24 Reise-Skizzen aus der Provinz Rio. Die Hauptkirche, 1799 gegründet, ist in der Anlage auffallend rein, leider weder von innen, noch von außen fertig geworden; das auf Holz gemalte Bild hinter dem Haupt-Altar zeigt in roher Arbeit, wie S. Fidelis mit Keule, Dolch, Degen, Spieß und Säbel umgebracht und in der obern Hälfte des Bildes nach dem 5 fachen Mord wieder auferstanden, von dem heiligen Petrus der Jung frau vorgestellt wird. Der Hauptverkehr von S. Fidelis ist in Kaffee. Das Hotel Gaspar ist gut. 3 mal per Woche geht der Rad-Dampfer „Miracema" der Kompagnie Macahä—Campos zwischen Campos und S. Fidelis auf und ab, auf der Thalreise 4 —5 Stunden, , auf der Bergreise die doppelte Zeit brauchend. Der Dampfer gleicht den alten Petropolis-Barken und dient gleichzeitig zum Schleppen der sehr schönen und großen Leichter (pranchas) der Kompagnie, von denen wir drei im Schlepptau hatten. Der Parahyba ist von Inseln und Sandbänken, zuweilen fast die ganze Breite des Flusses sperrend, so bedeckt, daß die Schifffahrt aus einem fortwährenden Kreuzen von einem nach dem an dern User bestehen muß und man so mindestens die drei fache Linie durchfährt als wenn man schlank stromab wärts steuern könnte. Das sich vom Dampfer aus bietende Panorama ist ganz ungemein lieblich, überall leicht welliges, dicht bewaldetes oder mit Zucker und Kaffee bepflanztes Hügelland, dahinter, je tiefer man kommt, um so mehr in seinen Gesammtlinien sichtbar werdend, die Kette der Neu-Freiburger, Theresopoliser und anschließenden Gebirge. Die Fahrt erinnert unwillkürlich etwas an eine