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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030701023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903070102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903070102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-01
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
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DicsrS Blatt wird dm Leser» von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Abend-Ausgabe jngestelk während e» die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. LerugsgelMr: «ntrMNs« »M »9. M.: durL L8SV Nerlag von Atepfitz L Reichardt. Fsnrelgen-tanf. «nnakime von Ankündigunaen vir nachiiültaar s Ukir. Sonn »nt> keikrlagi nur Marienitrabe 3« von n dir '/»lUbr. Die liralliacArnnL «eile >ca. s Silben» u> Piu. Au kllndiauuaen aus der Drivalicite Zeile 25 Pia: die Livaliize Zeile alö ..Ei», oeianbi" oder aus Teuiciie so Pia JnNummern nach Sonn- uud ,leier lagen I- de« 2illali,ae Brundieiieu so, ec> de», so und so Pfg nach >.' soliderem Larü. AnSivärtiae An- trage nur aege» Porausbezaliiung, Beligbliilter ivcrdcn mit loPig. derechnet. Kernivrechauschlutz! «Mt I Sir. 11 und Nr. LU0«. vreMl' Vvr»1ekokllL8 LllslLlt von vtto Süttuvr, kMenst»'»««« lilo. 1-3 gsI» 1Neueste Drahtberichte Hofiiachrichten, Gesamlrcttssitzuiig, Konieivativer Vcletn, Sä WUT» LOV» VIlkgU. Gerichtsverhandlungen. „Parsifal" in Newyork, Reisehandbücher. Sächsischer Jorslverein. Mittwoch, I. Juli IVOS. Reuest« Drahtuietdn»-«» «°m so, Juni. Kiel. Bei gutem Segelwind aus Westen begann heute früh 8 Uhr die Wettfahrt nach Eckernförde. Es starteten in 7 Ab teilungen 5 Jachten, unter ihnen sämtliche größere Krcuzerjachten. Der Kaiser befindet sich an Bord des „Meteor". Kiel. Der von der Jacht „Clara" in der Seeregatta des Norddeutschen Regatta-Vereins eingelegte Protest ist zu gunstcn von „Cicely" entschieden worden. Daher hat „Cicely" den ersten und den tzcrausfordcrungspreis, „Clara" den zweiten Preis er halten. In der gestrigen Wettfahrt der Sonderklasse erhielten „Lunela" den ersten, „Benjamin" den zweiten, „Tilly" den dritten und „Samoa 3" den vierten Preis. Dem Start der Jachten hatten die Kaiserin und die Herzogin Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein beigewohnt. Frankfurt a. M. Bon einer verheerenden Feuers- brunst wurden heute eine hiesige Schuhfabrik und mehrere an stoßende Fabrikanwesen heimgrsucht. Bei den LöschungSarbeiten wurden durch eine einstürzende Mauer mehrere Feuerwehrleute ver lebt, darunter einer schwer. Schmalkalden. In dem benachbarten Orte Floh, der schon im vorigen Herbst vom Feuer heimgesncht ivurde, entstand gestern abend wiederum Großfeuer, dem bis abends 8 Uhr 17 Anwesen mit etwa 30 Gebäuden zum Opfer fielen. Das Feuer wütete, von heftigem Sturm begleitet, heute früh noch fort. Kassel. Prozeß Schmidt. Heute hatten Hermann Sumpf uud Schulze-Dellwig, Mitglieder des Anfsichtsrats der Trcbergesellschaft, die schon vorgestern vernommen, aber unvereidigt geblieben waren, Gelegenheit, ihre Aussagen zu ergänzen. Sumpf erklärte, nur der Arbeit und der Pflicht gelebt zu haben und nicht wissentlich von der Wahrheit abgewichcn zu sein. Er habe wohl Zweifel über Schmidts Angaben gehabt, sie seien aber immer wieder verstreut worden. B München. Heute vormittag begannen in Anwesenheit des Prinzen Ludwig im Deutschen Theater die Verhandlungen des Vereins Deutscher Ingenieure. Nachdem der Vor sitzende Generaldirektor Oechelhäuser-Dessau die Versammlung be grüßt hatte, hieß der Minister des Innern Freiherrn v. Feuitzsch die deutschen Ingenieure namens der bayrischen Regierung will- kommen. Weiter folgten Begrüßungsansprachen des General direktors Ebermayer, des Bürgermeisters v. Borscht namens der Gtadt München, sowie »vieler Anderer. Der Rektor der Tech- nischeu Hochschule München, Professor Dyck, gab dabei bekannt, daß die Technische Hochschule folgende Ingenieure zu Ehren- dortoren promowert hat: den Generaldirektor Dr. Oechelhäuser- Deffau, Baurat Peters-Berlin, Banrat Rieppcl-Nürnberg, Kommerzienrat Kraus-München und Baurat Oskar von Miller- München. Nach Beendigung der Begrüßungsansprachen teilte der Vorsitzende mit. daß in der heutigen Versammlung die Gras- Hof-Denkmünze an Oberbaudirektor Franzius-Bremeu verliehen werden sollte, der aber vor wenigen Tagen verstorben sei. Die Teilnehmer an der Versammlung erhoben sich zu Ehren des An denkens des Verstorbenen von den Sitzen. Banrat Peters-Berlin erstattete hierauf den Jahresbericht. Sodann hielt Professor SchmollerDerlin einen Vortrag über das Maschinenzeitalter und seinen Zusammenhang mit dem Volkswohlstände und der sozialen Verfassung der Volkswirtschaft. Nachmittags sollen verschiedene Fabriken besichtigt werden. Abends findet im Hoftheater eine Festvorstellung statt. Für morgen ist ein Ausflug nach Augs burg geplant. Paris. Der radikale Deputierte Klotz beabsichtigt, den An- turg zu stellen, daß die Kammer den Gesetzentwurf über die vier direkten Steuern auf solange vertagen möge, bis der Senat das Gesetz über die säkularisierten Ordcnsgeistlichen erledigt habe. — In Kreisen von Deputierten wird erzählt, der sozialistische De putierte Jaures habe erklärt, der frühere Ministerpräsident Wal- deck-Rousseau habe durch seine Rede die Stellung des Mini steriums Combes befestigt und seine Dauer um drei Jahre verlängert. — Oberst Lajus, Kommandeur des 136. Infan terie-Regiments in St. Lö, der vom kommandierenden General de« 10. Armeekorps, General Passerieu, kürzlich mit 14 Tagen Arrest bestraft wurde, hat an den Kriegsmimster das Ersuchen gerichtet, über die Angelegenheit eine Untersuchung anzuordnen. Der Oberst behauptet, der Unteroffizier sei nicht wegen Duldung antiklerikaler Kundgebungen bestraft worden, sondern weil er nicht eingeschritten sei, als die Soldaten nach dem Zapfenstreich singend und lärmend durch die Straßen zogen. Stockhot m. „Stockh. Tidningen" zufolge wurde in Wiborg der schwedische Feldjägcrleutnant Lindjern wegen Betrüge reien im Umfange von einer halben Million festgenommen. Als Mitschuldiger sei der Direktor einer dortigen Aktiengesellschaft, Hardevogt, verhaftet worden. Petersburg. Das „Reutcrsche Bureau" hatte die falsche Nachricht verbreitet, daß anläßlich der vom Präsidenten Roose- vclt geäußerten Absicht, der russischen Regierung eine Botschaft der amerikanischen Inden über die Ereignisse in Kisch incw zu überreichen, Verhandlungen zwischen Rußland und den Ver einigten Staaten stattgesunden hätten. Die Regierung der Ver einigten Staaten hat über diesen Gegenstand keinerlei Erklärungen abgegeben. Wenn sie sich aber hierzu entschlossen hätte, so hätte Rußland natürlich verstanden, auf eine derartige Einmischung in reine innere Angelegenheiten die erforderliche Antwort zu geben. Petersb ur g. Die Staatsbank in Kischinew erhielt aus Petersburg die Weisung, die im April und Mai erfolgten Wechsel proteste zu annullieren und die Wechsel der betreffenden dortigen Firmen zu diskontieren. Petersburg. Ter Kongreß russischer Müller, der dieser Tage hier seine Beratungen abhielt, hat zur Gründung einer Gesellschaft zur Hebung des Mehlexports geführt, der vor läufig gegen 10 große Firmen beigetrcten sind. Belgrad. In der Skupschtina verlas der Minister präsident Awaknmowitsch einen Mas, durch den die gegenwärtige durch die Proklamation der vorläufigen Regierung vom 11. Juni einbcrufene Tagung geschlossen wird. — Auf die Anzeige des Königs von seiner Thronbesteigung ist jetzt auch die Antwort des Königs von Italien eingcgangcn. Belgrad. Die heutige Sitzung der Skupschtina wurde nm OVs Mir vormittags eröffnet. Nach Verlesung des bereits ge meldeten königlichen Mas betreffend die Schließung der Tagung hielt der Ministerpräsident eine Rede, in der er zuerst der Skup schtina den Dank der Regierung für die Königswahl anssprach. Sodann führte der Ministerpräsident aus, die Regierung sei der Ansicht gewesen, daß die Skupschtina noch die dringendsten Jinanz- fragcn erledigen solle. Sie habe aber nunmehr beschlossen, die Erlkdiguim dieser Frage der neugewählten Skupschtina zu über lassen. Die Regierung verbürge sich dafür, daß sie alles daran setzen werde, dgp'it dje nächsten Wahlen für die Skupschtina voll- kommerr frei dnrchgesührt werden, so daß das Wahlergebnis die wahre Volksmeiming zum Ausdruck bringe. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. Washington. Hier sind Anzeichen vorhanden, daß man die M and sch ureifrage vorläufig auf sich beruhen lassen wird, so weit die Vereinigten Staaten an der Sache beteiligt sind. Staatssekretär Hay hat einen vicrzehntägigen Urlaub angetreten, auch der russische Botschafter Graf Eassini beabsichtigt eine Reise nach Europa. Dies wird dahin gedeutet, daß Rußland bereit ist, seine Politik in der Mandschnreifra-ge so zu gestalten, daß sie für die Vereinigten Staaten annehmbar wird. Hay und Eassini hatten in der vergangenen Woche eine Besprechung, deren Gegenstand augenscheinlich Auseinandersetzungen waren, die eine hoffnungs vollere Auffassung der Tatjache veranlassen, bah die Vereinigten Staaten aus der Oeffnvng gewisser Häsen der Mandschurei seitens China bestehen. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 30. Juni. —* Se. Majestät der König und Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde unternahmen gestern nachmittag mit den Damen und Herren ihrer Umgebung eine Spazierfahrt über Lohmen nach dem Uttewalder Grunde und von da eine Fuß wanderung nach Wehlen. Bon Wehlen erfolgte die Rückfahrt nach Pillnitz in der Gondel. Heute vormittag traf Se. Majestät der König 'zur Erledigung von Regierungsgeschäften im hiesigen Rcsidenzschlosse ein, nahm von V2II Uhr ab militärische Meldungen entgegen und hörte später die Vorträge der Herren Staatsminister uud der Departcmentschess der Köuigl. Ho>- staatcn. Nachmittags 4 Uhr wohnten der König, der Kronprinz und Prinz Johann Georg, sowie im Aufträge der Königin- Witwe der Kammcrherr v. Metzsch-Neichenbach der Beisetzung des am 27. d. M. verstorbenen Generals der Kavallerie z. T, Senfft von Pilsacli aus dem Friedhöfe zu Wcißig bei. Der König legte am Grabe des Heimgegangenen emen Kranz nieder; dasselbe tat im Aufträge der Königin-Witwe der Kammcrherr v. Metzsch- Reichenbach. —* Prinz Johann Georg besuchte gestern den Kunst- salon Ernst Arnold, Wilsdruffer Straße 1 und besichtigte das dort ausgestellte lebensgroße Rciterbildnis des Königs Georg von Franz Hochmann. -*Tas Programm für die Anwesenheit des Königs in Meißen am 3. Juli hat einige Abänderungen erfahre». lO Uhr lO Minuten vormittags Ankunft aus dem Bahnhose und direkte Fahrt nach dem Rathmste. (Schulen und Vereine bilden Svalier.) Im Natssitznngsiaale Begriißnng des Königs durch den Bürger meister, Vorstellung der Beamten und städtischen Kollegien. lO Uhr 40 Min. Fahrt nach der Fürstcnschnie, AkinS bis 11 Uhr 40 Min.. Besichtigung des Zwingers und lnrncrische Vorführungen der cschüler. 12 Uhr 25 Min. Einnahine eines von der Stadt angebotenen Frühstücks im Ratssitzurrgssaale hiemach Entgegen nahme einer Ovation der Gesang- und Militärveceine vonr Balkon des Rathauses aus. 1 Uhr 10 Min. begibt sich Körrig Georg zu Fuß nach dem Museum des Vereins für die Geschichte der Stadt Meißen und besichtigt dieses, sowie, falls die Zeit arrs- reicht, die anstoßenden Krerrzgange des Jranziskanerklosters. 1 Uhr 30 Min. Fahrt nach der auf dem rechten Elbrrser gelegenen Johanneskirche und Besichtigung dieser. 2 Uhr 15 Min. Abfahrt. —* Um das Andenken des verstorbenen, um die sächsische Kavallerie hochverdienten Generals der Kavallerie zur Dis position Senfft von Pilsach zu ehren, bestimmte König Georg, daß die Offiziere des 2. Husaren-Regiments „Königin Carola" 9kr. 19, L In surto dessen der Verewigte gestanden Hai, von heute ab drei Tage Trauer — Flor um den linken Unter arm — anlegen. —* Gestern vollendeten sich 50 Jahre, seit Herr Obcrjustiz- rat Oscar Fcodor Och me m Leipzig sein erstes juristisches Examen mit hervorgehobener Zensur bestand. In Anknüpfung hieran ernannte die luristische Fakultät Herrn Oberjustizrot Oehme zum Ehrendoktor; das Diplom wurde ihm heute durch den Dekan der Fakultät, Herrn Geh. Hofrat Professor Dr. Holder, überreicht. —* Anläßlich des Wahlsieges im 3. Wahlkreise wurde unter dem Jubel der im Restaurant zum „Deutschen Krug" zu Bischofswerda tagenden treudeutschcn Wähler von Herrn Reichstagsabgeordneten Heinrich Gräfe nachstehendes Telegramm an den König abgesandt: „Sr. Majestät König Georg, Dres den. Eurer Majestät senden 100 treue Sachsenherzen Gruß und Treucgelöbnis für alle Zeit aus der vom Feinde ungebrochenen Feste des Sachsenlandes. Tie Lausitz hält die Treue! Heil! Gräfe, Neichstagsabg." — Von dem Könige traf folgende Ant wort ein: „Rcichstagsabgeordneter Gräfe-Bischofswerba. Heute früh Ihr Telegramm erhalten. Freue mich herzlich über Ihren Sieg und den Sieg der guten Sache in Ihrem Wahlbezirk. Georg." —* Im laufenden Jahre haben im 1. und 4. Wahlkreise für die Stadt Dresden Neuwahlen für die Zweite Kammer der Ständeversammlung stattzufinden. Die Listen der bei diesen Wahlen stimmberechtigten Urwähler liegen vom Mittwoch, den 1. Juli bis mit Dienstag, den 7. Juli für den 1. Wahlkreis im Stadthause, Am Sec 6, Erdgeschoß — frühere 2. Bezirksschulc —. für den 4. Wahlkreis im Neustädtcr Rathause, Hauptstraße 3. 1. Obergeschoß, und zwar cm den Wochentagen vormittags von 9—1 Uhr und nachmittags von 4—7 Uhr, am Sonntage, den 5. Juli, vormittags von 11—1 Uhr und nachmittags von 4—6 Uhr zur Einsichtnahme der Beteiligten aus. —* Mitteilungen aus der Gesamtrats-Sitzung. Die Stadtverordneten hatten in ihrer Sitzung vom 5. Dezember 1902 die vom Rate beschlossene Begründung der Stelle eines juristischen Direktors bei der Sparkasse und die im Zusammen hänge damit, sowie unter Anlehnung an die Organnation der städtischen Grundrenten- und Hypothekcnanstalt geplante ver änderte Gestaltung der Sparkasscnvcrwaltung abgclchnt und sich Kunst und Wissenschaft. 4" „Parsifal" in Newyork. Ueber die vom Direktor Conried angeiünoiaten Vorstellungen des „Parsifai" in Newyork spricht sich ein Amerikaner, Herr M. Baumseld. in der „N. Fr. Presse" aus. Nachdem er a»i Gmnd des ihm mitgeteilten Briefes ConriedS an die Newyorker Presse die künstlerischen Chancen deS Unternehmens besprochen hat, lagt der Verfasser : „ „ . , „Aber die Rechtsfrage, höre ich voll Entrüstung rufen. Diese Entrüstung ist allerdings nicht unbegründet, in dem Sinne wenig stens. daß eS im vorliegenden Falle eine Rechtsfrage überhaupt nicht gibt. WagnerS Werke sind so wie viele andere in Amerika nicht geschützt, also der Besitzergreifung durch jedermann preis- gegeben. Für all' die Vorstchrungen der älteren Mnsikdmmen inklusive deS „Ringes" an der Newyorker Oper sind, ganz rirtgeom der allgemeinen Annahme, seit Jahren, keine Taatttmev Mch Bayreuth gezahlt worden. Allein für diese Freibeuterei kium inan vernünftigerweise auch nicht gerade Herrn Conried verantwortlich machen, um so weniger. alS er schon vor Jahren anläßlich der Verhandlungen mit Anton Seidl auch sblche niit dem Wagncrlchen Kronanwalte Dr. Groß führte, um daS Maß der finanziellen Bot mäßigkeit, de, er sich freiwillig unterwerfe» wollte, ffcherzystellen. Und e- ist vielleicht nur die grüßte UuLughrit. die man m Bav- reuth begeht, daß man auch heute entrüstet die Zinse» eines Kapi tal» von sich weist, weiches ja auf die Dauer fo oder so nicht zu halten ist. Gewiß wird man daS Newyorker Verfahren in Wahn- fried als Raub in jedem Sinne darstellen. Ebenso gewiß aber ist eS. daß auch dieser Idealismus, angebotene Tantiemen zilnickzii- weisen, nur theatralischen Wert hat und durchaus als ein Manöver zu bezeichnen ist, den Gegner um irden Preis ins Unrecht zu setzen. Und der Schmerz über den zweifellosen Doppelverlust wird um so größer sein, sowie man in Bayreuth die volle Höbe dieser verschmähten Tantiemen wird «Inschäken können. Denn selbst die jenigen, welche daS Newyorker Publikum noch lange nicht reis für daS Verständnis des Werkes erklären werde», müssen zuarbe», daß eS voraussichtlich durch einen Massenbesuch gegen diese" " " protestieren wird, von der nationalen 5 ' im Mittelpunkte deS musikalischen We! nicht zu reden." Der Verfasser teilt dann die hier wohl noch un bekannte Nachricht mit. daß ein anderer Impresario, der mit seinen Bestrebungen, in Amerika eine englische Over lebensfähig zu machen, stets nm Mißerfolge erzielt hat, mit dem Gedan'en um- esuch gegen diese Einschätzung Hochvefrledlgung. Newyork ieltlnteresses z» wissen, gar gehe, noch vor Conried den „Parsifal" in englischer Sprache in Newyork zur Aufführung zu bringen. Er schreibt diesem Unter nehmen einen nur sekundären, rein spekulativen Charakter zu. der eS fraglich erscheinen lasse, ob gerade „das Englisch sprechende Publikum auf diesen Appell an ein brutales SensatirmS-Bedürsnis reagieren werde, und schließt mit folgender Betrachtung: „Denn das musikalische Barbarentum, welches gewisse Leute, die in Ncw- york nicht den erwarteten spielenden Erfolg erringen konnlc», seiner Bevölkerung gern anschmücken möchten, besteht doch heute ln keiner Hinsicht mehr, was gerade der in Frage kommende Impresario mit sehr schmerzlichen Erfahrungen erhärten kann. Herr Conried, welche» daS Vertrauen des Großkapitals vom Deutschen Theater zur amerikanischen Over avancieren ließ, kennt jedenfalls sein Publikum besser. Er weiß, daß es in diesem Falle "zu ^bluffen" gibt und daß unS die große Vollendung, welche rk überhaupt zu erreichen ist, dem „Parsifal" daselbst daS Bürgenecht sichern kan». Da hier also der Fall vor- nur lmrch höchste Kunst höchste Gunst zu erreiche« ist. darf auch oaS muffkklisch« Europa mit jener Spannung, die durch mehr als bloße iSnrfaftsn berechtigt erscheint, dieser bedeutungs vollen Premisre in Mwqork entg«rnseh«n." Vor allem wird ab zuwarten sein, ob die Riachr des Dollars wirklich dir von Conried namhaftgnnaLenKünstler, wie Burgftaller und van Rooy. die doch eigentlich in Bctyreuth erst ihr« Weihen empfangen haben, zn Abtrünnigen von dort machen wird, denn eS ist kaum aiqu- nehmer, daß Künstler, dle'dr» von Wahnkird aus so heftig befeh dete Newyorker Unternehmen durch ihre Mitwirkung unterstützen, in Bayreuth wieder in Gnaden ausgenommen werden. Noch mehr macht die in " " ' tÄlUN einer ... .... .. . Honorar von ItDVOO Mk. (!) engagiert habe und daß dieser den .^Parsifal" und andere Waaneriche Werke für Newyork „managen" oll. Widerrufen ist die Mitteilung bis jetzt nicht worden, also scheint doch etwaS wnhreS an der Sache zu sein. Herr Conried Inwieweit es ihm gelang. Wiener Künstler für sich zu gewinnen ist nicht bekannt. CS werden verschiedene Sänger und Sängerin nen genannt, die Herr Conried gern haben möchte, nur von einem ist niemals die Rede, von Hern, — AntheS. Von Bädekers Reisehandbüchern ist soeben Italien, von Len Alpen bis Neapel, in 5. Auflage (Preis 8 Mk.) und Schwedenund Norwegen nebst den wichtigsten Reiserouten durch Dänemark in 9. Auflage (Preis 7,50 Mk.I erschienen. — Italien ist ein Auszug aus des Herausgebers dreibändigem Reisehandbuche und für diejenigen Reisenden be stimmt. welche das Land auf Grund eines Riindreisehestes im Finge durcheilen oder zu etwa 4- bis 5 wöchigem Aufenthalt direkt nach Rom und Neapel durchfahren wollen. Die wichtigsten Städte und schönsten Gegenden sind mit ausreichender Voll ständigkeit beschrieben, und über die am Wege liegenden Sehens würdigkeiten m Städten und Landschaften ist soviel hinzugefügt, daß je nach Neigung und Zeit immer noch eine reiche Ab wechslung für den Reiseplan übrig bleibt. Der Band besteht aus vier Abteilungen: Oberitalien, Ligurien, Toscana, Umbrien, Rom und seine Umgebung und Neapel mit Umgegend. Außerdem find dem Buche 26 Karten, 29 Pläne und 15 Grundrisse bci- gcaeben. — Schweden und Norwegen ist vom Herausgeber wiederholt durchreist worden, wobei die Ergebnisse der letzten Umfchcm in den beiden nordischen Länden, bei der soeben er- schienen«!, Neuauflage Verwertung gesunden haben. Der Ver- saffer hebt in seinem Buche vor allem die dem Norden cigen- tüamchen Schönheiten hervor und erwähnt minder bedeutendes, daS man bei uns ebenso findet, nur nebenbei. Auch dieses Reisehandbuch ist in 7 Abteilungen zerlegbar, welche selbständig geheftet sind und einzeln benutzt werden können. Karten und Pläne sind auf Grund des besten erlangbaren Materials her gestellt. — Weiter erschienen in 17. Auflage: Rundreisen in der Schweiz (Mk. 4. A. Bruckmanns Verlag, München), ein stattliches Reisehandbuch, dos von Jahr zu Jayr die inzwischen auf dem ganzen Gebiete der Schweiz cinactrctenen Veränderungen bringt und daher den. Fremden einen stets zuverlässigen Führer bietet. So z. B. finden wir hierin bereits die neuen Eisenbahnen Reichenau-Jlanz und die Albulabahn beschrieben. Letztere ist für alle Besucher des herrlichen Engadin von größter Wichtig- keit. Mit der Eröffnung der hochinteressanten Albulabahn tritt dort eine vollständige Umgestaltung des Verkehrs ein. worüber der treffliche Führer eingehendst Ausschluß gibt. Neoerdies ist derselbe reich mit ausgezeichneten Illustrationen, Panoramen. Karten und Plänen au»gestattet und entspricht somit ollen An forderungen, die man an ein derartiges Reisehandbuch stellen kann.
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