32 Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. Weiter hinein und im Hintergrund schließen die Berge der Serra das Gesammt-Bild ab. Der alte Schiffshafen von Paranagun ist immer mehr versandet; in dem Kanal vor der Alfandega — Zollhaus, wo früher noch die Dampfer selbst anlegen konnten, haben jetzt die Leichter zuweilen nicht genügendes Wasser. Die Steamer liegen deshalb jetzt auch weit draußen, und man braucht 20 Minuten Bootfahrt, um an Land zu kommen. Um eine große Schlamm- und Sandbank herumbiegend, erblickt man allmälig den größeren Teil der Stadt Paranaguä, einer aus dem 17. Jahrhundert stammenden Jesuiten gründung, die heute mit ihrer nächsten Umgebung 5000 Einwohner haben soll und im Ganzen mit ihren mit verdächtig viel Gras bewachsenen Straßen einen stillen, öden Eindruck macht. Die Häuser haben meist nur Erd geschosse, in der Hafenstraße und der höher gelegeneir Hauptstraße do Jmperador sind sie einstöckig, meist freund lich geweißt, mannigfach aber auch recht verfallen, ver nachlässigt und vom Seewind geschwärzt. Die Mieten find 15—60 Milreis per Monat für gute Wohnhäuser^ 45 K für einen 5thürigen guten Store in der Haupt straße. Welch ein Unterschied gegen Rio-Preise! An die vergangenen Zeiten erinnert noch ein schön gebautes Kloster und das Regierungsgebäude des portu giesischen Gouverneurs, beides dach- und fachlose Ruinen, aus deren öden Fensterhöhlen und Mauerfristen grünes Gebüsch emporrankt. Ebenso erinnern an die Jesuiten zeit zwei gut gefaßte Quellen, die nach altbiblisch aus sehenden, tief liegenden Brunnen geleitet sind, von wo aus die Wasserwagen das gute Wasser nach der Stadt fahren. Unter den drei Kirchen der Stadt ist auch eine