Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzein 69 hatte, stellte sich sofort in großen Mengen ein winzig kleines Insekt ein, das Kartoffeln ganz zerstörte, andere Gemüse auch schwer beschädigte. Orangen, Bananen u. s. w. können auf dem Hochlande natürlich nicht gedeihen. Auch das gewöhnliche Weidegras stirbt ab, und man muß Wintergras Pflanzen, um auch in der kalten Zeit frisches Futter für die Tiere zn haben. Der Verkehr auf den Straßen, Gesichter und Klei dung von Männern und Frauen, die frischen, rotbackigen, flachsblonden Kinder, Gruß und Sprache sind fast aus schließlich deutsch. Von den verschiedenen Schneide- und Mahlmühlen sah ich mir die größte in Bechelbronn an, wohin ich in 1 */z Stunden unter Begleitung von Herrn Carl Ka- minsky fuhr, einem polnischen Grafen, der nach der 1862er Revolution auswanderte, seinen Grafentitel an den Nagel hing und sich sein Leben im Urwald mit Kraft und Energie erfolgreich selber schuf. Die Kolo nisten von S. Bento verdanken seiner Unterstützung viel. Die Mahlmühle in Bechelbronn von Gebrüder Hehse ist erst vor kurzer Zeit von einer Berliner Familie gegründet worden, arbeitet teils in Lohn, teils mahlt sie eigenes Korn und ist, gut prosperierend, bei Anlage eines zweiten Mahlgangs. Eigentümlich anheimelnd hat sich die Fa milie in ihrem Holzhaus eingerichtet, Komfort und Ur waldleben stoßen spaßhaft an einander. Auf rohen Brettern, die die Wand bilden, schöne Stiche und Fa milienbilder neben angenagelten buntfiederigen Vogel schwingen; über den kleinscheibigen Fenstern freundliche Doppelgardinen; an einem Fenster vor dem Nähtisch der bequeme Lederfauteuil für die alte Mutter; im Zimmer