^o^ounLlimo miä V^vitor- bolöriloriutt,' dor Olkort-lliivks ^rati3. LLl«i»I»«r» IVIlOft. RI«rKvi>lLl«IchIvr, ä»8 xr088ts linxor am ?Iltl2s, sixovo Uor8toIImi§. . NvlLlvr, chl^OlL«» L» ^ltmarltt LS. llnolt krok. !)>-. ^üxor, mit nnä osiuv 8tsmpo1. Rr.2S4. »i. Auslage: 42,000 Srpl. witter»n-».««-sta>e» für de» N. September. Südweftwind «ilttlerer Stärke det durchschnittlich mittlerer Stwölkuu», mit »eil- und stell«»». »ItcderschlSyru. Trmperainr wenig «erlndert. vemerk.; Eßarakier der Witter»»,, wechselnd. Dresden. 1886. Smmabeud, 11. Septbr. Verantwortlicher Redakteur sür PolttischkS vr. Emil Biere» tn Dresden. Mit seinen gewöhnlichen Sittlichkeitsbegriffen und Rcchtsan- Ichauungen kan» der Westeuropäer Nichts cmsangcn, sobald es sich »m den Orient handelt. Wer nicht bei der weiteren Entwickelung des bulgarischen Dranias eine Ueberralchung und Empörung nach der anderen erleben will, mutz sich immer vergegenwärtigen, daß im Oriente nicht Recht und Sitte, sondern einfach die Macht, die Willkür entscheidet. Hatte schon bei der Gefangennahme und jetzigen erzwungenen Abdankung des Fürsten Alexander die Moral und zwar nicht blos die bürgerliche, sondern auch die völkerrechtliche auf's Kläglichste Schiffbruch gelitten, so setzt sich das im Verlauf der Dinge ebenso fort. Vergebens hatte sich das Gewissen des Abendländcrs gegen den Sieg brutaler Gewalt und Hinterlist über das Recht, der Revolution über die monarchische Ordnung empört; cs verschlug den Machthabern an der Newa Nichts, daß das mora lische Bewußtsein und die Achtung vor der sittlichen Ordnung in Europa durch die Straflosigkeit erkaufter Verschwörer und den ihnen gewährten Schutz einen tiefen Stoß erhielt. Das schimps- liche Verhalten der russische» Politik geht unbekümmert weiter. Noch ist die Druckerschwärze nicht trocken geworden von den Ver sicherungen, daß Rußland sich nicht in die inneren Verhältnisse Bulgariens mischen, vielmehr dessen Unabhängigkeit respektiren werde, so melden sich schon die ersten Versuche, jene Versicherungen zu deuteln oder für ganz unverbindlich auszugcben. Zunächst reibt man es den Bulgaren unter die Nase, daß nicht der Zar, sondern nur die Regierung deS Zaren cs war, welche die Zusicherung crtheilte, daß „die Unabhängigkeit, die Freiheit und das Recht" Bulgariens un angetastet bleiben solle. Sodann eröffnet«: der russische General konsul in Sofia den Vertretern der anderen Mächte : „er halte sich, um jede irrige Auslegung der Proklamation des Fürsten sernzu- hallen, zu dem Hinweis verpflichtet, daß die russische Regierung aus Gründen, welche den Bulgaren so wenig wie dem Fürsten verborgen worden seien, in „Stipulationen" über die Abdankung mit dem Fürsten nicht habe eintreten können". Da aber der scheidende Fürst in seiner Proklamation die zarischc Regierung mit ihren wohlwollend klingenden Versicherungen festgenagelt hatte — zum tiefen Verdruß Rußlands — so fügte der Generalkonsul hinzu: Fürst Alexander habe sich freilich erlaubt, jener Zusicherungen Ruß lands in seiner Proklamation Erwähnung zu thun, aber Das sei nur geschehen, weil er Rußland immer so „uneigennützig" erfunden habe. Wenn die Vertreter Europas ihm bei dieser kecken Lüge nicht iu's Gesicht gelacht haben, so wissen sie sich meisterhaft zu beherr schen. Jedenfalls kündigt sich bereits das Bestreben Rußlands an, die Zusicherungen dieser Macht bezüglich der bulgarischen Unab hängigkeit hinwegziltaschenspleteni. Sehr beachtlich ist auch der Hinweis gemäßigter russischer Zeitungen, cs sei für die Ruhe in Bulgarien am besten, wenn Rußland dieses Land in eigene Ver waltung nehme und einstecke; cs bedürfe dann nicht einmal der Wahl eines eigenen Fürsten mehr, der sich doch niemals eine wirklich unabhängige Stellung schaffen könne. Machen wir reinen Tisch mit Bulgarien ! ist dasLoosungswort. Oesterreich wird abgcfunden, die Theiluug der Türkei kan» beginnen. Wer soll die drei Kaiser mächte in diesem Vergnügen stören? England? Ah bah! Das englische Kabiuct weiß offenbar selbst noch nicht, welche Politik cs eiiischlagcu soll. An den Gedanken, seine Interessen im Oriente selbst zu verthcidigeir, kann sich John Bull immer noch nickt ge wöhnen. Er ergeht sich in allgemeinen Drohungen gegen Rußland und verharrt im klebrigen in der berühmten „meisterhaften Un- thntigkeit". Das ist so die ganz richtige Zeit für den russischen Bären, seine Schnauze in den türkischen Honigtopf zu stecken. Die begeisterte Ausnahme, welche die preußische HeereSdepu- tation zu der Ofener Jubelseier gesunden hat, erreichte rhren Hoho Punkt bei dem markigen Trmkspruch. den der Generallieutnant v. Schlichting bei dem Galabanket hielt. Dieser Führer einer preußi schen Garde-Division feierte die Waffenbrüderschaft zwischen Deutschen und Ungarn, die vor 2 Jabrhunderten vor Ofen sich so herr lich erprobt hat. und cs war den Magyaren ganz recht, daß man daraus Schlüsse auch auf eine künftige Waffenbrüderschaft ziehen konnte. Nachdem aber die brausende» Eljenö verklungen sind, die diesen Worten folgten, fragt man deutscherseits doch: Thut Ihr lieben Ungarn denn auch Alles, was man billiaerweise von Euch, als umeren Bundesgenossen, verlangen kann? Da kann denn, angesichts der Bedrängnisse der Deutichen in Siebenbürgen durch die Magyaren, die Antwort nur Nein! lauten. ES war in den letzten Wochen vor den Alles zurückdrängendcn birlaartschen Ereignissen viel von Verhandlungen die Rede, welche Minister v. Tisza mit den siebeubürgischeir Notabel» begonnen habe, um die Sachsen mit dem ungarischen Staate wieder zu versöhnen. Man spiegelte die Wiederherstellung der willkürlich verkürzten Rechte der Sachsen in Bezug aus ihre Verwaltung, aus die Beamtenbeietzung und namentlich ihr Schulwesen vor. Seitdem klingen von Zeit zu Zeit aus dem offiziösen Wald der ungarischen Blätter verlockende Töne, die dem deutschen Lesepublikum klar machen möchten, daß die Sachse» befriedigt seien und in Ungarn Niemand etwas ver spüre von der Verfolgung des deutschen Lebens. Je lauter die öue werden, um so vorsichtiger sind sie auszuncbmcn. Wohl ' indii freundliche Dcutschcirhl TiSza habe sich mit der Frage nicht beschäftigen können — aus Mmmel an Zeit! Während die Magyaren wenigstens noch in Worten deutsch- Gefinmmgen kundgeben, setzen die Czechen bei ihrem aß jede Scheu beiseite. Den Czechen hat der Sturz des Fürsten von Bulgarien ganz besonders deshalb gutgelhan, weil es ein Prinz deutscher Abstammung ist, dem die russische Knute den Wandervaß visirte. Den» das Herz der Czechen ist nun einmal in Moskau, der juchtene Stiefel ihr Herrgott und der grunbewamste Kosak ihr Wcihnachtscngel. Seit der Köuigiuhofer Prügelei haben die Czechen nicht so von ganzem Herzen gelacht, wie diese Woche. Ihr Mund verzog sich bis zu den Ohr«i, und sie hielten sich die Bäuche über des Battenbergers Sturz. Und haben unsere bulgarischen Brüder „den -rächt! Das kann nur ein echt slavsiches llmächtia steht „Väterchen" in Peters burg da I Urrah ! Und wie müssen sich die Deutschen und Magya ren giften! Ha, ha, ha! Die czechischen Schristgelehrtcn, Astro logen und Zeichendeutcr thaten sich darauf zusammen, um die Moral, die schreckliche Moral aus der Geschichte zu ziehen. „Das ist eine ernste Verwarnung," ruft der „Oberweise" eines Czechcnblattes aus, „für alle deutschen oder dem deutschen Einflüsse dienenden Dynastien m den Balkan- und Donauländern. Dieses Mene-Tekel wird man auch in Bukarest und nicht minder in Belgrad wohl verstehen." Ganz richtig, eine Verwarnung ist es sür die Fürsten da unten, aber in welchem Sinne! Daß sie das Vertraue», welches sie von ihrer Heimath mitgebracht, ablegen und sich mit einer verläßlichen Wache umgeben, damit nicht ein paar Berräther mit einem in ein Metropolitengewand gekleideten Helfershelfer, weil ihre Hände mit Gold geschmiert waren, nachdem sie stets in echt russischer «Schmeichelei vor den Fenstern gekatzenbuckelt haben, ihn in der S«-a>«bnl,n Nacht mit Revolvern überfallen und wegschleppeu! Wenn die Zan- kow, Klcment, Gruew Deutsche wären, würden wir uns dessen schämen und uns wahrlich nicht aus deren Landsmannschaft be rufen. Dunkle Ehrenmänner existiren allerdings unter allen Nationen, aber daß Schufte glorificirt werden, das kommt nicht unter allen Nationen vor. Auch Kö Aiich König Earol Von Rumänien, ein geborener bekommt von Prag aus seine Verwarnung. Er tig, dentfchem Einfluß zu dienen, weil er nicht vor öhe springt, wenn das Zarenreich verlangt, da iever durch ist auch verdä Freude in die er den russisch-asiatischen Heerestroß wieder durch sein Land na- ^ Z Bulgarien ziehen lassen solle. Wahrlich, den König Earol sollten die Czechen doch nicht des schwarzen Verbrechens anti-russischer Gesinnung zeihen. Hat Earol nicht den Russen bei Plewna ans der Patsche geholfen, als sie nahe daran Ware», von den Türken massncr-rc zu werden? Hat er es dann nicht gefallen lassen, als „Väterchen" ganz ruhig Bessarabien in die Tasche steckte ? Selbst König Milan von Serbien wird von dem Mene-Tekel der Czechen geschreckt. Wenn man das Zarenhaus der Romanows vom streng orthodox-slcwischen Standpunkte ans kaum noch als echre Slaven gelten lassen kann, well sie mit zu vielem deutschem Blut vermischt sind, so bleiben als echte Repräsentanten der so un geheuerlichen slnvischen Welt nur Milan und der Fürst von Monte negro übrig. (Nebenbei bemerkt, zeigt es sür die deutsche Tücke, daß bei Besetzung eines neuen Thrones iiicmals ein Czeche in Vorschlag gebracht worden, und es steht zu befürchten, daß dies vielleicht auch nicht so bald geschehen wirb. Nicht einmal unter den viele» Kandidaten für den bulgarischen Thron figurirt ein ächtia ist, Czeche.) Mo Milan, der nicht verdää Thr- tig ist, einDeuIschcr zu sein, wird für schuldig erklärt, deutschem Einflüsse zu dienen, weil er das Verbrechen beging, sich anstcitt an das geliebte Zarenreich an cinziüehncn. Rußland besitzt — diese Lehre entnehmen wir den Drohungen der Wcnzelsläuje, — in den Czechen eine weit nach Deutschland vorgeschobene, ihm unbedingt ergebene, fanatisirte Kiiuppclgaroe, jederzeit bereit, über die Deutichen herzufcillen. Neueste Teleuramwe ver ..DresdnerRachr." vom 10. Sept Berlin. Der Kaiser bestimmte: Alle ausländischen (nicht deutschen) Fürsten, welche irgendwie in Beziehungen zur Armee werden künftig ohne Angabe ste geführt und in die Nucienn Betreffs Anlegung der Grad-Abzeichen wird angenommen, daß alle nicht deutschen regierenden Herren zur preußischen Uniform min destens die Abreichen deS Generalmajors tragen, während durchiveg ihrem Ermesien überlassen bleibt, auch zur preußischen Uniform dieienigeil Grad-Abzeichen anzulegcn, welche sie zur heimath- lichen Uniform tragen. — Nach den vom Kriegsnimister erforderten Meldungen der Korps-Generalärzte sind bei den 14 der preußischen KontingcntSvcrwaltungsaiigehörigen Armeekorps bei den diesjähri gen Herbstübungen 84 schwere und leichte Erkrankunasfälle durch Hitzschlag vorgekommen, darunter 7 Mit tödtlichem Ausgange. — Sensationelles Aussehen erregt der Selbstmord der Walhalla-Thea- ter-Soubrcttc Eugenle Erdvsy. Dieselbe ist Nachts 1 Uhr in der Charitee gestorben. Die Kugel hatte den Sehnerv des rechten Maes durchschnitten, der Augapfel hing über die Wange beraus, em Theil des Nasenbeins war zerschmettert und das linke Stirnbein verletzt. Das Motiv, welches die 26jährige Künstlerin m den Tod trieb, ist tiefer HerzcnSkummer. Sie hinrerließ 3 Briefe, einen an ihren Bräutigam, den zweiten an die Wirthiii und den dritten an die -- - .... gerichtliche Autopsie sind die Sachsen stets bereit gewesen zu einer Verständigung unter der Voraussetzung, daß die ungesetzlich über sie verhängte Ver folgung ihrer deutschen Nationalität aufgehoben wird. Sie ver langen die Erlaubniß zur Verfügung über ihr Nationalvermögen, die Aushebung des Sprachenzwaugs in der Volksschule, die Beseitigung der Willkür in der Verwaltung, die besonders in Bistritz und Schäßburg mit einer Verachtung der Gesetze geführt wird, die ohne Gleichen ist, u. s. w. All' das steht noch aufrecht, die ungarische Realcumg hat »och nicht eine einzige Beschwerde abgestellt. Im Gegentheil. Wir haben bestimmte Kenntniß, daß insbesondere die Angriffe aus die sächsischen und deutschen Schulen nach wie vor die alten sind. Das verletzte nationale Gefühl läßt sich durch Redensarten von« Frieden nicht beruhigen, cS müssen Thasiachen vorlicgen. die den Willen bekm Bedrückungen Regierung im ständig»»» nn Interesse beider Theile liege, scheins man in Pest nicht emzusehen. Schrieb doch d« .Pest« Lloyd" am 3S. August oß das In stitut der Handelsmaklcr zur gänzlichen Aushebung zu empfehlen. Straßburg. Sc. Majestät der König Albert von Sachsen ist heute 12V» Uhr hier eingetroffen und wurde vom Statthalter ürsten Hohenlohe, dem kommandirendcn Generals v. Heuduk, dem -taatssekrctär, den Spitzen der Behörden und der Generalität em- ängen und mit einem Kanonen-Salut seitens der Forts und Kille begrüßt. Auf dem Bahnhof hatte eine Ehrenwache des 105. Regimets Ausstellung genommen. Nach Entgegennahme der Mel- duirgdcs kommcuidirenden Generals schritt der König die Front der Ehrenwache ab und nahm die Begrüßung der Anwesenden ent gegen. Auf dem Bahnhofplatz ließ er sodann die Ehrenkompagnie vorübermcirschircn, worcmfcr nach dem Absteigcauarticr im Bezirks- Präsidium fuhr. Große Menschenmasien begrüßten den König mit autem Zuruf. Die Stadt hat sehr reich beflaggt. Mit demselben 'ug timen der Großhcrzoa von Hessen und Prinz Leopold von Preußen ein. Feldmarschall Graf Moltke und der Großherzog von Baden sind heute Morgen hierher zurückgckchrt. Darmstadt. Fürst Alexander ist heute Nachmittag hier ein- etrosien und wurde aus dem Bahnhose vom englischen Geschästs- ägcr und dem Oberbürgermeister begrüßt. Nach kurzem Aufent halt reiste der Fürst „ach Jugenheim weiter. - ^^/n. An oc„, gestrigen Empfange des Fürsten Alexander betheiligte sich keme^ossiziellc Persönlichkeit, General Lehne kam als Freund und im Au von dem er dem Fürsten Depeschen überbrachte. Alis der Fahrt nach Pest äußerie der Fürst zu General Klapka: Gleich nach seiner Ankunft in Philippopel habe er von den drei Nordmächte» die gemessene Aufforderung erhalten, keinesfalls irgend ein TodeSiiitheil zu fällen. Dadurch sei ihm die Möglichke-t genommen gewesen, selbst gegen die Rädelsführer die strafende Hand der Gerechtigkeit walten z» lassen. Ohne Gerechtigkeit und ohne Achtung vor den Gesetzen sei aber keine Negierung möglich. Das bulgarische Volk sei gut, aber apathisch, jedem Eiiislmsc zugänglich und für kon stitutionette Zustände unreif. Ein Provisorium mit einer starke» Hand wäre nir einige Zeit das Passendste, umiomehr. als selbst die Intelligenz bestechlich und unzuverlässig sei, wie sich dies an Per sonen zeigte, die er mit vollem Vertrauen behandelt, und die ihn dann schimvslich verriethen. Berliner Börse. Tie Sbekulation war noch rcierbirt und geneigt, die eingegangeiie» Engagements rasch zu losen. Später befestigte sich die Haltung, besonders trat für fremde Renten gute Nachfrage bei besseren Kursen hervor. SpekulatibelBaiiken blieben ruhig, Diskonto höher, deutsche spekulative Bahnen behauptet, österreichische meist gut gefragt, Galizier nbgcschwächt. In Montan- werthen entwickelte sich später ein lebhaftes Geschäft bei steigendeil Kursen. Im Kassavcrkehr waren deutsche Bahnen ruhig, öster reichische meist besser, Baulen still, Industrien höher imo belebt: Solbrig gewannen GG Oesterreirhischc Prioritäten durchweg besser. Privatdiskont IV« Praz. isrankfnr« a. Li., NI. Sevlbr. Eredl« 225,25. ElaaiSdadn lkt,50. Loi». tarden KU/,. Galizier 159,5». «»yvtcr 7t,I». tl-roc. Unaar. Goldrente 87,9». DiSconto 208,8». 8ücr Rnffc» —. Mccklcnbnracr —. geft. Wien. 1». Sci»l>r. Eredl« 279,8». Staalddalm —. Lombarden —. Galizier Elbellial U»a. Gold 107.9». GcschiistktoS. Pari«. 1». Teplbr. Schluß. Rcntc 83,57. «lnlcilic ttu.lb. Italiener l»a,50. 383,75. Lombarden 217,5», do. Prioritäten —. Spanier 81,5». Ggpvter 375.0». Ottomane» 398,»». Neue Anleihe —. Nnlii». London, IN. Septbr., Borm. 1t II. 1» Mi». Eonsolö t»»'/„ Italiener 99,25. Türke» 13,25, Lombarden 8,75. « rcS 1 a » , I». Septbr., Nachm. «Gctreidcmarkti. Spiritus vr. IN» Liter Ist» Proc. Pr. Septbr.-Octbr. 38.3», vr. Noubr.-Drc. -!8,3», vr. April-Mai 39,7». Noaaen pr. Sepl.-Oetober 128,5», Pr. S!o».-Dcr. 132,0», Pr. 'April-Mai 131,5». Rüböl loco vr. Sepl.-Oetober 32,5», pr. Oetober-No». —, ty»I »»isablos.— Weitcr: Schön. Stettin, lv. Sept., Nachm. 1 Udr. IGctrcibcmarky. Weizen »icbriacr, loeo 155—157, pr. Seplbr.-October 156,»», vr. April-Mai 183.0». Roagen flau, loco 120—122, Pr. Scytcmber-Oelobcr 123,5», vr. Avril-Mai 129,5». Niibül unverändert, pr. Scptcmber-Ociobcr 32,5», pr. April-Mai 33,2». Spiritus matt, loco 39,6». pr. Septembrr-Lctoder 39,»», pr. Octbr.-Novci-iber 39,3», pr. April- Mai 3»,8». Petroleum loco verftencr« Usance 1-. Proc. Tara 10,75. Amsterdam «Produkte»», 1». Septbr. «Schlich.» Weizen per 'November 213, weichen». Noaac» per Oktober 122, per März 13», malt. London, 1». Septbr. Pr -duktcn «Schluß». Weizen zu Gunsten der Ver käufer insolae Nc»rna>ch. Analio-umeue Labuiiarn scft, rußig. Mehl, Hafer träge, Mai-, Gerste stetig, rußig. - Wetter: Negr». Lokales unv Sächsisches. Ihre Majestät die Kön ig iii, in deren Begleitung sich Se. Kgl. Hvhcit der Prinz Friedrich August licsrmd. ist vvrgeslern Abend 10 Uhr von Zwickau hier aiigelnmmen und in das Kgl. Rcsidenzschloß gefahren. Prinz Friedrich August fuhr, nachdem er aus dem bvhmiichcn Bahnhofe zu Abend gespeist hatte, direkt nach Hvsterwitz. — Ihre Majestät die Königin kam gestern Vormittag von« Pillnitz nach dem Rcsidenzichlvsse und begab sicy von hier auS in Be gleitung der Frau v. Silvauska zu Fuß in mehrere größere Ge schäfte, um Einkäufe resp. Bestellungen zu machen. — Da das.Hof tag er in Pillnitz nächsten Sonnabend auf gehoben werden soll, so wird Sc. Majestät der König nach seiner Rückkehr aus Straßbnrg in der Villa in Strehlen wieder Aufent halt nehmen. — An der mehrerwähnten Königstafcl in Zwickau, am Donnerstag Nachmittag, nahmen außer den Majestäten, den Prinzen und dem Gefolge der Majestäten, sämmtlichc Stabsoffiziere ocr Division, Prcmierlentiiaiit Prinz Alexander von Sachse» Weimar, beim 2. Hnsarenregimcnt stehend, Sc. Durchlaucht Graf Solms zu WildenselS, KrciSIiaiiptmaiin Jchr. v. Hansen, Oberbürgermeister Streit, Landcsgerichtsvräsideiit Hüttner und Amtshanplmann v. Bose Thcil. Die bei den Manövern bctheitigt gewesenen Unter offiziere und Mannschaften erhielten übrigens bet der Schlußparadc cs wiederum ans der Kgl. Schatulle das übliche Revuegcschenk mit 1 Mk. sür ersten: und 50 Pfg. für letztere. — Das „Drcsdn. I." schreibt: Die am Kgl. Hose vorgestcllten Damen und Herren, welche bei den Anfang Oktober d. I. ftattsindcndcn Vermäblitiigsscierlich keilen I. K. Hvh. der Prinzessin Maria Josefa, Herzogin zu Sachsen, mit Sr. K. lind K. Hoh. dem Erzherzoge Otto von Oesterreich niit Einlaßkarten in die katholische Hotkirche, sowie mit Einladungskarten zu dem Thsatre parö be dacht zu werden wünschen, wollen — soweit dies noch nicht ge schehen — bezügliche Anmeldungen an das Oberhosmarschallamt klangen lassen, die soweit thunlich Berücksichtigung finden sollen. )er bei dieser Gelegenheit stattsiiidcnde Hosball wird durch „An- nge" bekannt gegeben. — Ter Kgl. sächs. Bevollmächtigte. Geh. Finanzratl, Golz. welcher seit dem l. Sept. die ihm übertragcite Ltellc: eines Chefs der sächsischen Zollverwaltung übernommen hat, ist als Mitglied des Bnndcsrathes noch nicht adberufcn und wird deshalb nn der Ausschuß- und der Plenarsitzung deS BniidesrathS noch thcil- nehmen. — Donnerstag . ^ ^ ^ucistag in später NachmittagSstunde wurde die Leiche des am 6. d. M. verstorbenen Herrn Stadtralhs und Rechtsanwalts Dr- inr. M inckwttz vom Tranerhanse Ostraallee 33 aus m statt- lichcm Wcigenzuge nach dem inneren Ncustädtcr Friedhöfe zur Gruft geführt. Die Einsegnung vollzog im Stcrbchause der Geist liche der Jakokngemeiitde, Herr Pastor Göbler, während am offenen Grabe Herr Bürgermeister Bönisch dein lanaiähriaen Freund und wünschen Gesinnungsgenossen warme Worte des Abschieds nachries. Außerdem sprach noch Herr Rechtsanwalt Di. Lehmann. Hohe Beamte der Justiz, Rechtsanwälte, das Rath-Kollegium, die Stadt verordneten, die städtische Polizei, der Kirchenvvrstand der Jakobi- zcmeinde, Militär- und Civilpersonen gaben dem Entschlafenen das .etztc Ehrengeleitc. „ — Es hatte in Sachsen zur allgemeinen Befriedigung gereicht, daß die „Leipzigcr Zeit» ng" und das „Dresdner Iour- nal" bei Besprechung der bulgarischen Vorgänge genau denselben Standpunkt vertreten haben, welcher der,eilige jedes deutschen Ehrenmannes und Anbänaers des monarchychcn Princips ist Diese Auffassung unterscheidet sich leider etwas von derjenigen, die in gewissen Berliner Zeitungen sich knndgiebt. welche gem für gelte» möchten. Darüber ist min die „Norddeutsche Allge meine' lebr erbost und rächt sich auf ihre Art an den erwähnten beiden sächsischen Blätterm Sie bringt iiänilich in ihrem Briefkasten ^ UleranderS twn Hessen.!folgende Antwort auf einen (anaenschemlich von ihr selbst erst -U0ip«»,i.ign.g srisLig 'n»äiw..Ägga>!L n S88III.N-I A.iov'i.IN, i!»so!->-'0g«l8
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