Reise-Skizzen aus der Provinz Rio. 19 entfernten Engenho Central da „Pureza" zu befördern. Diese Fabrik, am Ufer des hier bei niedrigem Wasser stand 8 bis 10 Meter tiefen Parahyba auf dem Boden einer früheren Fazenda gegründet, ist von dem Etablisse ment Cail in Paris vor 3 Jahren gebaut, kostet circa 1200 Contos*) und arbeitet ausschließlich mit freien Ar beitern, während die Rohrlieferanten der anderen Engen- hos centraes großenteils noch Sklaven in ihren Pflan zungen beschäftigen. Das Zuckerrohr wächst nicht rmr auf ebenem, sondern auch und sogar in noch besserer Qualität auf hügeligem Land, wozu sich also die ver lassenen Kaffeeberge ausgezeichnet eignen und bedarf zu seiner Schnittreife 1 bis 1'/, Jahr. Das Zuckerland um Pureza herum gehört teils dem Engenho selbst, welches es verpachtet; den größeren Teil des Rohres liefern 3 bis 4 große Fazendeiros, die längere Lieferungskontraktc eingegangen sind, wofür die Fabrik andrerseits Eisenbahnen — im Ganzen 30 Kilometer mit 2 Lokomotiven und 60 Waggons — in die Felder hineingelegt hat; und schließ lich existieren für sie noch 50 bis 60 kleinere Produ zenten, Brasilianer, Portugiesen, Schweizer und Franzosen, die auf eigenem Terrain pflanzen. Der Pachtpreis einer Alqueire — 10000 Quad. Bra<,as Zuckerland war in früheren, dem Artikel günstigen Zeiten in der Umgebung von Quissamä 200 F per Jahr, heute kann man gleich gutes Land für 80 bis 120F kaufen. Der Preis, der vom Engenho für je 1000 Kilos Rohr bezahlt wird, wechselt, Rio Negro bezahlt dieses Jahr 6KOOO für Waare loco Fabrik; Pureza durchschnittlich 5K000, muß aber angesichts des gedrückten Zuckerpreises nächstes Jahr *) 1 Conto — 200V Mark circa.