-16 Reise-Skizzen aus de» brasilianischen Sndprovinzen. von den Fremden. Bierbrauer, Bäcker und Wurstmacher haben denn auch hier am besten prosperiert. Am nächsten Tage besuchte ich vor allem die zwei größten Mate-Dampffabriken, die von Jldefonso P. Cor- reia L Co. und Francisco F. Fontana, außer denen es hier noch circa 1 Dutzend, teils mit Wasser-, teils mit Dampfbetrieb giebt. Der Mate ist eine wild wachsende Waldpflanze, strauchartig, aber auch in Bäumen bis zur Höhe einer Birke wachsend, an die sie auch durch ihren weißen Stamm und ihren Wuchs erinnert, nur daß Mate viel dichter belaubt ist, und sein Blatt ungefähr dem der Kamelie gleicht, freilich giebt es über 100 Varietäten. Der Trieb der Pflanze ist vom November bis März, und nach dieser, auch gesetzlichen Schonzeit beginnt das Abbrechen der be laubten Zweige, deren ein Baum mehrere Arroben*) liefern kann. Am Besten ist der im Juni bis Sep tember gepflückte. Die so gepflückten Zweige werden über einem Flammenfeuer erst schnell gedörrt, dann 3—4 Tage in dazu im Walde errichteten Barracken (Oarrjoo) aufgestapelt und durch Fichtenrinde, die lang sam glüht, ohne Flamme zu geben, getrocknet und schließ lich gedroschen, so daß Blätter und die dünneren Aestchen von dem gröberen, wertlosen Holz abfallen. Die Blätter und Aestchen werden in Ballen zusammengeschnürt und kommen so aus dem Wald nach der Fabrik (Engenho), wo der Thee präpariert wird. Das Verfahren ist ziem lich einfach: Zunächst wird der Thee in einem rotie renden eisernen Chlinder über Holzfeuer 2—3 Minuten ') 1 Arroba — 32 Pfund brasil. a 459 Gramm.