118 Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. die 200 Frachtwagen auf der Graciosa-Straße nach dem Hochplateau, heute sind es nur 3 bis 20 per Tag. Der Ort mag etwa 1000, das Mnnizip 3000 Einwohner haben, darunter manche Deutsche. Zu erwähnen wäre noch eine Reismühle. Des Abends, 8 Ahr, fuhren wir bei wundervollem Vollmondschein, nachdem das Abendrot auf den Berg spitzen verglommen, nach Paranagun zurück und von da um Mitternacht weiter nach Cananöa. Um 6 Uhr morgens wird vor der dicht belaubten, durch großen Parasitenreichtum berühmten Jlha do Ab- rigo der Lootse genommen, und es geht wieder über eine sehr schwierige Barre mit Fels- und Sandbänken, auf die wir 2mal stießen, in den engen Kanal hinein, zwischen dem Festland und der langen flachen Insel Jlha do Mar, beide Seiten mit Busch- und Palmwald bestanden und fast unbewohnt. Die kleine Villa Canansa liegt links auf einer Insel, traurig und halb verfallend da, ein wahrer Verbannungsort, wie selbst ein Mitreisender Bra silianer fand. Von da kanalaufwärts zwischen flachen, dichtbewaldeten Ufern 3 ^ Stunden nordwärts kommt man zu dem größeren Jguape, das sehr freundlich liegt, geradlinige, reinliche Straßen hat und gefallen könnte, wenn nicht auch hier eine geradezu unheimliche Ruhe und Unthätigkeit herrschte; eine verhältnismäßig große Menge von Waarenläden, alle ohne Kunden und ohne Leben, die Straßen wie ausgestorben, man sieht, da ist kein Fremden-Element, um das indolente Brasilianertum etwas aufzumuntern. In der Umgebung von Jguape wird Reis gebaut, in Qualität mindestens ebenso gut, als irgend ein vom