Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. 117 gegeldes erhielt, bei den „schlechten Zeiten" jetzt nur noch ein Viertel. Der Passagier ist also ganz davon abhängig, ob der Kapitän an der Verpflegung mehr oder Weniger verdienen will. — Um 3 Uhr Nachmittags von Desterro abgefahren, erreichten wir 1 Uhr Nachts S. Francisco und fuhren 9 Uhr morgens weiter, immer verhältnismäßig nahe dem hohen, wild zerrissenen Ufergebirge; kamen gegen Mittag in die Nähe der Bai von Paranaguü, deren südliche Einfahrt mit Felsen und Sandbänken überreichlich durch zogen, vielleicht noch weniger gut als die nördliche ist, wie das gerade unter dem Leuchtturm liegende Wrack des „Rio Brcmco" beweist und lagen um 3 Uhr vor dem flachen Paranagun. Auch heute, trotz schönster Be leuchtung, machte dies keinen sonderlichen Eindruck, Wohl aber war das Panorama der fernen Berge, die sich auf 3 Seiten in zackigen, über einander aufsteigenden Ketten um die weite Bucht herumziehen, wundervoll und sich immer schöner entwickelnd, als unser Dampfer, an grün bewaldeten Inseln vorbei, seine Fahrt noch "/^ Stunden weiter in die Bai hinein nach Antonina fortsetzte. Der Ort mit seinen 3 Kirchen liegt freundlich, ziem lich am Ende der Bai, wo rechts der Cachoeira mündet, auf grünem hügeligen Vorland. Links und rechts bilden die Berge coulissenartige Vorsetzer und in einem Mittel ausschnitt, in nicht weiter Entfernung, hebt sich ein mächtiger Gebirgsstock, der in seiner blauen Masse ge radezu einen theatralischen Effekt macht. Antonina war vor Eröffnung der Bahn nach Curithba, die billiger und leichter von hier, als von Paranaguä aus herzustellen gewesen wäre, ein lebhafter Ort, jeden Tag gingen an