116 Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. Oceansteamer zu übernehmen; wegen ihrer flachen Boden und sonstiger Konstruktion nach von Brasilien eingesandten Plänen, hielten die Engländer die Boote für Fußsteamer zur Reise auf dem Rio de La Plata bestimmt und über nahmen ausdrücklich keine Garantie für den Ocean. Trotzdem fahren die Steamer regelmäßig zwischen Rio und Montvideo. Für die gewöhnlich günstige Fahrt zwischen Rio und Santa Catharina mögen die Steamer genügen, unter keinen Umständen aber bieten sie die wünschenswerte Sicherheit zwischen Santa Catharina, Rio Grande do Sul und Montevideo, auf der durch schwere Pamperos zuweilen hoch gefährlichen Strecke. Die beiden Paquete haben allerdings nicht nur 7 Fuß, wie der „Rio Apa", sondern 9 Fuß Tiefgang, immerhin sind sie auch so schwerem Wetter nicht gewachsen, und man befürchtet für sie unter Umständen dasselbe Schick sal, wie es im Juli 1887 den „Rio Apa" traf, d. h. vollständiges Umkippen und Totalverlust. Eine gewiß nicht leichte Verantwortlichkeit für die Compagnie sowohl, als für die sie so reich subventionierende Regierung. Wer kann, thut jedenfalls gut daran, die „Rio Parana" und „Rio Pardo" zu meiden Die Verpflegung an Bord des „Rio Negro" war bedeutend besser, als ich sie auf der Ausreise am „Rio Parana" fand, der Tischwein etwas säuerlicher aber reiner Traubenwein von Rio Grande. Die große Ver schiedenheit der Verpflegung an Bord der verschiedenen Steamer der gleichen Compagnie ist hier durch das schlechte System erklärt, daß nicht die Compagnie, son dern der Kapitän persönlich für Verköstigung der Passa giere aufkommt und dafür früher die Hälfte des Passa-