Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. 121 nicht überall eine leichte und schnelle sein, andrerseits aber kann man heute auch schon mit Bestimmtheit das sagen, daß die Befürchtungen betr. der Folgen der Sklavenbefreiung sich als bedeutend überschätzt erwiesen haben. Der größte Theil der Ex-Sklaven arbeitet ruhig gegen Lohn auf denselben Plantagen wie bislang weiter, ein kleinerer Theil, besonders der schlechter behandelten, hat die Plantagen gewechselt, der allerkleinste Theil ist vorläufig vagabondieren gegangen und diese abgehenden Arbeitselemente sind nicht allzu schwer durch Einwan derer zu ersetzen, die für Mittelbrasilien (Provinzen S. Paulo, Rio und Minas) in letzthin erfreulich zunehmender Zahl zu gegenseitiger Befriedigung von Arbeit-Geber und -Nehmer hauptsächlich aus Italien und Portugal ge kommen sind. In den Südprovinzen Parana, Santa Chatarina und Rio Grande do Sul hat. die Sklaverei keine wesentliche Rolle gespielt und diese Provinzen sind wegen geeigneterem Clima und größerer Leichtigkeit im Erwerb eigenen Grund und Bodens dem deutschen Land bauer vorläufig speziell anzuempfehlen.