Reise-Skizze» aus den brasilianischen Südprovinzen. HO- fast tellerförmig entwickelt. Man bringt die sonderbare Sitte damit in Zusammenhang, daß sie mit Hülfe des Holzes Vögel und Naturlaute aufs Täuschendste nachzu ahmen vermögen. Ihre Sprache besteht meist aus i-, o- und u-Lauten und ist bislang unerforscht geblieben. Sie leben in Trupps von etwa LO, bei Versamm lungen aber kommen über 100 zusammen. Im Allge meinen sind sie scheu und nicht von böser Natur, Wohl aber muß man sich hüten, wenn man ihre Rachsucht er regt hat; Pfeil und Bogen spielen dann bei paffender Gelegenheit nicht selten eine tragische Rolle. Mein Berichterstatter hat mit großem Mut zwei Ex peditionen gegen die Bugres geführt, und zwar aus fol gender eigenen Veranlassung. Seine Eingaben als Sub- delegado an den Provinzialpräsidenten, betr. Maßregeln gegen die Botocuden wurden in Folge der Einmischung politischer Gegner nicht berücksichtigt, „weil nicht aus wahrheitsgetreuer Basis beruhend", d. h. man bezweifelte offiziell die Existenz der Bugres in der Nähe von Rio Negro. Das war 1880. Das Wort „nicht wahrheits getreu" ließ den in seiner Ehre gekränkten Mann nicht ruhen, und er beschloß, koste es, was es wolle, einen lebenden Bugre zu fangen, dem Herrn Präsidenten „aä ooulvs" zu demonstrieren und so seinen Berichten Glaub würdigkeit zu verschaffen. Unter großen Gefahren und mit hohem persönlichen Mute gelang das Unternehmen, die scheuen, mißtrauischen Botocuden endlich umzingeln zu können, bei ihrer Flucht einen etwa 14jährigen Burschen beim Fallen zu fangen und in zweitägigem Transport durch den Urwald, immer von den Indianern umschwärmt, nach Rio Negro zu bringen. Gut behandelt.