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l2 .'Dresducr Nachvichtcu" 12 Freitag, SV. Dezember 18SS E» Nr. 859 dm Nation« ihrer Grö wunderlhi ionm V« Mittelmeerländer in Achtung. AuS der öke bewahrt die Stadt nur noch ihren Dom mit Eigen Gebeinen drS Apostels Andreas und daS ehrwürdige Kapuzinerkloster aus dem westlichen Vorgebirge, Vosiumo ,u. Dieses Kloster ist vom heiligen FranctScuS > ge ästen e» alt» nach , selber lründet worden, den, zu Ehren auch eine Tropfsteinhöhle, die sich unter dem Kloster befand. die Franciscusgrotte genannt wurde. Las Kloster hat grobe, sonnige Zimmer, einen stimmungsvollen Kreuzgvng und eine Terrasse mit unvergleichlich schönen, Fernblick. Nu duftiger Ferne erblickt man am anderen User der Bucht von Salerno die dorisch« Säulen der antiken Tempel von Paestum. Las smaragdgrüne Meer wogt ui» zackige Klippen, und in schönem Kontrast zu diesem erhabenen Skaturbild bietet landeinwärts das schattige Thal des Baches von Amalfi dem Beschauer ein liebliches Idyll dar. Zu beiden Seiten ragen kantige Gipfel empor, hier und da haben fleißige Menschenhände der steilen Felswände kleine Terrasse» abaerungen, auf denen der Rebstock gedeiht und die Eitron« blühen. Zu Ende des vorige» Jahrhunderts wurde das hochgelegene Kloster von den Mönchen verlassen und blieb lange Zeit unbewohnt. Dann wurde es in ein Hotel verwandelt, das Grand Hotel Cappuecini-Convento. das an Schönheit der Lage kaum irgendwo in der Welt seinesgleichen hat. Da dieses Hotel 'einein Bescher große Summe» einbrachte, so wurde vor einigen Jahren in gleicher Höhe auf dem Vorgebirge ein neues Hotel, das Albergo csanta Carerina. erbaut, das sich ebenfalls starken Zu spruchs erfreute. Um die Freindenlndustrie immer mehr zu be lebe», bohrte man durch das vielerwähnte Vorgebirge einen Tunnel und gewann dadurch eine beguenie Straße nach Positanv und Sorrent. Aber dieser Tunnelbau war eine der Ursachen der Kata strophe. Die andere Ursache erblickt man in der Ausbeutung einer Berggrotte als Steinbruch. Das Vorgebirge von Amalfi hat zwei Tropfsteinhöhlen, von denen die höher gelegene, wie schon erwähnt, dem heiligen JranciscuS gewidmet ist. Die untere Höhle dient als Steinbruck und da in lüngstcr Zelt ein neuer Hafendamm baut wurde, Io hat inan aus dieser Höhle große Äesteinma herausgebrochen. Dadurch wurde das Fundament des Vorgebirges geschwächt, ivie schon vorher durch den Tunnelbau der kühn aus ragende Felsen erschüttert worden war. Seit einige» Wochen er kannte» die Bewohner des Vorgebirges, daß ein Unglück nahe. Häufig löst« sich Felsstücke und stürzten in's Meer. Die Ge bäude zeigten Risse und Sprünge Der Felsen stand nicht mehr sicher. In den letzten Tagen häufte» sich die Anzeichen einer Katastrophe, und die Besitzer des Hotels aus dem Vorgebirge be gannen, die Möbel in Sicherheit zu bringen. Am Freitag früh ivurde die Gefahr augenscheinlich. Die Mauern der Gebäude klafft« spaltenweit auseinander, und die Besitzer des Hotels flüchteten mit ihren Gästen nach Amalfi. Auf dem Nachhause der Stadt tagte der Gemeinderath. Man beschloß, ein Telegramm um Hilfe an den Präfekten nach Sorrent zu schicken. Auf einmal begann die Erde zu beben. El» furchtbares Getöse erfüllte die Lust, das Vorgebirge geriet- in s Wanken, eine dichte Staubwolke erhob sich aus den Felsen, und die ungeheure Felsenmasse stürzte in's Meer. Der Vorgang dauerte etwa drei Minuten. Die Amalfitaner waren nach dem Mecresstrande geeilt. Sie waren stumm und wie geistesabwesend vor Entsetzen. Das Meer stieg, von de» stürzenden Felsen aufgepeitscht, mit gewaltiger Welle den Strand hinan und trieb das Volk auseinander. AIS sich die Staubwolke verzogen hatte, erblickte man an Stelle des malerischen Vorgebirges mit seinen Prachtbauten und Hellen Bauernhäusern eine kahle Kluft. Das Vorgebirge lag im Meer und bildete hier einen 70 Meter breit« und 30 Meter langen Damm, der zum Theil den Hafen von Amalfi verschüttet. Durch die Katastrophe wurden kl Menschen getödtet. ** Unter dem Wcihnachtsbaum erschossen hat sich am heiligen Abend in Berlin der in der Frankfurter Allee wohnende 61jährige Modelltischler Ernst Müller. Der Lebensmüde hatte vor etwa 3 Jahren seine Frau durch den Tod verloren, und An fangs vorigen Monats war die einzige Tochter, ein blühendes, lungeS Mädchen, in Folge Herzschlags der Mutter in das Grab gefolgt. Der tiefgebeugte Vater vermochte diese furchtbaren Schicksalsschläge nicht zu überwinden. Am Sonntag Nachmittag begab sich Müller nach dem Kirchhof, um die Gräber seiner Lieben zu besuchen und zu schmücken; gegen 5 Uhr kehrte er nach seiner Behausung zurück und putzte mir Hilfe einer Nachbarin ein kleines Wethnachtsbäumcheir aus- Dann bat er die Frau, ihn zu ver lassen, da er ein wenig schlummern wolle, gegen 7 Uhr aber möge sie ihn wecken. Als die Frau um diese Zeit m das ans demselben Korridor belegene Zimmer des Modelltischlers trat, fand sie den Bedauernswerthen in einer Blutlache ans dem Fußboden liegend vor. Er hatte sich eine Kugel in die rechte Schläfe geschossen und war wohl fast augenblicklich verschieden. Auf dem Tisch lag ein Zettel mit den Worten: „Mir konnte nur der Tod eine echte, rechte Weihnuchtsfrende bereiten". ** Der Tod des serbischen Krieasministcrs Dragomir Wutsch- kowitsch ist nach den Angaben des Adjutanten zwischen Berlin und Dresden erfolgt. Die Leiche konnte jedoch nicht, wie es der Vorschrift entsprochen hätte, unterwegs ausgesetzt werden, weil der Schlafwagen-Kondukteur dem Zugführer von dem Vorfälle keine Meldung erstattet hatte. Auch die übrigen Passagiere des Schnell «leitung , . , Jachovrc, und des Chefs der arlillerietechnischen Abteilung des serbischen Krieasministeriums, Obersten Damian Wlrc, auf der Heimkehr von Paris, wo seitens feiner Regierung artilleristisches Material bestellt worden war. und hatte bei dieser Gelegenheit auch in Berlin mehrere Tage Aufenthalt genommen. * Ter höchstbesteuerte Einkommen steuerzahl er Berlins hatte für das Jahr 1898,99 ein Einkommen von rund 2.200.000 Mark angegeben. Er bezahlte dafür 87,800 Mk. an Staats-Ein kommensteuer und dieselbe Sunime an Gemeinde-Einkommensteuer. Außer ihm versteuerten noch zwei andere Personen ein Einkommen von mehr als 2 Millionen, während sich für das Vorjahr 1697,98 selbst der Höchstbesteuerte nur mit 1,970,000 Mk, eingeschätzt hatte. Je 11 Steuerpflichtige gaben für 1898/99 ihr Einkommen auf 1 bis 2 Millionen an. 27 auf >/r bis 1 Million. 522 auf 100,OM bis OM.OM Mb, 970 auf 50,OM bis 1M.OOO Mk.. 9665 auf 10,500 bis 50,000 Mk.. 33,819 auf 30M bis >0,500 Mk. Im Ganzen wurden 45,017 (im Vorjahre 43,111) Personen nach einem Jahres einkommen von über 3M0 Bit, besteuert. Bei 297.M7 (im Vor jahre 295,911) Personen wurde das Jahreseinkommen ans 9M bis 30M Btt. geschaht, und zwar bei 39.351 aus 1800 bis 3000 Mk.. bei 80,137 aus 12M bis 1800 Mk.. bei 177,609 aus 900 bis 12M Mark. 193,570 (im Vorjahre 181,753) Personen waren mit einen, Einkommen von 660 bis 9M Mk. nur zur Gemcindc-Einkommeu- steuer veranlagt. Ftzin in gesetzt, Jahren stehend, Mädchen od. Wittwe, welche ganz unabhängig, wird von ein. allemstehenden Mann, welcher hübsches Produktengeschäft besitzt, als Wirthschasterin beh. späterer BechirHuil« sofort gesucht. 800 Mark Ver mögen erwünscht. Adr. u. v. V. -120 in die Exp, d. 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Galtttestmße 14: Weiuooülar Iletuvl». j pkeimkcde Pfanübriel-Sanlr. Die am 2. ckaauar 1000 fällig« Zinsscheine unserer L^xMsksa-kkLMriskö, Lommuvs.1-Od1i§s.UoQSü und L1embLlm-Od1i§At!ons2 werden bereits vom 15. Dezeniber ab an unserer Kasse in Berlin und auswärts bei sämmtlichen Verkaufsstellen unserer EmissionS» Papiere kostenfrei eingelöst. Berlin, im Dezember 1899. tmrrlrclii kstinIlitlsl-Nissc. 7iü!»Uüt vr. tiorrsr, (vr. ebir cksut., v. >>. 8.) approb. in Deutschland u. Amerika, 4 r'vi'Oluaiirlsti'assv 4 Sprechst. S—5 Uhr „Philharmonie - Gebäude"), und Sonntags Vorm. Anatomisch richtiger, daher stets brauchbarer Zahn ersatz. mit oder ohne Platten, garcmtrrt solid. — Schmerzlose Operationen in Betäubung. — Dauernd haltbare Plomben. l-rlvsIItUallt Air l ndvmlttslt«. tz v Kass«mital. u. Angehörige halbe Preise. Zahnersatz » 2—3 Mk. wie neu, ähren, . . . im Restaurant esenerstraße 43. ein- und zweiivänntg sofort zu verkaufen, ntO ' kl» klerll. 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