Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. Z5 Schiffen direktes Anlegen zu ermöglichen; vorläufig nur ein Projekt. Bei der Besprechung der Verkehrsverhältniffe soll nicht unerwähnt bleiben, daß man sich hier wie an den anderen Südplätzen Brasiliens vielfach mit Recht über die teuren europäischen Frachten beklagte; während z. B. für die Hamburger Steamer nach Rio 22/6 bis 27/6 Fracht gelten, ist Paranaguä mit 50/ und 10 ^ an gesetzt, also doppelt so hoch. Die betr. Maaren werden bekanntlich in Rio auf englische Lamport L Holt-Steamer umgeladen, mit denen die Hamburger Kompagnie Kon trakt hat, aber die festgesetzten Taxen sind entschieden außer Verhältnis hoch. Am Abend vor meiner Abreise von ParanaguL hatte ich noch das Vergnügen, einem Abendgottesdienst (Terya) in der „schwarzen" Kirche beizuwohnen. Halbstündiges schauerliches Glockengebimmel lud die Gläubigen zum Beten ein und unter Raketenabbrennen wurde alsdann die Thür zu der Kirche geöffnet. Auf dem Hauptaltar steht die schwarze Figur des heiligen Benedikt, auf dem rechten Seitenaltar eine Madonnafigur von schwarzer, auf dem linken eine von weißer Hautfarbe. Man sieht, auch die Schwarzen lassen Jeden nach seiner Fayon selig werden. Die schwarzen Damen allerlei Alters knieen im Hauptschiff vor dem Lettner, die schwarzen Jünglinge thun dasselbe unter dem Eingangs-Chor, und nun be ginnt die „Terya". Zwei links und rechts vor dem Hauptaltar sitzende Schwarze dienen als Vorsänger des sich 50 mal mit wenig Variationen wiederholenden Ave Marias, dessen kurze Verse die Gemeinde jedesmal wieder- 3*