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Dresdner Nachrichten : 12.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188707120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-07
- Tag 1887-07-12
-
Monat
1887-07
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.07.1887
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(Mn i» «ine», Ilicne der Anttaae.) V«rt«. ll. In». «animer. «,I die «»«ritte der -»I,erste» stinken «e«cn :!»laliu»n »»'»»rchisttiikier llm- mede cnviderle der Miniiterpriiit- «,»> «--»vier: ikr Iinve, «I» er bet d«r Biibuno de» Mlntstertnni» n» die irbublikanil-lie MnioritSI dvpel- lin, ciuk abill>>o«i«e «»»dort er- baite». weil t» eincui MinUlerini» ein Rome ichiir, tir wolle nicht du» Veuedme» Pmildiiiter'« nid ftrakbnr/ bk,cich»cn, Vonlonner lei »der der! i->elik,ch,»id üiennlcr N»»d„rv»n«r»' «ewelei,. Tn lei der AeUlmntt ne- ilnmnen. ll», »»» ocni'Rtttclbnnlle , der Politik i» mlterne», fistle diet büraerüche Gewnll «einnSer«, ln' wiiie c» üi» iie «eschelie» newelen. bür Ni» ,,N»ee»d»rov Uallirtriiton", ^nvi« kür nUoMMrsr <I«rVV«It nimmt im iiuii- wiiisixvu peoissn In-vrui» «n Ni» «rste „„l, iiltosto A»»olire» - Gu«>rt>ttioir ÜLALöriLtöM L Vo§1sr, vresäsu. Vieil»»mo Ldi»k»nur ckoe Lnncmov, Ni>->lr»t« ie»tt,->>-«nn»dms unN VsitsrtivMiNoinor Nor Oirort-Lrioku «rnti«. Trleplion 1t Ott, Ile retmblttliiitsche Re«ierun« ket »tcht ein« Oie«ier»n« derstierloiniinn und Olteinunb dnbe Oiccht, die re bubltkaniiche tirnrbeichei» be»Mi»i- stcitnms zu uerdiichtioen, «re stau. N. Juli, SInchm. twcitlidcmurlt). Tbiriius br. INNL, JuU Aunuft 05,00, Au«,ScVI, 05,kn», Sebibr.-Lklbr, 00,oo, Rn«nc» Juli-Nlua, >22,00, Sepi.-cki. 128,00. Lklbe.-Oiobbr. 100,00, Rübol loco t>cr Juli 10,00, Sebt.-Okoibc» 18,oo. Zink! Feit, — Wcitcr: «cdecki, Stettin, II, Juli, Olnchm. l,0. (Grtreibcmarkl», Wkl,e» lcli, loco 175—185, J»li-7lu«»ü >71.0", Sept.-Okibr. Iii7,oo. >>tv»acn «cst, loro Ilii >22. Juli Ronnn >.>2.50, Seblbr.-Okibc, >24,oo, Rnb0I lest. Juli Id,un. Scbl, cil,I7.5o. «virilu» Ni». loco oo.on, Juli - Ruo'Ul 0:>,8", OI„«,-Ict>t. (!5,8o. Scpl, Li>. iüi.iin, Peirolenui loco Ni.»,',. Itvlstie-irvvlrvn. Vrondtv ^a8val,l ln all«» I»r«I«I»xvn. ^ Kuckolpk RLKsI, 4 üeeslei,!«« 1. ^ u»«I !lläl»vl»talr-lka»,ll»n^. kür LusstLUmiKSll R Z Ic<!«Ielm»>vn-8i»eki»Iitiit! ß « !! Neuheiten in l>amon-'1'a8chon uuck kIlotossiiti>hiv-A.IHuws !! ^ H'llch,lr,iN'«r8t,-a»inv s, N LLlHHLTsA NULUALl/, xminetzot ckem Altimukt, ^ r.mini-nor aem ^Ilmarnr, « Nr« vwplvhlo mein reicliliulti^vs I-sxor tortlxer HV»«vl>«; von mir ziiiten ditoiso». koliclor Arbeit unä billigsten Eleison, luiossei« ^1«»ll-I,r»kv, »»> llvll»n1»nl«r1tk»i>rr. UV. KiisA-Klirilr, N,lncns!lils!e 5. Norlicus. Vlttlcrre U!lö 1. erv A/M", .s,bt!tl.,ü°-^ >Uük. Lkäkllii'akt-hilLscliiJönliekkunri ^ »E/o /k»,ick^ operialtisnüluncl kur eonlorbeclsi'f/Dr Nr 32^l,ra Jahr^-Anfl.Expl. ) »'2,Onarlal-ZiiwachS L.-lttO WiiterinnicinnSiichtr» siir den 12. Juli: Wcstwiud oou »liltlcrcr Siiieke bei durchschnitilich starker Bewölk,,»», mit zeit- »„» stelle,iwciscn dlikderichliige». Teiiiticrainr weulii vceitndcrr. Dresden. 1887. TMlft.Ill, 12. Jttli. Beuinlidorllichcr Nedaktcur kiir PolttlsüicS vr, Emil A>erev In Dreliden Dic schmiihlichcn Austritte bei der Abreise des Generals Bau« langer können wir Deutsche als ruhige Zuschauer unbesaugen nn- iehrn. Anders die Franzosen, Sie beginnen sich doch der begange nen Auslchreitungen zu schämen. Zwar auf den nachträglichen Tadel einiger radikaler Zeitungen ist nicht viel zu geben. Nachdem dic suiluer der Radikalen die Pariser Bevölkerung in ihrer Berblcudnug deslinkt, den Teutschcnhaü ununterbrochen genährt und den Pobel zu Slrasicndemonslrativucn gehetzt haben, sind Tadclswortc hinter her nur ein üblicher Kuisf, sich der Bkratttworllichkclt zu entle digen, Aber die große Mehrheit der Franzosen ist doch ernstlich betroffen von den am Freitag am Orleans-Bahnhofc gemachten Wahrnehmungen, Das gemcinsame Oberhaupt der Radikalen und dcr Patrivtentiga, General Bonlanger, verfügt jederzeit über einen nach Zchntansendcii zählenden, zu offenen Widersetzlichkeiten stets bereiten Bollshauscn, Noch ist eS nicht zur Ausrufung Bvulanger's als Diktator gekommen. Dieser Abgott des süßen Pöbels befleißigt sich sogar IN seinen neuerlichen Ansprachen einiger korrekter Rede wendungen, Er beschwort seine Anhänger nicht: Hoch Boulangcr! zu rufen, sondern: Hoch die Republik! er erklärt, er wolle sich ein zig dem Dienste, nicht der Politik widme». Aber diese scheinbare Zurückhaltung täuscht doch Niemanden. Bei allen Ehrgeizigen, die nach der höchsten Gewalt im Staate trachten, beobachtete man von je einen derartigen wohlberechnctcn Wechsel von aufreizenden Worten und loyalen Betheucrungen. Die sinnst, erst ans- und zu passender Ännde dann wieder abznwiegeln, lst allen Demagogen und Agita toren gemeinsam. Wären die von Boulangcr in Elcrmont gespro chenen loyalen Worte ernst gemeint, so wäre cs seine Pflicht ge wesen, sich von Paris ans seinen neuen Posten zu begeben, ohne jene widerlichen Auftritte hcrvorznruscn. Die Pariser Bvrgänge erinnern an die Zeiten des Beifalls der römischen Republik und des römischen siaiserlhumS, wo auch durch Volkstumultc Diktatoren und Maren in die Höhe kamen. In seiner Einsamkeit der Auvergne, »i deren Berge nicht das Echo der Pariser Straßenrufc dringt, ist Bonlanger käst noch eine gefährlichere Persönlichkeit als vordem in der .Hauptstadt, wo er io große Fehler beging. Denn wenn in Paris die Politik schlecht läuft, wenn hinter den Verschwörungen der Elcukalen und Monarchislcn ernstlich der Versuch, dic Republik zu stürzen, lauern sollte, jo stellt sich den republikanischen Massen der verbannte Vonkangcr als der Netter der Republik dar, den man sobald als möglich »n Triumph znriicksührcn müsse. Tie U» ibeilolrast der Pariser ist ja so gering wie möglich. Ihnen wie der Äelnzahl der Franzosen ist es noch heute unbegrcislich, wie das glorreiche iranzösischc Heer 1870/71 nichts als Niederlagen davon« trug, sie haben jetzt nur diecigencn stattlichen Regimenter vor Augen und besitze» von der gewaltigen Strcitkrast deSdcutschcn Nachbars nicht eine blasse Ahnung i sie glauben nur der gcsnndcm Vernunft;» folgen, wenn sie zum siriege drängen und dic Zurückhaltung der wenigen Vor- bchllgcu, die einen neuerlichen Mißerfolg doch für möglich halten, für Perralh erkläre», Ter Anblick der am Donnerstag zur Parade auS- > ickendcn Regimenter wird daher die Franzosen elektrischen. Der Franzose besitzt eine ansgcsprvchene Vorliebe für militärische Schau wiele, Die Truppenschau am 14, Juli, dem als nationales Fest gc- 'eicrtcn EriimerungStag an de» Bastillcuslurm, bringt ganz Paris aas dic Beine, Dic Regierung hat darauf gehalten, daß Bon- langer bereits aus seinem Posten ist. Seine Anwesenheit bei der LNltwciischo.il würde zu heftigen Ovationen für ihn geführt haben. Äan wird bald vernehmen, ob der Präsident Grevy und der ge- ürmnite Ministerrath, welcher dem Schauspiele in corporo bcrzn- irwhiien beschlossen hat, mit scindlichen Kundgebungen empfangen wird. Telbii aber, wenn alles vcrhällnißmäßig ruhig verlaust, wird der Anblick einer so stattlichen Truppenmacht das SAbslgcsühl der Fran- zwen gewaltig steigern. lind doch wäre ihnen Einkehr, Selbstbesinnung und Maß- l,ollen gerade jetzt sehr zu empfehle», Dic ernsten Mahnungen des Am ngce HandeSvcrrathSprozesscs werden von ihnen in den Wind gc iglagen. Mit etlichen ebenso hochmüthigen, als gespreizten, ein Rico Gewissen verrathcnden und unter allen Umständen unpassen den Redensarten tänzeln sie über die ernsten Lehren dieses Prozesses hinweg. Gerichtlich ist die Benutzung von Grenzbcamtc» znrSpivnage cchörlel worden. Diese Gattung von Staatsbeamten ist »n bcider- wiligen Interesse mit besonderen Besngnisscn anSgeilattct und gemein eine ausnahmsweise Vertrauensstellung, Ihre Verwendung zn siniidschaskerdienstcn ist zweifellos ein grober Verstoß gegen das Polkerrecht, Sich dieses Verhallen ganz entschieden zn vcrbit- !cn, sieht Deutschland ein klares Recht zu, Dic Fortdauer dicker i'igaiiisirien Spionage durch Grcnzbeamtc müßte schließlich zur Gren,werre, zum Abbruch alter Handelsbeziehungen, schließlich zum kucgcuicheu Krach führen. Inzwischen steht noch nicht fest, ob wenn,bland von seinem guten Rechte, amtlich Beschwerde zu erhe ben, Gebrauch machen wird, Sache der Presse ist cs jedenfalls nicht, der NeichSrcglernna hierüber Rathschlägc zu erthcilen: Oel ws Feww zn gießen, dessen hat sich die deutsche Presse jederzeit cnchallcu. Aber über dic Gefährlichkeit des Treibens der Franzosen leinen Zweifel zu belassen, ist ebenso patriotische Pflicht. Am, ist cs sicher, daß ohne russisches Bündnis; die Franzosen dach Nuhls unternehmen. Wie steht also Deutschland jetzt zu Ruß- and? Haben die Warnungen der großen conservativcn BlätterVer- lms und der naRlib. Kölner Zeitung vor dem Fortbcsitz russischer Äeril'pnyicrc einen ernsten politischen Hintergrund? Wir glauben mcl» Volkswirthschnstlichc Erwägungen waren maßgebend. Zu- nickziiweiscn von vornherein ist die Unterstellung der Borienzeltungen, ols ob der Angriff ans die Russenpapicre deshalb erfolgt sei, uin zn Zeichnungen ans die 100-Millionen-Reichdanlc!he auszuinuntern. vaS hieße den» doch den Bundcsrath mit den Börsenjobbern ver wechsln, Eher glaublich ist die Absicht, dic deutschen Kapitalisten in chrcc Pcrtraucnsieligkcit gegen die russische Vertragstreue aufzurüt- >el». Ein Staat, der sich nicht bedenkt, den Grundbesitz der Aus länder zu plündern, wird sich geg-bcncnfallS kein Gewissen daraus machen, die Zinsenzahlung des mobilen Kapitals, das im Auslände »ntergebracht ist. einznslclleu. Als Repressalie gegen den unseren Landsleuten in Rußland zngcingtcn Schaden ist das Wersen rnisi- ichcr Wcrlhpapiere eine schneidige Waffe, Natürlich schäumt die Börsenpreise Hiegenen ans. Die großen Bankinslilule und die Hoch finanz in Berlin sitzen zum guten Tyeil noch selbst ans Bergen von nicht begebenen Russenpapieren, Wären diese säminllich in Privatbesitz nntergebrchat, so würden dic Börscnzcilungrn über die Wccthveriiiiii- derung des Eigenthums von Privatleute» die Achseln zucken, Ta iene aber darunter ebenso leiden, wie das Publikum, so wird ihnen das Abstöße» der betr, Papiere nicht so leicht und dic Börienpresse muß ein silagegeschrci erheben. Die Berliner Hochfinanz hat noch einen anderen Grund zur Erbitterung, DaS erweckte dcnliche Miß trauen vor russischen Werthen verdirbt den Finanzinächte» ein Riesen- geschäst, mit dem sie hcrvortrctcn wollten. Plan trug sich in Peters burg mit zwei großen Plänen: einmal der Herabsetzung des Zi»S- snßcS aller bisherigen Staatsanleihen (Eoiwertirnng), sodann mir der Annahme einer Anleihe von 2 Milliarden, thcils zur Tilgung älterer Anleihen, thcils zum Bau iimsänglicher Bahnen tauch stra tegischer Natur), thcils zur Anshessening der Ackerbauzustände und zur Hebung der äußerst gcdrückien Industrie, Dic Bcrhaiidlnnge:'. mit einer Gruppe sranzvsischer Finanzmänner zerschlugen sich, leider! denn wir bältcn gern den Franzosen den vollen Segen rnssüchcr Papiere gegönnt, Sv wendete man sich von Petersburg nach Berlin, Denlsibland sollte abermals beglückt, d, h, mit neuen russischen Papieren über schwemmt werden. Damit ist es nun Nichts, Dies verhindert zn haben ist allemal eine verdienstliche T»at der conscrvatmen Blätier Dcillichlands; da muß das Piivlikiii» schon dic Uebelsländc, die sich ans der Wertbenverimndernng seines jetzigen ritzsischcn Besitzes er geben, über sich ergeben lassen, Deutschland wird, das mögen sich Franzosen und Russen mir gesagt sein lasse», tüiiltig nur seinen Freunden FrenndilhaitSdicnste erweisen. Wenn dieselbeit die unab änderliche Entschlossenheit Tentichlands: Unfreundlichkeit mit Un freundlichkeit zn crwiedern, hinreichend inne geworden sind, werden sic ihr Bcrhalten gegen uns ändern. Wenn auch der politische Barometer etwas geiallen ist, so braucht das keinen Grund zn Krtegsbesorgnissen abzngcben. Es ist eine alte Erfahrung, daß der gallische Hochmuth durch vcrsöhnliches Entgegenkommen mir gesteigert wird, und in Rußland hat man von jeher Knutenhiebc am meisten zn würdigen verstanden, Ten bulgarischen Zuständen gegenüber verharrt Deutschland in vollständiger Zmiiekbaltiiiig, Rußland hat soeben erklärt, daß es niemals die Gesetzmäßigkeit der Bcrsaminlmig, die den Prinzen von Eobiirg setzt als Fürsten gewälsit bat, anerkannt habe. Der Ev- bnrger wird daher ein Fürst ohne Land sein und in Dürnkrut ruhig seine brasilianischen Vögel weiter füttern. Ihn znm Thron zn verhelfen, ist am allerwenigsten Sache Deutschlands, Die neuesten Vorgänge in Tirnowa mmitern dazu erst recht nicht aus, DieBer- wirrnng dort muß grenzenlos sein, Ein regelrecht organisirtes Land ohne Fürsten, ohne Regentschaft, ohne Regierung hat eS noch nicht gegeben. Einen Fürsten haben die Bulgaren noch nicht, wobt aber reichen die drei Regenten und alle Minister in dieser verhängnißvollen Stunde ihre Entlassung ei». Warum ? Aus persönlicher Feindyhait ? Dann mmo schlimmer für sie. Alle persönlichen Gegensätze läßt ein Patriot in so ernster Gefahr zurück treten. So aber erhebt sich der Kriegsminister Nikolmcw gegen den militärischen Regenten Mntkurow und der Ministerpräsident Radoslawow lehnt sich mit dem ganzen Kabinet gegen die 'Regent ichast am. Welche Zerklüf tung der Parteien! Welche Zersetzung! Brüssel, König Albert ist heute Mittag hier eingctroffen und kehrt morgen NachlS nach Dresden zurück, Berliner Börse, Russische Werlhc wurden stark angebo ren und prozentweise geworfen. Später trat eine kleine Berulsi- gnng ein, und sin weitere» Verlause war cm Anschluß an relativ gut behauptete answärlige Natiriingeii eine generelle Reprise z» verzeichnen. Für Rnsien fanden schließlich ziemlich ausgedehnte Käme statt. Aach ipetulatiuc Bankpapicre, die ansangS stark an- geboten waren, erhoUcn sich. Eisenbahnen wurden wenig beachtet, waren aber ziemlich behauptet, Bergwerke überschritten znm Schluß gleichfalls die Ansangskmic, Im Kassavcrlebr war die Tendenz vorwiegend schwach, Bon Banken waren Leipziger Kredit 1'//, von Industrien Svlbrig 1 Proz. niedriger, Oesterreichüche Priori täten wurden mir thcilwcise behauptet, Privaldislont IM Prozent, jsranksurt a. M„ II. Juli. Crcdit 223/,. LlnuiSbali» 18t-/,. vom. burde» iiv/,. ÄuN.licr —. Eu.>r>Icr 71,7li. inroc. Ungar. cSoldrenle 80,70. DiLconto 102,80. 80cr »tnsscn —. Laura —. Schiocizcr Nvrdost Bcl,a»>ttrt. Wie», II. Juli. Ercdi« 270,00. Slaatöbalm —. Loittbardcn —. Olordwefili. —. Marknoicu —. Uno. Kredit —. Nng. Gold >00,10. Fester. Pari». I>. Juli. (Schlich., Rente 80.07. Anleibc >00,05. Italiener 00,02. Staaltbal,» 101,25. Loittbardcn 100,00, do. Prloritötcn —. Spanier 00. ckgbbter 075. Ottomanen 105. bleue Anlrchc —. Türke» —. Trage. London, ll. Juli, !Sorm, n Mir lO Mt». Konsul» tot'/,,. I870cr Russe» 00/,. Italiener 06V«. Lombarde» 0>/,. Kann. Türke» kl'/,,. Iiiroc. snndirte Otmerikancr I0l>V. IProc. Ungar. Goldrcnte 70>„ Oestcrr. Goid- renlc 00. Preutz. EoiifoiS 10 l. EgUbtcr 71/>. Reue Ggniiier 07V„ Garant. Ggtidtcr tOl V«. ctionmnbank OVV. Euez-Arttc» 78V«. - LVonier 00. — Stim mung: Fla». — Wetter: Regnerisch. R UI sterda »I, II. Juli. Produkten (Schlich» Weizen per Novtiilber 212, steigend. Roggen brr Oktober 118, steigend. London, >1. Juli. »Produkte») Schlich. Englischer Weizen kuabv, a»> rlcdriid, srcnidcr ruhig, stetig, nngrkon»»c»r Ladungen träges«. Mehl scst, Ucdri- gr» ruhig, stetig. Bohne» >/- Sch. billiger. — Wetter: Rcgcndrohcnd. Rrneste Ttlearaintvc ver..DreStzner Rachr." vom 1 l. Juli. Berlin, Der Kaiser begab sich heute von Ems zum Besuch der Kaiierin narb Koblenz, Bon Coblenz reist der Kaiser am Mitt woch Abend nach der Mainau, — Tic von dem Pariser „Times"- Koireipondenten gebrachte Meldung, daß der deutsche Kronprinz das Mincralbad Eantcrcts in den Pmciiäen besnehen werde, wird hier bezweifelt, — Ein Pariser Blatt veröffentlicht ein Schreiben des Deputaten Beetenit ans de», Departement Haukes Pyrennees, er übernehme die Bürgschaft, daß die französische Bergbevölkernng, welche vielfach aufgeklärter sei, als dic Bevölkerung gewisser Städte, und ihre» Patriotismus mit weniger Lärm zu äußer» pflege, den dculschcn Kronprinzen höflich und respektvoll empfangen werde. — Es verlautet, die Personal-Union des Handelsministeriums mit dem Mimsterpräsidinm solle gelöst werden, (Bekanntlich ist Bis marck Ministerpräsident und Handclsminister,) — Der vorliegende Finalabschlnß der Rcichshaiiptkasse über die Ergebnisse des Rcichs- hanshalls 1886- 87 schließt mit einem Fehlbetrag von 22,3 Millio nen, Die Mehrausgaben betrugen 2,6, die Mindereimialnncn 1!>,7 Mill, Ter Militärctat erforderte 1,3 Milk, mehr, Die Zölle brachten 13,2, die Rnbcnzuckcrsteuer 22,2, die Branntweinsteuer 1. und die Stempelabgaben 2,8 Mill, weniger. Dagegen brachten: die Tabaksteuer 1,l>, Salzslener 1,2, die Braustener 2,5 und die Rcichsclscnbalmpcrwaltmig 1,2 Mill, mehr, — Beim vorgestrigen Gewitter wurden zwei Personen in der Umgegend durch Blitzstrahl aetvdtet, — Gestern Nachmittag wurde der 70jährige Kanlmann Streelitz zu Tremessen, Provinz Posen, in seiner Wohnung ermor det ansgelundcn. Der Mörder ist unbekannt, Ri ü n ch e n. Demnächst beginnt hier ein großer Sozialisten- prozcß i täglich werden Sozialdemokraten vom Untersuchungsrichter vernommen. Wie», Gras Peter Schuwalow (Vetter des Botschafters am Berliner Hofe) ist gestern in Franzcnsbad eingetroffc» und wurde sofort nach Petersburg berufen. Vor der Abreise sprach er die Ueberzengiing aus. die Mächte würden den Prinzen von Eobnrg nicht anerkennen, Catania (SicilieiO, Die Cholera macht hier und in der Umgegend große Fortschritte, Die Bevölkerung flicht, und allein in den letzten drei Tagen kamen hier 200 Chvlerafülle vor, von denen 70 Proz, kodtsich verliefen. Besonders heimgeincht ist die Garnison. Dieselbe verließ dic Kasernen und lagert anßcrbalb der Stadt in Zelten. Das KriegSminislerinm hob die Verordnung betr. die Mannövcr und Triippendislvkationcii für Sicilicn ans. Das Ministerium des Innern ordnete die völlige Einstellung des Eiscn- bahnvekehrs mit der Stadt an. Paris. Zwischen Frankreich und Spanien schweben Vcr« handliingcn wegen Ausweisung Zvrilla's ans Frankeich. — Ein Thcil der Pariser Studentenschaft bereitet für den 14. d. M. De monstrationen gegen Boulangcr vor, falls von anderer Seite solche für ihn »ffzcnirt werden sollte». — Rochewrt kommt expreß sür diesen Tag aus Boulognc, wo er gegenwärtig weilt, nach Paris zurück. Warschau. Ein großer Theil der Gviivernemenksstadt WitebSk ist niederaebrannt. 413 Häuser, die Adclsbank, zwei Poli zeigebäude und sechs Schule» sind in den Flammen aiiigcgangcii. Von den 7000 obdachlos gewordenen Menschen sind viele verbrannt. Der Schaden wird ans 2 Mill. Rubel geschätzt. o> Lokales und LächsischeS. — Dem Oberstleutnant von Wittenburg, Ingenieur- Offizier vom Platz in Mainz, ist da-s Eomthurkren; 2. El. des Kgl. sächs. AlbrcchtsvrdenS verliehen worden. — Das in der Nacht vom Soniiabcnd zum Sonntag stattge- stindcnc interessante Schauspiel des B rü ckc n s ch l a g cns über die Elbe hatte ein vielköpfiges Publikum nach dem Uebnngsplatze des Pionierbataillons in Pieschen reiv. »ach dem jenseitigen Elbgestade im Osteagchcge gelockt. Gegen 7 Uhr 'Abends rückten drei Kom pagnien mit klingendem Spiel von der Kaserne ab. und nach den mörderlichen Vorbereitungen begann gegen '/Al Uhr die Uebung bei matter Latcrncnbckeuchtung. Der gegen 0 Uhr plötzlich ans- trciendc orkanartige Sturm vermochte natürlich nicht, die wackeren Pioniere unter ihrem Kommnndenr, Herrn Major Picnitz, von der Lösung ihrer Aufgabe abzuhatten: wolsi aber verursachte er heitere Szenen im Publikum durch das 'Answirbel» großer Staubwolken und dic Eniführung von.Hüten und Mimen, Dreivicrtcl 10 Uhr waren beide Elbufcr durch eine breite Pemtonbrückc verbunden. Stach einer kurzen Pause össncle man diciclve durch Ausscheidung von 8 Pontons in der Mitte des Stromes binnen weniger Minu te». woraus die Verbindung ebenso schnell wieder hcrgcstellt wurde. Gegen 1k Uhr Nachts wurde der Beicht znm Abvench der Brücke gegeben, und schon um 12 Uhr marschirten die Pioniere in hciter- ncr Stimmung nach Kascrnopvlis zurück. Während der ganzen Uebung concertrrtc die Kapelle des Bataillons. Dem militärischen Schauspiel wohnte n, A, auch Herr General v, Schwcingel bei. — Die Kgl. Sächsischc L an d esl o tte ri c bringt dem Staate jährlich die Summe von 5,113,575 Mk, ein. Es sind bei derselben jetzt ca. 660 Kollekteure angestcllt, welche sich ans Sachsen, dic benachbarten tbüringischcn Staaten, Anhalt re., bcrthcilcn. Die Einnahme eines Kvlleltems beträgt pro Loos 2 Proz. von den Einlagegcldcrir und 1' o Pror. Provision von den Gcwmngcldcrn: lsierzu kommen noch an Schrcibgebühren sür jedes Loos 5 Mk. Ties crgicbt jährlich sür jedes Loos, da im Jahre zwei Lotterien gespiclr werde», einen Ertrag von ca. 18 bis 20 Mk,, ein Einkom men, welches nicht nnbcdcntend ist, wenn man erwägt, daß manche Kollekteure 400 bis 500 und 1000, ja einer 3400 Loose dcbitircn. Einzelne Kollekteure haben allerdings nur 20 Stück Loose im Ver trieb, Ferner ''' — — ^ dem deutschen welche von dem Spieler zn entrichten ist. Infolge dessen trügt bei der großen Verbreitung der Loose der sächsischen Lotterie im Anstand (gegen ein Drittel des Loosquantums) dasselbe nicht nur zur Deckung der Bedürfnisse des sächsischen Staates, sondern auch ocs deutschen Reiches m erheblichen! Maße bei. — Den Bcz > rksaussch ü s s en hat das Ministerium des Innern nicht allein die strengste Prüfung bei Ertbcilnng oder Ucbertragnng von Schankkvnze s s tone n zur Wicht gemacht, sondern auch eine Reihe Von Maßregeln zur Bekämpfung der Trnnkiucht behufs Prüfung ihrer praktychcn Durcbfiilnbnrkeit zur Begutachtung vorgelegt. Das Ministerium beabsichtigt, die Verbin dung des Kleinhandels mit Branntwein oder der Schankgerechtigkeil mit anderen Geschäften künftighin nicht mehr zn gestatten, Straf gesetze gegen Trunkenheit zu erlassen, die Entmimdignng notorischer Trnnkcnboidc auf Antrag der Gemeinde und ihre zwangsweise Unterbringung in Trinkerheilanstalten oder Arbeitshäusern „nzuvrd- nen und das Verbot der Verabreichung von Branntwein an Un mündige zn erlassen, Ter Zittancr Bezirksausschuß bat diese Vor schläge beralben, sich aber gegen die Absicht ausgesprochen, dic Schankstätten von anderen Geschäften zn trennen, weil die ans den Branntwcinkonsmn ihrer Gäste allem angewiesenen Geschäfte viel schlimmeren Einfluß ansüben würden. Vielmehr empfahl er gerade die Verminderung der sogenannten Destillationen, und befürwortete das Verbot des Ausschanks in Gläsim für alle Destillationen, so wie die Einführung der Uneinklagbarkeit der Branntwcinschnldcir »nd eines Verbots. Branntwein zn kiediliren. Das Verbot der Verabreichung van Branntwein an Unmündige hält der Bezirksaus schuß scinev Konseguenzcn wegen nicht für durchführbar. - Ein 25jäbrigcs Doktor - Inb > l ä u in ist nichts Seltenes, aber cs kommt nicht gerade häufig vor, das; zwei Brüder an dem selben Tage tbren viertelbnirdertjährigeii Doktor seicr», DicS ge schah durch die Gebrüder Dr, Erbstein, die gestern vor 25 Jahren an der Universität Leipzig znm Doktor zarm utriusguv promovirt worden waren. Bekanntlich haben die beiden unzer trennlichen Brüder schon längst den Pandekten Palet gesagt und das <;e>r;m8 stiris an den Nagel gcbängt; sie haben sich der Kunst geschiebte. Allertbnms- und Münziorschung zngewendct. Der ältere, Dr, Jnlins, waltet als Direktor des grünen Gewölbes und des MnnzeabinetS, der jüngere Dr, Albert als Direktor des lnstomchcir Mmennis und der Porzcllansammlnng, Ucbrigcns begingen die gc lehrten Brüder ihr Lotto, inbiläm» in aller Stille. — Den auS allen Theilen Sachsens eingctrofsenen Vertretern von Sachsens M > litär - Vereins - Bnnd boten am Sonn- ^»2 L
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