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Dresdner Nachrichten : 21.09.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187409214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-09
- Tag 1874-09-21
-
Monat
1874-09
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.09.1874
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Er,«,»» 7 U»r m ! MattkH»«»« II? «d»n- »kaikntlprilt He«»»liöi>r- uch LI>s U,r.. durch dir P»l> « Ngr. Itlnjelne Mummrni > Ngr. «»sli«! 24VOO»»l. FOr dt« Rick,»!« ktn«, landrn »«iiulcrlpl« mach! ftch die Rrdactto» »Ich« derdtudl,-. I^eriUrn «nn,d«e au». rn« » Hemdurg. «rr> Nn. w> n, vrl»»!,. V-Irl. orrdlau, NrauNun ,. M. Tu«« In verNn, !>, Hamburg, vill». L.t Luppa. «Neu, i Nran»f> « ^»... chen. - >d» » 0». tu NriNlfu: Nk. — r», V»I»t tu lurmnl». — ll» I»Ul« » v», » ' rt». Tageblatt sür Politik, Uaterhalmag n. Geschäftsverkehr. <s Druck unv Eigmthum der Herausgeber: Liepsch L Reichardt in Dresden. Verantwort!. Nedacteur: Julius Neichardt in Dresden. JnInitewndruM«»* firadr I» an,kl,«»»»» dt» «d.!> Uhr, Sann»««» dt» Mittag» >r Udr. 8» Rkmiadt: «rot« M»tzrr «alle L dt« Nachm.« Üdr Der Naiim etnrr etn tdailtgen Pettijeilr kotzet IL PIg. itliigelaudt dt» Nett« S Ng». tkinr Garantie tltr d»* nachiitagige Srzchel- ne» der Inlerate wird Nicht gegeben. »llirwärtige kln»«ncen- S!»>lräge von UN» »»de« lamiien Firmen ». Per« tone» tnseriren wtr nur äeoen Priinumerando- puUlun« durch Vrtele lu-nkcn oder Pailrtnjaii« >»»». !' Süden losten ro, Ngr. Inieiai« Iür dl Montag» Nnmnier »der »ach ei»,!» Festtage die Zeile I Ngr. Rr. 64. Neunzehnter Jahrgang. Mitredacteur: Für das Feuilleton: vr. L,nU «I«r»>ze. I-rnlHrtgl Dresden, Montag, 2L.LePtemÄerL874 Avonnement. r Rachri Quart wir tu weiter zu Gam «ud tuen Leser der „Dresdner Abonnement siir das vierte geehrten auSwärlij bitten wtr, das I8?4 ungesäumt erneuern zu wollen, damit Stande sind, die Nummern ohne Uuterbrcchnng .u liefern. mmtliche Post-Anstalten des deutschen Reiches QrsterreichS «chmeu Vestcllungru aus unser Amerika. Der wiedereingesetzte Gouverneur Kellogg Von ^ keit der Fuaung, die von sonstigen Zü-gclbanien sehr absticht. Eine Rew-Oriraus dar das »nn dereits trüber untmiellt , Eigenart des Hauses sind ferner die vielrn Flaihwölbungk.n. Holz als Tragwerk ist a ä nzlich vermieden. Tie Ei> niagcr aber bieten Tttamten- und Pvlizcipcriongl wieder auszunevine». ausgeiotdert. seine FuiulMnen Blatt an. In Dresden abvnnirt man (einschließlich des Bringcr- lohne«) vierteljährlich mit SS'/z Ngr, bei den sächsischen Post-Austallcn mit SS Ngr. Cxpedtlion in Dresden, Marienstrajze IS. Tagesgrschtchle. Deutsches Reich. In Brcölau ist am 19. September die 47. Versammlung deutscher Naturforscher eröffnet werden. In der ersten allgemeine» Sitzung dielt, nach Begrüßung der Vcr- sammlun'. durch den Ovcrpräsitcntcn und den Oberbürger meister, Proiessor Virchow einen Vertrag. Se. Majestät der Kaiser bat an den Oberpräsidentcn der Provinz Hannever unter dem 19. d. solgenden Erlaß gerichtet „Während meiner Anwesenheit in der Provinz Hannover bade ich allenlhalbc» und insbesondere in ihrer Hauptstadt ebenso glänzende wie zahlreiche Beweise sichtbar verziehen Willkommens erhalten. Wettciscrnv hat die Bevölkerung cs sich angelegen sein lassen, mir daS Verweilen i» ihrer Milte angenehm zu machen ES ist ih' in einer Weise gelungen, daß ich. wie ich nütz Vcr gnügen versichere, an die Tage mcines Auientlmits daselbst nur mit den srentigsten Erinnerungen zurücltcnkcn werde. Indem ich mit ungemischt erkenntlichen Gefühlen nnnmchr v^n Hannover Abschied nehme, drängt cg mich, dcr Provinz und ihrer Haupt stadt mein n Taut iür die mir gewährte rüuiuabmeauszudrücken. Ich bcauiirage «sic, tn diesem Sinne gegenwärtigen Erlaß als bald zur Publikation zu bringen." Se. Maicstat der Kaiser ist am 19. d. Abends mittelst Ertra- zugcö tn Altona elngctrvfscn und von dcr zahlreich versam melten Bevölkerung mtl enthusiasiilchen Zurmcn cmpiangcv worden. Der Oberbürgermeister von Thadc» begrüßte den.waiicr aus dem Bahnhoie und sprach demselben seinen Dank dafür aus, vah Sc. Majestät der Stadt Gelegenheit gegeben habe, Ihren Dank für alle ihr erwieicne Gnade darznbringen. Der Kaiser dankte seinerseits für den ihm berrilet.a >.r,.ichcn Empfang unv deren Damen Mlneilät daraus Verbindungs bahn, welche der kaiserliche Zug passlne, sowie die umliegenden Hämer waren mir Flaggen gcichmückt und glänzend erleuchtet. Der Kaiser hat de» französischen Pfarrer Augnslin, weicher wegen Maiestatöbeleidigung zu zweimonaNichem Gefängnis! vcr- urtycilt worden war, begnadigt. Derselbe ist tn Freiheit gesetzt wvrden und wird in seine Hennath avreifen. Der „Kuryer Poznans»" meldet, daß dcr wegen unbefugter Ausübung der Functionen alö Generaloifizial zu 9 Pionatcn Geiängnlß verurthcilte Kanonikus Korptkowski auSGuesenam 18. in daS Geiängnitz zu TrzcmcSno eingclieiert worden ist Der Ablaß in Ezenstochau In Polnischen war seit undenklichen Zeilen nicht so zahlreich besucht, wie in dictcm Jahre Wahrcnb der Feierlichkeiten zu Mariä Geburt war die Zahl der Walliavrcr bis zu dcr enormen Höhe von l>i«),«xx> angewachfcn Viele Eompagnlcn waren mit Mnsikbanten und ihren Geistlichen an der Spitze erschienen. Preußen und Oesterreich hatte» ein Kontinacnt von über 20,»NO Pilgern gestellt. Bekanntlich ist die Heiligegeistlirchc von Heidelberg, welche den AllkathUile» cmgeränmt werden iolltc, polizeilich ge öffnet worden. Die liltramonlancii hatten aber voihcr die ganze Orgel ans der Kirche weggcfchafst, el ciijo die Scitcnalkäre mit aUen werlhvvllen Gegcnnanden. Falls den Aitlatholilen nicht die Orgel und die übrigen Gegenstände zur Mitbenutzung zngc stellt werter, werken sic um Mitbenutzung derIesnitenkirchc ein kommen. Vorläufig ist ein Harmonium in die Kirche gebracht. Während sich im ganzen 2ande sür daö sä wcrgctrofscnc Meiningen die hilfreichen Hände re»en und die bairische Staats eisendahnverwaltung bereitwilligst freie Beförderung für die Lie besgaben bewilligt hat, äußert sich das SIgl'sche „Vaterland" in München mit cynischcm Hohn und will de» Meiningern nichts zuwenden, weil sie den Erzfeind keö Vaterlandes. den Juden Laeker, In den Reichstag entsendet dabcn! Jedenfalls hungern und frieren die abgebrannten Ariiien Meiningens deshalb nicht weniger, weil der eine meiningensche Abgeordnete zum Reichstag Laökcr heißt. England. Von allen Seiten her gehen den Londoner Blättern auöiüvrliche Manöverberichte zu, in welchen größten theilS die friedlichen Schlachten der deutschen, österreichischen und srvnzbsischen Truppen I» unterhaltender Welle geschildert werden ohne daß der Koncspoiibcnt sich ans Benrthcliuiig dcr Lclslnngc» ober der Mannschaften einließe. In den tranzösischeii Manövcr- skizzen findet sich im Ganzen am wenigsten ErwädnenswcrthcS. Allem Anscheine nach haben sich hauptsächlich Laien unter den Franzose» wie auch bei den Ocstcrrcichcrn unigeschen. Dagegen sind heuer tn Deutschland wieder eine ganze Anzahl strebsamer Offiziere gewesen, um meist ohne Eeremonicn und alo Privat Personen die preußischen Hebungen zu beobachten. Daö Ergebnis, dieser Beobachtungen lautet durchweg außerordentlich vorthcilhalt, Wie ein Korresvondcnt im „Dailh Telegraph" unter anderen bemerkt, sind die Mannschasten der deutschen Iiisanteric durch gängig schwerer und stärker als die dcr eng»,chen Linie, und was ihr Marschirc» anbelangt, so ist dasselbe über alles Lob er haben. Am freigebigsten sind übrigens sämmtliche englische Augeiizeugen mit ihrer Bewunderung für die deutsche Kavalcrie und die Hcrrschast dcS deutschen Rcitcrö über sein Pferd wirb von Fachmännern hochgeprleicn. Anv Bolton, wo eai großartiger Streik dieser rage be gonnen bat, kommt die erkrculiche Nachricht, daß die Fabrikanten doch zuletzt »och de» Entschluß gefaßt haben, aus de» Vorschlag der Aroclter einzngehcn und die LohnderabtetzungStrage durch et» Schiedsgericht entscheiden zu lassen. Bis o,e Entscheidung ge fällt ist. werde» die tä/xio Aib.irer allerdings leiern, aber man hofft sehr ball zu einer solchen zu kommen. Holland. Die Regierung veröffentlicht daö Budget von Rlkderländisch-Ostindien für daS Jahr 1875. Die Einnahmen betragen >29 Millionen, die Ausgabe» l l'ä MinIone» Gulden, so daß sich ein Ueberichuß von l>> Millionen Gulden ergiebt. Die Kosten der Erpedilion von Atchin werben durch die vorhan denen Ucbcrschüsse aus dem Budget iür 187:,, welche 4 Millionen Gulden betragen, gedeckt werten. Die licbcrschüsse ans den früheren Jahrgängen sollen zum Bau von Eisenbahnen aus Java. verwandt werden. LocalcS und Sächsisches. — Begünstigt vom herrlichsten Herbsur-erter ging gestern das Fest des Albert-BereinS im königlichen Großen Garten vor sich. Bereits vor 1 Uhr Nachmittags strömten die Besucher in brcilur Zügen dem sich sür Masjensesie und Massenwirlungen vorzüglich eignenden Parke zu. — Von allgemeinerem Interesse sind dir Bestimmungen der künftigen Organisationsgesege über den zukünftigen Instanzcnzng und die Rechtsmittel in Verivaltungsscichen. Tie Zurüüiührnng cer Verivaltungsinstanzcn von drei aus zwei ist ein langst gefühlüs Be- dürsniß, welchem auch die Gesetzgebung nach verschiedenen Richtungen schon Rechnung getragen hat. So ist z. B. in Administralivjusnz- sachen durch Landesgesetz die dritte Instanz beseitigt und ebenso durch die Reichsgewcrbegesetzgebung die Zahl der Instanzen in Gewerbc- sachen auf zwei festgesetzt worden. Auch das Organisaüonsgcsctz vertritt diesen Grundsatz, indem es zwei Instanzen als Regel aus stellt. Es bedurfte jedoch einer Regelung des Instnnzenzugs bei der Reorganisation der Behörden für die innere Verwaltung, weil neue Behörden geschaffen worden sind, die je nach Beschaffenheit dcr ihnen zugcwiesenen Geschäfte ebenso als Behörden erster Instanz, wie als solche zweiter Instanz in Betracht kommen. Wie aus dem bisher Gesagten zu ersehen gewesen ist, bilden die erste Instanz theils die Gemeindebehörden, theils die Amtshauptmamischaften, theils die Kreishauptmannschaflen, obwohl diese Behörden zu einander in sub- ordinirter Stellung stehen. Die Amtshauptmannschaften wiederum wie die Kreishauptmannschaften kommen aber auch als zweite In stanzen in Betracht und es hat das Gesetz in Anbetracht dieser Ver hältnisse nngevrdnet, daß der Nccurs in der Regel au die nächstvor- gesetzte Behörde gehen soll. Es wird also, wenn die erste Instanz von den Ortsbchörden der Land- oder kleinen und mittleren Sladt- gemcinden gebildet wird, die Amlshauptmannschast die zweite In stanz sein. Wo diese dagegen oder die Stadträthe dcr Städte, in welchen die reoidirte Städteordnung gilt, die erste Instanz bilden, wird die Kreishauptmannschaft die zweite Instanz sein, und wo diese die erste Instanz bildet, ist das Ministerium des Innern, dessen Wirkungskreis der bisherige bleibt, die zweite Instanz. ES sind auch alle Entscheidungen zweiter Instanz, mögen sic von der Amlshaupt- Mannschaft oder von der Kreishauptmannschaft erlheilt sein, end gültige. In Administrativ-Justlzsachen, welche in erster Instanz theils von der Amtshauptmannschast, theils von der Kreishaupt Mannschaft versprochen werden, ist stets die Ministerialinstanz die zweite. Nur in wenigen Ansnahmen (im Brandversicherungswesen und bei Berichtigung von Wasserläufen) giebt cs noch drei Instanzen, bei denen cs auch ferner bleibt. Während bisher die Einwendung des Recurscs an keine Frist gebunden war, muß derselbe in Zukunst bei Verlust binnen vierzehn Tagen, vom Tage der Eröffnung der beschwerlichen Entschließung an, cingcwcndet werden. — Der Landesdelcgirte für freiwillige Krankenpflege im Königreich Sachsens Regisrungsrath v. Erregern, versendet erst jetzt die Erinnerungsmedaillen nn diejenigen Herren und Damen, die im Kriege l 870/71 im internationalen und Albcrtverun in dcr freiwilligen Krankenpflege thälig waren. Tie Diplome sind erst vor 3 Wochen von der Ordenscommijston in Berlin ausgestellt worden. Die Erinnerungsmedaillen sind von Stahl und von sehr grober, fabrikmäßiger Ausführung, die von allen künstlerischen Ge- sichtöpunllcn abneht. Wer sic trägt, hat sie am schwarz-wciß rothen Nichtcombattantenbande zu tragen. Seltsam ist es, daß man diese Medaillen erst nach 3 Jahren austhcilt, noch seltsamer, daß sie in Packetpostbricfen, L Stück ^ Groschen, den zu Ehrenden zuge schickt werden. — Auf Grund eines Beschlusses der in Stuttgart versammelt gewesenen Delegirlcn deutscher Eisenbahn Verwaltungen wird aus allen deutschen Bahnen vom 1. November ab die Zeitbestimmung nach Berliner Uhr erfolgen. Bisher herrschte darin manche, für den Verkehr störende Verschiedenheit, da bald Berliner, bald Kölner, bald Münchener u. s. w. Zeitbestimmung in Anwendung kam. Es ist nur gut, daß dafür gesorgt wird, daß man immer in ganz Deutsch land weiß, was es in Berlin geschlagen hat. Für Städte, wie Dresden, Stuttgart, München u. s. w., deren Thurm- und Privat uhren immer bisher mit der Bahnhofsuhr stimmten, erwächst für die nächsten Tage nach dem 1. November die Nothwendigkeit, sich in die neue Berliner Zeit erst zu finden. Wir weiden daher in Zu kunft zweierlei Zeit haben: die mathematisch-geographisch richtige Dresdner und die Eisenbahn-Berliner Zeit. — kl. Der Hoftheaterneubau «st jetzt in ein Stadium ge treten, welches den Zeitpunkt der Eröffnung dcr neuen Bühne näher rückt, als Biele gedacht haben mögen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß schon im Frühjahr 1876 die inneren Einrichtungen eröffnungü- fcrtig sein können. Freilich hängt hierbei viel von der Gunst der Witterung ab An der energischen Förderung des Baues ist nicht zu zweifeln. Und während unsere städtischen Bauten fast insgcsammt, auch wenn sie, wie die Legung des Wafserrohrnetzes, noch so sehr pressi- ren, aus der zwölfstündigen Schicht nicht herauszurütteln sind, wird man im Hoflheater, sobaw Bedachung und Heizung nothdürftig aus- reichen, mit Nachtschichten arbeiten, lieber die Eomplicirthcit der Arbeiten und den emsigen Fleiß aller Hände giebt ein Besuch des Bauplatzes gerade jetzt den vorzüglichsten Ausschluß: Noch ist Alles offen und mithin Uebcrsichten gewährt, die später verbaut werden. Nicht allgemein bekannt ist, daß im neuen Hofthcater ausnehmend viel Ziegel verwandt werden; natürlich der besten, scharfgcbrannlen Sorte. Sie sind leichter als Sandstein und widerstehen dem Feuer mit größerer Zähigkeit. Selbst di« zierlich schlanken Säulen durch zwei Etagen, welche die Bedachung der k. Galaloge tragen, sind von Ziegeln mit Cement aufgcmauert, aber freilich mit einer Genauia- der Wvlbkunst ganz neue Aufgaben. Wo z. B. früher Holzverscha lung, Roßr und Deckenputz flach abschloß, fl .> ml man jetzt in die Eijeittragungcn ganz flache Wölbung«.:» ein, die »ich? m.hr Platz wie Flachdeckei» einmtzmen, architectonisch aber weit fl. öner und feuer sicherer sind. Tie Eonstruction freilich, wo z. B. Eorridore in ein ander münden oder dergleichen und also flache Kreuzwolbnngcn sich nöthig machen, sind erstaunlich mühsam, aber höchst zierlich und interessant. Die Flügelannexe sind nn Bau selig, auch bereits eisern bedacht. Ter Buhnen und ocr Zuichaucrrcr'm sind ebenfalls nahe bis zum FE st fertig gemauert und iiou, dies Jahr — nn De- cember — dürste das Gejammldach ausgestellt jen». Die Lauchham- merjchcn Werke liefern pünktlich Vie'Thccke, so wie sie gebraucht wer den und das Gerücht, cs müsse gewartet werden, ist ganz unbegrün det. Die Eorridore und Treppen sind vollendet und die in den Rundban cingcmancrten eisernen Träger ber Balcons springen überall in dcr künftigen Breite der letzteren vor. Somit kann, so bald das Dach droben geschlossen ist, mit dem Innenbnu vorgegangcn werden. Jetzt blickt man vom oberen Gerüst, auf welches der Dach lrahn die Malcrialien auswindet, in eine schauerliche hohle Tiesc hinab, bis in die tiefsten Keller. Die Längenachse des von Meister Semper in vortrefflichen Krößenverhältnissen entworfenen Baues beträgt vom Haupteingang bis zur <-» tersten Bühncnschlußwand >46 Ellen 1ö> Zoll, die Breitenachse van der rechten zur linken Unter fahrt 143 Eilen 7 Zoll. Die Höhe der Excdra bis zu der dereinst sie krönenden Quadriga beträgt 46 Ellen. Ter Bühnenbau mit dem Giebel mißt 72 Ellen 3 Zoll, das Auditorium h >t bis zum Sims 47 Ellen, — Alles dies von d . Souterrainsohle gemessen. Will man sich ein Bild machen, darf man nur an das alte Haus zurückdenlen, nur daß der Haupteingang durch die viereckig vortrctende Excdra viel proponirter und stattlicher den R bau unterbricht. In diesem, vio-L-vw der katholischen Kirche cgenen Hauptcingang ist ebner Erde die Hnuptkasse einge- wö'bt, jedoch so, daß lntts und rcchis derselben zwei Ertraschalter, >) für alle Plätze links, b) für alle Plätze rechts vorgesehen sind, um für Kassenstücke den Andrang zu mindern. Die Gänge sind geräumiger als inr alten Hause und namentlich der Haupt- treppcnansatz von imposanter Wirkung. Die Garderoben sind längs der inneren Eorridore verth eilt, um Gedränge zu verhüten, und völlig zugfrei. Der Ausgänge sind viele und die Treppe» derart gelegt, daß jeder Rang entleert werden in»n, ohne mit den Personen eines andern Platzes zu collidiren. Der Elagen sind 5 und außer den 2400 regulären Sitz- und Sehplützen de-, Hauses ergeben sich noch große Naumflächen oben, wo fast noch 1000 Personen z. B. einer Mustkausführung, bei der man die Bühne nicht zu scheu braucht, amvohncn könnten. Die Galaloge soll als Fremdenlogc m öffent lichen Benutzung für gewöhnlich dienen. Die eigentliche Königs loge (ihr gegenüber die Prinzenloge, liegt neben dem Projcenium und ist mit einem größeren Vorzimmer und einem lieineren Kabinet verbunden. Außer einer be-zvemcn Tr-pr-.- führ: auch En. Arrfzuz zu ihr empor, so daß Se. Majestät, der glücklicher Weise für T heater und Musik daS ausgesprochenste Interesse hat, ohne Erschwerniß einer Vorstellung amvohncn kann. 'Aus dem gedachten Kabinet führt ein kurzer Gang zu einem crkerartigen Aussprung Ns Wand- raumes, welcher zwischen Orchester und Vorhang liegt. Tie zwei vergitterten Fenster dieses Erters gestatten einen umfassenden Blick, das eine, nach links abgeschrägt, in den Zuschauerraum, das andere, rechts obgeschiägt, auf die Bühne. Es muß sehr amüsant sein, von hier Alles sehen zu können, ohne selbst gesehen zu werden. Auch zur Bühne führt von hier cineTrcppc hinab und ebenso zu den sehr schönen, zwei Stock durchlaufenden Probesälen. Unter der Königs- loge liegt die Jntendantenloge, der ähnliche Vcrbmduugstreppen ver füglich sind. Ctimmzimmcr und Anileidcrimmer sind unvergleichlich größer und luftiger als sie im früheren Hause waren, sonst indeß sehr ähnlich um die Bühne gruppirt. Für bessere Aborte ist gesorgt. Neu ist die Ventilation. Die Kanäle für diese und die Lust Heizung lassen hoffen, daß Sommer und Winter jeder Grad von Temperatur sich reguliren lasse (wie im Wiener neuen Opernhanse/ und zwar, damit diese Regulation nie stoßweise erfolge, ist rief im Souterrain ein Mischraum angebracht, in weichem die Luft gemengt wird, wie man in einer Badewanne das Wasser mengt, bis cs dem Gebrauch entspricht, lieber das Aeußcre des Baues, dcr kräftiger und reicher wirkt als der frühere, kann sich jetzt Jeder selbst schon ein Urtheil bilden. Nur ist zu erwägen, daß die größeren Verhältnisse eine tie fere Begründung und eine höhere Aufführung der Schnürböden er heischten. Dieselbe Tiefe, in die eine Verwandlung h c r a b sinkt, muß auch oberhalb dcr Bühne vorhanden sein. Daher wird die flachere Bedachung desHauscs ober dei Bühnedurch iilenOberbaulingriechi- sctemTempelslytl noch erhöht und in dicsemBau enden oieSchnürböden. Der Blick von dieser Höhe — jetzt nur erst vom Gerüst — ist der schönste, den man in Dresden finden mag, da er, bis zu den Meißner und Pirnaische» Bergen reichend, eine Fülle gesegnctcl Fluren und freund licher Ortschaften erschließt. Ein umfassenderes Bild als das vor stehend skizzirke kann erst nach einigen Wochen, wenn die Gerüste decimirt sind, gegeben werden. — Mit welcher Liebe und Verehrung dir Dresdner Lchrmchas* an dem von der Regierung zum BeckrtKchiilinit'eetor für Auer bach uudOclSnitz cru'äbltciiHcirnBezirfosckniIiinpcctor Pertben bängt, davon gab der festliche Abend, den der „KreSdnerLebrer- verein" am 19. d. bei Hcloias im weiten Saale zu Obren dcS Scheidenden vcrMNtaltetc, wiederum einen glänzende» Beweis. Nachdem dem fcbcidcnten Mitgliede durch den Vorsitzenden des Vereins, Herrn Lcbrcr Schumann ll., eine sck'ön anögefübrte Votivtafcl linker entiprcchender Ansprache überreicht worden war, wechselten ernste und vettere Vonräge bunt miteinander ab unv erst in später Nachtstunde traten die Fcttgcnos'eii den Heimweg a», mit dem freudigen Bewuitsei». wieder einmal ein eckiteS und rechtes Lebrenest gefeiert ui baden. 7m dcr Dresdner
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