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Dresdner Nachrichten : 10.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190211104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-10
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.11.1902
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blvö innen, VkNife. lonoeri, vor vluem sei es in politischer, in gesellschaftlicher ichastttcher Beziehung. Hier zeigt es sich! lttlmantsliiche Gumnasinm veisolgt. Es «*» Lsmiltn» 8» ick ein»» 8»ä«d«ulk«asis weroatoe. Da stielten sich die Lent' herum um da- Stekorm- gmnnasium. wa« doch eigentlich recht tzveckio» trtchein», da die Zutasiuna diese« Ltndrinaltna« in de» Kiel« unierer vielseiiiaen Bilduna-itiitien schon beschlossene Tbntiachr ist Indes, lnterestlrt e- mich, auch ein Wort in dieser Angelegenheit »n verlieren, da ich mich hinsichtlich meine« Beruf» auf ganz neutralem Bode» befinde, wenn ich auch vor kaum N Jahren als muiua de« »renz- gymnasiuins bumanisttlch gebildet etnhrrglna. Mir den« MatuutätS- zeugiiib in der Tasche pllarrte ich dainai» nicht zur höheren Lima m„t«r. sondern ich zog die Ftnanzwissenlchasl in einer Dresdner Bank vor. und habe seitdem oinrelchrnd Gelrgenbrtt gehabt, mir über de» Zweck der humanistlichen Bildung tlar zu werden Warum sitzt ein Rrsormavmnasium grickassrn wird, kann ich. offen gestanden, nicht recht begreifen. Den» meine« Erachtens genügen die letzt bestehenden Arten unserer Bildungsstätte» voll kommen. E« ist eine längst erwiesene Tbatiache. »ah der neun- bezw. sechS>«briar Umgang mit der lateinischen bezw. ariechi'chen Svrache eine wedächinlkiesligkett erzenat. dir jedem Gvmnasial- nbitnrientrn noch in spateren Jahren Freude macht Und diese Fmide eben Ist e». dir einem immer von Neuern bcwetst. wie hoch daS Bildung-ideal de« humanistische» Gymnasiums zu schätzen ist Um Englisch und Französisch zu lernen, brauche ich kein Gnmiiasium zu besuchen — da genügt schon eine Realschule oder sonst ein bessere« BilduiuzSirrstitut. nicht zu vergessen die Berlitz School, wo man schnell und sicher die so notdwendigen Svrach- keniitnisse erianaen kann. Aber man muh sich tragen, ob die moderne» Sprachen ebenso bildend wie die altklaisüchen Sprachen wirken? Die Antwort hierauf: Ein entschiedenes Nein! Während uns die Leliürr der französischen und engliichen Litteratur doch nur unterhält und durch de» Reiz des Fremdartigen aus uns ein wirkt, liegt in dem Weien der klatssiche» Litleratur des alte» Hella« und Rom» «in so eigenartiger Zauber, das, wir hier von einem Dämonion der buma»is1i>chen Gvinnasialbildung reden lönncn. Ein Jeder, der mit Ernst und Beistand ohne LVerdiener Interesse an ariechiicher und laleinilcher Lektüre fand, wird gern Mksiehe». dag ibm mit diesem geistigen Gute das echte Bildungs ideal ans den Lebensweg gegeben wnide. Man lebt später mrt» bloS seinem Berufe. svndernvor Allem auch der Allgemeinheit. oder allgemein wissen- ! dann, welchen Zweck das . - will ein Fundament snr all' und jede LebenSbildung sei», und das ist es im wadrsie» Sinne des Wortes. Ich kann mir keine bessere Bans für die liökrre Allgemeinbildung denken, als gerade das humanistische cyninnannm mit seinem anSgedehnten Lehrbetriebe in Griechisch iind Latein und vor Allem in der ausgiebigen Lektüre der alt klassischen Meisterwerke in der Ursprache. Wie es aber möglich sein soll, eine ausgiebige Kenntnis, des Griechiichrn schon in l Jahren zu erreichen, ist mir schleierhaft. Es ist wohl kaum möglich, mit »anzbedüistigeir Unter- und Obesiekiindanern die griechische Berballebre und Syntax so durchzuvettichc». das; die selben in Unter- und Oberpiima spielend die Gramaiaiik behemchen Für Lektüre griechischer und römischer Schrislslellcr eigne» sich die vier oberen Gvmnasialklassen vorzüglich, für daS Bokabclnlernen aber herzlich schleckt. Noch vor kaum acht Tagen erklärte mir ei» iimger Chemiker, daß er lebhaft brdaure. lei» Griechiich aus dem Aiinknrealgvmnasium gehabt zu haben, da eS ihm alle Tage fehle was ja auch leicht erklärlich ist. Tenn wo wird wohl mehr mit griechischen und lateiniichen Bezeichnungen der Stoffe und Prvdntic u,»gegangen, als gerade in der Chemie, der Pbariiiaeie und den übrige» technischen Wissenschaften. Um wie vieles leichter wurde dem polytechnischen Studenien daS Hören »einer Kollegs werden, wenn er auf Grund der griechischen und lateinische» Etymologie von selbst daraus käme, was die vielfachen Konwofilione» bedeuten. Es w»rd viele Polyteckniler geben, die gar nicht w ssen, wie sie zu der Bezeichnung -Polytechniler" kommen. Gerade die Etymologie, das Nachweisen des Ursprunges und dir Erklärung eines WvrieS ist ein so wichtiger Faktor der bnmanislischen Gumriasinlbildrrng. der gar nicht hoch gering geschätzt weiden kann. Es bleibt aber bei dem kenligen Lcbrvlan für diele eiymolvgischcn Studien leider viel in wenig Zeit übrig. Es bleibt abzuwarlcn. wie sich dereinst die Resormgymnasien ausgestatlen werde» ; das eine jedoch sich« fest, bah der wissenschaftliche Fonds Trilttchiands aenngweithiger. der geistige Skiom, der »mere Univcrsiiäke» und Hochschulen durchilulhet. ieichter und die sogenannte „aladensi'cke Bildung" ziemlich durchlöchert wird. Heute, am Tage der Reformation ist es mir ein dringendes Bedürfnis!, lür die alte Lateinschule eine Lanze zu brechen, da sie das Fundgmrnt der gewaltigste» und cr- babenslen Schövfung umereS gröjzten Deutschen, unteres Luther, bildete. Und gerade Lutbcr iit eS, der alle» Tcniciiigen als Mahnung und Vorbild dient, die im Ernst darnach streben, eine gründliche Geistesbildung zu erlangen. Für diese mögen auch fernerhin die Pionen des lnunaninlfchen Gymnasiums geössnci bleiben, während die moderne Getitrsrichliing sich gelrost in Reiormklelder hüllen möge." — Da die Frage deS Retoiiiiginnna- üums bereits wiederholt und ausführlich behandelt woidcn ist. io konmcn Ihre Auösühruiigen nur in verkürzter Gestalt wicdergcgebcii werden. R. W. .Angesichts des nahenden Winters drängt sich jede», fühlenden und dciikende» Meniche» ln Anbclrncht der un glücklichen wirthfchastlichen Lage die Sorge um jene bcmitleidens- werthen Mitmenschen aus. welche durch Arbeitslosigkeit anher Stand gesetzt werden, für ibre Angehörigen Brot und Kleidung zu beschossen. Wer cs vermag, es sich auszndrnken. wie »nendiich schmerzlich cs lein muß. feine Lieben in Noch zu wissen, ohne helfen zu können, wer selbst Kinder und sie lieh bat, wird ver siebe». w»s es beißt, solche armrGcichövsc hungern und sricren zu sehen. Tic>en armen, unschuldigen, unglücklichen Geschöpfen mich geholfen weiden. An alle Familien, die sich glücklicher Verhältnisse er freuen. welche es gestatten, ihren Lieblingen alle Wüisiche z» er- süllen. ergeht die Bitte, beizutraaen. das, auch die Armen „nd Hilflosen nicht ganz verzweifeln. Aber auch Familien ohne.Kinder die sich ja so ort nach einem so kleinen Wese» sehnen, hätten Ge legenheit, ibre Meirichen- »nd speziell Kiiibcrflcundlickkelt zu bc tbärigen. Da es im Allgemeinen sehr schwer ist, eine durch greifende nnd zweckmäßige, iowie dauernde Hilfsaktion einzuleiien. gestatte ich mir einen Vorschlag zu inachen i» der Hoffnung, daß meine Anregung aus sruchtbcuen Boden tällt. Wohl iast in jeder Familie, die sich geordneter Verbältntsse erfreut, ist der Tisch stets so reichlich besetzt, daß auch noch rin armes Kind miicssen könnte, und wohl ebenso reichlich sind in solchen Familien die Kleidungs stücke. als daß nicht et» Paar Hcmdcven re. für so einen ainien Psteatina übrig seien. Welche herzinnige Freude io einem kleine» Gciau'ps erwiesen werden kann, ohne eine Familie zu belasten, ist ohne Weiteres klar. So ei» kleiner Pflegling kommt während der Wintermonaie früh zum Kaffee, erhält Frühstück »>it »ach Hauie. kommt wieder zum Mittagstisch und NachiiiiltagSlasice und erhält sein Abendbrot wieder mit nnch Hause Wie würde sich so ein kleines Wesen dankbar zeige» und wie würden die eigene» Kinder wetteifern, dem kleinen Nothleidenden zu betten. Daß eine solche Hille, die getrost den Kindern zugewiesen werden kann, deren Sinn für edle Gesinnung fordert, geht als nicht genug zu schätzender Bortheil »ebender. Meinen Vorschlag hier noch näher uuSklnanber- ,»setzen. daz» dürste Ihnen tn Ihrem geschätzten Blatt wohl der Raum mangeln, ich hone aber, dal; meine vcsige»,einten Ansichten Beachtung finden. Daß ich selbst einen solchen Pstegsing gern oumetnnrn würde, ist selbstverständlich." — Ten Wunsch, Ihrem Vorschlag im Briefkasten Raum zu gewähren, habe ich arm enüllt. zeugt verleibe doch von echter, warmherziger Nächstenliebe. *** Treuer Abonnent. „Auf mein Anrachen hat ein kranker Freund ein eigenhändiges, resp. gemcrnschaftlichcS Testament niederaeschrieben. dergestalt, daß der überlebende Ehe- gatte die ganze Hinterlassenschaft des anderen in Besitz nimmt. Nun sind wir aber im Zweifel, ob das Gesetz damit einverstanden ist. daß die ehelichen Kinder, also „Erben erster Ordnung", zu nächst nicht miterben, sondern erst dann in daS Erbe cintreten sollen, wenn beide Eltern todt sind. Sind die Kinder, gleichviel, ob mündig oder nicht, berechtigt, ihr Erbtheil oder Psiichtthei! fordern zu könnem oder müsse» sie warten bis nach dem Ableben, nne cs auch im Sinne der Eltern liegt?" — Durch ein gemein- jchostlicheS Testament snach 8 2267 B. G -B.) des von Ihnen an- gegebenen Inhalts würden die Kinder in ihren Michttheilsrecktcn beeinträchtigt werden. Sie könnten deshalb nach 8 2303 von ihrer als Uiiiverlalcrbln eingesetzten Mutter die Hälfte des Werthcs ihres gesetzlichen Erbtheil« und zwar sofort und ohne jede Beschränkung als Pflichttheil verlangen. Soweit sie volljährig sind, wäre es beit verlangen. Soweit sie volliavria find, wäre eS ja nun in ihr Belieben gestellt, ob sie von diesem Rechte Gebrauch machen wollen. Soweit sie aber minderjährig sind, würde der Vormund bezw. der nach den 88 1909 sla zu bestellende Pfleger nur mit Genehmigung de« VormundschastsgerichtS aus den Pflicht- «heil verzichten können. 1? T. Rohwein Antwort: Wenn das BerustnigS- tericht Ihre Sache nicht zur nochmaligen Besinn,dtniig und Cut- cheiduug an das Gericht erster Instanz zurückverwieie». sondern elvst tu der Sache entschieden bat. so ist dies nicht, wie Sic cs auszttiasse» scheine», eine willkürliche, sondern eine nach den Atz 538 und 589 der C«vilv>ozrßvrdnung durchaus zulässige und »ach Lage der Sache jedenfalls voll und ganz gerechtfertigte Maßnahme aewessn. Andeleisiall- wücke sie auch nicht tu derNevistvnsiiistaiij bestätigt worbe» sein. NeberdieS wäre Ihnen auch »ack meinem Daiüryalteu mit einer Zurückverweisiiug tn die eiste Instanz nicht gedient gewesen. Den» dadurch würden die ZeuaenauSmge». die. wie Sie selbst schreiben, zu der Ihnen ungünstigen Enttcheidung geführt habe», nicht anS der Welt ge'chafst worden seit. Sollten Sir wirtlich ernittich der Nkbr,reugnl>g sein, das; dic»e Zeugen aussagen vorsätzlich oder fahrlässig salsch erstattet und beschwöre» sind, dann wmdeii Sie zu pnsien baden, ob eine Möglichkeit besteht, den Beweis dafür durch Urkunden, andere Zeuge» u s. w «u sichre», »nd gegebenen Falles Anzeige bei der Staatsanwalt schaft erstatte» können. Sollte eS in diesem Verfahren zu einer Veiurtkriliiirg wegen Verletzung der EideSpslicht kommen, so würde Ihnen damit die Möglichkeit gegeben sein, im Wege der Restitu tionsklagr nach ß 580 der Civliprvzrßordnnng eine Wiederaufnahme Ihres Prozesses zu erreiche». .*. Witt we A » » a. l20 Pfg.) „Meine Cousine, welche Wittive ist. bittet mich, ein Bild — 129 Centimeter lang und 02 Eeiitimeler Hoch — zu verkaufen. Es ist eine Zeichnung in blauen Wasserfarben und stellt jedenfalls ein römische-? Schloß, vor dem die Wache auszielit, vor. In der Ecke steht Henncns Gentz, Architekt. Rom 17W Es ist ja wohl möglich, daß das Bild für einen Kenner und Liebhaber Werth hat. Können Sic mir Jemand nennen, an den ich mich wende» konnte, »i» ein Urihcsi zu erhallen, beziehentlich, a» den ich es verlaufen könnte?' — Für den Fall, daß die Darstellung wirklich eine i» Bin» aus aesuhrie Malerei i» Wasserfarben sein sollte und die brlalicheTar stellung nickt rein crrchitelwnischer Natur ist, !v würde das Anti auariat A Widcmaiin. Neumarlt 1s, Käufer sein. «"»Langjähriger Abonnent i» K. a „Ist ein von eine»! tOrährrgen Bnriche» schriftlich gcgebenens Versprechen, mit Ort, Taimil und Unterichiist verleben und elwa alw tarnend: „Wenn ich so und soviel laiigenomiiieii 5tti»oo Mark! in der Lotterie gewinne, gebe ich Dir lNainen des Beir.) den stursten Theil davon" rechisgiltig und würde es ein,»Hallen sein, falls Anivrüche daraus erhoben würden, oder bnben derartige Abmach ungen leine Rechisgilttgleit?" — Der lOiäkrige Burrche ist als Minderjähriger noch i» der Geschrisisiählgkcit herchränll und bedar ru einer Wiiienserllämng. durch die er nicht lediglich einen recht liche» Vvrlheii erlangt, der Eunvilliauiig seines gesetzlichen Ver treters. also des PaterS oder Vormundes. Mir scheint übrigens, daß Ihr Euch in das Feil des Löwe» Ihcilc» wollt, bevor Ihr diercn erlegt habt, denn ei» Lr'ttericgewiiiii in «ps ist doch ein verzweifelt »nsirhcces Wcrthvbirkt. »"« Nesse Feli x. „Ich muß Dich als unyartcüichen Richrer anirr en. da ich mit meiner Braut in Meirningsoerlchiede»- beiten geiathon bin. Höre! Ich schnalle meine Radlergrmiaicheii rin, die eine ichtt mir plötzlich, da sie herunleigesailen war. Ich r»che überall, ineine Braut steht dicht bauchen nnd sieht meine Bemühungen. Gehört sich'S da nicht, daß sie die Gamasche ans Heist? Und so ist cs noch mit manchen anderen Sachen, Taschen tuch re." — Es ist doch entsetzlich, welch ickwercs Loos manchem Menschen ans dieicr inst Recht als höchst unvollkommen bezeich- nelrn Welt beschieden ist! Himmelhoch jauchzend hat sich da Einer eines schönen Tages verlobt und — z»m Tode betucht ninsz nun die tiestiaurrge Entdeckung machen, daß ieme Braut doch nicht ganz der Engel ist. für den er sie gehalten bat. 'Nicht eine einzige Gamasche, ra nicht einmal das Taschentuch hebt sie dem armen Felix aus, dessen perröirliches Pech eS doch nun einmal zu wollen scheint, daß er zuweilen etwas fallen läßt. Wie geiällig sind in dieicr Beziehung die Herren! Mnnkc.t man doch, das schon manches vo» einer Dame absichtlich fallen gelassene und von einem ansmerkian»'» Herrn ansgcliobcne Taschentuch zmn Ehestistcr geworden rst! Aber warte nur, Felix, wen» sie erst '»rat Deine Fra» ist, wird sie schon liebenswürdiger werden. Nöchigeisialls versuchst Tu es dann, wenn sie aus s Taschentuch nicht reagiren sollte, mit denl Portemonnaie. »*« Bernhard Licbmcrnn. Odessa. „Als laiigiabriger Abonnent Ihrer Zestnng erlaube ich mir. in Folge der bei uns vorkonimende» Pestsällc und der daraufhin vorgenommenen Rattenvertilgung, die eigchene Anfrage, ob die von einem meiner Bekannten ausgesiellic Behauptung, daß in Dresden jährlich ein oder zweimal ohligatvroch mittleit Phosphollaliverge» die Rallen Vertilgung vorgcichiiehe» >e>p. vorgeiionimen wird, bestätigt wild Hier wird jetzt eine Flüssigkeit, welche den Typhnsbazilliis sü Ratte» enthalt, ans Weischiot gegossen ausgcstell!, ob die Wirkung eine allgemeine, ist noch nicht zu lonstattrcn. Es wäre »ns inter rsiant. Näheres über die dortige Rattennerlilgiing bcz. über die. hierüber bestehenden behördliche» Vvsichristen zu erfahren." - In Dresden wird aus sladträibliche Anordnung zum Zweck der Rattenvcrtilgnng aller zwei Jahre an zwei auscinandcrfolgciiden Tagen in alle» Hanoi- und Nebenschlcuscn Phosphor latwerqe arsiaesetzt. De» Hausbesitzern geben wegen der erforderlichen Be- Ihciliguiig an dieser durch das össenttiche Inlercsie acl>otc»cn Maßregel regelmäßig spezielle Vorsckniilen über die Anssiihrung zu nrrd weiden die Besitzer und Verwalier iolcher Griind'lücke, welche an de» mit Schleroeii versehenen Straßen und Plätzen liegen, für de» Fall der Nichibcsolgnng dieser Vorschnsien mit Geldstrafe» bis zu 15 Mark belegt Dir PhoSphorlaiwcrge, welche nur in be riiimitten hiesigen Apotheken und Trogenhaiidlurigen entnommen werden darf, wird in Buchsen zu 00 Gramm iür JO Pfennige und zu 120 Gramm für 50 Pfennne aiisgegehcn. Zur Vermeidung jeden mögliche» Mißbrauchs mit dem Gifte dais dasselbe nur arge» Abgabe einer von der Behörde geucmveltcn Anweisung, sowie nur an erwachsene Permnen »nd mir i» den dazu bcrcit- gevalienen und mit der vorschirstsmäßigrn Gisibezcichnung und acdriickien A»wett»»« versehenen Gesäßen verausgabt werden. Bchitts deS sicheren Erfolges wird angerathen, a» der Steile, wa das Gilt ausgestellt werde» soll, einige Tage znoor täglich Niehl arlsznstrcnen. Die Plätze, wo das Grst nutgesleUt gewesen, sind vo» den abgestandene» Ratten sofort z» säubern und die ciwa nicht verbrauchten Ucberresle des aiitgesetztett Giitcs, um hieidnrch jeder außerdem möglichen Lebeiisgesährdiing snr HaiiSIHicre namentlich Hunde und Federvieh, tlninsichsl voizuhcugcn, durch Vergraben oocr Verbrennen alsbald zu vernichten Die stadtcäth licbeii AttssichlSbeamlen sind angewiesen, darüber rn wachen, daß bei dem Arttietzcn der Latwerge in de» einzelnen Gedösten mit der cr'ordeilichen Vorsicht verfahren »nd daß nach Ablnus der bczcich »eten Fitst den Anordnungen wegen sofortiger Beseitianng der Ratten, sowie der noch vorhandenen Ucbcrreslc des Gistcs genau iiachgegangen wird. *** Ein 72jährigcr Abonnent. „Ich wilnschc »nr, wie wohl Jeder meines Alters, einen schnclicn, plötzücken Tod statt eines langsam mordenden Krankenlagers, und bitte dringend um Auskunft, warum eine „gesetzlich Bestimmung" verlangt, daß jeder anherhalb seines Heinis Sterbende, auch wenn über die Art des Todes, über d'e Person und Wohnung nickt der leiseste Zweifel obwallei, den Armen der Scinrgcn vorcnihalicn, oder gar entrissen und in eine ferne, dunkle, wenig beaufsichtigte Todlen- halle gebracht wird. sJn Preußen kennt oder kannte man vor IS Jahren eine derartige Brutalität noch nicht.>" — Nur die lieber, fiihrung von Leichen solcher Personen, welche in einer öffentlichen oder Privat-Krankenanstalt gestorben sind, nnch der Wohnung des Verstorbenen ist aus Griinoen der öffentlichen Gesundyeitspslcac ilntcrsagt. Ans Leichen iolcher Personen, welche ans der Straße oder sonst außerhalb ihrer Wohnung plötzlich versterben, bezieht sich also das Verbot nicht. *** Ein Verzweifelnder. „Ich bin schon seit vielen Jahren mit der sogenannten Bartslcchte bezw. Bartsinne behaftet, die ich trotz kostspieliger ärztlicher Behandlung, sowie trotz reich lichen Gebrauchs sogenannter Flechtensalbe bisher nicht griind- sich beseitigen konnte, so daß sie immer wieder von Neuem aus- bricht. Ich würde Dir deshalb von Herzen dankbar sei», wen» Du mir Mittheilen wolltest, auf welch' beste Art und Weise und ohne Berufsstörung diese Flechte zu heilen ist. Vielleicht befindet sich auch in Deinem Leserkreis Jemand, der mir ein selbst er- probics, sicher wirkendes Mittel nennen kann." — Gegen Bart flechten bat sich Dr. mcd. Güntz' Tumenol Naphthalan-Pasta vorzüglich bewahrt. Die Vorschrift zu dieser Pasta hat Dr. Güntz seiner Zeit in der hiesigen Konigl. HosaDotheke nieder- gelegt, woselbst auch das Mittel erhältlich ist. Lallte Jemand a»S dem geschätzten Leserkreise ein anderes unfehlbares Mittel wissen, so lverden wir, davon bin ich überzeugt, auf dessen Mit- theilung nicht lange z» warten brauchen. Natürlich hast Du aber nach berühmtem Muster für diesen Fall wieder Deine Adresse 'anzuaeben versäumt. »*« Alter Abon » rnt. AO Pfg.) -Bitte um Auskunft: Wan» und wo war Napoleon I geboren? 2 Ich habe gehvit. daß bittgerlichc Familien auch ibre Wappen baden Bernhi das aus Wabrheit und wo erfahre ich dam, z. B das Nähere über mein eiivaigeS Fainillrmvappe» ?' — Napoleon I. wurde zu Ajaceio aut der Insel Corsica geboren und zwar »ach der gewöhn sichen Annabme am >5. August 1709. während neuere Geschick»? schreiber bebanpten. daß Napoleon den Geburtstag n»t seinem Bruder Joseph gelauscht habe und daher am 7 Januar 1708 ge bore» sei. WaS Ihre zweite Finge helusst, >v gieb« eS aUriding - büraolirhe Famstirn- oder GejchlechtSivapprn die schwere MeiM und werde» Sie am besten durch nnjeren Trcsdncr .Heraldtter Conrad Schiißler, Bliimenstraße 7, 2.. erfahre», ob auf Ihren Namen ein Wappen exisiirt. *** H. M. G. (1 Mk.j „Welche Gesetzliche ansordcningcn werden a» einen Mann gestellt, der den Ben» eines Hypnotesier? und Hcil-Manaeiesirs ausübcn wül und wo ist eur Institut zur Ausbildung in diesem Fach, da ich glaube, einen großen Fono dieicr Kraft zu besitzen und durch mehrere Proben aus das Vorhände» ei eines guten Magnt aufmerksam wurde Wurden Cie es für angebracht halte», daß ich mich in Dresden a>S Magnelester nicoerlassc, oder dcnle» Sie. daß Dresden hinlänglich n,il dreh» Leuten versehe» ist. Hat man auch in Sanaivrmnls >dhpnotcstere und Heil-Magnclesiere?" — Gesetzliche Bestimmungen cxistiren nr Heil-Magnesismus wohl nicht: das Ausübcn des Hypnosi- irens aber seitens eines Laien bedarf der polizeilichen Genehmig ung Jin Nebligen kann man Ihnen nur ralhcn: „Schuster, bleib der Deine» Leisten". Verwenden Sie den Ihnen Ihrer Meinung nach innewohnenden großenJonds von inagnelischcrKrost lieber am Ihren jetzigen Beruf, dann werden Sie auch dort etwas erreichen >>n Lebe». Benützen Sie die überzliissige Zeit, über die Sie an cheincnd verfügen, anstatt sich dem Charlalanismns zuzuwenden, lieber daran;, Ihre Bildung zu vervollkommnen: z B. orsiw- gravhisch richtig schreiben zu lernen. Magnetiseure aiebt es zudem >n Dresden bereits übergenug, so daß es für Sie hier kaum eine „Lücke" auszusüllcn geben dürste. Tie Wissenschaft bestreitet übrigens, daß cs eine magnetische Kraft im Menschen giebt, »nd fuhrt die Erscheinungen dieser angeblichen Kraft mancher Menschen einfach ans eine größere Suggcssionsgabc Anderen gegenüber zurück. Was die Ausbildung in Hhpnose und Magnetismus be- Irisst, so müßie» Sie sich schon an einen Magnetiseur selb» wenden denn ein Institut giebt cs dafür meines Wissens nicht. *** Th. B. W Pfg.j „Eine meiner Schwestern ist gestorben und Hut Vermöge» Hintersasse», welches thcils vom Vater, thcils von ihrem eigene» Erwerb stammt. Ist nun ein Stiefbruder, welcher vom gleichen Vater stammt, auch erbberechtigt, oder bin ich als Schwester alleinige Erbin?" — Unter der Voraussetzung, daß eine Aeiidcrung der gesetzlichen Erbfolge durch Testament »>ck» erfolgt ist, das; 'Abkömmlinge Ihrer Schwester nicht vorhanden sind »nd daß weder ein überlebender Ehegatte noch ein Eltern- theil als Erve in Betracht kommt, fällt die Erbschaft an die Ab kömmlinge der Eltern, also an Sic und Ihren Halbbruder, und zwar zu gleichen Theiien. *** Enr alter Abonnent. „Seit einigen Jahren sieht man ans größeren Bahnhöfen Kohlcnbriketls für Lokomosiv- heizung in größeren Mengen ausgestapclt stehen. Kannst Tu mir vielleicht Näheres über deren Herstellung nsiltheileit? Nach meinem Erachte» werden sic ans Kohlcnabfällen sStaubj her- gestellt. Wie crsvlgt aber ihre Pressung und durch welches Binde mittel wird die Masse zusammengehalten?" — Frisch geförderte Braunkohle enthält sehr viel Feuchtigkeit und ein großer Tlicil zerfällt bei Abgabe der Grubenseuchsigkcit z» sogenanntem Grus, welcher früher als unbrauchbar auf die Halde gestürzt wurde, in neuerer Zeit aber zu Kohlenziegeln vul^o Briketts gepreßt wird. Zur Herstellung der Naßpreystcine dient eine Presse, ans welcher die Kohle ein Walzenvaar, dann einen Maischapparat mit rotiren- der Mcsscrwelle passirt. hierbei mit Wasser durchseuchtet wird, dann dnrck ein Feinwalzwerk geht und in cinnr Prcßrumps ge- trieben wird, uns welchem sic in Form eines Stranges aiistnlt, der schließlich durch Drähte zerschnitten wird. Werihvoller sind die ans trockenem Wege hcrgestclltcn Briketts, wobei das bis ans einen Feuchtigkeitsgehalt von 15 bis 20 Prozent entwässerte Kohlcn- pulver i» eine Prcßwrm fällt und durch einen Stempel so starl zusamnrengepreßt wird, daß die hierbei entwickelte Wärme ge- nüat. die harzigen Bestandtheile der Kohle zu schmelzen »nd das Pulver in einen festen Stein zu verwandeln. Feinkohle von magerer, Iveniq backender Steinkohle kann nur mit einem Binde mittel durch Druck geformt werden und zwar benutzt man hierzu Steinkohlenpcch sRückstand von der Destillation des Thcerss, das in geeigneten Apparaten mit der Kohle gut gemischt werden muß. *** Nesse A. N. 200. s2 Mk.j „Bitte um Beantwortung folgender Fragen: 1. Kann ein junger Mann, der Februar 1902 20 Jahre alt wird, jetzt noch einen Auslandspaß erlangen? 2. Würde man durch ci» Gesuch um Dispensiriing vom Militär ans ein Jahr etwas erreichen und an wen hätte man das Gesuch zu richten? 3. Wie lange muß man sich in der Schweiz cnif- halten »nd welches Alter erreicht haben, um sich naturcisisircn zu lassen?" — Zn 1.: In der Annahme, daß Tic 1903 zwanzig Jahre alt werden, können Sie einen bis Ende des Jahres 1902 gütigen Paß erlangen. Z» 2. Gesuche von Militnrpslichsiaen um Entbindung von der Gestellung sind an den Civiloorsitzenden der Ersatzkommission desjenigen Aushebnngsbczirks zu richten, in welchem sie sich zu stellen haben. In Dresden sind die Ersaß- kommissionen Kanzleigäßchcn 1. 2. Etage — sBuchslaben .V bis Ivj und Ritterslraße 1t, 2. Etage sBuchslaben I, bis Wirklich bc- gründete Gesuche baden Aussicht aus Genehmigung. Zu 3. Ter Anfnahmc m einen ausländischen Staaisuntcrthanenverbaird würde die Entlassung o»s dem deutschen voranzugehcn haben. So lange über Ihre Militärpflicht nicht entschieden ist. würde diese Entlassung kaum stattfindcii. Ist sic criolgt, dann würde Ihrer Ausnahme in der Schweiz bei geregelten persönlichen Ber- häliisisscn ein Hindernis; nicht in den Weg gelegt lverden. Wehr pflichtigen im Alter bis zum vollendcicn 25. Lebensjahre darf Gcncbniigung zur Auswanderung nickt ertbeilt werden, wenn sic die Enllgisung aus der Rcicksangclwriakcit blos in der Absicht nächtliche», um sich der Mililärdienslpsticht zu entziehen. *** Abonnent I. K. „Mein Vater bat sich wieder ver- heirathct. deswegen möchte ich gern wissen, ob leine zweite Frau erbberechtigt ist, bezw. welches Theil ihr zustcht? Obwohl seine zweite Fra» sagt, daß sie aut ein Erbtheil verzichten will, iit sie wohl trohdci» crbbcrccktigt, wenn keine schriftlichen Beweise über Verzichllcistmig ivon der Frau unterschrieben! vorhanden sind. Sollte der Fall eintrctcn, daß das Testament ans Gegenseitigkeit ansgestcllt wird und evcnl. die Fra» Alles erben würde, habe ick daiiii Anspruch beim clwckgcn Tode meines VatcrS aus ein Pjlicki theil: der wievielte Theil der Erbschaft würde das sein?" — Der überlebende Ehegatte ist neben Ablömmlingcn zu einem Viertln- l der Erbicl ast als gesetzlicher Erbe berufen. Er kann ans sein gesetzliches Erbrecht verzichten und ist dann von der Erbfolge an? geschlossen, wie wenn er zur Zeit des Erbsalls nicht mehr am Leben wäre: hat insbesondere kein Ptlichithcilsrecht. Zur Recht giltigkcit des Verzichts bedarf es eines zwischen dem Erblassei und dem Verzichtenden zu schließenden gerichtlich oder notariell -> i beglaubigenden Vertrags. Sollte» Sie durch gegenseitiges Teiia ment Ihrer Elter» oder sonstwie von der Erbfolge ausgescklosseu werde», so steht Ihnen ein Pilichttheilsanipruch mit die Halste de? Werthcs Ihres gesetzlichen Erbthcils gegen den Erben zu. Dcr acsctzliche Erlichest würde, wenn Sie allein neben dem überlebe» den Ehegatte» erbten, ß:>, wenn »eben Ihnen noch ein Abkömm ling erbte, ßß der Erbschaft betragen. Der Pflichttheil wäre dem entsprechend Hß oder '/,» des Werthcs der Erbschaft. *** Nichte Mieze. 130 Ps.s „Ich möchte gern daS Lied „Ms ich noch im Flügelkleidc in die Mädchenschule ging" niw keimen. Habe schon verschiedene Personen darnack getragt, aöe> immer vergebens. Bitte, weißt Du cs vielleicht'?" — Ja. liele Micze, bekannt ist wir das Lied schon, aber die neun sechs zciligcn Strophen im Briefkasten obzudruckc». darfst Du mir mcku jillnutheii. Laß Dir nur in der ersten besten Buchhandlung ein Taschenlicdcrbuch vorlcgcn »nd siche im Register nach, ob das Licv darin enthalten ist. Ist dies der Fall, so entnimmst Du Deiner Hauptstaatskasse SO Pf. oder 1 Mk. — denn mehr wird das Büchelchen nicht kosten — und trägst cs vergnügt »ach Hause als eine Bereicherung Deiner „Bücherei", in der hosscnt- sich auch ein Kochbuch nicht fehlt. vandtcbrlstcnbcnrtkeilung. Nickte Isolde (.10 Pfg ). Deine eckige, sidarskanttge und gleicht«», stnchlige Schritt stempelt Dich -u einem dtoli mn isnuore. einem „Rübr mich „ich, g„". D» bist »„zugänglich und mimosenlwsi empfindlich gegen jede Annäliciung. Oi» Intcnüven Mißtrauen ipricht sich in Deiner Schrill ans. als od Dü von Kinplieit au, gewölmt worden wäre», ans Deiner Hut zu lein und dinier jeder sircuiid lichte» Dritter elwa« Gefährliches ,u wittern. — Nickte Noorden <sa Pta ) Dvesöirev Nachrichten. 311. Leite 3. Montag. 1<». Iiovcindcr 11Nt2
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