Reise-Skizzen aus der Provinz Rio. Bereits ausgeführt und praktisch bewährt sind aber folgende 2 Systeme, die auch hier immer mehr Anklang zu finden scheinen. Das eine ist das der LAre§acko8 (auch oolonos) genannt, ein Parcerie-System, das beide Teile befriedigt auf folgender Basis: der Arbeiter (am liebsten mit Familie) bekommt ein Haus, ein Stück Land, auf dem er zu seiner ausschließlichen Nutznießung Lebens mittel bauen und Viehzucht treiben kann; im ersten Jahre, solange seine eigenen Pflanzungen noch nichts oder nicht genug geben können, liefert der Fazendeiro alle Lebensmittel. Sodann bekommt er je nach seinen Kräften und der Zahl der Hände, die ihm in seiner Fa milie mithelfen können, ein bereits bepflanztes Stück Kaffeeland angewiesen, für dessen Pflege und Ernte er aufzukommen hat. Von der erzielten Ernte bekommt die Hälfte der Fazendeiro, die andere Hälfte bleibt dem agregado. Von dem Ertrag des ersten Jahres muß der Kolonist die ihm vorgeschossenen Lebensmittel in Geld oder in natura zurückerstatten und im zweiten Jahre soll ein Arbeiter, wenn er auch nur eine Hülfe in seiner Familie hat, bereits 400 bis 500 Milreis rein verdienen können. Ist der Arbeiter von auswärts verschrieben, so bezahlt die Zentral - Regierung die gesamte Passage, sobald er in einem landwirtschaftlichen Etablissement fest angestellt ist. Dem Arbeiter bleiben also nicht von vornherein die Passagekosten als Schulden, die in ge wissen früheren Parcerie-Verträgen so ungünstig wirkten. Auf der vorstehend geschilderten Basis hat ein Arbeiter seine gesicherte Zukunft. In Aussicht genommen sind dafür hauptsächlich Portugiesen und Azoren-Leute, aber auch die freiwerdenden Sklaven sollen später auf diese