Reise-Skizzen aus den brasilianische» Südprovinzcn. 75- ist außerdem rings von Bergen eingeschlossen, nur wenig über dem Meere gelegen, sodaß die Hitze — zuweilen bis auf 30° Rsaumur steigend — nicht weniger groß als in Rio und zu bewundern ist, daß epidemische Krank heiten nicht Vorkommen. Mosquiten und Baraten giebt es wie in Rio. Eine Wasserleitung, gegen städtische Obligationen für 24 Contos gebaut, führt der Stadt von den benach barten Bergen in eisernen Röhren gutes Wasser zu, da gegen ist für Straßenbeleuchtung auch nur in primitivster Form noch gar nichts geschehen und bei dunkler Nacht kann ein Fremder sich nur mit einem Lootsen durch die Stadt finden. Hin und wieder trifft man dann Wohl einen alten Herrn, der mit der Blendlaterne in der Hand seinen Weg sucht. Für Fettgas oder andere billige Beleuchtungs-An lagen wäre hier ein Feld. Die Produktion der Kolonisten erstreckt sich auf Zuckerrohr, zu Zucker und Branntwein verarbeitet; Tabak, der u. a. auch nicht gerade berühmte Kolonie-Zigarren liefert; Reis, Mais, Bohnen, Mandioca, schilfähnlichen Ingwer, Zimmt, von welchem Baume Rinde und Blätter dienen; Orangen, zu einem süßen Wein verarbeitet, und Kaffee. Letzterer wird neuerdings wieder in größerem Umfange angebaut, nachdem man sich vor einem Jahr zehnt durch einen Frostschaden Plötzlich ganz von grö ßeren Kaffeepflanzungen abhalten ließ Der kostbare Baum gedeiht hier im Uebrigen ausgezeichnet. Der Matehandel und die beiden Dampfmühlen für Mate sind auch hier in brasilianischen Händen, und das Pro dukt bildet den Hauptausfuhr-Artikel. Für Reisprä-