-12 Reise-Skizzen aus de» brasilianische» Sndprovinzen. der portugiesischen sieht man vielfach die deutsche Be zeichnung auf den Firmenschildern, deutsche Kirche mit Gemeindeschule, drei deutsche Privatschulen, deutscher Arzt, deutsche Apotheke, deutsche Wohlthätigkeits- und andere Vereine, drei deutsche Zeitungen und sieben deutsche Bier brauer sorgen in geistiger und materieller Beziehung für deutsches Wohlbefinden. Deutsche Sprache und deutsche Gesichter trifft man überall an; besonders die älteren Kolonisten sind auch in Kleidungsstoff und Schnitt noch echt deutsch. In der allgemein geachteten Person des Herrn Ad. Hürlimann, eines deutschen Schweizers, Assocw der Firma Drusina L Co., ist das deutsche Ele ment nicht nur in der Stadtkammer Paranaguü's, sondern auch in der Provinzialregierung vertreten; viele ansässige Deutsche sind naturalisiert, aber leider herrscht in der brasilianischen Provinzverwaltung großer Schlendrian. — Noch vor 20 Jahren zählte die 200 Jahre alte Stadt Curithba kaum 10 Häuser mit Fensterscheiben, in den letzten 10 Jahren hat es nun einen für brasi lianische Verhältnisse außerordentlichen, stetig zunehmenden Aufschwung genommen, nach allen Seiten entwickelt sich rege Bauthätigkeit, und neue Straßen erstehen aus dem Kamp; in der innern Stadt verschwinden die alten Häuser mehr und mehr, und neue freundliche, teilweise recht ge schmackvolle, sogar mit gewissem Luxus ausgeführte Bauten treten an ihre Stelle, alles, alt und neu von außen in Hellen, meist Weißen Farben reinlich getüncht oder gemalt, auch im Innern fast überall von erfreulicher Rein lichkeit. Ueber die Stadt empor ragt der freundliche Weiße Spitzturin der gegenwärtigen Kathedrale, vor deren Thür heute, am Sonntag, Truppen von Italienern, Po-