88 Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. Catharina, von den Jesuiten vor Kirchen und auf Fried höfen errichtete große Holzkreuze, sogenannte Missions kreuze, die an Stelle des Heilandsbildes in Holz geschnitzt die Symbole seiner Leidensgeschichte tragen: Lanze, Nägel und Hammer, Geißel, Dornkranz, Kelch und 3 Würfel. Die Jesuiten besitzen in Alferes (auch Nova Trento ge nannt) ein schönes Kolleghaus mit reicher Kirche und scheinen in der Provinz allmälig den Unterricht an sich ziehen zu wollen. Der Obere des Jesuiten-Jnstituts in Jtü in der Provinz S. Paulo scheint ihr Vorgesetzter zu sein, und man hört hier überall ganz ruhig den großen Einfluß zugeben, den die Jesuiten in Südbrasilien, alles Leute von angenehmsten Umgangsformen, gewonnen haben. Die Reise von Jtajahy nach Blumenau ist 2 mal per Woche, Mittwoch und Sonnabend (thalwärts Mon tag und Donnerstag) per Flußdampfer zu machen. Da die Tage nicht Paßten, machte ich auch diese Tour über Land, um so auch die abseits 39 Km. von Jtajahy ent fernt liegende Ex-Kolonie Brusque kennen zu lernen. Die ersten 11 Km. führen durch flaches, sandiges, mit Buschwald bestandenes Gebiet mit zerstreuten, auch deutschen, Ansiedelungen. Nach dieser reizlosen Strecke kommt man in freundliches Bergland; bergauf, bergab, auf lehmigem ausgefahrenem, löchervollem Wege holpert der Wagen bis an den kleinen Jtajahy, der mit Fähre überschritten wird, und bald darauf erreicht man den Stadtplatz Brusque, m breiter malerischer Thalmulde gelegen. Brusque, nach dem Namen des Präsidenten der Pro vinz Santa Catharina zur Zeit seiner Gründung im Jahre 1860 benannt, tauschte seinen offiziellen Namen