>Z2 Neise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. zwischen Europäern und Botocuden angebahnt wurden, verlief so resultatlos. — — Rio Negro liegt der Karte nach an der Grenze zwischen Paranä und Santa Catharina, seit langen Jahren aber sind die beiden Provinzen im Streite wegen einer 15 Meilen breiten Grenz-Zone, über die sie sich noch immer nicht einigen konnten. Bei dem Orte Rio Negro fällt einem wieder ein, wie viele hundert ver schiedene Rio Negro, Rio Grande, S. Jose und ähn liche landläufige Namen in Brasilien Wohl vertreten sein mögen. In jeder Provinz stößt man auf mehrere gleich namige Orte, und es wäre wirklich Zeit, daß in Bra silien ein Stephan erstünde und dieser Konfusion ein Ende machte. Mit Namens-Umtauschung sind die Bra silianer doch sonst flink bei der Hand, genügt ja eine einfache Annonce in der Zeitung, um zu erklären: von heute ab nenne ich mich nicht mehr Paulo, sondern Pedro. — Am nächsten Morgen ging es auf munterem Gaul, mit flatterndem Poncho, in die taufrische Morgenluft hinein, dem Urwald- entgegen, zur Seite einen wie ich berittenen „Kameraden" mit weitem blauen, knallrot ge fütterten Reilmantel, außerdem noch von einem Maul tier zum Gepäcktragen begleitet. Zunächst ging es in halbgelichtetem Wald, mit Weide land unterbrochen, noch durch verschiedene „Invsrimäas", man nennt nämlich so auffallender Weise nicht nur die Waldstrecken, wo das Vieh überwintert, sondern auch jedes eingezäunte Stück Weideland überhaupt. Allmälig wird der Pfad schmäler und schlechter. Umgefallene Baumriesen sperren häufig den Weg, Moräste und Bäche,