Volltext Seite (XML)
Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. 37 In Paranaguä ist schwer zu erfahren, welche Zeit >es eigentlick ist; während es gegen Rio-Zeit circa 17 Minuten zurück sein müßte, differierte die Bahnuhr 40 Minuten, und eine offizielle Ortszeit scheint es überhaupt nickt zu geben. 1 Uhr 10 M. Mittags nach Bahnzeit verläßt der Zug die kleine Stadtstation Paranaguä; der Hauptbahnhof, die Werkstätten und Lagerhäuser liegen abseits der Hauptlinie am Hafen, der Station Porto D. Pedro 11, wo auch die größeren Exporthäuser ihre Magazine haben, und wo drei Holzbrücken zum Laden ins Meer gehen. Momentan luden 12 Segelschiffe Mate, 2 Holz, Steamer können vorläufig nicht anlegen, bevor nicht die projektierte eiserne Brücke der Bahnkompagnie gebaut sein wird. Unser Zug, aus 10 Fracht- und einem Personen wagen — halb erster, halb zweiter Klaffe — bestehend, mit sehr wenig Pass agieren, fährt zunächst mit einer Geschwindigkeit von 30 Km. vr. Stunde durch die mit banhados (Mooren) und pantanos (Sümpfen) überreich lich durchzogene, sandige Tiefebene, mit Buschwaldvege tation, schönen und mannigfachen Farren, Liliaceen, Pal men und Orchideen geschmückt, bei der italienischen Ko lonie Alexandra, der ersten Station, so wie weiterhin, Mais, Zuckerrohr, Knollenfrucht und Reis-Kultur zeigend. Die Banhados, die auch weiterhin in der Provinz und oberhalb der Serra fortsahren, haben den Unterbau der Bahn, selbst in der ganz glatten Ebene, sehr erschwert, und auch jetzt sind noch fortwährende Nachfüllungen und Drainirungen nötig, um dem entweichenden Boden neue Festigkeit zu geben. Man kann sich bei dieser Gelegenheit ein Bild davon