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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19281120016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928112001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928112001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-20
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1928
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Nr. 517 Sette 11 vienslas. 20. November 1S2S — „Dresdner Nachrichten" Wir Mt dir Slmßr »er Zukunft ans? Ein internationales Problem — Für «nd «ider die reinen Autostraßen — falsche Steuerpolitik in Deutschland — Experimente ans der versuchSstraß« — Die oberitalienische Autopromenade — Riesenprojekte im Ausland — Amerikas große Erfahrung von Georg vtrsenthal Vermischtes Der «ann mit »er »tertlisterenben Kan» Sine geheimnisvolle und seltsame Kraft hat man bei einem jungen Mann in Lyon entdeckt. Der Besitzer dieser Zauberkraft, ein Schuhhändler namen» Georges Gaillard, der sich in seinen Mußestunden viel mit Hypnotismus be- Ichästtgte, offenbarte seine Fähigkeit eines abends, als er t» die Kltche trat. Er nahm zwei Kalbschnitzrl, die hier lagen, hielt sie eine Minute lang in seiner Hand und sah zu seinem eigene» Erstaunen, daß sie vollständig zusammenschrumpste». Er erprobte dann seine Gabe an anderen Dingen. Er kann eine Apfelsine vollständig auStrocknen, wenn er sie in der Hand hält, ein Beefsteak in ein lederartiges Stück Fleisch verivandeln und ebenso Gemüse auStrocknen. Die Gelehrte», die sich mit diesem Rätsel bcsaßten, haben festgestellt, daß alle Bakterien durch die Berührung mit seiner Hand getütet und die Dinge daher sterilisiert werden. Der berühmte Direktor bcS Lyoner PvlizelbüroS, Dr. Edmond Lvcard, gesteht, daß dieser Mann über eine Kraft verfüge, die die Mssenschalt nicht erklären könne: „Ich habe verschiedene Male gesehen, wie Gaillard frisches Fletsch in einen mumienhaften Zustand versetzte und habe es dann genau untersucht. ES war auch nicht die leiseste Spur dafür vorhanden, das, irgend ein chemisches Mittel verwendet worden ist, um das Fleisch zu konservieren. Jeder Betrug erscheint mir ausgeschlossen, und ich stehe vor einem Geheimnis* Gin Vazillenftlm Ein amerikanischer Wissenschaftler hat einen Film über Leben »nd Entwicklung von Bazillen geschaffen, der ein Gegenstück zu dem deutschen „Blumcnwu»dcr".Ftlm sein soll. Für die Aufnahmen wurde eine besondere Apparatur ein gerichtet, deren Hauptbestandteile ein Elektromotor, eine Uhr mit achttägigem Lauf und ein besonders starkes Mikroskop sind. Die Kamera nimmt, wenn der Strom eingeschaltet Ist, automatisch die durch das Mikroskop vergrößerten „'Bilder aus dem häuslichen Leben der Bazillen" auf. DerufSmübige Ehebrecherinnen Die Neuyorkcr Polizei ist einem großen Unternehmen auf die Spur gekommen, das unter der unschuldigen Maske eines DetektivbüroS Gründe für Scheidungen in der raffiniertesten Weise „konstruierte". Das Unternehmen, daö in einem Palast der besten Gegend Neuyorks prachtvoll ein gerichtete Räume hatte, beschäftigte eine ganze Anzahl ver führerischer junger Mädchen, die als „berufsmäßige Ehe brecherinnen" angestellt waren. Sie hatten die Ausgabe, den ahnungslosen Gatten in eine bedenkliche Situation zu bringen, und bezogen für jede solche Leistung MI Dollar. D-as Geschäft hat viele Monate lang geblüht. Elegant gekleidete Damen erschienen jeden Tag und rauschten durch die präch tige Eingangshalle, woraus sie von liebenswürdigen An gestellten in bas Heiligtum des „Obcrdetcktivs" geleitet wurden. Dort entwickelte sich stets etwa bas folgende Ge spräch: ,Zch darf wohl annchmen," sagte der Detektiv, „das, Sie sich von ihrem Mann scheiden lassen wollen?" Lautete die Antwort bejahend, so fragte er weiter: „Haben Sie keinen Beweis für seine Untreue?" „Nein." „Glauben Sie, das, er den Verführungen einer geeigneten jungen Dome nicht wird widerstehen können?" „Vielleicht. Wir leben schon wahrend der letzten Monate getrennt voneinander" „Sehr gut. Welches ist sein Typ? Bevorzugt er Blonde. Braune oder Schwarze?" Die schetbungslustige Frau machte dann »ach bestem Wißen und Gewissen die geigncten Angaben, teilte allerlei über die LebenSgewohnheiten ihres Mannes mit, gab die Adresse seines Klubs usw., um der „Ehebrecherin" die Arbeit zu erleichtern. Dann wurde sie mit der Bitte ent lassen, sich für den großen Augenblick bereitzuhalten. Der ahnungslose Gatte machte in den folgenden Tagen die Be kanntschaft einer entzückenden jungen Dame, die sich voll ständig als „sein Typ" erwieS. Gar leicht lies, er sich zu einer nnsrhuldigcn Verabredung, zum Tee vde: Souper verleiten, und dann folgte er einer Einladung der jungen Dame, natür lich ans rein freundschaftlicher und platonischer Basis. Bei dem Besuch unterhielt man sich glänzend, und im geeignete» Augenblick gab die Dame das verabredete Zeichen, einen Tclephonanruf. ein Licht am Fenster, Winken mit dem Taschentuch und ähnliches. Die Dame rückte Ihrem Besucher immer näher, setzte sich ihm wohl gar aufs Knie, und in diesem Augenblick flog die Tür auf. Die „beleidigte" Gattin stürzte herein, von zwei oder drei sog. Detektivs oder noch anderen Zeugen begleitet, von einem Photographen gefolgt. In der Verwirrung wurde die Szene bei Blitzlicht photo graphiert und die „Schuld" des Mannes aus der Platte fest- gehalten. Diese Vorfälle, denen man sonst nur In französi schen Posten zu begegnen gewöhnt ist, haben sich vielfach er eignet und zur Scheidung geführt, wie die Angabe» der Neuyvrkcr Polizei -eigen. VerweiflungStat eines Vaters In der Nacht -um Sonntag spielte sich in HermSdorf bei Berlin eine erschütternde Familientragödie ab. Der 48 Jahre alte Tischler Wilhelm Hartmann versuchte sich und seine sieben minderjährigen Kinder durch Gas zu ver giften. Während cS gelang, die Kinder noch zu retten, blieben die Wiederbelebungsversuche beim Vater erfolglos. Hartman» hatte bald nach dem Tode seiner ersten Iran seine zweite Frau kenncngclcrnt. Die Ehe verlief sehr unglücklich, und die Frau verließ den Mann vor etwa acht Wochen. Nach dem die Iran ihn verlasse» hatte, ergab sich Hartmann dem Trünke. Er hintcrläßt Auszeichnungen, aus denen hcrvorgeht, daß er mit seinen Kindern freiwillig aus dem Leben scheiden wollte. Als Grund für die furchtbare Tat gibt er an. das, seine Iran, die die Wirtschaft vernachlässigt »nd ihn znm Ruin ge bracht habe, sein und seiner Kinder Leben aus dem Gewissen habe. Die Kinder, von denen das älteste sechzehn Jahre alt ist. werden von der Stadt in Erziehung genommen werden. »» An«o-Ungltick, sechs Verletzte. In der Nacht suhr auf der Landstraße Hamburg—Altrahlstcdt eine Kraftdroschke gegen eine» Baum. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert und sechs Insassen verletzt. Sie wurden nach dem WandSbeker Krankenhaus iibcrgcsührt. ** Konkurs durch Betrug der Tochter. Ucber das Ver mögen des Bankiers Julius Waldmann auS Freiburg iSchlcs.j ist aus dessen Antrag das Koiikursversahren eröffnet worden. Waldman» hat angegeben, daß seine Tochter Marianne, die im Bankgeschäft tätig war. durch falsche Eintragungen in die Ge schäftsbücher ihn um etwa 200 000 Mark betrogen habe. Ma rianne Waldmann, die fluchtig war, ist in Zirla» bei Frcibnrg verhaftet und tndaS Polizeigefängnis Frei- bürg cingeliesert worden. Das Bankgeschäft ist geschlossen, und die Bücher sind beschlagnahmt wordcir. ** Raubmord an einem Ehepaar in Gräfcnthal. Der Uhrmacher Frosch in Gräfcnthal iThüriugcns, Vorsitzender des Rabatt- und VorschnßvcrcinS, wurde mit seiner Iran tot mit durchschnittener Kehle t» der Wohnung ausgcsnnden. Man vermutet Raubmord, hat allerdings noch keine näheren Anhaltspunkte dafür. ** Vcrkchrsnnatiick in Wien. Vor dem Parlament fuhr ei» vollbesetzter Autobus gegen die Bordschwelle einer Schutz insel. stürzte um und riß im Jollen eine» BeleuchtungSmast mit. Ncn»z h» Personen wurden meist leicht verletzt. **^LaS Tippsränlcin im Kassenschrank Die Tippfräuleins einer Straßburger Wctnhandlung vertrieben sich die Zeit da mit. sich gegenseitig in de» große» Kassenschrank hineiuzustoßc». Inst als diejenige, die allein de» Schlüssel führte, im Schranke saß. flog die Tür ganz z», und das Schloß schnappte ein und widerstand allen Versuche», cs z» össncn. Auch ei» rasch hcrbei- Die Internationale Autoausstellung in Berlin läßt auch die Diskussion über Straßenbau und Autostraßen wieder aus- leben. Was bleibt nun auf dem Gebiete des ttebcrlanö- straßcubaues eigentlich übrig, wenn man den Berg von Pro. jetten, Vorschlägen, Ideen und tatsächlich ausgcsührten Ar- beiten einmal zergliedert? Als Tatsache und Hauptmerkmal ist nach einer solchen Sichtung klar zu erkennen: daß die Bestrebungen in ihrer Mehrheit nicht daraus abzielen, Straßen zu bauen, auf denen nur Automobile fahren sollen, sondern die schon bestehenden Straßenzilge s« auSzubaneu. daß auch Automobile daraus fahre» können. In diesem Punkte wenigstens herrscht im Kreise der deutschen Siraßenbauverwaltungc» und bet den Kraftfahrern volle Eiustimiiiigkcit, und selbst die radikalsten Vorkämpfer der Nur-A»tvstrasicn haben sich ans de» Standpunkt gestellt, das, zunächst einmal der Ausbau des Straßennetzes für de» ge mischten Verkehr von Kraftwagen und Spannfuhrwerkcn als gegenwärtige Hauptaufgabe anzusehen sei. Es gibt eben doch zu denke», daß selbst die Länder des größten Autv- mvbilvcrkchrö, Nordamerika und England, den Weg deö Auö- bauversahrenö gegangen sind und ihn auch heute noch für den einzig richtigen Hallen. Tic „Stndiengesellschnst für Aiilvmvbilstraßciibau" hat sich diese Ansicht zu eigen gemacht. Aber natürlich schließt das noch nicht aus, daß späterhin immer noch einzelne Nur-Anlostraßen zwischen nahe benach- barien Brennpunkte» des Verkehrs entstehen können- Seit drei Jahren ist Dcutschlauö am Werk, diese» Aus bau der Staats- und Proviuzialstraßcn planmäßig durch- zuführeil. 265 Millionen Mark sind im Jahre 1Ü28 insgesamt dafür ansgeiveiidet worden, 285 Millionen im Vorjahre. Nach dem durch eine Rcichsgcrtchtseutschctduug vom Ü. April 1027 der Wegezoll ausgchvbc» worden ist und für die Benutzung üfsentlichcr Wege und Brücken keine Abgaben mehr erhoben werde» dürfen, müssen solche Summen, wie die eben ge-- nannten, in der Hauptsache ans Hanöhaltmitteln der «egcbaupslichtsge« Körperschaften bestritten werden, von denen aber wiederum die weniger leistungsfähige» darauf angewiesen sind, fehlende Mittel aus Anleihen zu decken. Nun bringt zwar die Aufnahme von Anleihen den Vorteil mit sich, daß die notwendigen Arbeiten mit der gewünschten Beschleunigung ausgcführt werden können, aber durch die Zinsenlast werden die laufenden Aus gaben wesentlich erhöht. Der braunschweigische Obcrbaurat Dr. Nagel, einer der ersten Fachleute aus diesem Gebiete, hat, um hier zu helfen, als anderes Finanzierungssystem vor. geschlagen: daß nicht nur die Kraftwagen, sondern auch die Spannfuhrwerke mit Steuer» belegt werden. Die Aus führung dieses Vorschlages wäre nichts als gerecht,- man hat durch genaue Statistiken einwandfrei festgcstellt, daß der eisen- bereifte Fahrzengucrkchr salso der Verkehr mit Zugtieren) die Straße erheblich stärker angreift als der gummibereifte mit Automobilen — und seien sie auch noch fo schwer be laden. Wenn also landwirtschaftliche Berufsvcrtretungen be haupten, daß die Höhe der zurzeit erforderlichen Aufmendun- gen für Straßenbauzivecke lediglich auf den Krastwagenver- kehr ziirückzusiihrcn seien, so ist diese Stellungnahme gänz. lich unbegründet. Und die Frage: Warum nur Krastfahrzeug- stcuer? drängt immer stärker auf eine baldige bessere Ent- schctdnng der Steuerbehörden. Die Untersuchungen, wie die verschiedenen Fahrzeuge aus die Straßendecke etuwirken, sind auf einer Straße bet Braun- schweig angestcllt worben, die vom deutschen Straßeubauverband lediglich für Versuchs» zwecke gebaut worden ist. Sie wurden in der Weise durchgeführt, daß die 11 Meter breite Fahrbahn der kreisrund angelegten Vcr- snchsstraße durch Krcidcstriche in vier Fahrrtnge zerlegt wurde, die dann von Fahrzeugen verschiedenster Bereifungs art und Bclastungsschwcre mit verschiedener Geschwindig keit befahren wurden. Mit Hilfe sehr komplizierter und seltener Apparate sselbstschreibende Profilographcn, Ver- tlkalseismographcn ufw.) wurden Profil, und ErschütterungS- nrcssiingen vvrgcnommen. Ferner hat man Untersuchungen »»gestellt über die Wirtschaftlichkeit der verfchiedcncn Strass,enbcdccknngsarten: Asphalt, Klcinpflaster, Teer, Beton, über deren einmalige Bau- und fortlaufende Unterhaltung», kosten. Aber wenn auch hierbei wertvolle Ergebnisse zu ver. zeichnen sind, so wäre es trotzdem falsch, nun kategorisch zu verlangen, daß für alle Straßen nur Beton — ober nur noch Asphalt — oder nur noch Klcinpflaster zu verwenden sei. Auch Straßen sind Individuen, die nicht schematisch be handelt sein wollen: ihr besonderes Gepräge ist bedingt durch die Beschaffenheit des Geländes, -te vorhandenen GcstciiiS- arten, die Stärke und Schwere des Verkehrs, und letzten Endes durch den Geldbeutel der Erbauer. Und wenn auch der Ausbau der wichtigsten Landstraßen tn ganz Deutschland geholter Schlosser konnte nicht helfen. Man mußte einen Scßwcißapparat hcrbcischafsen. um die Gefangene vor dem Er» sticken zu bewahren. Nach mehreren Stunden gelang es anch, den Stahlschrank auszufchwctßen. Das etngesperrte Fräulein war bereits ohnmächtig geworden, konnte aber ins Vewnßtsetn zurückgeruscn werden. ** Brand auf dem Flugplatz Mitcheüsleld. Et» Teil -er Gebäude des ArmceflugplatzcS Äitchellsield ist nach Berichten aus Ncuvvrk durch Feuer zerstört worden. Der Schaden wird auf ^ bis 1 Million Dollar geschätzt. Die Flugzeuge selbst konnten gerettet werden, aber eine sehr große Anzahl von Motoren und große Mengen von Fallschirmsctde wurden von de» Flammen zerstört. Eine Reihe von Schuppen, in denen Propeller, Fallschirme und Batterien aufbewahrt wurden, sind vollständig ausgebrannt. Die Ursache des Feuers ist auf Kurzschluß zurückzuführen. * Wildwest-Gerichtsbarkeit. Richter: „Wie lautet das Urteil der Geschworenen??" Obmann: „Wir haben uns aus Unschuldig geeinigt, emfehlen aber dem Angeklagten, es nicht wieder z» tun." Die Rache »es Kalles In der Nähe von Haidarabad sVorderindten) lebt ein be- rühmter Fakir und Schlangenbeschwörer, zu dem sett Jahren unzählige Menschen hinpilgern. Sindö Gotarinath, so ist sein Name, hat den Ruf eines bedeutenden Heilkundigen, be- sonders für Hautkrankheiten. Er läßt sich für seine Mühen natürlich gut bezahle», was ja auch nicht mehr als recht und billig ist. Vor einigen Monaten kamen vier englische Reisende, darunter eine Frau, in die Nähe von Haidarabad, und da sie schon viel von dem wunderbare» Fakir gehört hatten, be schlossen sie, ihn auszusuchcn. Da sie jedoch seinen Wunder- knrc» nicht viel Glauben schenkten, wollten sie ihn auf die Probe stellen. Einer von ihnen, der ganz gesund war, legte um eines seiner Beine einen dicken Verband, begab sich zu dem Fakir und klagte ibn,. daß sein Bei» seit langer Zeit von Geschwüren bedeckt icl: schon viele Fakire sei er um Rat angegangen, aber feiner habe ihm Helsen können. Es schmeichelte der Eitelkeit SindS MotartnathS, daß der ! Engländer ihn um Hilfe bat, und er wandte seine ganze nach einheitlichen Gesichispunklen erfolgt, so bleibt doch die speziellere Wahl der Bauart den einzelne» Straßcnbauver- ivaltungen überlassen. Erst hierdurch ist weitestgehende Be rücksichtigung aller besonderen Verhältnisse ermöglicht. Soweit der Stand der Arbeiten in Deutschland. Ließe sich nun durch einen inlernationalen Austausch von Er fahrungen und Ideen auch für uns noch etwas lernen? Tie Frage, was andere Länder ans diesem Gebiete geleistet haben, ist tinmer erörternswert. Bisher ist Italien das einzige Land, das reine Krasiwagen- straßen gebaut hat. vielleicht nicht ganz ohne Nebenabsichten, da sie sämtlich ay die Landcögrenze und durch Sndiirvl führen. Die wichligste und technisch interessanteste Linie, die Mailand niit den vber- ttalicnischen Seen verbindet, baute der Ingenieur Paricelli zwar für eine Privatgesellschaft, doch hat sich der Staat ein Aussichts- und Ankaufsrecht gesichert. Um auch bei höchster Fahrgeschwindigkeit größte Verkehrssicherheit zu gewähr leisten, sind alle Ortschaften umgangen worden, und nicht nur die Eisenbahnlinien und Hauptstraßenzüge, sondern auch alle Nebenstraßen über- oder nntersührt. lieber 20N Kunstbauten mußten errichtet werden, darunter eine schräge Bogendrücke von 48 Meter Länge über die Olana und ein 150 Meter langer Viadukt über eine Bahnstation. Tie Straße ist mit starkem Beton abgedeckt und kostete etwa lOO Millionen Lire. Belgien, das Land mit dem dichtesten Eisenbahnnetz, hat den Bay reiner Antomvbilstraßen abgelchnt und will nur an den schon vorhandenen Slraßcnzügen den Ausbau getrennter Fahrbahnen für schnellen und langsamen Verkehr durch führen. Die Kosten deckt der Staat ans Steuereinnahmen Auch England »nd die Bercinigic» Staate» sind ausgesprochene Gegner der Sonderstraßen für Automobile. Aus dem 3. Internationalen Straßenbaukongreß erklärt» Thomas H. Mac Donald, der Direktor des Büros für öffent liche Arbeite» in Washington, daß tn Amerika für den Bau besonderer Straßen für Automobile kein Bedürfnis vor handen sei. Mißstände beim gemischten Verkehr auf den Straßen hätten sich bis jetzt nicht ergeben. Die 2« Millionen Kraftwagen, die man bei der letzten Zählung festgcstellt hat, verteilen sich bei einer Bevölkerung von 112 Millionen auf einen so groben Flächenraum, daß sich Unzuträglichkciten mit Pferdefuhrwerken nicht ergeben haben. Nur an drei Stellen im Lande gibt es VerkchrSanhäufungen: zwischen Neuyork und Philadelphia, zwischen Chikago nnd Detroit und zwischen Los Angeles und San FranziSko. Hier ist durch die Ver» kehrsdisziplin der Chausseure selbst und durch Verhängung schwerer Strafen beim Uebertreten der Vorschriften für Auf. rcchtcrhallung der Ordnung vorgesvrgt. Auf den Straßen sind noch alle Bcdecknngsarten vorhanden: von der einfachen leichten Erdstraße bis zur schwersten Bitumen-, Beton- und Pslasterdccke. Die neueren Strecken haben Fahrbahnen auS Granitpslaster, errichtet ans einem Betonsundamcnt. In Frankreich dagegen ist folgendes vorgesehen: einzelne Straßen, die nuf von Automobilen benutzt werden sollen — vollständig ab-, geschlossen, so daß der Zugang nur an jenen Stellen möglich ist, an denen man die Wegegelder kassiert: an besonderen Haltepunkten muffen Betriebsstoffe erhältlich sein. Aus- besserungen vvrgcnommen und bei Unfällen erste Hilfe ge leistet werden können,- Anhalten außerhalb dieser Stellen ist verboten. Bei Zuwiderhandlungen sind sehr hohe Strafen — mindestens 200 Dollar — vorgesehen, nach zwei Strafen Benutzungsverbot. Beamte auf Motorrädern dienen der Ueberivachniig. — DaS holländische und das schwe, dische Programm stimmt mit dem französischen in den Hauptpunkten überein. Nur daß in Holland für den Nacht, verkehr vollständige Streckcnbelcuchlung verlangt wird, da mit die grellen Scheinwerfer der Wagen entbehrlich werden. Aber es ist noch reichlich unbestimmt, wann man dies alles einmal verwirklichen wird. Von Deutschland ist gesprochen worden. Die Studien« gescllschast ist augenblicklich damit beschäftigt, unter Mit, Wirkung der lokalen, der Finanz, und Baubehörden, der Bau. stoffindustrie, der Automobilisten und der übrigen inter. cssicrtcn Kreise zuverlässig« Karten des deutschen Straßen, netzes znsammenznstellcn, um so einen Ueberblick über daS gesamte abzuwickclnde Bauprogramm zu erhalten. Danach müßten innerhalb der nächsten zehn Jahre Straßcnlängcq von insgesamt 15 000 Kilometer nicht nciigcbant, aber a»s. gebaut werden. Bei den kommenden Beratungen im Reichs» Verkehrsministerium wird dieses Kartcnmaterial eine ent. scheidende Rolle spielen. BeschwörungSkunst an, um dem Fremden seine Wirnderkraft zn zeigen. Nachdem er mit seinen Beschwörungen zu End« war, sagte er zu dem Engländer, Laß er innerhalb vierzehn Tagen geheilt sei. Jetzt war der angeblich Kranke so unvorsichtig, den Ver. band in Gegenwart vieler Besucher abznnchmc» nnd sein ge» snndes Bein zu zeigen. Der Fakir erkannte, daß der Eng länder sich einen Scherz mit ihm erlaubt hatte, sagte jedoch nichts. Die vier Reisenden aber setzten Ihren Weg ungehindert fort. Sie lachten noch oft über den gelungene» Scherz. Doch der vermeintliche Scherz sollte ein Ende finde», an das nie- mand gedacht hätte. AIS die vier von ihrer Reise in» Innere des Lande» nach Kalkutta zurückgclehrt ivaren, wurde eines Nachts der Mann, -er damals den Scherz mit dem Beine gemacht hatte, von einer giftige» Schlange ge bissen, an deren Folgen er nach einigen Slnnden unter quäl- vollen Schmerzen starb. Noch am selben Tage erhielten die drei anderen Reisenden jeder einen Brief, der mir die Worte enthielt: „Buddha läßt nie mit sich spotten." Es ist als gewiß anznnchmcn, daß der Fakir sich aus diese Weise gerächt hat, wenn auch keine sicheren Beweise dasiir vorliegen. Das Gericht hat eine Untersuchung angestcllt, die noch nicht abgeschlossen ist. Ausgekocht Zwei Freunde schieße» Hase» »nd atmen nickst, daß sie von einem Feldhüter, der sich hinter einer Kohlstandc verborgen hält, beobachtet werde». Der Verdacht des Gcstrcngcn^tst er regt. »nd mit einem Satze steht er vor ihnen: „Zeigen Sie so fort Ihren Jagdschein!" ruft er de» beiden zu. Der eine entwischt und rennt, was er kann, davon. Der Aufseher, überzeugt, daß sein Verdacht berechtigt ist. nimmt so fort die Verfolgung des Flüchtenden ans »nd erreicht ihn anch schließlich. Zu seiner Ncberraschnng legt jener ihm ohne weiteres seine» Jagdschein vor. „Aber warum um alles sind Sic nicht sieben geblieben, wenn Sic eine» Jagdschein besitzen?" rust der Aufseher ärgerlich. »Weil mein Jaadgciiossc keinen hatte."
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